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Dynamos für die Fahrradbeleuchtung

Es ist ein schönes Gefühl, eine permanent installierte Beleuchtung an Fahrrad zu haben, die mit dem Umlegen eines Hebels funktioniert so wie man es auch vom Automobil kennt. Willkommen in der Welt des Fahrraddynamos (manchmal auch Lichtmaschine genannt).

Leute aus geburtenstarken Jahrgängen erinnern sich an klobige winselnde Apparate, die an der Seite des Reifens liefen. Das Licht flackerte und war bei geringen Geschwindigkeiten mager. Die Birnchen brannten durch, wenn man zu schnell fuhr und man wurde durch den Dynamo ausgebremst, wenn man ihn aktivierte. Und eines Tages funktionerten die Dinger plötzlich nicht mehr.

Moderne Dynamos sind diesen alten Geräten mechanisch und elektrisch weit überlegen. Sie produzieren die gleiche Stromstärke, jedoch erzeugen sie durch elektronische Ausgangssteuerung, durch erhebliche Fortschritte in der LED Technologie und Lampenoptik wesentlich besseres Licht bei allen Geschwindigkeiten - sogar wenn man anhält. Sogar wettbewerbsorientierte Ausdauerfahrradfahrer haben moderne Dynamos und LED Beleuchtung und fahren damit viele hundert Kilometer lange Wettbewerbe, die tage- und nächtelang andauern.


Vor- und Nachteile

Vorteile

Wartungsfrei und immer bereit! Du möchtest Deine abendliche Ausfahrt verlängern? Du bist auf Reisen und kannst keine Akkus nachladen oder willst Dich nicht darum kümmern müssen? Du willst Dich nicht um neue Akkus oder Batterien kümmern müssen oder vergisst ständig Deine klemmbare Lampe einzupacken? Kein Problem!

Diebstahlsicher! Dynamos und deren Beleuchtungsanlagen sind fest am Fahrrad montiert währende Klemmlichter von jedem Passanten mitgenommen werden können. Falls notwendig können diebstahlsichere Befestigungen zur zusätzlichen Sicherung benutzt werden. Du brauchst Die Beleuchtung nicht zu demontieren und mitzunehmen, wenn Du Dein Fahrrad parkst.

Umweltschonend! Keine Batterieabfälle, keine giftigen Materialien.

Höhere elektrische Zuverlässigkeit! Die elektrischen Verbindungen am Dynamo sind normalerweise permanent. Batterielichter erleiden oft Probleme mit schlechten Verbindungen. Insbesondere davon betroffen sind Batteriekontakte oder externe Verkabelung, die häufig aus- und eingestöpselt werden.

Höhere mechanische Zuverlässigkeit! Viele Batterielichter sind vergleichsweise windige Konstruktionen, die oft nur durch kleine Plastiknasen zusammengehalten werden und an den Lenker geklemmt werden, so dass sie durch Hände oder Knie schnell aus der Position geschoben werden können. Oft verstellen sich diese Lampen schon beim Durchfahren eines Schlaglochs. Dynamolichtanlagen sind typischerweise stabiler.

Höhere Systemzuverlässigkeit! Der Häufigste Grund für den Ausfall von Batteriebeleuchtung ist ein Mangel an Batteriekapazität - entweder Wegwerfbatterien, die ausgelaugt sind, oder wiederaufladbare Akkus, die nicht (mehr) genügend geladen sind. Wiederaufladbare Akkus verlieren mit der Zeit an Kapazität und fallen oft überraschend für den Fahrer aus. Dynamos funktionieren einfach immer.

Nachteile

Schwieriger zu finden! Inzwischen sind Dynamos und zugehörige Lampen weniger verbreitet als Batterielichter. Durch die Änderungen des StVO 2016 sind Batterielichter unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls an Fahrrädern erlaubt. Daher muss man öfter zur Online-Bestellung greifen

Schwieriger zu montieren!. Seitenläuferdynamos und Rollendynamos (siehe unten) müssen ordentlich am Reifen ausgerichtet sein, um den Widerstand zu minimieren. Einen Nabendynamo muss man in ein Laufrad einspeichen. Lampen müssen festgeschraubt werden und die Verdrahtung sollte fachgerecht ausgeführt werden. Einige Geräte haben Schwierigkeiten mit Carbongabeln. Im allgemeinen kann man sagen, dass man ein wenig Mechaniker- und ein wenig Elektrikerfähigkeiten haben sollte. Wenn ein System allerdings einmal ordentlich installiert ist, gibt es wenige Probleme.

Widerstand! Das ist ein kleineres Problem, das oft überbewertet wird. Chris Juden, technischer Redakteur des "Cyclists Touring Club of Britain" hat angemerkt, dass moderne Dynamos einen Widerstand erzeugen, der einem Anstieg von etwa 3,8 Metern auf einem Kilometer (20 Fuß auf einer Meile) entspricht. Richtig gute Modelle entsprechen einem Anstieg von 1,15 Metern auf einem Kilometer (Sechs Fuß auf einer Meile). Jedoch mag das manchem weiterhin wichtig erscheinen. Ein unbeabsichtigter Test des Artikelautors Frank Krygowski zeigte, dass ein unbeabsichtigt eingeschalteter Dynamo seine Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 km/h auf 30 km/h reduziert hatte.

Kleinere maximale Leistung! Typische Dynamos haben eine Ausgangsleistung von drei Watt und manche Modelle leisten sogar sechs Watt. Batterielichter können bis zu 20 Watt verbrauchen. Jedoch sind moderne LEDs und sorgfältig verarbeitete Optiken bei einer Leistung von drei Watt für den Straßenbetrieb völlig ausreichend. Ein Mountainbiker wird jedoch mit Batterielichtern besser versorgt sein.

Geräusch! Seitenläuferdynamos können ein hörbares Winseln von sich geben, wo sie den reifen berühren. Die meisten anderen typen sind mehr oder weniger geräuschlos.

Durchrutschgefahr! Rollendynamos am Tretlagergehäuse montiert können durchrutschen, wenn Matsch die Reifenoberfläche bedeckt. Seitenläuferdynamos können bei starkem Regen oder Schnee durchrutschen, außer man montiert spezielle Antriebsrädchen. Nabendynamos sind immun gegen solche Probleme.

Schwierig von Fahrrad zu Fahrrad auszutauschen! Im allgemeinen benötigt man ein Dynamoset je Fahrrad, das man Nachts fahren möchte - zumindest für jedes Vorderrad.

Durchbrennende Birnchen, kein Licht wenn man stehen bleibt! Das ist ein Problem aus der (wörtlich) dunklen Vergangenheit. Moderne Lampen haben eine bessere elektrische Steuerung, ihre LEDs halten quasi ewig und eingebaute Kondensatoren lassen das Licht noch geraume Zeit leuchten, bevor es beim Anhalten ausgeht. Wenn Du keinen neuen Dynamo kaufen möchtest, kannst Du Dir zumindest mit einer neuen Lampe weiterhelfen. Viele neue Lampen funktionieren auch einwandfrei mit der niedrigen Ausgangsleistung eines Sturmey-Archer Dynohubs.

Teuer! Ein moderner Dynamo kostet typischerweise etwa das doppelte eines batteriegestützten Systems mit vergleichbarer Lichtleistung.

Dynamo oder Batterie?

Dynamos sind bevorzugt für Fahrradfahrer, die nicht vorher absehen können wie lange eine Fahrt bei Dunkelheit dauern wird, die eine Radreise unternehmen oder auf andere Weise reisen und ein Fahrrad mitnehmen - zum Beispiel eine Zugreise unternehmen und ein Fahrrad am Zielort benutzen. Fahrradfahrer, die das Fahrrad zum Sport benutzen, können mit Batterielichtern besser ausgerüstet sein. Man hat jedoch herausgefunden, dass die Teilnehmer von Paris Brest Paris (ein Randonnée über 1200km), die Dynamobeleuchtung einsetzte, deutlich zufriedener mit ihrer Beleuchtung waren als Batterielichtnutzer. Mountainbiker werden wohl fast immer mit Batterieleuchtern besser bedient sein.

Funktionsweise

Ein Fahrraddynamo hat eine stationäre Drahtspule, die mit dem Vorderlicht und zumeist auch mit dem Rücklicht verbunden ist. Permanentmagnete rotieren im Inneren der Spule entweder durch eine Rolle, die den Reifen kontaktiert oder die Magnete sind mit den rotierenden Teilen einer Nabe verbunden. Wenn eine Magnetfeld sich in der Nähe eines elektrischen Leiters bewegt (zum Beispiel eine Drahtspule), wird elektrische Spannung im Draht (äquivalent zum Druck in einem Rohr) aufgebaut. Wenn der Draht an einem sorgfältig ausgewählten elektrischen Verbraucher angeschlossen wird (zum Beispiel eine Glühbirne), fließt Strom (äquivalent zum Durchfluss in einem Rohr) erzeugt und es wird Licht produziert (sehr stark vereinfachte Darstellung).

Je schneller die Rotation der Magnete erfolgt, desto mehr Leistung wird erbracht. In der Vergangenheit führt das bei sehr schneller Fahrt oft zu durchbrennenden Birnen. Heutzutage ist das Problem durch Fortschritte in der elektrischen Regelungstechnik in den Systemen gelöst.

Dynamoarten

Es gibt drei bekannte Typen von Dynamos, die rotierende Magneten zur Stromerzeugung einsetzen. Jeder dieser Typen hat seine eigenen Vor- und Nachteile.

Seitenläuferdynamo

Dieser Typ war viele Jahre lang der gebräuchlichste. Die Form des Dynamos erinnert in etwa an eine Flasche und das Antriebsrad in etwa an die Form eines Kronkorkens. Daher wird dieser Typ im englischen auch "Bottle Generator" (Flaschandynamo) genannt. das Antriebsrad lehnt sich gegen die Seitenwand des Reifens. Manche Reifen haben eine extra geriffelte "Dynamospur". Das Rad treibt damit den Antriebsstrang des Dynamos an. Im Inneren treibt dieser Strang die Magnete an. Im Bild links sieht man einen modernen Busch & Müller Seitenläuferdynamo.

Vorteile
  • Die günstigste Variante
  • Oft findet man Gebrauchte zum Verschenken
  • Sie sind klein und leicht
  • Sie können sowohl am Vorder- als auch am Hinterrad montiert werden
  • Ausschalten benötigt nur des Wegschwingen des Antriebsrads vom Laufrad des Fahrrads
  • Im Ausgeschalteten Zustand (also Kontaktlos) kein Widerstand
Nachteile
  • Während der Benutzung (also im Kontakt zum Reifen) haben sie den höchsten Widerstand aller Typen.
  • Bei starkem Regen oder Schnee neigen sie zum Durchrutschen.
  • Sie produzieren Geräusche.
  • Bei sehr leichtgewichtigen Reifen kann es zu erhöhtem Reifenverschleiß kommen.
  • Um Widerstand und Verschleiß zu minimieren muss man den Dynamo und den Montagepunkt sorgfältig zum Laufrad ausrichten.
  • Wenn das Laufrad eine Acht hat, wird der Dynamo durchrutschen
  • Klemmvorrichtungen werden an Gabel oder Rahmen befestigt und sind für Carbon nicht ratsam.
  • Dynamo und Montageklemmen sind sichtbar und beeinflussen das Aussehen des Fahrrads.

Rollen- oder Tretlagerdynamos

Diese wenig gebräuchliche Einheit wurde üblicherweise zwischen Kurbeln und Hinterrad unterhalb des Fahrrads montiert. Die Rolle hat Kontakt mit der Mitte der Lauffläche und nicht den Seitenwänden des Reifens. Dieser Typus wird nicht mehr hergestellt und man findet Rollendynamos gelegentlich NOS oder wenig gebraucht.


Vorteile
  • Klein und sehr unauffällig
  • Eine etwas geschütztere Position, die insbesondere bei Falträdern wertvoll sein kann.
  • Im Abgeschwenkten Zustand kein Widerstand
  • Wenig Probleme mit Reifenverschleiß, weil nur die Lauffläche des Reifens genutzt wird.
  • Die große Rolle erzeugt etwas weniger Widerstand als die Rollen von Seitenläuferdynamos
  • Leiser als Seitenläuferdynamos


Nachteile
  • Höhere Tendenz zu Durchrutschen bei Matsch oder Schnee
  • Klebriger Asphalt sammelt sich an der Rolle und kann Vibrationen erzeugen
  • Rollen- und Lagerverschleiß werden durch Dreck beschleunigt.
  • Schwierig zu Aktivieren und Deaktivieren, ohne vom Fahrrad abzusteigen
  • Montage kann bei geringen Platzverhältnissen um das Tretlagergehäuse herum schwierig sein.
  • Lässt sich nicht mit am Tretlagergehäuse montierten Fahrradständer kombinieren.

Nabendynamos

Dieser Typ ersetzt eine Nabe am Vorder- oder (eher selten) am Hinterrad. Man baut mit ihnen als Nabe ein Laufrad auf, wenn man nicht ein komplettes Laufrad mit Nabendynamo kauft. Die meisten Nabendynamos haben keine außenliegenden beweglichen Teile. es gibt wenige Modelle, die eine außenliegende Kupplung haben, mit denen man den Widerstand weiter reduzieren kann. Nabendynamos werden oft als die besten Dynamos für das Fahrrad eingeschätzt und haben in den letzten Jahren rapide an Marktanteilen gewonnen. Insbesondere beliebt sind sie an Transporträdern europäischer Hersteller, da es vermieden wird, dass man das Laufrad (neu) aufbauen muss.

Der ursprünglich erste Nabendynamo war der Dynohub von Sturmey-Archer, der von 1936 bis 1984 hergestellt wurde. Sturmey-Archer (inzwischen nicht mehr britisch sondern taiwanesisch) hat im Jahr 2010 ein neues Modell an den Markt gebracht. Im Artikel Dynohubs findet man mehr Informationen über diese Modelle.

Die schicksten und teuersten Nabendynamos werden vom deutschen Hersteller Busch & Müller vertrieben. Ihre spezielle Eigenschaft ist der Schutz vor Kondensation und Feuchtigkeit im Inneren des Dynamos. Die Modelle werden für verschiedenste Einbauweiten und Reifengrößen hergestellt.

Vorteile
  • Es sind die effizientesten und zuverlässigsten Fahrraddynamos, die am wenigsten Widerstand haben, wenn man sie aktiviert.
  • Kein Durchrutschen möglich
  • Sehr unauffällig und daher geringe Diebstahlwahrscheinlichkeit.
  • Lässt sich am leichtesten von Fahrrad zu Fahrrad mitnehmen, wenn die Laufradgrößen gleich bleiben.
Nachteile;
  • Der teuerste Typ, insbesondere als Ersatzteil.
  • Man muss ein Laufrad um den Dynamo herum aufbauen, was die meisten Fahrradfahrer nur einer Fahrradwerkstatt überlassen.
  • Minimaler Widerstand auch wenn er ausgeschaltet ist - das ist allerdings fast vernachlässigbar bei den meisten Modellen.
  • Anders als bei anderen Typen, benötigen kleine Laufräder spezielle Modelle, weil sich die Drehgeschwindigkeit bei kleinen Laufrädern deutlich erhöht. (Die Geschwindigkeit der Lauffläche ist nicht durch die Laufradgröße beeinflusst, daher ist das bei Seitenläufer- oder Rollendynamos kein Thema.)
  • Manche Nabendynamos erzeugen eine sehr leichte Vibration am Lenker bei bestimmten Geschwindigkeiten.
  • Bei sehr langsamer Gehgeschwindigkeit können die Leuchten flackern. Evtl. ist das sogar ein Vorteil, weil so mehr Aufmerksamkeit produziert wird als bei konstantem Licht.

Montage und Verkabelung von Dynamos

Wie weiter oben bereits erwähnt, benötigt man für die Montage eines jeden Dynmaos mehr Mechanikerfähigkeiten als für das anklemmen eines Batterielichts. Eine wenig Elktrikerkenntnisse sind ebenfalls ganz hilfreich. Hier folgen ein paar Tipps und Überlegungen.

Montagepunkte für Seitenläufer- und Rollendynamos müssen stabil sein. Loctite oder andere Schraubensicherungen sind sinnvoll. Seitenläuferdynamos sollten vor der Gabelscheide oder der Sitzstrebe und auf keinen Fall dahinter montiert werden, um die Gefahr zu bannen, dass sich der Dynamo in den Speichen verfängt.

Seitenläuferdynamos gibt es in unterschiedlichen Varianten für Montage rechts oder links. Wenn die richtige Variante hat, schwingt der Dynamo richtig gegen die Seitenfläche des Reifens drückt und überflüssiger Widerstand wird vermieden.

Alle Dynamos benötigen zwei Drähte. Der elektrische Strom fließt zum Licht und es wird eine Leitung zurück benötigt, um den Stromkreis zu schließen. Manche alten Seitenläuferdynamos nutzten das Metall des Fahrradrahmens zum Schließen des Stromkreises und es wurde eine spitze Schraube durch den Lack zum blanken Metall des Rahmens getrieben. das war ein regelmäßiger Problemfall. Es ist viel besser und einfacher, zwei Drähte zu nutzen. dabei ist einer der leitende Draht und der andere die "Erdung". Nabendynamos werden mit zwei Leitern ausgeliefert. Leitende Zweierbündel sind genau richtig für diesen Zweck. Eine Carbongabel oder ein Carbonrahmen leiten keinen Strom. Hier sind zwei Drähte als Leiter unerlässlich.

Vertausche niemals die beiden Drähte. Manche Leute nehmen Zweierbündel her und verbinden den Stromleiter mit der Erde. das sieht erst mal unverdächtig aus, aber man wird kein Licht erzeugen können. Man sollte die beiden Drähte genau verfolgen und genau darauf acht geben, welcher Draht womit verbunden ist.


Behalte die Kontrolle über die Drähte. Ziehe die Drähte glatt, bevor Du sie montierst - es darf keine Knicke oder Biegungen geben - und lasse sie in einer gerade Linie verlaufen. Evtl. ist die Rückseite der Gabelscheide ein guter Anhaltspunkt. Dem Brems- oder Schalthebel zu folgen funktioniert auch sehr gut. Mittels Kabelbindern kann man die Drähte am Rahmen oder Zughüllen befestigen. Lass sie jedoch lose genug, damit sich die Gabel frei bewegen kann. Folgende Illustration zeigt, wie man einen Shimanodynamo verdrahtet.

Nabendynamos benötigen einen Schalter. Da die Magnete immer mit der Naben rotieren, ist es normal, dass ein Nabendynamo einen Ein-/Ausschalter benötigt. Bei einer nicht geschaltete Stirnlampe, kann man entweder einen Schalter im Stromkreis nachrüsten oder man fährt immer mit Licht (Tagfahrlicht) herum. Seitenläufer- und Rollendynamos benötigen keinen Schalter.

Seitenläuferdynamos benötigen ordentliche Ausrichtung. Rollendynamos müssen akkurat parallel zum Laufrad ausgerichtet sein. Zumeist wird das durch die fest an der Gabel am Rahmen angelötete Montageplatte garantiert. Die Rotationsachse des Seitenläuferdynamos muss sich mit der Rotationsachse des Laufrads überschneiden. das erfordert penibles ausrichten. Außerdem sollte die Antriebsrolle des Seitenläuferdynamos nicht über teile der Seitenwand mit Erhebungen wie zum Beispiel eingeprägte Markennamen oder ähnlichem verlaufen. Manche Reifen haben eine spezielle Dynamospur auf ihrer Seitenwand. Diese sind bis auf eine leicht aufgeraute Oberfläche glatt. Einige wenige Seitenläuferdynamos haben Gummirollen, die auch auf der Bremsflanke der Felge laufen können. Diese sind sehr leise und und haben kaum Tendenz zum Durchrutschen.

Zusätzliche Verbindungen. Ein Dnymao kann auch dazu genutzt werden, eine Lampe für die Zeltübernachtung zu laden. Oder man lädt ein GPS Gerät oder sein Mobiltelefon. Siehe auch Harriet Fells Artikel RideWithGPS (englisch)

Was ist mit Carbon? Die Beliebtheit von Plastikfahrrädern hat insbesondere das Anpassen von Seitenläuferdynamos schwieriger gemacht. Klemmen an Gabel oder Rahmen werden eher selten empfohlen. Man benötigt speziell angefertigte Klemmen, falls das tatsächlich möglich ist. Nabendynamos haben kein Problem mit Carbonteilen. Allgemein kann man sagen, wer sich einen Carbonrahmen leisten kann, hat auch Geld für einen Nabendynamo!

Mach Dir Gedanken zur Position der Stirnlampe. Stirnlampen am Lenker sind recht beliebt, aber es gibt bessere Positionen am Fahrrad. Wenn man die Stirnlampe zwischen 65 und 75 cm über dem Boden an der Gabelkrone oder über dem Frontgepäckträger anbringt kann die Lampe den Asphalt ähnlich ausleuchten wie eine PKW-Beleuchtung. Schlaglöcher lassen sich besser erkennen, Steine und Beulen in der Straße werden deutlich beleuchtet und Blendeffekte bei Schnee und Regen werden minimiert. Zufälligerweise den Draht abzureißen ist fast unmöglich. Es gibt keine Störungen mit Lenkertaschen oder einem Regenschutz und man hat mehr Platz für den Fahrradcomputer, das GPS, einen Kompass und seine Mickey-Maus-Klingel! Manche Lampen haben ein besseres Lichtbild als andere. Siehe auch mehr dazu im Artikel Die richtige Wahl der LED Lampe.

Licht und Optik

Fahrradbeleuchtung hat einen langen Weg hinter sich während sich die Leuchtmittel stetig weiterentwickelt haben. In den 1970er Jahren waren Dynamo- und Batterielichter mit einfachen Glühbirnen nie wirklich hell und wurden mit der Zeit auch immer dunkler. Diese Lichter konnte man maximal als marginal bezeichnen und sie dienten eigentlich nur dazu, dass man gesehen wurde und in gut beleuchteten Stadtstraßen fahren konnte.

Halogenbirnen tauchten Ende der 1970er Jahre auf. Diese waren deutlich heller als vergleichbare Glühbirnen und wurden über die Zeit nicht dunkler. Simultan wurden die Reflektoren und Gläser der Stirnlampen so gestaltet, dass man das Licht gebündelt auf die Straße vor dem Fahrrad werfen konnte - ähnlich wie bei motorisierten Fahrzeugen. Da Licht nicht durch Beleuchtung der Straßenbäume oberhalb vergeudet wurde, konnte man jetzt Schlaglöcher und Gegenstände auf der Fahrbahn erkennen. Fahrradfahrer wurden für Motorisierte nun sichtbarer.

In den 1980ern kam die ersten LED Rücklichter auf. Diese roten Blinker waren sogar energieeffizienter als die modernen Halogenlampen, so dass kleine Batterien eine ganze Saison lang hielten. Obwohl in Deutschland nicht erlaubt, war so doch die Aufmerksamkeit dafür erreicht, dass dort ein Fahrradfahrer unterwegs war. Helle LEDs waren zu dieser Zeit nur in rot erhältlich.

In den 2000ern konnte man Dank einer nobelpreiswürdigen Erfindung kraftvoll leuchtende weiße LEDs herstellen. Seitdem ist die Effizienz weißer LEDs von Jahr zu Jahr emporgeschnellt und sie produzieren immer mehr Licht bei gleicher Stromzufuhr. Mit Batterieleuchten kann man inzwischen so helles Licht erzeugen, dass man einem PKW Fernlicht Konkurrenz machen kann. Sogar Dynamolicht kann sprichwörtlich blendend sein.

In den USA sind Fahrradlichter quasi unreguliert. Es gibt ein paar vage minimale Standards ("bis 150 m Entfernung sichtbar"). Es ist also technisch legal ein Licht zu benutzen, dass entgegenkommende Motorisierte blendet. Das ist für entgegenkommende Fahrradfahrer auf engen Fahrradwegen mit Gegenverkehr sogar noch schlimmer.

Im Gegensatz dazu hat man in Deutschland schon früh die Notwendigkeit von ordentlicher Optik verfolgt. Lichter unterliegen an Fahrzeugen in Deutschland der StVZO, die minimale Lichtstärken an verschiedenen Positionen innerhalb des Lichtstrahls und maximale Helligkeit oberhalb der Abschirmung vorschreibt, um Blendeffekte für entgegenkommende Fahrzeuge zu unterbinden. Die besten Leichter für den Straßeneinsatz sind diejenigen, die den StVZO Vorschriften entsprechen, unabhängig davon, ob es Batterie- oder Dynamolichter sind.

Die Vorteile sind möglicherweise für Dynamolichter am Größten. Die Effizienz moderner weißer LEDs und die Effizienz, die durch die StVZO eingehalten werden muss, ermöglichen eine luxuriöse Straßenausleuchtung, wenn man einen modernen Dynamo einsetzt. Der zu erwartende weitere Fortschritt in der LED Technologie wird diese Situation sicherlich noch weiter verbessern.

Beleuchtung testen!

Ein letzter Tipp: Manche allzu vermessene Fahrradfahrer fahren Nachts mit winzigen Lichtern oder gar ohne. Manche übervorsichtigen Fahrer haben übermäßige Angst bei Nacht zu fahren und starten mit blendenden Leuchten und ablenkenden Stroboskoplichtern. Wie kann man entscheiden, was wirklich vernünftig ist?

Der beste Weg ist vermutlich, sich auf die Hilfe von Freunden zu verlassen. Fahre zu den üblichen Nachtfahrten - egal ob im Gelände oder in der Stadt - und lasse einen Freund Dein Fahrrad fahren, damit Du selbst das Licht beobachten kannst. Erst schau es Dir als Passant zu Fuß an und wenn möglich auch noch einmal aus der Perspektive eines PKW-Fahrers. Beobachte das Licht möglichst aus mehreren Perspektiven. Danach kannst Du vermutlich entscheiden, ob das Licht hell genug oder zu hell ist und ob die Reflektoren in Kombination Dich sichtbar genug machen.

Nun tu diesen Gefallen auch Deinem Freund und er kann seine Beleuchtung testen. Es wird sich bezahlt machen!

Ergänzung
In Deutschland ist das Dank der StVZO etwas einfacher, weil es ziemlich genaue Vorschriften gibt bzgl. Licht und Reflektoren. Wenn man sich daran hält, ist eine gute Sichtbarkeit und eigene Sicht gegeben. Man merkt dem Originalartikel seine Herkunft aus den USA an, wo diese Dinge nicht geregelt sind und jeder sich auf sich selbst verlassen muss.


Siehe auch

Quelle

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Generators for bicycle lighting von der Website Sheldon Browns. Originalautoren des Artikels sind Frank Krygowski und John Allen.