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Ein Fahrrad, das herstellerseitig mit einem umwerferlosen Antriebsstrang ausgestattet wurde, hat bereits horizontale Ausfallenden. Wenn man sich überlegt, ein Fahrrad mit [[Kettenschaltung]] umzurüsten, sollte man sich die Ausfallenden anschauen. Horizontale Ausfallenden sind bevorzugt aber es gibt Umgehungsmöglichkeiten für vertikale Ausfallenden. | Ein Fahrrad, das herstellerseitig mit einem umwerferlosen Antriebsstrang ausgestattet wurde, hat bereits horizontale Ausfallenden. Wenn man sich überlegt, ein Fahrrad mit [[Kettenschaltung]] umzurüsten, sollte man sich die Ausfallenden anschauen. Horizontale Ausfallenden sind bevorzugt aber es gibt Umgehungsmöglichkeiten für vertikale Ausfallenden. | ||
[[Fixed Gear]] Fahrräder, Fahrräder mit [[Rücktrittbremse]] und [[Singlespeed]] sind üblicherweise mit einem [[Mutternabstand]] von 110 mm verfügbar. 1970er [[Rahmen]], die mit | [[Fixed Gear]] Fahrräder, Fahrräder mit [[Rücktrittbremse]] und [[Singlespeed]] sind üblicherweise mit einem [[Mutternabstand]] von 110 mm verfügbar. 1970er [[Rahmen]], die mit Fünf-Gang [[Freilauf|Freiläufen]] gebaut wurden, hatten 120 mm. Nabenschaltungsnaben gibt es in Varianten von 110 mm bis zu 135 mm. Im Artikel [[Kettenlinie und Mutternabstände bei Fahrrädern mit Nabenschaltung]] werden die meisten aufgelistet. Die Abstände zwischen den Ausfallenden lassen sich nur bei Rahmen aus [[Stahl]] verändern, jedoch hat sich auf der anderen Seite auch der Abstand zwischen den Ausfallenden von Fahrrädern mit Kettenschaltung erhöht (Früher war 126mm Standard inzwischen sind 135 oder bei [[Mountainbike]]s bereits 142 mm Standard). Daher können oft mit zusätzlichen [[Unterlegscheibe]]n auf der Achse oder einer längeren Achse, die Naben für den Rahmen passend gemacht werden. Möglicherweise will man sowieso die Achse tauschen, weil im Allgemeinen Fixed Gear-Naben mit einer [[Vollachse]] statt einem [[Schnellspanner]]system geliefert werden. | ||
===Straßenfahrräder=== | ===Straßenfahrräder=== | ||
Straßenfahrräder aus den 1970er Jahren haben normalerweise horizontale Ausfallenden und keine [[Anlötteil]]e für [[Schalthebel]]. Diese wären unansehnlich, wenn man keine Unterrohrschalthebel hat. Man kann jedoch [[Zuganschlag|Zuganschläge]] montieren, die man extra dafür besorgen kann. Dort kann man die Züge für die Schaltung und die Hinterradbremse montieren, was recht nett aussieht. Rahmen aus den 1970er Jahren hatten zumeist etwas mehr [[Reifenfreiheit]] als aktuelle Sportfahrräder, so dass man eine größere Freiheit in der Auswahl der Reifenbreite und von [[Schutzblech]]en hat. | Straßenfahrräder aus den 1970er Jahren haben normalerweise horizontale Ausfallenden und keine [[Anlötteil]]e für [[Schalthebel]]. Diese wären unansehnlich, wenn man keine Unterrohrschalthebel hat. Man kann jedoch [[Zuganschlag|Zuganschläge]] montieren, die man extra dafür besorgen kann. Dort kann man die Züge für die Schaltung und die Hinterradbremse montieren, was recht nett aussieht. Rahmen aus den 1970er Jahren hatten zumeist etwas mehr [[Reifenfreiheit]] als aktuelle Sportfahrräder, so dass man eine größere Freiheit in der Auswahl der Reifenbreite und von [[Schutzblech]]en hat. | ||
===Klassische | ===Klassische Drei-Gang-Fahrräder=== | ||
Ältere | Ältere Drei-Gangfahrräder - [[Wartung englischer Drei-Gang-Fahrräder|insbesondere englische]] - ermöglichen recht zufriedenstellende Fixed-Gear- und [[Singlespeed]]fahrräder. Das hintere Rahmendreieck ist geradezu perfekt geeignet für [[Bahnnabe]]n, weil sie üblicherweise eine Einbauweite von 110 mm haben. Neuere Nabenschaltungsnaben erfordern, dass man diesen Abstand nachträglich vergrößert. Die besseren englischen Drei-Gang-Fahrräder hatten sehr nette fahrbare Rahmen und können für kleines Geld zu sehr erfreulichen Fahrrädern umgebaut werden. | ||
Wenn man die 590 mm ([[26_Zoll_Fahrradreifen#ISO_590_mm_-_650A.3B_Englische_26_x_1_3.2F8_Zoll_E.A.3|26 x 1 <sup>3</sup>/<sub>8</sub>"]]) Laufräder gegen 622er (700C) Laufräder tauscht, erhöht sich der Abstand des [[Tretlager]]s zum Boden, so dass man auch mit einem Fixed-Gear Fahrrad viel Bodenfreiheit hat. Die größeren Laufräder erlauben es zudem, dass man bessere Bremszangen mit kurzer [[Reichweite]] montieren kann. Die Höhe des 700C Reifens, der noch unter der [[Gabelkrone]] hindurchpasst, ist etwas beschränkt. Das gilt insbesondere, wenn man Schutzbleche montieren möchte. | Wenn man die 590 mm ([[26_Zoll_Fahrradreifen#ISO_590_mm_-_650A.3B_Englische_26_x_1_3.2F8_Zoll_E.A.3|26 x 1 <sup>3</sup>/<sub>8</sub>"]]) Laufräder gegen 622er (700C) Laufräder tauscht, erhöht sich der Abstand des [[Tretlager]]s zum Boden, so dass man auch mit einem Fixed-Gear Fahrrad viel Bodenfreiheit hat. Die größeren Laufräder erlauben es zudem, dass man bessere Bremszangen mit kurzer [[Reichweite]] montieren kann. Die Höhe des 700C Reifens, der noch unter der [[Gabelkrone]] hindurchpasst, ist etwas beschränkt. Das gilt insbesondere, wenn man Schutzbleche montieren möchte. | ||
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====Schnellspanner==== | ====Schnellspanner==== | ||
Man sollte beachten, dass die oben beschriebene Technik nicht bei einem [[Schnellspanner]]system funktioniert. Hier gestaltet sich der Vorgang einfacher. Man stelle sich lenks neben das Hinterrad, hält das Hinterrad zentriert zwischen die Kettenstreben und bewegt es solange nach Hinten bis die Kette nahezu komplett gespannt ist. Dann schließt man den Schnellspanner fest. Wenn das Fahrrad in einem [[Montageständer]] oder mit dem Hinterrad abwärts hängt, wird die Schwerkraft das Hinterrad nach hinten ziehen. Das erleichtert die Einstellarbeiten. Wenn das Gummi am Boden steht, kann man das Hinterrad mit der Hinterradbremse packen und das Fahrrad vorsichtig vorwärts schieben. So gleitet das Hinterrad im Ausfallenden nach hinten. Man benötigt dazu eine Möglichkeit die Bremse zu schließen (zum Beispiel mit einem Schnürsenkel oder eine zweite Person) während man gleichzeitig am Hinterrad den Schnellspanner verschließt. | |||
====Kettenverschleiß==== | ====Kettenverschleiß==== | ||
Wenn die Ketten ernsthaft verschlissen ist, wird das Justieren kurz vor die Festlaufgrenze für einen rauen Lauf und geringe Effizienz sorgen, weil die Kettenglieder nicht mehr regelmäßig auf die Ritzelzähne laufen. Eine neue Kette auf einem verschlissenen Ritzel wird auch für ein raues Fahrgefühl sorgen. Daher sollte man Ritzel und Kette regelmäßig auf Verschleiß prüfen und gegebenenfalls ersetzen. | |||
===Kettenbläter zentrieren=== | ===Kettenbläter zentrieren=== | ||
Sobald man die Kettenspannung eingestellt hat, kann man unter Umständen feststellen, dass diese bei einer Kurbelumdrehung nicht konstant bleibt. Die Spannung variiert, weil Kettenblatt und Ritzel nicht perfekt zentriert sind. Wenn man mit einem Werkzeug von oben auf die Kette drückt, während man die Kurbeln dreht, kann man den Ausschlag in der Spannung gut sehen. | |||
Normalerweise kann man ein Kettenblatt zentrieren. Man muss die hintere Achse so einstellen, dass die Kette am strammsten Teil der Kurbelumdrehung vollständig gestrafft ist. Jetzt löst man nacheinander die Kettenblattschrauben, und verschraubt sie wieder fingerfest. Jetzt dreht man die Kurbel, bis die Kette ihren straffsten Punkt erreicht. Jetzt klopft man von oben auf die straffe Kette mit einem geeigneten Werkzeug, damit sich das Kettenblatt auf dem [[Spider]] etwas bewegt. Dann rotiert man die Kurbel ein Stück weiter, um den nächsten straffsten Punkt zu finden und wiederholt solange notwendig. | |||
Hier muss man ein wenig Erfahrung sammeln, um herauszufinden, wie stark man auf die Kette klopfen muss und wie stark man die Kettenblattschrauben festziehen muss. Das ist recht einfach zu lernen. | |||
Ziehe die Kettenblattschrauben wieder fest an und überprüfe den Kettenspannunsgverlauf erneut. Ziehe sie in einem regelmäßigen Muster fest, wie man es auch bei einem PKW-Reifen macht. Der Standard wäre, dass man gegenüber der Kurbel beginnt und im Uhrzeigersinn immer eine Schraube überspringt (144°). Man sollte niemals zwei benachbarte Schrauben festziehen (außer man hat nur drei oder vier Kettenblattschrauben - da hat man keine Wahl). Man kann auch gegen den Uhrzeigersinn vorgehen, Hauptsache man hält sich immer an das gleiche Muster. Dadurch kann man vermeiden, dass man versehentlich eine Schraube vergisst. | |||
Sobald das Kettenblatt zentriert und wieder gesichert ist, kann man die hintere Achse wieder so einstellen, dass die Kette so fest wie möglich ist, ohne festzulaufen. Wenn man sich merkt wie leicht der Antrieb bewegt werden kann, wenn die Kette lose ist, weiß man wie leicht das Antrieb laufen sollte, wenn man fertig ist mit den Einstellarbeiten und die Ketten so wenig wie möglich durchhängt. | |||
Manche Ritzel (hinten) sind auch nicht perfekt zentriert. Man kann versuchen mit einer ähnlichen Technik das Ritzel zu zentrieren, ein anderes Ritzel versuchen oder es einfach hinnehmen. Zumeist tritt dieses Problem bei Ritzeln mit dre [[Nut]]en auf, die für Nabenschaltungen und Rücktrittbremsenmodelle verwendet werden. | |||
==Lebensdauer von Kette/Ritzel verlängern== | ==Lebensdauer von Kette/Ritzel verlängern== | ||
Wenn man das Maximum an Lebensdauer aus Kette und Zahnrädern herausholen möchte, sollte man möglichst geradzahlige Größen verwenden. Ein Antrieb ohne Umwerfer kann in einen geschlossenen [[Kettenkasten]] verpackt werden, der die Kette vor Wasser und Dreck schützt. Mehr dazu findet man im Artikel [[Verlängern der Lebensdauer von Kette und Ritzel]]. | Wenn man das Maximum an Lebensdauer aus Kette und Zahnrädern herausholen möchte, sollte man möglichst geradzahlige Größen verwenden. Ein Antrieb ohne Umwerfer kann in einen geschlossenen [[Kettenkasten]] verpackt werden, der die Kette vor Wasser und Dreck schützt. Mehr dazu findet man im Artikel [[Verlängern der Lebensdauer von Kette und Ritzel]]. | ||
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;Über mehrgängige Fixed-Gear Aufbauten | ;Über mehrgängige Fixed-Gear Aufbauten | ||
* [[Die Sturmey-Archer ASC Fixed Gear | * [[Die Sturmey-Archer ASC Fixed Gear Drei-Gang-Nabe]] - und ihr Nachfolger, die S3X | ||
* [[Umbau einer Sturmey-Archer AW Nabe in eine zweigängige Fixed-Gear Nabe]] | * [[Umbau einer Sturmey-Archer AW Nabe in eine zweigängige Fixed-Gear Nabe]] | ||
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{{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=Mountainbike}} | {{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=Mountainbike}} | ||
{{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=Rennrad}} | {{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=Rennrad}} | ||
[[Kategorie:2015]] | |||
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