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===Zweigelenk-Seitenzug=== | ===Zweigelenk-Seitenzug=== | ||
Die Bremsen[[zughülle]] ist an einem Bremsarm befestigt und der innenliegende Zug ist am anderen Arm befestigt. Der Mechanismus ist asymmetrisch aufgebaut. Ein | Die Bremsen[[zughülle]] ist an einem Bremsarm befestigt und der innenliegende Zug ist am anderen Arm befestigt. Der Mechanismus ist asymmetrisch aufgebaut. Ein Arm schwingt um die zentrale Schraube und ein Arm um ein Gelenk, dass sich dem Zug gegenüber oberhalb des Reifens befindet. Eine Kupplung verbindet die beiden Arme, so dass sich immer um den gleichen Weg in entgegengesetzter Richtung bewegen. Wenn man eine Bremse mit hoher [[Reichweite]] und die Bremse eine hohe Steifigkeit hat, ist die hohe mechanische Übersetzung dieses Bremstyps eine erwünschte Eigenschaft. | ||
Zweigelenk-Seitenzugbremsen lassen sich wegen der Kupplung zwischen den Bremsarmen sehr leicht zentrieren. An der Kupplung kann sich eine Zentrierschraube befinden. Wenn dieser Bremsentyp eine verzogenen Bremse folgen muss, rotiert sie um die zentrale Schraube und tendiert dazu, diese zu lockern. Der Bremsarm auf der Seite des versetzten Gelenks wandert am Reifen aufwärts, wenn der Bremsbelag verschleißt. | Zweigelenk-Seitenzugbremsen lassen sich wegen der Kupplung zwischen den Bremsarmen sehr leicht zentrieren. An der Kupplung kann sich eine Zentrierschraube befinden. Wenn dieser Bremsentyp eine verzogenen Bremse folgen muss, rotiert sie um die zentrale Schraube und tendiert dazu, diese zu lockern. Der Bremsarm auf der Seite des versetzten Gelenks wandert am Reifen aufwärts, wenn der Bremsbelag verschleißt. | ||
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[[Datei:Caliper-reach-markings.jpg|right|Reichweitenaufdruck bei einer Shimano Bremse]]Manche Leute sprechen von "kurzer Reichweite", "normaler | [[Datei:Caliper-reach-markings.jpg|right|Reichweitenaufdruck bei einer Shimano Bremse]]Manche Leute sprechen von "kurzer Reichweite", "normaler Reichweite" und "langer Reichweite". Das ist jedoch Grundlage für einige Verwirrung und sollte vermieden werden. Durch die modische Entwicklung sind aus "normalen" Bremsenreichweiten von 47-57 mm inzwischen "lange" Reichweiten geworden. Inzwischen sind auch die entsprechenden [[Shimano]]-Bremsen mit langer Reichweite bis auf [[BMX]] Versionen verschwunden. | ||
Derzeit haben Bremsen mit kurzer Reichweite 39-49 mm. Das ist inzwischen de-facto Standard bei Rennradbremsen und kann inzwischen als "normal" angesehen werden. Jedoch ist es weiterhin korrekt von "kurzer" Reichweite zu sprechen. | Derzeit haben Bremsen mit kurzer Reichweite 39-49 mm. Das ist inzwischen de-facto Standard bei Rennradbremsen und kann inzwischen als "normal" angesehen werden. Jedoch ist es weiterhin korrekt von "kurzer" Reichweite zu sprechen. | ||
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==Montage von Zangenbremsen== | ==Montage von Zangenbremsen== | ||
Zangenbremsen haben einen zentralen Gewindebolzen mit 6 mm (bzw. <sup>1</sup>/<sub>4</sub> Zoll) Durchmesser, die durch ein entsprechendes Loch in der [[Gabelkrone]] oder der [[Bremsbrücke]] des Rahmens. Klassische Bremsen haben Gewindebolzen, die so lang sind, dass sie komplett hindurchpassen und mit [[Unterlegscheibe]]n und Sechskant[[mutter]]n festgeschraubt werden können. Bei der Befesitigung am Rohr der Bremsbrücke, das einen sehr kleinen Durchmesser hat, mus man wegen der starken Rundung des Rohrs gekrümmte Unterlegscheiben benutzen (siehe Bild unten), damit man nicht die Bremsbrücke zerstört. | |||
Falls die Montagefläche der Bremse nicht passend zur Gabelkrone gekrümmt ist, benötigt man gekrümmte Unterlegscheiben, um unnötige Kräfte auf den Gewindebolzen zu vermeiden. Normalerweise ist die Gabelkrone stark genug gebaut, um nicht zerdrückt zu werden, wenn man auf der Rückseite nur gerade Unterlegscheiben zur Befestigung benutzt. | |||
Die vordere Bremse sicher zu montieren ist sehr wichtig. Eine lose Vorderradbremse erkennt man am Klappern. Unglücklicherweise sind manche Fahrräder jedoch eine Klappersymfonie und weitere Instrumente werden nicht bemerkt. Falls sich die Bremse löst, wird die Vorderradbremse mit dem Reifen mitgerissen und verfängt sich in den Speichen. Der Bremszug wird gespannt und reißt den Lenker plötzlich in eine Richtung. Der Fahrer wird nach vorne fallen und kann Bauchverletzungen vom Lenker davon tragen. | |||
Der Vorderradbremsenbolzen bzw. die -mutter haben eine Drehsicherung in Form von einer [[Nylon]]einlage oder [[Gewindekleber]]sicherung. | |||
===Versenkte Bremsenbefestigung=== | ===Versenkte Bremsenbefestigung=== | ||
Die meisten neueren hochqualitativen Fahrräder mit Zangenbremsen haben versenkte Bremsenbefestigungen, um Gewicht zu sparen und ein eleganteres Aussehen zu erzielen. Zangenbremsen für versenkte Befestigung haben einen deutlich kürzeren Gewindebolzen, die nicht vollständig durch Rahmen- bzw. Gabelbohrung verlaufen. Rahmen für versenkte Befestigung haben abgestufte Bohrungen (6 mm vorne und 8 mm hinten). Statt einer konventionellen Sechskantmutter wird eine zylindrische Mutter eingeschraubt, für die man einen 5 mm Inbusschlüssel benöigt. | |||
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|colspan=2| [[Datei:Befestigungsarten500.jpg|left|Gegenüberstellung versenkte und klassische Bremsenbefestigungsarten]] | |colspan=2| [[Datei:Befestigungsarten500.jpg|left|Gegenüberstellung versenkte und klassische Bremsenbefestigungsarten]] | ||
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| | | Versenkte Befestigung Hinterradbremse<br>Benötigt einen 5 mm [[Inbusschlüssel]] | ||
| Klassische Befestigung Hinterradbremse<br>mit zwei ǵekrümmten Unterlegscheiben<br>Benötigt einen 10 mm [[Maulschlüssel]] | |||
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Weil der Trend zu versenkten Befestigungen und Zangenbremsen mit kurzer Reichweite gleichzeitig einsetzte, haben die meisten Bremsen mit kurzer Reichweite versenkte Befestigungen. Bremsen mit mittlerer und langer Reichweite haben oft immer noch lange zentrale Befestigungsbolzen für konventionelle Montage. | |||
{{Ergänzung|Ergänzung|Sheldons Artikel ist von 1997. Hier merkt man wieder, das die Zeit nicht stehen bleibt. Inzwischen sind klassische Bremsenbefestigungen sehr rar geworden und man findet am Markt überwiegend Bremsen mit versenkten Befestigungen.}} | |||
* | ====Montage von versenkten Bremsenbefestigung an älteren Rahmen==== | ||
;Hinten - hier hat man drei Möglichkeiten: | |||
[[Datei:Brakefrontcropped300.JPG|right|Vor den Sitzstreben montiert]] | |||
* Man kann die Hinterradbremse mit versenkter Montage vor den [[Sitzstrebe]]n montieren, wenn man die Rückseite der Bremsbrücke gefahrlos aufbohren kann. Das funktioniert wahrscheinlich eher mit Eingelenk- oder Zweigelenk-Bremsen, weil man bei Mittelzugbremsen Probleme mit der Zugführung bekommen wird. Zum Aufbohren nimmt man am Besten einen 8 mm Bohrer (Größe "0" in den USA). Ein <sup>5</sup>/<sub>16</sub> Zoll Bohrer ist minimal zu klein und das Bohrloch muss noch ausgerieben werden. Falls die Bremsbrücke keine abgeflachte Montageflächen hat, sollten hier die gebogenen Unterlegscheiben der klassischen Bremse eingesetzt werden. Die Unterlegscheibe auf der Seite der Mutter muss ebenfalls aufgebohrt werden. Das gleiche gilt für die Abstützung des [[Gepäckträger]]s, die mit dem Bremsenbolzen verbunden wird. Beachte, dass D die Bremsschuhe umkehrst falls diese asymmetrisch sind. | |||
* Die Bremsbrücke kann bei den meisten Rahmen auch von vorne aufgebohrt werden, wenn man einen (90°) gewinkelten Bohrer einsetzt. Anderenfalls dürfte das [[Sitzrohr]] im Weg sein. | |||
* Vorderradbremsen mit versenkter Befestigung haben sehr lange Gewindebolzen, die man auch hinten montieren kann. Man sollte jedoch die zugehörigen Unterlegscheiben und die 6 mm Mutter ersetzen. | |||
;Vorne - auch hier hat man drei Möglichkeiten: | |||
* | * Man kann die Rückseite der Gabelkrone ausbohren wie es bereits für "Hinten" beschrieben wurde | ||
* | Das war's schon, wenn man Zugriff auf zwei Vorderradbremsen hat.Zumeist hat man es jedoch mit einem Bremsenpaar zu tun, das einen langen und einen kurzen Bolzen hat. Wenn man den langen für hinten verwendet hat, gibt es zwei Möglichkeiten, die Bremse mit dem kurzen Bolzen vorne zu montieren: | ||
* Bohre die Rückseite der Gabelkrone auf und setze eine extra lange versenkbare Mutter ein. Diese Muttern werden zumeist bei Rahmen aus [[Carbon]] benutzt. | |||
* | * Montiere die versenkbare Mutter nicht von Außen. Führe die versenkbare Mutter von unten in das [[Steuerrohr]] ein und montiere sie mit einem 5 mm Inbusschlüssel durch das hintere Loch in der Gabel und schraube so den kurzen Gewindebolzen der Bremse fest.<br>Möglicherweise muss man die versenkbare Mutter etwas kürzen, damit sie ins Innere des Steurrohrs passt. | ||
{{Ergänzung|Hinweis von John Allen|Dieser Vorschlag von Sheldon beinhaltet die Gefahr, dass die Bremsschuhe vorwärts rotieren. Sheldon hat keinen Hinweis hinterlassen, wie man die Bremse adäquat sichern kann.}} | |||
==Spezielle Bremsenmontagen== | ==Spezielle Bremsenmontagen== | ||
===Hinterradbremse vor den Sattelstreben=== | ===Hinterradbremse vor den Sattelstreben=== | ||
Gewöhnlich installiert man eine Zangenbremse hinter den [[Sitzstrebe]]n. Jedoch kann eine [[Gepäckträger]] der Bremse oder ihrem Zug im Weg sein. Eine Montage vor den Streben ist netter! | |||
Bei Fahrradrahmen für die Montage von klassischen Bremsenbefestigungen ist es gleich, in welche Richtung man die Bremse montiert. Wie oben bereits beschrieben kann eine Bremse mit versenkter Befestigung vor den Sitzstreben montiert werden, indem man das rückseitige Montageloch der Bremsbrücke, die gebogene Unterlegscheibe und - falls vorhanden - die Abstützung des Gepäckträgers aufbohrt. | |||
Um eine Bremse an einem Rahmen für versenkte Montage vor den Sitzstreben zu montieren, kann man eine Vorderradbremse (mit versenkter Befestigung) oder eine Hinterradbremse mit klassischer Mutterbefestigung nehmen. | |||
Eine Mittelzugbremse, die auf diese Weise montiert wird, wird eine leicht merkwürdige Zugführung haben und am besten auf sehr großen Rahmen funktionieren. | |||
===Hinterradbremse an Mixte-Streben=== | ===Hinterradbremse an Mixte-Streben=== | ||
[[Datei:Mixte-brake.JPG|left|Zangenbremse an Mixtestreben]] | |||
Bei einem [[Mixte Rahmen]] kann die Hinterradbremse entweder oberhalb oder unterhalb den Mittelstreben montiert werden. Bei einer Mittelzugbremse kann ein offen liegender Zug vom [[Zuganschlag]] direkt hinter dem [[Steuerrohr]] bis zum [[Querzug]] der Bremse geführt werden, der auf beiden Seiten des [[Sitzrohr]]s verläuft. Das führt zu einer ungewöhnlich effizienten Hinterradbremse, weil sehr wenig Bewegungsenergie im Zug verloren geht. Eine andere oft angewandte Methode ist eine Umlenkrolle hinter dem [[Seat Cluster]], die den Zug abwärts auf eine Mittelzugbremse an den Sitzstreben umlenkt. Diese gebogene Zugführung führt zu einer deutlich unterlegenen Performance der Bremse. | |||
===Zugführung von unten=== | ===Zugführung von unten=== | ||
Cable-from- | [[Datei:Cable-from-under.JPG|right|Zugführung von unten]]Bei einem [[Tiefeinsteiger Rahmen]], [[Mixte Rahmen]] oder einem Rahmen mit nur einem Rohr kann der Zug am obersten möglichen Rohr entlang geführt werden und muss dann aufwärts zu den [[Sitzstrebe]]n zur Bremse geführt werden. Dies ist auch bei klassischen Damenärdern der [[Englische Drei-Gang-Fahrräder|Englischen Drei-Gang-Fahrräder]] der Fall. Dadurch werden Biegungen des Zugs und Reibung minimiert. | ||
Ältere Seitenzugbremsen lassen konventionell eine Positionsänderung der [[Zugklemmschraube]] und [[Zugeinstellschraube]] zu. Viele neuere Bremsen haben die Zugeinstellschraube direkt in den oberen Arm geschraubt. Bei diesen Bremsen kann eine aufgeschraubte Zuggegenhalter die Zugklemmschraube am unteren Arm ersetzen. Im Bild sieht man, dass der Zug durch die Zugeinstellschraube gefädelt wurde und mit einer zweiten Zugklemmschraube gesichert wurde. Diese Montage ist etwas unelegant aber funktioniert. Vielleicht wird eines Tages jemand eine Zugklemmschraubenkonstruktion für den oberen Bremsarm anbieten. Die im Bild dargestellte Installation bei einem Raleigh Twenty nutzt einen [[Selbstbau "Drop Bolts"|selbstbau Drop-Bolt]]. | |||
Bei einer Mittelzugbremse kann man den Zug von unten heranführen, indem man die Zugeinstellschraube am [[Querzugträger]] befestigt. Der innere Draht muss in der [[Seat Cluster]] Gegend mit einer Zugklemmschraube befestigt werden. Das macht man bequem an einem Sitzstrebenzuggegenhalter. Das ersetzt den Schnellöffnungsmechanismus. | |||
Bei einer Zugführung von unten kann Regenwasser in die Zughülle von oben eindringen und sich sammeln. Im Winter kann das Wasser einfrieren und so die Bremse außer Betrieb setzen. Als Lösung kann man sich den Ratschlag zur Zugschmierung aus dem Artikel [[Züge#Schmierung|Züge]] ansehen. | |||
Züge von unten an den Zuggegenhalter am oberen Ende des Steuerrohrs heranzuführen kann bei vorderen Mittelzugbremsen oder [[Cantilever Bremse]]n eines Faltrads notwendig sein, so dass man genug Zuglänge zur Verfügung hat, um den Lenker und den Vorbau herauszunhemen und entlang des Rahmens abzulegen. Die Zughülle wird an den Querzugträger befestigt. In diesem Fall kann eine umgekehrte Zugbefestigung an Drop Bar Bremsgriffen nützlich sein. (http://john-s-allen.com/galleries/raleigh_twenty/slides/IMG_0555.html siehe John Allens Installation an seinem Raleigh Twenty]). Bei Akrobatik oder [[Freestyle]]fahrrädern mit einem [[Rotor]], der dem Vorderrad und dem Lenker eine Drehung, ohne den Zug aufzuwickeln, erlaubt, ist ebenfalls eine Zugführung von unten angesagt. | |||
===Hinterradbremse an den Kettenstreben=== | ===Hinterradbremse an den Kettenstreben=== | ||
[[Datei:Underchainstay300.JPG|left|Montage unter den Kettenstreben]] | |||
Die Hinterradbremse wird gewöhnlich bei [[Faltrad|Falträdern]] und [[Liegerad|Liegerädern]] an den [[Kettenstrebe]]n montiert, da die Zugführung an den Sitzstreben unbequem sein kann. Ein Nachteil dieser Montagestelle ist, dass die Bremse Verschmutzungen ausgesetzt ist. | |||
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==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
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* [[Über Felgenbremsen an Anlötsockeln]] | * [[Über Felgenbremsen an Anlötsockeln]] | ||
* [[Einstellen von U-Brakes]] | * [[Einstellen von U-Brakes]] | ||
* [[Züge]] | |||
==Quelle== | ==Quelle== | ||
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[[Kategorie: | [[Kategorie:2008]] | ||
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