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Klassische Schraubkranzfreiläufe: Unterschied zwischen den Versionen

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Ältere Freiläufe hatten einfache Löcher mit passenden Werkzeugen mit zwei oder vier Zinken. Dieses veraltete System tendierte dazu, zu versagen. Es war sehr leicht entweder das Werkzeug oder den Freilauf zu beschädigen, wenn man versuchte, den Freilauf zu demontieren. Das Werkzeug sollte möglichst mit dem [[Schnellspanner]] der Nabe gegen den Freilauf gesichert werden.
Ältere Freiläufe hatten einfache Löcher mit passenden Werkzeugen mit zwei oder vier Zinken. Dieses veraltete System tendierte dazu, zu versagen. Es war sehr leicht entweder das Werkzeug oder den Freilauf zu beschädigen, wenn man versuchte, den Freilauf zu demontieren. Das Werkzeug sollte möglichst mit dem [[Schnellspanner]] der Nabe gegen den Freilauf gesichert werden.


Da beim Pedalieren der Freilauf auf das Nabengewinde geschraubt wurde, war die Kraft, mit der pedaliert wurde ausschlaggebend, wie fest der Schraubkranz auf die Nabe geschraubt war. Das kann natürlich zu erheblichen Problemen beim Losschrauben führen, wenn der Schraubkranz bei sehr niedrigen Gängen oder auf einem [[Tandem]] benutzt wurde. Die übliche Technik für die Demontage besteht darin, den Freilaufabzieher in eine Schraubzwinge zu klemmen, das [[Laufrad]] oben aufzusetzen und das ganze Laufrad zu drehen. Wenn möglich sollte das Laufrad dabei vertikal stehen. Dadurch kannst Du mehr Kraft aufbringen, ohne das Deine Füße ins Rutschen geraten.
Da beim Radeln der Freilauf auf das Nabengewinde in Einschraubrichtung gedrückt wird (der Kranz zieht sich fester an), war die Kraft, mit der pedaliert wurde ausschlaggebend dafür, wie fest der Schraubkranz auf die Nabe geschraubt war. Das kann natürlich zu erheblichen Problemen beim Losschrauben führen, wenn der Schraubkranz bei sehr niedrigen Gängen oder auf einem [[Tandem]] benutzt wurde. Die übliche Technik für die Demontage besteht darin, den Freilaufabzieher in eine Schraubzwinge zu klemmen, das [[Laufrad]] oben aufzusetzen und das ganze Laufrad zu drehen. Wenn möglich sollte das Laufrad dabei vertikal stehen. Dadurch kannst Du mehr Kraft aufbringen, ohne das Deine Füße ins Rutschen geraten.


Einen alternativen Ansatz hatte [[Sheldon Brown]] darin gefunden, dass er bei sehr widerspenstigen Freiläufen einen passenden Ringschlüssel auf das Werkzeug aufsetzte und diesen mit einem [[Werkstatthammer]] am langen Hebelende bearbeitete. Als passendes Werkzeug stellte sich hierbei die [[Kettenpeitsche]] von [[Park Tool]] heraus. Diese hat ein sechseckiges Loch, das perfekt auf den sechseckigen Kopf des Park Tools Freilaufabziehers passt.  
Einen alternativen Ansatz hatte [[Sheldon Brown]] darin gefunden, dass er bei sehr widerspenstigen Freiläufen einen passenden Ringschlüssel auf das Werkzeug aufsetzte und diesen mit einem [[Werkstatthammer]] am langen Hebelende bearbeitete. Als passendes Werkzeug stellte sich hierbei überraschenderweise die [[Kettenpeitsche]] von [[Park Tool]] heraus. Diese hat ein sechseckiges Loch, das perfekt auf den sechseckigen Kopf des Park Tools Freilaufabziehers passt. Eine geniale Entdeckung des guten Sheldon!


Das standardisierte [[ISO]] Maß des Schraubkranznabengewindes beträgt 1,375 x 24 [[TPI]]. Das ist das gleiche Maß wie beim ISO-[[Innenlager]]gewinde.
Das standardisierte [[ISO]] Maß des Schraubkranznaben-Gewindes beträgt 1,375" x 24 [[TPI]]. Das ist das gleiche Maß wie beim ISO-[[Innenlager]]gewinde.


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{{#widget:AdSenseT}}


== Die Geschichte des Freilaufs ==
== Die Geschichte des Freilaufs ==
Ältere europäische Freiläufe hatten alle [[Ritzel]] aufgeschraubt. Dabei waren die großen Ritzel besonders fest verschraubt. Die beiden großen Ritzel hatten [[Linksgewinde]] und wurden von der Hinterseite auf den Freilauf geschraubt. Dadurch war es unmöglich sie ohne Demontage des Freilaufs von der Nabe diese zu entfernen.
Ältere europäische Freiläufe hatten alle [[Ritzel]] aufgeschraubt. Dabei waren die großen Ritzel besonders fest verschraubt. Die beiden großen Ritzel hatten [[Linksgewinde]] und wurden von der Hinterseite auf den Freilauf geschraubt. Dadurch war es unmöglich, sie ohne Demontage des Freilaufs von der Nabe diese zu entfernen.


in der Praxis entfernte man eigentlich nie alle Ritzel auf einmal. Man benötigte zumindest ein Ritzel, um den Freilauf festzuhalten, wenn man ein anderes Ritzel abschraubte. Es gab spezielle Schraubzwingen, die dazu gebaut waren, das letzte Ritzel abschrauben zu können. [[Sheldon Brown]] hatte jedoch nie ein solches Werkzeug für notwendig befunden. Auf einem Freilauf gab es meist zwei bis drei verschiedenen Gewindegrößen. Daher konnten Ritzel, die auf eine bestimmte Position passten, nicht einfach an einer anderen Stelle plstziert werden. Zumeist hatten die Ritzel auch eingebaute [[Spacer]], so dass die Ritzel auch nur ein einer bestimmten Richtung montierbar waren.
In der Praxis entfernte man eigentlich nie alle Ritzel auf einmal. Man benötigte zumindest ein Ritzel, um den Freilauf festzuhalten, wenn man ein anderes Ritzel abschraubte. Es gab spezielle Schraubzwingen, die dazu gebaut waren, das letzte Ritzel abschrauben zu können. [[Sheldon Brown]] hatte jedoch nie ein solches Werkzeug für notwendig befunden. Auf einem Freilauf gab es meist zwei bis drei verschiedenen Gewindegrößen. Daher konnten Ritzel, die auf eine bestimmte Position passten, nicht einfach an einer anderen Stelle platziert werden. Zumeist hatten die Ritzel auch eingebaute [[Spacer]], so dass die Ritzel auch nur ein einer bestimmten Richtung montierbar waren.


In den 1970er Jahren jagten zuerst [[Sun Tour]] und danach [[Shimano] den etablierten europäischen Herstellern (z.B. [[Atom]], [[Campagnolo]], [[Cyclo]], [[Everest]], [[Maillard]], [[Regina]] oder [[TDC]]) das Geschäft mit den Freiläufen ab. Das schafften sie durch überlegenes Design und handwerkliches Geschick obwohl die Metallverarbeitung jeder Jaopaner zu dieser Zeit der europäischen deutlich unterlegen war.
In den 1970er Jahren jagten zuerst [[Sun Tour]] und danach [[Shimano] den etablierten europäischen Herstellern (z.B. [[Atom]], [[Campagnolo]], [[Cyclo]], [[Everest]], [[Maillard]], [[Regina]] oder [[TDC]]) das Geschäft mit den Freiläufen ab. Das schafften sie durch überlegenes Design und handwerkliches Geschick obwohl die Metallverarbeitung der Japaner zu dieser Zeit der europäischen deutlich unterlegen war. Die Maillard Naben waren z.B. zu aufwendig in der Produktion, sahen aber hübsch aus.


* Einer dieser Gründe, warum die Japaner den Europäern das Geschäft abluchsen konnten, war, dass die größeren Ritzel mit dem Freilauf mittels Rippen statt Gewinden verbunden waren. Diese Ritzel wurden von den kleineren wie von einem [[Konterring]] an Ort und Stelle gehalten. Die Ritzel konnte dadurch wesentlich einfacher ausgetauscht werden.
* Einer dieser Gründe, warum die Japaner den Europäern das Geschäft abluchsen konnten, war, dass die größeren Ritzel mit dem Freilauf mittels Rippen statt Gewinden verbunden waren. Diese Ritzel wurden von den kleineren wie von einem [[Konterring]] an Ort und Stelle gehalten. Die Ritzel konnte dadurch wesentlich einfacher ausgetauscht werden.
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== Demontage des Schraubkranzfeilaufs ==
== Demontage des Schraubkranzfeilaufs ==
Schraubkränze schrauben sich selbständig auf die Naben, ohne dass man ein Werkzeug benötigt. Die Kräfte, die durch das Pedalieren auf den Schraubkranz wirken, reichen aus, um das Gewinde festzuschrauben. Ein Schraubkranz, der sehr lange durch einen sehr kräftigen Fahrer mit niedrigen Gängen in Benutzung war, kann sehr schwer zu lösen sein, da das Gewinde sehr fest aufgeschraubt ist.
Schraubkränze schrauben sich während des Fahrens selbständig in die Naben, ohne dass man ein Werkzeug benötigt. Die Kräfte, die durch das Pedalieren auf den Schraubkranz wirken, reichen aus, um das Gewinde festzuschrauben. Ein Schraubkranz, der sehr lange durch einen sehr kräftigen Fahrer mit niedrigen Gängen in Benutzung war, kann sehr schwer zu lösen sein, da das Gewinde eben sehr fest aufgeschraubt ist.


Obwohl man einen Schraubkranz auch mit der Hand im Uhrzeigersinn aufschrauben kann, reichen die Zähne des Schraubkranzes nicht aus, um gegen den Uhrzeigersinn den Schraubkranz wieder zu lösen. Dies verhindert der Freilaufmechanismus, der dafür sorgt, dass der Schraubkranz sich gegen den Uhrzeigersinn frei bewegen kann. Du benötigst einen Freilaufabzieher, der den nicht rotierenden Kern des Schraubkranzes packt.
Obwohl man einen Schraubkranz auch mit der Hand im Uhrzeigersinn aufschrauben kann, ist es andersherum unmöglich, gegen den Uhrzeigersinn den Schraubkranz wieder zu lösen nur unter Zuhilfenahme von einer Hand. Dies verhindert der Freilaufmechanismus, der dafür sorgt, dass der Schraubkranz sich gegen den Uhrzeigersinn frei bewegen kann. Du benötigst also einen Freilaufabzieher, der den nicht rotierenden Kern des Schraubkranzes packt.


Ältere Versionen hatten ein Werkzeug mit zwei Zinken, die in zwei Vertiefungen des Schraubkranzkerns passten. Die Form und der Abstand dieser Zinken variieren von einem Hersteller zum nächsten. Alle diese alten Versionen hatten gemeinsam, dass die Zinken sich rund schliffen oder abbrachen und den Schraubkranz beschädigten. Sobald die Vertiefungen beschädigt sind gibt es keinen zerstörungsfreien Weg, den Schraubkranz zu entfernen. Als allerletzte Maßnahme konnte man nur noch die Sperrklinken abmontieren und den Kern in eine Schraubzwinge klemmen und das Laufrad vom Schraubkranz abdrehen.
Ältere Versionen hatten ein Werkzeug mit zwei Zinken, die in zwei Vertiefungen des Schraubkranzkerns passten. Die Form und der Abstand dieser Zinken variieren von einem Hersteller zum nächsten. Alle diese alten Versionen hatten gemeinsam, dass die Zinken sich rund schliffen oder abbrachen und den Schraubkranz beschädigten. Sobald die Vertiefungen beschädigt sind gibt es keinen zerstörungsfreien Weg, den Schraubkranz zu entfernen. Als allerletzte Maßnahme konnte man nur noch die Sperrklinken abmontieren und den Kern in eine Schraubzwinge klemmen und das Laufrad vom Schraubkranz abdrehen.
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Bevor man den Schraubkranz mit dem Zwei-Zinken-Werkzeug abmontiert, ist es sehr wichtig, dieses gegen den Schraubkranz mittels des [[Schnellspanner]]s (ohne die Federn) oder den [[Mutter]]n der [[Schraubachse]] zu sichern.
Bevor man den Schraubkranz mit dem Zwei-Zinken-Werkzeug abmontiert, ist es sehr wichtig, dieses gegen den Schraubkranz mittels des [[Schnellspanner]]s (ohne die Federn) oder den [[Mutter]]n der [[Schraubachse]] zu sichern.


Beachte: Sobald sich der Schraubkranz vom Gewinde gelöst hat, muss man diese Sicherung entfernen, um den Schraubkranz komplett vom Nabengewinde abschrauben zu können.
Beachte: Sobald sich der Schraubkranz vom Gewinde gelöst hat, muss man diese Sicherung entfernen, um den Schraubkranz komplett vom Nabengewinde abschrauben zu können. Am Besten mal auf youtube sich die Prozedur anschauen, wenn man diesen Text nicht so ganz nachvollziehen kann.


Neuere Schraubkränze haben Abzieher mit Keilverzahnungen. Diese haben einen besseren Formschluss als die alten Zwei-Zinken-Werkzeuge. Die neuen Werkzeuge müssen nicht mehr gesichert werden.
Neuere Schraubkränze haben Abzieher mit Keilverzahnungen. Diese haben einen besseren Formschluss als die alten Zwei-Zinken-Werkzeuge. Die neuen Werkzeuge müssen nicht mehr gesichert werden.
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Der übliche Weg, einen Freilaufabzieher zu benutzen, ist es, diesen in eine Schraubzwinge zu klemmen und das gesamte Laufrad zu drehen. Wenn Du eine entsprechend montierte oder verstellbare Schraubzwinge besitzt, ist es sinnvoll das Laufrad vertikal auszurichten (Achse horizontal). So hast Du bessere Hebelkräfte, um das Laufrad zu drehen. [[Sheldon Brown]] hatte extra zu diesem Zweck an seinem Arbeitsplatz eine Schraubzwinge an einem Türrahmen angebracht. Zuhause hatte er eine Schraubzwinge, bei der sich der Klemmbackenmechanismus um 360° drehen ließ. Unglücklicherweise haben die meisten Schraubzwingen keine solchen Möglichkeiten, so dass Du sehr wahrscheinlich mit einem horizontal liegenden Laufrad arbeiten musst.
Der übliche Weg, einen Freilaufabzieher zu benutzen, ist es, diesen in eine Schraubzwinge zu klemmen und das gesamte Laufrad zu drehen. Wenn Du eine entsprechend montierte oder verstellbare Schraubzwinge besitzt, ist es sinnvoll das Laufrad vertikal auszurichten (Achse horizontal). So hast Du bessere Hebelkräfte, um das Laufrad zu drehen. [[Sheldon Brown]] hatte extra zu diesem Zweck an seinem Arbeitsplatz eine Schraubzwinge an einem Türrahmen angebracht. Zuhause hatte er eine Schraubzwinge, bei der sich der Klemmbackenmechanismus um 360° drehen ließ. Unglücklicherweise haben die meisten Schraubzwingen keine solchen Möglichkeiten, so dass Du sehr wahrscheinlich mit einem horizontal liegenden Laufrad arbeiten musst.


Bei wirklich fest sitzenden Schraubkränzen hilft oftmals die Methode "Hammer", wenn die Methode mit der Schraubzwinge fehlschlägt. Dazu musst Du einen ordentlich langen Hebel an den Freilaufabzieher anbringen und diesen mit einem Werkstatthammer kräftig schlagen. [[Park Tool]] stell einige sehr gut passende Hebel zu diesem Zweck her.  
Bei wirklich fest sitzenden Schraubkränzen hilft oftmals die Methode "Hammer", wenn die Methode mit der Schraubzwinge fehlschlägt. Dazu musst Du einen ordentlich langen Hebel an den Freilaufabzieher anbringen und diesen mit einem Werkstatthammer kräftig schlagen. [[Park Tool]] stellt einige sehr gut passende Hebel zu diesem Zweck her.  


Bei jeder dieser Methoden lohnt es sich, dass auf dem Laufrad ein aufgepumpter [[Reifen]] montiert ist, denn so hast Du besseren Grip mit den Händen und Du schützt die [[Felge]] vor Beschädigung.
Bei jeder dieser Methoden lohnt es sich, dass auf dem Laufrad ein aufgepumpter [[Reifen]] montiert ist, denn so hast Du besseren Grip mit den Händen und Du schützt die [[Felge]] vor Beschädigung.


=== Nicht zerstörungsfreie Demontage ===
=== zerstörende Demontage ===
Wen Du einen alten Schraubkranz demontieren willst, den Du nie mehr benutzt, kannst Du ihn auch zerstörerisch demontieren. Das ist oft eine sinnvolle Alternative, falls Du keinen passenden Abzieher der richtigen Marke oder des richtigen Modells zur Hand hast oder die Vertiefungen des Schraubkranzkerns beschädigt sind.
Wen Du einen alten Schraubkranz demontieren willst, den Du nie mehr benutzt, kannst Du ihn auch zerstörerisch demontieren. Das ist oft eine sinnvolle Alternative, falls Du keinen passenden Abzieher der richtigen Marke oder des richtigen Modells zur Hand hast oder die Vertiefungen des Schraubkranzkerns beschädigt sind.


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Das war nach Einführung von 7-, 8-, 9- und später 10- und 11-Gang Kassetten kein Thema mehr. Daraus resultiert, dass man sich heutzutage keinen Gedanken mehr über eigene Gangzusammenstellungen machen muss.
Das war nach Einführung von 7-, 8-, 9- und später 10- und 11-Gang Kassetten kein Thema mehr. Daraus resultiert, dass man sich heutzutage keinen Gedanken mehr über eigene Gangzusammenstellungen machen muss.


Viele ältere Fahrradfahrer schließen daraus, dass es heutzutage wesentlich schwieriger sein muss, sich seine Gangübersetzungen zusammenzustellen. Das Gegenteil ist der Fall. Bei den modernen [[Kassette]]n ist es wesentlich einfacher, weil alle Ritzel das gleiche Keilzahnmuster benutzen, so dass alle Ritzel (bis auf das Kleinste) an jeder Position auf dem Nabenkörper angebracht werden kann. Bei den alten Systemen waren die Gewinde abgestuft, so dass nur spezielle Ritzel an spezielle Positionen passten. Bessere Fahrradläden hatten früher eine riesige Menge an Ritzeln für jede dieser Positionen vorrätig, um jeden Wunsch eines Kunden bedienen zu können. Jedoch bedurfte es für jeden Hersteller einer solchen Sammlung an Ritzeln, da jeder Hersteller sein eigenes propietäres System hatte.
Viele ältere Fahrradfahrer schließen daraus, dass es heutzutage wesentlich schwieriger sein muss, sich seine Gangübersetzungen zusammenzustellen. Das Gegenteil ist der Fall. Bei den modernen [[Kassette]]n ist es wesentlich einfacher, weil alle Ritzel das gleiche Keilzahnmuster benutzen, so dass alle Ritzel (bis auf das Kleinste) an jeder Position auf dem Nabenkörper angebracht werden kann. Bei den alten Systemen waren die Gewinde abgestuft, so dass nur spezielle Ritzel an spezielle Positionen passten. Bessere Fahrradläden hatten früher eine riesige Menge an Ritzeln für jede dieser Positionen vorrätig, um jeden Wunsch eines Kunden bedienen zu können. Jedoch bedurfte es für jeden Hersteller einer solchen Sammlung an Ritzeln, da jeder Hersteller sein eigenes proprietäres System hatte.


== Wartung eines Schraubkranzfreilaufs ==
== Wartung eines Schraubkranzfreilaufs ==
{{Ergänzung|Hinweis|[[Sheldon Brown]] rät dazu, einen Schraubkranzfreilauf nicht zu warten, da sich der Aufwand meistens nicht lohnt. Der Freilauf ist das unwichtigste Lager am Fahrrad, da es sich nur bewegt, wenn keine weiteren Kräfte auf es einwirken.<br /><br />
{{Ergänzung|Hinweis|[[Sheldon Brown]] rät dazu, einen Schraubkranzfreilauf nicht zu warten, da sich der Aufwand meistens nicht lohnt. Der Freilauf ist das unwichtigste Lager am Fahrrad, da es sich nur bewegt, wenn keine weiteren Kräfte auf es einwirken.<br /><br />
Nichtsdestotrotz gibt es Leute, die diesen Hinweis ignorieren werden. Daher folgt nun eine Beschreibung wie es geht.}}
Nichtsdestotrotz gibt es Leute, die obigen evtl. sowieso unbegründeten Hinweis ignorieren werden. Daher folgt nun eine Beschreibung wie es geht.}}


Schraube den Schraubkranz auf ein Laufrad, so dass Du etwas hast, mit dem der Schraubkranz gehalten wird.
Schraube den Schraubkranz auf ein Laufrad, so dass Du etwas greifen kannst, das den Schraubkranz hält.


In der Mitte (dem Kern) des Schraubkranzes siehst Du einen Ring mit zwei Löchern, in die ein [[Zapfenschlüssel]] passt. Auf diesem Ring steht normalerweise der Herstellernamen eingestanzt. Wenn Du Glück hast, steht auch noch eine Markierung darauf, die Dir die Richtung zum lösen (im Uhrzeigersinn), anzeigt.
In der Mitte (dem Kern) des Schraubkranzes siehst Du einen Ring mit zwei Löchern, in die ein [[Zapfenschlüssel]] passt. Auf diesem Ring steht normalerweise der Herstellernamen eingestanzt. Wenn Du Glück hast, steht auch noch eine Markierung (Pfeil) darauf, die Dir die Richtung zum Lösen (im Uhrzeigersinn), anzeigt.


:Falls Du diesen Ring nicht sehen kannst, kann es nötig sein, das kleinste Ritzel zu lösen, um den Ring entfernen zu können. Das ist bei Schraubkränzen üblich, deren kleinstes Ritzel 13 oder weniger Zähne hat. Um das Ritzel zu lösen benötigst Du zwei [[Kettenpeitsche]]n. Eine benötigst Du, um das kleines Ritzel zu drehen und die andere benötogst Du, um den Schraubkranz gegen zu halten, damit er sich nicht dreht, wenn Du das Ritzel löst.
:Falls Du diesen Ring nicht sehen kannst, kann es nötig sein, das kleinste Ritzel zu lösen, um den Ring entfernen zu können. Das ist bei Schraubkränzen üblich, deren kleinstes Ritzel 13 oder weniger Zähne hat. Um das Ritzel zu lösen benötigst Du zwei [[Kettenpeitsche]]n. Eine benötigst Du, um das kleines Ritzel zu drehen und die andere benötogst Du, um den Schraubkranz gegen zu halten (zu kontern), damit er sich nicht drehen kann, wenn Du das Ritzel lösen willst.


Nimm einen [[Hammer]] und einen [[Dorn]] (oder einen alten [[Schraubendreher]]), um den Ring im Uhrzeigersinn zu klopfen. Dieser Ring ist tatsächlich ein [[Konus]] mit einem [[Linksgewinde]]. Sobald Du ihn gelöst hast, tauchen darunter eine Reihe 1/8" [[Lagerkugel]]n und eine Ansammlung von flachen Unterlegscheiben, die sich um das Gewinde postieren, auf. Diese Unterlegscheiben dienen als [[Shim]] und Du kannst eine oder mehrere entfernen, um das Lager stärker zusammenzudrücken, wenn der Freilauf zu viel Spiel hat.
Nimm einen [[Hammer]] und einen [[Dorn]] (oder einen alten [[Schraubendreher]]), um den Ring im Uhrzeigersinn zu klopfen. Dieser Ring ist tatsächlich ein [[Konus]] mit einem [[Linksgewinde]]. Sobald Du ihn gelöst hast, tauchen darunter eine Reihe 1/8" [[Lagerkugel]]n und eine Ansammlung von flachen Unterlegscheiben, die sich um das Gewinde postieren, auf. Diese Unterlegscheiben dienen als Distanzscheiben (engl. [[Shim]]) und Du kannst eine oder mehrere entfernen, um das Lager stärker zusammenzudrücken, wenn der Freilauf zu viel Spiel aufweist.


Falls Du den Freilauf weiter auseinander nehmen möchtest, kannst Du das gesamte Gebilde herausheben und Dir die weiteren Innereien anschauen. Es werden ein weiterer Ring von 1/8" Lagerkugeln und zwei oder drei [[Sperrklinke]]n zum Vorschein kommen.
Falls Du den Freilauf weiter auseinander nehmen möchtest, kannst Du das gesamte Gebilde herausheben und Dir die weiteren Innereien anschauen. Es werden ein weiterer Ring von 1/8" Lagerkugeln und zwei oder drei [[Sperrklinke]]n zum Vorschein kommen.
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Die ersten Mehrgang-Freiläufe hatten drei Ritzel und eine klassische 1/8" [[Kette]].
Die ersten Mehrgang-Freiläufe hatten drei Ritzel und eine klassische 1/8" [[Kette]].


In den 1950er jahren kamen die schaleren 3/32" [[Ritzel]] und Ketten auf. So konnten vier Gänge in der damals üblichen [[Einbaubreite]] von 114mm untergebracht werden.
In den 1950er jahren kamen die schmaleren 3/32" [[Ritzel]] und Ketten auf. So konnten vier Gänge in der damals üblichen [[Einbaubreite]] von 114 mm untergebracht werden.


=== 5-Gänge ===
=== 5-Gänge ===
In den späten 1950er Jahren wurde die Standardeinbaubreite der [[Rahmen]] auf 120mm erhöht und damit 5-Gang Freiläufe ermöglicht. Dazu war es nötig [[Spacer]] auf der rechten Seite der Achse unterzubringen, um die Kette daran zu hindern, am Rahmen zu schleifen. Durch die Spacer mussten die [[Speiche]]n etwas außermittig eingespeicht werden. Daher wurden manche Laufräder etwas weniger steif.
In den späten 1950er Jahren wurde die Standardeinbaubreite der [[Rahmen]] auf 120mm erhöht und damit 5-Gang Freiläufe ermöglicht. Dazu war es nötig, [[Spacer]] auf der rechten Seite der Achse unterzubringen, um die Kette daran zu hindern, am Rahmen zu schleifen. Durch die Spacer mussten die [[Speiche]]n etwas außermittig eingespeicht werden. Daher wurden manche Laufräder etwas weniger steif.


=== 6-Gänge ===
=== 6-Gänge ===
In den 1970er Jahren wurden Sechs-Gang-Freiläufe eingeführt. Hier gab es zwei Varianten:
In den 1970er Jahren wurden Sechs-Gang-Freiläufe eingeführt. Hier gab es zwei Varianten:
* "Standard" Sechs-Gänger hatten den gleichen Ritzelabstand wie die konventionellen Fünf-Gänger - ungefähr 5,3mm.<br />Daher war es nötig, dass die Einbauweite bei Rahmen auf 126mm erhöht wurde. Dadurch wurde das Problem, das mit den Fünf-Gängern aufkam noch verschärft.
* "Standard" Sechs-Gänger hatten den gleichen Ritzelabstand wie die konventionellen Fünf-Gänger - ungefähr 5,3mm.<br />Daher war es nötig, dass die Einbauweite bei Rahmen auf 126mm erhöht wurde. Dadurch wurde das Problem, das mit den Fünf-Gängern aufkam noch verschärft.
* Sechs-Gänger mit [[Ultra Six ®]] hatten einen schmaleren Ritzelabstand (ungefähr 5mm). Diese Ultra Six ® Laufräder konnten so direkt in alte Rahmen mit 120mm Einbaubreite eingesetzt werden.<br />Der Trick bestand in einer schmaleren Kette. Die Innenweite der Kette war genau gleich wie vorher. Jedoch hatten diese Ketten kürzere [[Niet]]en, so dass sie nicht über die [[Außenlasche]]n hinausragten, wie es bei klassischen Ketten üblich war.
* Sechs-Gänger mit [[Ultra Six ®]] hatten einen schmaleren Ritzelabstand (ungefähr 5 mm). Diese Ultra Six ® Laufräder konnten so direkt in alte Rahmen mit 120 mm Einbaubreite eingesetzt werden.<br />Der Trick bestand in einer schmaleren Kette. Die Innenweite der Kette war genau gleich wie vorher. Jedoch hatten diese Ketten kürzere [[Niet]]en, so dass sie nicht über die [[Außenlasche]]n hinausragten, wie es bei klassischen Ketten üblich war.
=== 7-Gänge ===
=== 7-Gänge ===
In den 1980er Jahren wurden beide Ansätze vereint, um Sieben-Gänge zu ermöglichen. Diese hatten 5mm ("Ultra") Ritzelabstand, die in einen 126mm Rahmen passten wie auch die Standard-6-Gang-Naben.
In den 1980er Jahren wurden beide Ansätze vereint, um Sieben-Gänge zu ermöglichen. Diese hatten 5 mm ("Ultra") Ritzelabstand, die in einen 126mm Rahmen passten wie auch die Standard-6-Gang-Naben.
=== 8-Gänge ===
=== 8-Gänge ===
In den frühen 1990er Jahren führte die Fahrradindustrie 8-Gang-[[Ritzelpaket]]e ein, die einen 130mm [[Hinterbau]] erforderten. 8-Gänger waren sowohl für klassische Schraubkranznaben als auch für die damals neuen [[Kassette]]nnaben erhältlich. Wie schon bei der Erweiterung von vier nach fünf und von fünf nach sechs Gängen wurden hier wieder Spacer auf der rechten Seite der Achse benötigt, um das Schleifen der Kette am Rahmen zu verhindern.
In den frühen 1990er Jahren führte die Fahrradindustrie 8-Gang-[[Ritzelpaket]]e ein, die einen 130mm [[Hinterbau]] erforderten. 8-Gänger waren sowohl für klassische Schraubkranznaben als auch für die damals neuen [[Kassette]]nnaben erhältlich. Wie schon bei der Erweiterung von vier nach fünf und von fünf nach sechs Gängen wurden hier wieder Spacer auf der rechten Seite der Achse benötigt, um das Schleifen der Kette am Rahmen zu verhindern.
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Es stellte sich heraus, dass das erweiterte Stück frei liegender Achse auf der rechten Seite der Nabe einfach zu lang war für die klassischen 10mm [[Schraubachse]]n. 8-Gang-Schraubkranznaben wurden noch einige Jahre verkauft, jedoch sorgte der große Teil an gebrochenen oder verbogenen Achsen auf Dauer dafür, dass diese Schraubkranznaben nach und nach vom Markt verschwanden.
Es stellte sich heraus, dass das erweiterte Stück frei liegender Achse auf der rechten Seite der Nabe einfach zu lang war für die klassischen 10mm [[Schraubachse]]n. 8-Gang-Schraubkranznaben wurden noch einige Jahre verkauft, jedoch sorgte der große Teil an gebrochenen oder verbogenen Achsen auf Dauer dafür, dass diese Schraubkranznaben nach und nach vom Markt verschwanden.


Das fiel mit der zunehmenden Popularität der [[Freehub ®]] Kassetten zusammen, die dieses Problem nicht hatten. Durch die Erweiterung auf neun, zehn und später sogar elf Ritzeln wurden die Schraubkranznaben bei hochwertigen Aufbauten überflüssig. Mehr als 8-gängige Schraubkranznaben sind nie produziert worden. Alle etwas höherwertigen Fahrräder mit [[Kettenschaltung]] haben heutzutage das [[Freilaufnabe]]nsystem verbaut.
Das fiel mit der zunehmenden Popularität der [[Freehub ®]] Kassetten zusammen, die dieses Problem nicht hatten. Durch die Erweiterung auf neun, zehn und später sogar elf und 12 Ritzeln wurden die Schraubkranznaben bei hochwertigen Aufbauten überflüssig. Mehr als 8-gängige Schraubkranznaben sind nie produziert worden. Alle etwas höherwertigen Fahrräder mit [[Kettenschaltung]] haben heutzutage das [[Freilaufnabe]]nsystem verbaut.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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