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Das 1x1 der Felgenbremsen: Unterschied zwischen den Versionen

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Fahrradbremsen zerfallen in zwei generelle Kategorien: [[Nabenbremse]]n und [[Felgenbremse]]n, bei denen die Felge die zweifache Aufgabe als ungewöhnlich große [[Bremsscheibe]] erfüllt.
Fahrradbremsen zerfallen in zwei generelle Kategorien: [[Nabenbremse]]n und [[Felgenbremse]]n, bei denen die Felge die zweifache Aufgabe als ungewöhnlich große [[Bremsscheibe]] erfüllt.


Die Felgenbremse funktioniert bei jeder beliebigen [[Laufrad]]größe gleich gut, weil die Geschwindigekit der Felge zur Bremse immer ungefähr gleich bleibt. Da die Felgenbremse nahezu am äußeren Rand des Laufrads wirkt, ist die Klemmkraft für eine bestimmte Bremswirkung wesentlich geringer als bei einer Nabenbremse. Durch die deutlich geringere Kraft werden [[Rahmen]] und [[Gabel]] weniger beansprucht als bei einer Nabenbremse. Felgenbremsen sind relativ sicher zur Kontrolle über die Geschwindigkeit bei langen Bergabpassagen für ein (Ein-Personen-)Fahrrad, weil die Felgen eine große Fläche für Hitzeableitung bieten.
Die Felgenbremse funktioniert bei jeder beliebigen [[Laufrad]]größe gleich gut, weil die Geschwindigkeit der Felge zur Bremse immer ungefähr gleich bleibt. Da die Felgenbremse nahezu am äußeren Rand des Laufrads wirkt, ist die Klemmkraft für eine bestimmte Bremswirkung wesentlich geringer als bei einer Nabenbremse. Durch die deutlich geringere Kraft werden [[Rahmen]] und [[Gabel]] weniger beansprucht als bei einer Nabenbremse. Felgenbremsen sind relativ sicher zur Kontrolle über die Geschwindigkeit bei langen Bergabpassagen für ein (Ein-Personen-)Fahrrad, weil die Felgen eine große Fläche für Hitzeableitung bieten.


Felgenbremsen haben allerdings auch Schwächen. Auf einem [[Tandem]] können sie die Felgen überhitzen und so zu platten Reifen führen. Ein schlecht eingestellter Bremsschuh kann den [[Reifen]] zerstören oder unter der Felge durchtauchen und mit einer Speiche das Laufrad komplett blockieren. Manche Felgenbremsarten haben Gelenke über dem Reifen und funktionieren durch den notwendigen sehr langen Hebelweg, der für dicke Reifen benötigt wird, schlechter. Nasse Felgen reduzieren die Effizienz der Bremse drastisch bei billigen [[Stahl]]felgen und moderat bei [[Aluminium]]felgen.
Felgenbremsen haben allerdings auch Schwächen. Auf einem [[Tandem]] können sie die Felgen überhitzen und so zu platten Reifen führen. Ein schlecht eingestellter Bremsschuh kann den [[Reifen]] zerstören oder unter der Felge durchtauchen und mit einer Speiche das Laufrad komplett blockieren. Manche Felgenbremsarten haben Gelenke über dem Reifen und funktionieren durch den notwendigen sehr langen Hebelweg, der für dicke Reifen benötigt wird, schlechter. Nasse Felgen reduzieren die Effizienz der Bremse drastisch bei billigen [[Stahl]]felgen und moderat bei [[Aluminium]]felgen.


Alles in allem sind Felgenbremsen jedoch einfach und praktisch. Man sollte ihnen den Vorzug geben, wenn Ökonomie, sportliche Leistung und [[Leichtbau]] im Vordergund stehen.
Alles in allem sind Felgenbremsen jedoch einfach und praktisch. Man sollte ihnen den Vorzug geben, wenn Ökonomie, sportliche Leistung und [[Leichtbau]] im Vordergrund stehen.


;Siehe auch
;Siehe auch
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Die meisten modernen Felgen (für Felgenbremsen) haben abgedrehte Felgenflanken. Bis in die 1970er Jahre hinein hatten Felgen abgewinkelte Flanken. Die meisten Bremsen waren nicht dafür vorgesehen, die Bremsbeläge entsprechnd auszurichten. Zudem agiert die Flanke wie ein Keil, die die Felge effektiv breiter macht je mehr man sich der Nabe nähert. Eine Felgenbremse würde hier wirken, sobald sich die geringste Unebenheit durch schludriges Zentrieren oder durch Einwrkungen einer Bordsteinkante oder eines Schlaglochs ergibt. Felgen mit angewinkelten Flanken begünstigen Rattern der Bremsen. Es gibt weiterhin Felgen mit angewinkelten Flanken. Diese sind für den Betrieb an Laufrädern mit Nabenbremsen optimal und solten möglichst nicht mit Felgenbremsen benutzt werden.
Die meisten modernen Felgen (für Felgenbremsen) haben abgedrehte Felgenflanken. Bis in die 1970er Jahre hinein hatten Felgen abgewinkelte Flanken. Die meisten Bremsen waren nicht dafür vorgesehen, die Bremsbeläge entsprechend auszurichten. Zudem agiert die Flanke wie ein Keil, die die Felge effektiv breiter macht je mehr man sich der Nabe nähert. Eine Felgenbremse würde hier wirken, sobald sich die geringste Unebenheit durch schludriges Zentrieren oder durch Einwrkungen einer Bordsteinkante oder eines Schlaglochs ergibt. Felgen mit angewinkelten Flanken begünstigen Rattern der Bremsen. Es gibt weiterhin Felgen mit angewinkelten Flanken. Diese sind für den Betrieb an Laufrädern mit Nabenbremsen optimal und sollten möglichst nicht mit Felgenbremsen benutzt werden.


Besonders im Winter oder im Gelände leiden die felgenflanken unter Abrieb. Das macht sich bei Aluminiumfelgen durch ein dunkelgraues Pulver bemerkbar, das sich schlecht von Händen und Kleidung entfernen lässt. Wenn hierduch die Felgenflanken zu dünn werden, können sie reißen. Dass Aluminiumfelgen dieses Problem haben, ist schlimm genug. Felgen mit Flanken aus [[Carbon]]fasern sind leicht, verschleißen jedoch schneller. Sie benötigen spezielle Bremsbeläge und sind sehr teuer. Die meisten modernen Felgen haben eine kleine Vertiefung in der Flanke, die eine sichere Verschleißanzeige darstellen. Wenn die Vertiefung verschwindet, sollte die Felge ersetzt werden.
Besonders im Winter oder im Gelände leiden die Felgenflanken unter Abrieb. Das macht sich bei Aluminiumfelgen durch ein dunkelgraues Pulver bemerkbar, das sich schlecht von Händen und Kleidung entfernen lässt. Wenn hierdurch die Felgenflanken zu dünn werden, können sie reißen. Dass Aluminiumfelgen dieses Problem haben, ist schlimm genug. Felgen mit Flanken aus [[Carbon]]fasern sind leicht, verschleißen jedoch schneller. Sie benötigen spezielle Bremsbeläge und sind sehr teuer. Die meisten modernen Felgen haben eine kleine Vertiefung in der Flanke, die eine sichere Verschleißanzeige darstellen. Wenn die Vertiefung verschwindet, sollte die Felge ersetzt werden.


==Typisierung der Bremsschuhe==
==Typisierung der Bremsschuhe==
Der übliche Aufbau eines Bremsschuhs besteht aus [[Bremsbelag]] und der Bremsbelagaufnahme (häufig kann man den Bremsbelag von der Aufnahme trennen, um ihn zu wechseln).
Der übliche Aufbau eines Bremsschuhs besteht aus [[Bremsbelag]] und der Bremsbelagaufnahme (häufig kann man den Bremsbelag von der Aufnahme trennen, um ihn zu wechseln).


Ältere Bremsschuhe waren an einem Ende offen, so dass man den neuen Bremsbelag einfach einschieben konnte. Wenn man unachtsamerweise den Bremsschuh falscherum montierte, konnte der Belag beim Bremsen herausgeschoben werden. Moderne Bremsschuhe sind diesebzüglich idiotensicher - sie sind entwdere an beiden Enden geschlossen oder der Belag wird mit einem Sicherungsstift in Position gehalten.
Ältere Bremsschuhe waren an einem Ende offen, so dass man den neuen Bremsbelag einfach einschieben konnte. Wenn man unachtsamerweise den Bremsschuh falschherum montierte, konnte der Belag beim Bremsen herausgeschoben werden. Moderne Bremsschuhe sind diesbzüglich idiotensicher - sie sind entwedre an beiden Enden geschlossen oder der Belag wird mit einem Sicherungsstift in Position gehalten.


Man kann auch bei den geschlossenen Systemen mit Hilfe eines flachen [[Schraubendreher]]s den Bremsbelag entfernen. Dazu muss man eine Kante an der Schmalseite der Aufnahme mit dem Schraubendreher herunterdrücken und kann dann den Belag herausschieben. Wenn der neue Bremsbelag in Position ist, biegt man die Kante wieder hoch. Dabei kann es sinnvoll sein, den Bremsschuh in einen [[Schraubstock]] einzuspannen.
Man kann auch bei den geschlossenen Systemen mit Hilfe eines flachen [[Schraubendreher]]s den Bremsbelag entfernen. Dazu muss man eine Kante an der Schmalseite der Aufnahme mit dem Schraubendreher herunterdrücken und kann dann den Belag herausschieben. Wenn der neue Bremsbelag in Position ist, biegt man die Kante wieder hoch. Dabei kann es sinnvoll sein, den Bremsschuh in einen [[Schraubstock]] einzuspannen.
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Allgemein üblich sind Bremsschuhe, die euf einer Seite des Befestigungsbolzens länger sind. Diese Bremsschuhe sind vergleichswiese flach, so dass in den relativ engen Platz zwischen Felge und [[Gabelscheide]] hindurch passen, obwohl sie im Vergleich zu älteren Bresschuhmodellen lang sind.
Allgemein üblich sind Bremsschuhe, die auf einer Seite des Befestigungsbolzens länger sind. Diese Bremsschuhe sind vergleichsweise flach, so dass in den relativ engen Platz zwischen Felge und [[Gabelscheide]] hindurch passen, obwohl sie im Vergleich zu älteren Bresschuhmodellen lang sind.


Bremskräfte tendieren dazu, die Bremsschuhe leicht zu bewegen, so dass die nach hinten gerichtete Seite stärker anpresst als die vordere Seite. Um den Druck in etwa gleich über den Bremsschuh zu verteilen, sollte die längere Seite bei der Montage nach hinten weisen. Daraus resultiert dann ein gleichmeäßiger [[Verschleiß]] und die Tendez zum [[Das_1x1_der_Felgenbremsen#Quietschen|Qietschen]] nimmt ab.
Bremskräfte tendieren dazu, die Bremsschuhe leicht zu bewegen, so dass die nach hinten gerichtete Seite stärker anpresst als die vordere Seite. Um den Druck in etwa gleich über den Bremsschuh zu verteilen, sollte die längere Seite bei der Montage nach hinten weisen. Daraus resultiert dann ein gleichmäßiger [[Verschleiß]] und die Tendenz zum [[Das_1x1_der_Felgenbremsen#Quietschen|Qietschen]] nimmt ab.


Es gibt grundsätzlich zwei Arten, einen Bremsschuh am [[Bremsarm]] zu befestigen. Einmal mit einem Befetsigungsbolzen mit Gewinde und einmal ohne Gewinde, der durch einen anderen Bolzen mit Loch geschoben wird.
Es gibt grundsätzlich zwei Arten, einen Bremsschuh am [[Bremsarm]] zu befestigen. Einmal mit einem Befestigungsbolzen mit Gewinde und einmal ohne Gewinde, der durch einen anderen Bolzen mit Loch geschoben wird.


Gewindelose Befestigungsbolzen werden überwiegend bei klassichen Cantilever Bremsen und [[Mittelzugbremse]]n eingesetzt. Bei moderneren Bremsen können sie in jede notwendige Richtung justiert werden. Bei älteren Bremsen - wie den klassischen [[Mafac]]s - gab es keine Möglichkeit, den Scherwinkel einzustellen. Inzwischen (seit den 1970er Jahren) bieten aber die meisten Cantilvere Bremsen die Möglichkeit, jede Richtung einzustellen.  
Gewindelose Befestigungsbolzen werden überwiegend bei klassichen Cantilever Bremsen und [[Mittelzugbremse]]n eingesetzt. Bei moderneren Bremsen können sie in jede notwendige Richtung justiert werden. Bei älteren Bremsen - wie den klassischen [[Mafac]]s - gab es keine Möglichkeit, den Scherwinkel einzustellen. Inzwischen (seit den 1970er Jahren) bieten aber die meisten Cantilever Bremsen die Möglichkeit, jede Richtung einzustellen.  


Befestigungsbolzen mit Gewinde und flachen [[Unterlegscheibe]]n haben nur minimale Einstellmöglichkeiten. Aus diesem Grund sind sie nicht empfehlenswert.
Befestigungsbolzen mit Gewinde und flachen [[Unterlegscheibe]]n haben nur minimale Einstellmöglichkeiten. Aus diesem Grund sind sie nicht empfehlenswert.


Wenn die Unterlegscheiben jedoch spährisch sind, können alle Winkel eingestellt werden. Eine zentrale Rolle spielen hierbei die konvexen Unterlegscheiben, die jeweils nach Außen und Innen weisen und zwei konkave Unterlegscheiben, die passend zu den konvexen aufgeschoben werden.
Wenn die Unterlegscheiben jedoch sphärisch sind, können alle Winkel eingestellt werden. Eine zentrale Rolle spielen hierbei die konvexen Unterlegscheiben, die jeweils nach Außen und Innen weisen und zwei konkave Unterlegscheiben, die passend zu den konvexen aufgeschoben werden.


Normalerweise haben die konkaven Unterlegscheiben unterschiedliche Stärken, so dass man entscheiden kann, ob man die dickere oder dünnere Unterlegscheibe Innen montiert.
Normalerweise haben die konkaven Unterlegscheiben unterschiedliche Stärken, so dass man entscheiden kann, ob man die dickere oder dünnere Unterlegscheibe Innen montiert.
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Dies ist die kritischtse Einstellung. Der Bremsschuh sollte so eingestellt sein, dass der Bremsbelag vollständig die Felge berührt, jedoch nicht überlappt. Wenn der Bremsschuh zu hoch sitzt, schleift er am Reifen und wird ihn auf kurz oder lang zerstören. Wenn der Schuh zu niedrig sitzt kann er unter der Felge hindurchtauchen und in die Speichen geraten, so dass das Laufrad abrupt stehen bleibt.  
Dies ist die kritischtse Einstellung. Der Bremsschuh sollte so eingestellt sein, dass der Bremsbelag vollständig die Felge berührt, jedoch nicht überlappt. Wenn der Bremsschuh zu hoch sitzt, schleift er am Reifen und wird ihn auf kurz oder lang zerstören. Wenn der Schuh zu niedrig sitzt kann er unter der Felge hindurchtauchen und in die Speichen geraten, so dass das Laufrad abrupt stehen bleibt.  


Die meisten Felgenbremsen haben eine Schlitz in jedem Bremsarm. Die Höheneinstellung kann dann durch verschieben innerhalb dieses Schlitzes erfolgen. Unterschiedliche Bremsen bieten unterschiedliche Verstellbereiche an. Manchmal kann es nötig sein, die gesamte Bramse zu tauschen, um eine korrekte Höheneinstellung durchführen zu können.
Die meisten Felgenbremsen haben eine Schlitz in jedem Bremsarm. Die Höheneinstellung kann dann durch verschieben innerhalb dieses Schlitzes erfolgen. Unterschiedliche Bremsen bieten unterschiedliche Verstellbereiche an. Manchmal kann es nötig sein, die gesamte Bremse zu tauschen, um eine korrekte Höheneinstellung durchführen zu können.


Bei Mountainbikes mit schmalen Felgen und breiten Reifen kann eine korrekte Höhenpositionierung schwierig sein, wenn man Cantilever Bremsen hat, deren [[Bremssockel]] sich unterhalb der Felge befinden. Der Bremsschuh trifft die Felge bei gezogener Bremse perfekt, schleift aber an der Seitenwand des Reifens, wenn die Bremsarme in Ruheposition zurückschwingen.
Bei Mountainbikes mit schmalen Felgen und breiten Reifen kann eine korrekte Höhenpositionierung schwierig sein, wenn man Cantilever Bremsen hat, deren [[Bremssockel]] sich unterhalb der Felge befinden. Der Bremsschuh trifft die Felge bei gezogener Bremse perfekt, schleift aber an der Seitenwand des Reifens, wenn die Bremsarme in Ruheposition zurückschwingen.
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Der Bremsschuh sollte so ausgerichtet werden, dass das vordere Ende die Felge zeitlich kurz vor dem hinteren Ende berührt. Das wird auch einwärts drehen bezeichnet. Wenn man das nicht perfekt einstellt, wird der normale Belagverschleiß dafür sorgen, dass das früher oder später geschieht. In der Zwischenzeit wird die Bremse weniger effektiv arbeiten und eventuell quietschen, bis der Bremsbelag eingebremst ist.
Der Bremsschuh sollte so ausgerichtet werden, dass das vordere Ende die Felge zeitlich kurz vor dem hinteren Ende berührt. Das wird auch einwärts drehen bezeichnet. Wenn man das nicht perfekt einstellt, wird der normale Belagverschleiß dafür sorgen, dass das früher oder später geschieht. In der Zwischenzeit wird die Bremse weniger effektiv arbeiten und eventuell quietschen, bis der Bremsbelag eingebremst ist.


Bei klassischen Bremsen erreichte man die Einstellung, indem man die Bremsarme entsprechend zurechtbog. Bei Bremsarmen aus Aluminium wird dies zum Brechen des Materails führen. Daher sollte man Bremsschuhe mit sphärischen Unterlegscheiben benutzen, um den Scherwinkel einstellen zu können.
Bei klassischen Bremsen erreichte man die Einstellung, indem man die Bremsarme entsprechend zurechtbog. Bei Bremsarmen aus Aluminium wird dies zum Brechen des Materials führen. Daher sollte man Bremsschuhe mit sphärischen Unterlegscheiben benutzen, um den Scherwinkel einstellen zu können.
;Siehe auch
;Siehe auch
* [http://www.sheldonbrown.com/brandt/brake-squeal.html Jobst Brandt über quietschende Bremsen (englisch)]
* [http://www.sheldonbrown.com/brandt/brake-squeal.html Jobst Brandt über quietschende Bremsen (englisch)]
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Der kleinere Cantileverwinkel der neueren schmal profilierten Cantileverbremsen sorgt dafür, dass der Cantileverarm nahezu senkrecht steht. Das trifft insbesondere auf Mountainbikes mit weit auseinanderstehenden Bremssockeln und schmalen Felgen zu. Klassische gute Praxis war es, die Bremsschuhbefestigungsbolzen bis zum Anschlag durch die Befestigungslöcher der Bremsarme zu schieben, so dass die Rückseite der Bremsschuhe mit den Bremsarmen in Kontakt sind. Dadurch wurde die Wahrscheinlichkeit von Schlupf und Quietschen verringert.
Der kleinere Cantileverwinkel der neueren schmal profilierten Cantileverbremsen sorgt dafür, dass der Cantileverarm nahezu senkrecht steht. Das trifft insbesondere auf Mountainbikes mit weit auseinanderstehenden Bremssockeln und schmalen Felgen zu. Klassische gute Praxis war es, die Bremsschuhbefestigungsbolzen bis zum Anschlag durch die Befestigungslöcher der Bremsarme zu schieben, so dass die Rückseite der Bremsschuhe mit den Bremsarmen in Kontakt sind. Dadurch wurde die Wahrscheinlichkeit von Schlupf und Quietschen verringert.


Bei diesen neueren schmal profilierten Cantileverbremsen müssen die Bremsschuhe weiter nach innen weg vom Bramsarm positioniert werden, so dass der effektive Cantileverwinkel erhöht wird. Dadurch entsteht ein mehr oder weniger frei schwingendes Stück Schaft zwischen Bremsarm und -schuh. Dieses kann zu erhöhter Tendenz zum Quietschen führen. Das ist jedoch eine der systeminherenten Nachteile von flach profilierten Cantileverbremsen. Den Abstand zwischen Bremsarm und Bremsschuh nur um wenige Millimeter zu erhöhen, kaann zu einer dramatischen Verbesserung der Bremsenperformance führen.
Bei diesen neueren schmal profilierten Cantileverbremsen müssen die Bremsschuhe weiter nach innen weg vom Bremsarm positioniert werden, so dass der effektive Cantileverwinkel erhöht wird. Dadurch entsteht ein mehr oder weniger frei schwingendes Stück Schaft zwischen Bremsarm und -schuh. Dieses kann zu erhöhter Tendenz zum Quietschen führen. Das ist jedoch eine der systeminherenten Nachteile von flach profilierten Cantileverbremsen. Den Abstand zwischen Bremsarm und Bremsschuh nur um wenige Millimeter zu erhöhen, kaann zu einer dramatischen Verbesserung der Bremsenperformance führen.


Bei anderen Felgenbramsen ist es üblicherweise das Beste, den Abstand zwischen Arm und Schuh so gering wie möglich zu halten, um die Steifigkeit der Bremse so hoch wie möglich zu halten.
Bei anderen Felgenbremsen ist es üblicherweise das Beste, den Abstand zwischen Arm und Schuh so gering wie möglich zu halten, um die Steifigkeit der Bremse so hoch wie möglich zu halten.


===Zusammenfassung===
===Zusammenfassung===
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Manchmal ist es schwierig alle fünf Einstellmöglichkeiten gleichzeitig zu justieren und den Bremsschuh so festzuschrauben, dass er nicht aus seiner Position gedreht wird. Hier kann es nützlich sein, die Mutter zu entfernen und das Gewinde ein wenig zu fetten ohne dass Felge oder Bremsschuh etwas davon abbekommen.
Manchmal ist es schwierig alle fünf Einstellmöglichkeiten gleichzeitig zu justieren und den Bremsschuh so festzuschrauben, dass er nicht aus seiner Position gedreht wird. Hier kann es nützlich sein, die Mutter zu entfernen und das Gewinde ein wenig zu fetten ohne dass Felge oder Bremsschuh etwas davon abbekommen.


Die vermutlich beste Methode, den Bremsschuih einzustellen, ist die [[Shimano]]-Methode:
Die vermutlich beste Methode, den Bremsschuh einzustellen, ist die [[Shimano]]-Methode:
* Öffne die [[Zugeinstellschraube]] etwa 2-3 mm.
* Öffne die [[Zugeinstellschraube]] etwa 2-3 mm.
* Bei Cantilever- oder [[Mittelzugbremse]]n richte den Verbindungszug so aus, dass die Führungslinie am [[Knopf]] mit dem Bremszug eine Flucht bildet. Bei einem klassischen [[Querzugträger]] richte die entsprechenden Stücke des Hauptzugs und den [[Querzug]] entsprechend aus.
* Bei Cantilever- oder [[Mittelzugbremse]]n richte den Verbindungszug so aus, dass die Führungslinie am [[Knopf]] mit dem Bremszug eine Flucht bildet. Bei einem klassischen [[Querzugträger]] richte die entsprechenden Stücke des Hauptzugs und den [[Querzug]] entsprechend aus.
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===Klappern===
===Klappern===
Klappergeräusche während des Bremsens können von klebrigen Bremsbelagresten auf der Felge oder einer losen und wackelnden Bremse herrühren.  Klappergeräusche sind häufig bei billigen Bremsen mit dünnen gestanzten Stahlbremsarmen anzutreffen und sollten schnellstmöglich getauscht werden. Eine Felge, bei der die Felgenhörner angewinketlt sind, erleichtern Klappergeräusche, da die Beweglichkeit des Bremsaufbaus dazu beträgt, dass die Bremse zuerst den oberen, breiteren Teil der Felge packt und danach zum unteren, schmaleren Teil der felge rutscht und sich dann leicht löst.
Klappergeräusche während des Bremsens können von klebrigen Bremsbelagresten auf der Felge oder einer losen und wackelnden Bremse herrühren.  Klappergeräusche sind häufig bei billigen Bremsen mit dünnen gestanzten Stahlbremsarmen anzutreffen und sollten schnellstmöglich getauscht werden. Eine Felge, bei der die Felgenhörner angewinkelt sind, erleichtern Klappergeräusche, da die Beweglichkeit des Bremsaufbaus dazu beträgt, dass die Bremse zuerst den oberen, breiteren Teil der Felge packt und danach zum unteren, schmaleren Teil der Felge rutscht und sich dann leicht löst.
===Rattern===
===Rattern===
Es kann sein, dass Du ein Rattern hörst und dieses auch im Lenker spürst, wenn Du die Bremse leicht betätigst. Das Rattern hört auf, wenn Du stärker zupackst. Das ist kein eigentliches Problem der Bremse sondern rührt von einem gelockerten [[Steuersatz]] her. Wenn Du nicht bremst, drückt Dein Gewicht die Gabel nach vorne. Bremsen drückt die Gabel nach hinten und an einem bestimmten Punkt heben sich die Kräfte fast auf und die Gabel rattert vor und zurück.
Es kann sein, dass Du ein Rattern hörst und dieses auch im Lenker spürst, wenn Du die Bremse leicht betätigst. Das Rattern hört auf, wenn Du stärker zupackst. Das ist kein eigentliches Problem der Bremse sondern rührt von einem gelockerten [[Steuersatz]] her. Wenn Du nicht bremst, drückt Dein Gewicht die Gabel nach vorne. Bremsen drückt die Gabel nach hinten und an einem bestimmten Punkt heben sich die Kräfte fast auf und die Gabel rattert vor und zurück.
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Eine qietschende Bremse ist ein gängiges Problem, für das es keine einfache Lösung gibt.
Eine qietschende Bremse ist ein gängiges Problem, für das es keine einfache Lösung gibt.


Das Quietschen wird von der Reibeung der Bremse an der felge und dee daraus resultierenden Bewegungen der Bremsschuhe oder Bremsarme (in hoher Frequenz greifen, zurückrutschen, greifen, zurückrutschen, usw. wie ein Geigenbogen auf den Saiten einer Geige). Alle Bremsen führen diese Bewegungsmuster aus. Mit Glück ist jedoch der Ton so hoch, dass er vom Menschen nicht mher gehört wird.
Das Quietschen wird von der Reibung der Bremse an der Felge und der daraus resultierenden Bewegungen der Bremsschuhe oder Bremsarme (in hoher Frequenz greifen, zurückrutschen, greifen, zurückrutschen, usw. wie ein Geigenbogen auf den Saiten einer Geige). Alle Bremsen führen diese Bewegungsmuster aus. Mit Glück ist jedoch der Ton so hoch, dass er vom Menschen nicht mehr gehört wird.


Sporadisch auftretendes Quietschen ist störend, ist jedoch im Allgemeinen kein sichrheitsrelevantes Problem. Auf der anderen Seite verhindert lautes und ständiges Quietschen ein feines modulieren der Bremskraft. Es wird oft von neuen Bremsbelägen, die noch nicht eingefahren sind, oder von Fett bzw. Öl auf der Felgenflanke verursacht.
Sporadisch auftretendes Quietschen ist störend, ist jedoch im Allgemeinen kein sicherheitsrelevantes Problem. Auf der anderen Seite verhindert lautes und ständiges Quietschen ein feines modulieren der Bremskraft. Es wird oft von neuen Bremsbelägen, die noch nicht eingefahren sind, oder von Fett bzw. Öl auf der Felgenflanke verursacht.


Man könnte denken, dass eine ölverschmierte Felge die Bremse zum Durchrutschen bringt. Jedoch macht das Öl den Belagweich und so hinterlässt der Belag klebirge Ablagerungen auf der Felge. Wenn der Bremsschuh auf eine solche trifft, quietscht es zuerst, bevor er die Felge packt.
Man könnte denken, dass eine ölverschmierte Felge die Bremse zum Durchrutschen bringt. Jedoch macht das Öl den Belag weich und so hinterlässt der Belag klebrige Ablagerungen auf der Felge. Wenn der Bremsschuh auf eine solche trifft, quietscht es zuerst, bevor er die Felge packt.


Hier sind ein paar Dinge, die Du tun kannst, falls Deine Bremse quietscht.
Hier sind ein paar Dinge, die Du tun kannst, falls Deine Bremse quietscht.
* Vermeide den Kontakt mit der Felgenflanke, wenn Du schmierige Hände hast. Halte das Laufrad lieber an den Speichen fest.
* Vermeide den Kontakt mit der Felgenflanke, wenn Du schmierige Hände hast. Halte das Laufrad lieber an den Speichen fest.
* Drehe die Bremsschuhe [[einwärts]], so dass die vordere Kante des Belags etwas früher berührt als der hintere Teil des Belags. Diese Einstellung kann nicht bei allen Bremsen vorgenommen werden. Verfalle nicht der Ide, die Bremsarme entsprechend zurechtzubiegen. Aluminiumarme können brechen und zu plötzlichem Bremsversagen führen. Tausche statt dessen lieber die Bremse gegen eine andere/modernere aus.
* Drehe die Bremsschuhe [[einwärts]], so dass die vordere Kante des Belags etwas früher berührt als der hintere Teil des Belags. Diese Einstellung kann nicht bei allen Bremsen vorgenommen werden. Verfalle nicht der Idee, die Bremsarme entsprechend zurecht zu biegen. Aluminiumarme können brechen und zu plötzlichem Bremsversagen führen. Tausche statt dessen lieber die Bremse gegen eine andere/modernere aus.
* Reinige die Felge gründlich mit gutem ölfreien Reinigern (Citrus, Alkohol oder ähnliches). In hartnäckigen Fällen wasche die Ablagerungen der Felge mit Spülmaschinenreiniger und einer Nylonbürste herunter. Spüle hinterher mit klarem Wasser ab. Die Oberfläche des Bremsbelags mit Sand zu bestreuen, hilft dabei, evtl. Rückstände von chemischen Ablagerungen zu neutralisieren. Jobst Brandt empfiehlt das Benetzen mit Haushaltsreiniger auf feuchter Felge und danach das Fahrrad zu fahren und die Bremse zu betätigen, um Felge und Bremsbelag zu reinigen.
* Reinige die Felge gründlich mit gutem ölfreien Reinigern (Citrus, Alkohol oder ähnliches). In hartnäckigen Fällen wasche die Ablagerungen der Felge mit Spülmaschinenreiniger und einer Nylonbürste herunter. Spüle hinterher mit klarem Wasser ab. Die Oberfläche des Bremsbelags mit Sand zu bestreuen, hilft dabei, evtl. Rückstände von chemischen Ablagerungen zu neutralisieren. Jobst Brandt empfiehlt das Benetzen mit Haushaltsreiniger auf feuchter Felge und danach das Fahrrad zu fahren und die Bremse zu betätigen, um Felge und Bremsbelag zu reinigen.
* Wenn die Gelenke der Bremse einstellbar sind, sollte man das Spiel so weit wie möglich eliminieren, ohne sie komplett zu blockieren.
* Wenn die Gelenke der Bremse einstellbar sind, sollte man das Spiel so weit wie möglich eliminieren, ohne sie komplett zu blockieren.
* Manchmal helfen bessere Bremsbeläge. [[Sheldon Brown]] empfiehlt die lachsfabenen Bremsbeläge von [[Kool Stop]].
* Manchmal helfen bessere Bremsbeläge. [[Sheldon Brown]] empfiehlt die lachsfabenen Bremsbeläge von [[Kool Stop]].
* Möglicherweise hilft ein [[Brakebooster]]. Dieses hufeisenförmige Gebilde verbindet die beiden [[Cantisockel]] oder [[Mittelzugbremse]]ngelenke miteinander und vertsteift so das gesamte System.
* Möglicherweise hilft ein [[Brakebooster]]. Dieses hufeisenförmige Gebilde verbindet die beiden [[Cantisockel]] oder [[Mittelzugbremse]]ngelenke miteinander und versteift so das gesamte System.
;Siehe auch
;Siehe auch
* [http://www.sheldonbrown.com/brandt/brake-squeal.html Jobst Brandt über quietschende Bremsen (englisch)]
* [http://www.sheldonbrown.com/brandt/brake-squeal.html Jobst Brandt über quietschende Bremsen (englisch)]


==Zentrieren==
==Zentrieren==
Wenn man die Bremse loslässt, ziehen sich die Bremsschuhe von der Felge zurück. Idealerweise bewegen sich auf beiden Seiten der Felge die Bremsschuhe um die gleiche Wegstrecke zurück. Wenn sie das nicht machen, ist die Bremse nicht richtig zentriert. In extremen Fällen bleibt ein Bremsbelag in Kontakt mit der Felge und schleift an der Feglgenflanke sogar wenn die Bremse gerade nicht betätigt wird.
Wenn man die Bremse loslässt, ziehen sich die Bremsschuhe von der Felge zurück. Idealerweise bewegen sich auf beiden Seiten der Felge die Bremsschuhe um die gleiche Wegstrecke zurück. Wenn sie das nicht machen, ist die Bremse nicht richtig zentriert. In extremen Fällen bleibt ein Bremsbelag in Kontakt mit der Felge und schleift an der Felgenflanke sogar wenn die Bremse gerade nicht betätigt wird.


Falls die Bremse nicht zentriert zu sein scheint, kontrolliere als erstes, ob das Laufrad gerade in der [[Gabel]] bzw. im [[Rahmen]] sitzt. Wenn das Laufrad schief sitzt und Du die Bremse demnach falsch ausrichtest, hast Du danach zwei Probleme wo vorher nur eines bestand.
Falls die Bremse nicht zentriert zu sein scheint, kontrolliere als erstes, ob das Laufrad gerade in der [[Gabel]] bzw. im [[Rahmen]] sitzt. Wenn das Laufrad schief sitzt und Du die Bremse demnach falsch ausrichtest, hast Du danach zwei Probleme wo vorher nur eines bestand.


Falls also die Bremse nichr richtig zentriert ist, kann das oft von zu hoher Reibung in den Gelenke der Bremse herrühren. Löse den Bremszug und bewege jeden Bremsarm einzeln von Hand. Beide sollten sich leicht und frei bewegen lassen und sich ungefähr in die gleiche Position zurückbewegen. Wenn die Reibung zu hoch erscheint, löse die Schraube am Sockel oder am Gelenk und entferne den Bremsarm. Die Oberfläche des Sockels sollte glatt, frei von Rost und mit Fett bedeckt sein. Wenn er rostig ist, ist das ein Hinweis auf schlampige Montage Deines Händlers. Entferne den Rost mit Schmiergelleinen oder Sandpapier und wische hinterher Staub und Sand ab. Fette den Sockel oder das Gelenk hinterher gründlich ein und montiere den Bremsarm wieder.
Falls also die Bremse nicht richtig zentriert ist, kann das oft von zu hoher Reibung in den Gelenke der Bremse herrühren. Löse den Bremszug und bewege jeden Bremsarm einzeln von Hand. Beide sollten sich leicht und frei bewegen lassen und sich ungefähr in die gleiche Position zurückbewegen. Wenn die Reibung zu hoch erscheint, löse die Schraube am Sockel oder am Gelenk und entferne den Bremsarm. Die Oberfläche des Sockels sollte glatt, frei von Rost und mit Fett bedeckt sein. Wenn er rostig ist, ist das ein Hinweis auf schlampige Montage Deines Händlers. Entferne den Rost mit Schmirgelleinen oder Sandpapier und wische hinterher Staub und Sand ab. Fette den Sockel oder das Gelenk hinterher gründlich ein und montiere den Bremsarm wieder.


===Rückholfedern einstellen===
===Rückholfedern einstellen===
Falls Deine Laufräder zentriert, die Bremsarme frei beweglich und die Sockel gut gefettet sind und Deine Bremsen sind nicht mittig ausgerichtet, sollten die Bresschuhe zentriert werden. Du musst die Vorspannung der Rückholfedern auf einer oder beiden Seiten verändern. Bei verschiedenen Bremsentypen gibt es jedoch verschiedene Systeme, dieses vorzunehmen.
Falls Deine Laufräder zentriert, die Bremsarme frei beweglich und die Sockel gut gefettet sind und Deine Bremsen sind nicht mittig ausgerichtet, sollten die Bremsschuhe zentriert werden. Du musst die Vorspannung der Rückholfedern auf einer oder beiden Seiten verändern. Bei verschiedenen Bremsentypen gibt es jedoch verschiedene Systeme, dieses vorzunehmen.


* Die meisten Zangenbremsen können zentriert werden, indem man den gesamten Bremsenaufbau um die Schraube, die die Bremse mit Rahmen oder Gabel verbindet, dreht. Löse die Befestigungsmutter, halte die Schraube fest (möglichst mit einem [[Schlüssel]]), so dass sie sich nicht dreht, wenn Du die Mutter wieder anziehst.
* Die meisten Zangenbremsen können zentriert werden, indem man den gesamten Bremsenaufbau um die Schraube, die die Bremse mit Rahmen oder Gabel verbindet, dreht. Löse die Befestigungsmutter, halte die Schraube fest (möglichst mit einem [[Schlüssel]]), so dass sie sich nicht dreht, wenn Du die Mutter wieder anziehst.
* Bei einigen älteren und billigeren Cantilever Bremsen - inklusive derjenigen bei vielen englischen Drei-Gang Rädern - ist die Rückholfeder fest mit dem Federblock verbunden, der zwischen Bremsarm und Gabel/Rahmen sitzt. Dieser Federblock hat eine konkave Oberfläche, der sich an die konvexe Oberfläche der Gabel bzw. des Rahmens anschmiegt. So bewegt er sich nicht mit den Bremsarmen mit. Diese Bremsen können nur mittels Verbiegen der Feder oder Umpositionieren der Bremsschuhe eingestellt werden.
* Bei einigen älteren und billigeren Cantilever Bremsen - inklusive derjenigen bei vielen englischen Drei-Gang Rädern - ist die Rückholfeder fest mit dem Federblock verbunden, der zwischen Bremsarm und Gabel/Rahmen sitzt. Dieser Federblock hat eine konkave Oberfläche, der sich an die konvexe Oberfläche der Gabel bzw. des Rahmens anschmiegt. So bewegt er sich nicht mit den Bremsarmen mit. Diese Bremsen können nur mittels Verbiegen der Feder oder Umpositionieren der Bremsschuhe eingestellt werden.
* Die meisten neueren Sockel haben eine Serie von drei übereinanderliegenden Löchern zur Aufnahme des Federankers der Rückholfeder.  Je nachdem, für welches Loch man sich entscheidet, hat mn schon eine grobe Vorspanungseinstellung der Rückholfeder vorgenommen. Das oberste Loch erzeugt die höchste Spannung, das unterste Loch die niedrisgte. Bei den meisten Aufbauten liefert das mittlere Loch die optinale Lösung. Beide Seiten der Bremse sollten in die gleiche Position montiert werden.
* Die meisten neueren Sockel haben eine Serie von drei übereinanderliegenden Löchern zur Aufnahme des Federankers der Rückholfeder.  Je nachdem, für welches Loch man sich entscheidet, hat man schon eine grobe Vorspanungseinstellung der Rückholfeder vorgenommen. Das oberste Loch erzeugt die höchste Spannung, das unterste Loch die niedrigste. Bei den meisten Aufbauten liefert das mittlere Loch die optimale Lösung. Beide Seiten der Bremse sollten in die gleiche Position montiert werden.
* Viele Cantilverbremsen von [[Shimano]] und [[Direktzugbremse]]n haben zur Feineinstellung eine kleine Schraube an (mindestens) einem Brmsarm. Beim Systaem mit nur einer Schraube findet man diese vorne links und an der hinteren Bremse rechts. In den frühen 1990er Jahren benötigte man hierfür einen 2mm [[Inbusschlüssel]], bei aktuellen Modelle reicht auch ein einfacher Kreuzschlitz[[schraubendreher]].
* Viele Cantilverbremsen von [[Shimano]] und [[Direktzugbremse]]n haben zur Feineinstellung eine kleine Schraube an (mindestens) einem Bremsarm. Beim System mit nur einer Schraube findet man diese vorne links und an der hinteren Bremse rechts. In den frühen 1990er Jahren benötigte man hierfür einen 2mm [[Inbusschlüssel]], bei aktuellen Modelle reicht auch ein einfacher Kreuzschlitz[[schraubendreher]].
* Cantileverbremsen im [[Dia Compe]] Stil haben zumeist ein völlig anderen Ansatz. Beim Dia-Compe-System wird das Federloch des Bremssockels nicht benutzt. Das System liefert einmen separaten Federblock mit, der Teil des Cantileveraufbaus ist. Dieser Federblock wird als erstes auf den Sockelgeschoben und hat ein eigens Loch zur Federaufnahme. Wenn die Schraube, die den Cantilverarm auf dem Sockel hält, gelöst wird, kann man das ganze System frei rotieren. Sobald die Schraube angezogen wird, wird der Federblock an seiner Psoition fixiert. Der Federblock hat zwei abgeflachte Seiten, damit man ihn mit einem [[Maulschlüssel]] in die richtige Position drehen kann.<br>Manche Dia Compe Bremsen haben diesen verstellbaren Federblock nur auf einer Seite und benutzen auf der anderen Seite die "normale" Federaufnahme des Rahmens bzw. der Gabel. Manche Bremsen haben den verstellbaren Block auf beiden Seiten.
* Cantileverbremsen im [[Dia Compe]] Stil haben zumeist ein völlig anderen Ansatz. Beim Dia-Compe-System wird das Federloch des Bremssockels nicht benutzt. Das System liefert einen separaten Federblock mit, der Teil des Cantileveraufbaus ist. Dieser Federblock wird als erstes auf den Sockel geschoben und hat ein eigens Loch zur Federaufnahme. Wenn die Schraube, die den Cantilverarm auf dem Sockel hält, gelöst wird, kann man das ganze System frei rotieren. Sobald die Schraube angezogen wird, wird der Federblock an seiner Position fixiert. Der Federblock hat zwei abgeflachte Seiten, damit man ihn mit einem [[Maulschlüssel]] in die richtige Position drehen kann.<br>Manche Dia Compe Bremsen haben diesen verstellbaren Federblock nur auf einer Seite und benutzen auf der anderen Seite die "normale" Federaufnahme des Rahmens bzw. der Gabel. Manche Bremsen haben den verstellbaren Block auf beiden Seiten.
  Hinweis: Die Bremsen, die diesen verstellbaren Federblock haben, benutzen nicht den Cantileversockel als Lauffläche. Stattdessen haben sie eine hohle, zylindrische Buchse, die über den Sockel geschoben wird. Die Außenseite der Buchse bzw. die Innenseite der Sockelaufnahme des Cantileverarms sollte bei der Montage gefettet werden.
  Hinweis: Die Bremsen, die diesen verstellbaren Federblock haben, benutzen nicht den Cantileversockel als Lauffläche. Stattdessen haben sie eine hohle, zylindrische Buchse, die über den Sockel geschoben wird. Die Außenseite der Buchse bzw. die Innenseite der Sockelaufnahme des Cantileverarms sollte bei der Montage gefettet werden.
* Nicht einstellbare Federn findet man nur an sehr alten bzw. billigen Bremsen. Wenn man diese einstellen will, muss man sie physisch verbiegen. Manchmal kann man die Vorspannung erhöhen, indem man den [[Querzug]] aushängt und den Cantileverarm weiter nach Außen zwingt als normal. Falls das nicht funktioniert, kann man auch die Bremse komplett demontieren und die Feder verbiegen. Eine weitere Alternative ist das weiter nach Innen stellen des Bremsschuhs (z.B. durch zusätzliche Unterlegscheiben).
* Nicht einstellbare Federn findet man nur an sehr alten bzw. billigen Bremsen. Wenn man diese einstellen will, muss man sie physisch verbiegen. Manchmal kann man die Vorspannung erhöhen, indem man den [[Querzug]] aushängt und den Cantileverarm weiter nach Außen zwingt als normal. Falls das nicht funktioniert, kann man auch die Bremse komplett demontieren und die Feder verbiegen. Eine weitere Alternative ist das weiter nach Innen stellen des Bremsschuhs (z.B. durch zusätzliche Unterlegscheiben).


==Hebelwirkung und Biegen==
==Hebelwirkung und Biegen==
Hebelwirkung ist das Schlüsselkonzept, das Du verszanden haben solltest, bevor Du anfangen kannst, Bremsen auszuwählen und zu warten. Oft wird über die "Bersmkraft" geprochen, wenn eigentlich die Hebelwirkung gemeint ist. Zumeist glauben viele Leute, dass das ein Ausdruck von Qualität ist. Eine Bremse kann natürlich für einen besteimmte Hebelwirkung ausgelegt sein, aber unter Umständen ist nur eine sehr kleine Bandbreite nutzbar.
Hebelwirkung ist das Schlüsselkonzept, das Du verstanden haben solltest, bevor Du anfangen kannst, Bremsen auszuwählen und zu warten. Oft wird über die "Bremskraft" gesprochen, wenn eigentlich die Hebelwirkung gemeint ist. Zumeist glauben viele Leute, dass das ein Ausdruck von Qualität ist. Eine Bremse kann natürlich für einen bestimmte Hebelwirkung ausgelegt sein, aber unter Umständen ist nur eine sehr kleine Bandbreite nutzbar.


Wenige Bremshebelmodelle bieten die Möglichkeit, die Hebelwirkung einzustellen. Man kann die Helebwirkung auch einstelen, indem man die Bremsschuhe einstellt, die Länge des Querzugs modifiziert (wenn die Bremse einen hat) oder die Bremse bzw. den Bremshebel gegen ein anderes Modell tauscht. Umlenkrollen wir der [[Travel Agent]] können auch die Hebelwirkung verändern.
Wenige Bremshebelmodelle bieten die Möglichkeit, die Hebelwirkung einzustellen. Man kann die Helebwirkung auch einstelen, indem man die Bremsschuhe einstellt, die Länge des Querzugs modifiziert (wenn die Bremse einen hat) oder die Bremse bzw. den Bremshebel gegen ein anderes Modell tauscht. Umlenkrollen wir der [[Travel Agent]] können auch die Hebelwirkung verändern.
===Zu hohe Hebelwirkung===
===Zu hohe Hebelwirkung===
Leute mit Bremsenproblemen glauben oft, sie bräuchten mehr "Bremskraft". Meisten braucnen sie aber tatsächlich weniger. Im speziellen sind zum Beispiel "moderne" Cantileverbremsen mit kleinen Auslegern davon betroffen, wenn man sie mit Hebeln für [[Dropbar]]s einsetzt. Diese Kombination erzeugt exzessive Hebelwirkung. Das trift genauso für [[Direktzugbremse]]n wie [[Shimano]]s [[V-Brake]]s zu, wenn man sie mit nicht passenden Bremshebel benutzt.
Leute mit Bremsenproblemen glauben oft, sie bräuchten mehr "Bremskraft". Meisten brauchen sie aber tatsächlich weniger. Im speziellen sind zum Beispiel "moderne" Cantileverbremsen mit kleinen Auslegern davon betroffen, wenn man sie mit Hebeln für [[Dropbar]]s einsetzt. Diese Kombination erzeugt exzessive Hebelwirkung. Das trifft genauso für [[Direktzugbremse]]n wie [[Shimano]]s [[V-Brake]]s zu, wenn man sie mit nicht passenden Bremshebel benutzt.


Wenn man zu hohe Hebelwirkung hat,, ist der Bresmhebel extrem liehct durchzuziehen und kann bis zum Lenker gezogen werden, bevor die Bremse richtig zupackt. Wenn Du nun versuchst, das durch extrem nahes Einstellen der Bremsschuhe an die Felge zu korrigieren, führt das evtl. wiederum zum Schleifen der Bremse an der Felge, falls diese nicht perfekt zentriert ist.
Wenn man zu hohe Hebelwirkung hat,, ist der Bremshebel extrem leicht durchzuziehen und kann bis zum Lenker gezogen werden, bevor die Bremse richtig zupackt. Wenn Du nun versuchst, das durch extrem nahes Einstellen der Bremsschuhe an die Felge zu korrigieren, führt das evtl. wiederum zum Schleifen der Bremse an der Felge, falls diese nicht perfekt zentriert ist.


===Zu geringe Hebelwirkung===
===Zu geringe Hebelwirkung===
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===Variable Hebelwirkung===
===Variable Hebelwirkung===
Die Hebelwirkung kann sich verändern, wenn man den Bremshebel betätigt. Idealerweise beginnt man mit wenig Hebelwirkung, so dass man generös viel Platz zwischen Bremsschuh und Felge lassen kann. Mit wenig Hebelwirkung nähert sich der Bremsschuh mit nur wenig Bremshebelweg sehr schnell der Felge. Je näher der Bremsschuh der Felge kommt, desto höher sollte die Hebelwirkung werden, so dass wenig Helbweg an der Hand viel Druck auf die Felge erzeugt. Einige hochwertige Produkte wie zum Beispiel hochpreisige [[Shimano]]bremshebel mit [[Servo Wave]] bieten genau diese Eigenschaft.
Die Hebelwirkung kann sich verändern, wenn man den Bremshebel betätigt. Idealerweise beginnt man mit wenig Hebelwirkung, so dass man generös viel Platz zwischen Bremsschuh und Felge lassen kann. Mit wenig Hebelwirkung nähert sich der Bremsschuh mit nur wenig Bremshebelweg sehr schnell der Felge. Je näher der Bremsschuh der Felge kommt, desto höher sollte die Hebelwirkung werden, so dass wenig Hebelweg an der Hand viel Druck auf die Felge erzeugt. Einige hochwertige Produkte wie zum Beispiel hochpreisige [[Shimano]]bremshebel mit [[Servo Wave]] bieten genau diese Eigenschaft.


Unglücklicherweise arbeiten klassische [[Mittelzugbremse]]n genau umgekehrt. Während man am Bremshebel zieht, wird der Winkel des [[Querzugträger]]s immer steiler und der Abstand zwischen Gelenk und Zug nimmt ab. Diese beiden Faktoren lassen die Hebelwirkung schwinden.
Unglücklicherweise arbeiten klassische [[Mittelzugbremse]]n genau umgekehrt. Während man am Bremshebel zieht, wird der Winkel des [[Querzugträger]]s immer steiler und der Abstand zwischen Gelenk und Zug nimmt ab. Diese beiden Faktoren lassen die Hebelwirkung schwinden.
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