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Gepäcktransport: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Satteltaschen ===
=== Satteltaschen ===


[[Image:01-0190-st3700kf-e_web.jpg|right|thumb|100px]]Egal ob man sportlich oder im Alltag unterwegs ist, immer dabei sein sollte die kleine Notfallwerkstatt: Pumpe, Flickzeug und Mini-Tool. In einer praktischen Satteltasche verschwindet das kleine Pannenset unterm Sattel. Praktisch im Alltag (Stichwort Diebstahlvermeidung) ist ein  Schnellverschlusssystem für die Tasche, so kann man sie ganz schnell abnehmen oder an mehreren Rädern benutzen.  
[[Image:01-0190-st3700kf-e_web.jpg|right|thumb|100px]]Egal ob man sportlich oder im Alltag unterwegs ist, immer dabei sein sollte die kleine Notfallwerkstatt: [[Pumpe]], [[Flickset|Flickzeug]] und [[Mini-Tool]]. In einer praktischen [[Satteltasche]] verschwindet das kleine [[Pannenset]] unterm Sattel. Praktisch im Alltag (Stichwort Diebstahlvermeidung) ist ein  Schnellverschlusssystem für die Tasche, so kann man sie ganz schnell abnehmen oder an mehreren Rädern benutzen.  
Europas größter Sattelhersteller Selle Royal hat hierfür z. B. eine Schnellspannaufnahme in jeden Sattel seines Portfolios integriert (ICS – „Integrated Clip System“) und somit die individuelle Ausstattung des Rades mit Rücklicht (ab 9,90 Euro, nicht StVO-zugelassen) oder Satteltaschen in vier verschiedenen Größen (ab 14,90 Euro) vereinfacht.
Europas größter Sattelhersteller Selle Royal hat hierfür z. B. eine Schnellspannaufnahme in jeden Sattel seines Portfolios integriert (ICS – „Integrated Clip System“) und somit die individuelle Ausstattung des Rades mit Rücklicht (nicht StVO-zugelassen) oder Satteltaschen in vier verschiedenen Größen vereinfacht.
Am weitesten verbreitet und an jedem Sattel nachzurüsten ist der Klickfix-Standard, wie er beispielsweise an der Satteltasche „Canson“ (ca. 16 Euro) vom Taschenhersteller [[Abus]] ([http://www.abus.de www.abus.de]) montiert ist.
Am weitesten verbreitet und an jedem Sattel nachzurüsten ist der Klickfix-Standard, wie er beispielsweise an der Satteltasche „Canson“ vom Taschenhersteller [[Abus]] ([http://www.abus.de www.abus.de]) montiert ist.
 


=== Umhängetaschen ===
=== Umhängetaschen ===


[[Image:27-0012-2007-zwei-mobil-u7_web.jpg|left|thumb|100px]]„Wenig cool und noch dazu gefährlich ist es, den Einkauf in mehreren Tüten am Lenker hängen zu haben“, weiß Torsten Mendel von Abus. „Das Gewicht am Lenker beeinflusst das Lenkverhalten und gerät schnell in Schwingung.“ Er empfiehlt eine nützliche Mischung aus Umhänge- und Fahrradtasche: Taschen, die im Alltag dank komfortabler Tragegurte als Umhängetasche verwendet werden können und andererseits eine stabile Halterung zur Befestigung am Fahrrad haben, seien besonders für sensible Fracht wie den Laptop geeignet. „Dieser Doppelnutzen lässt sich an vielen Modellen finden. Im Tragezustand verschwindet die Halterung hinter einer Abdeckung, was zudem Optik und Alltagstauglichkeit noch deutlich erhöht“, erklärt Mendel. [[Abus]] ([http://www.abus.de www.abus.de]) bietet zum Beispiel seine Office Bag Belllamy (69,95 Euro) mit extra gepolstertem Laptopfach, Klickfix-Halterung und Neoprenpolster am Schultergurt an.
[[Image:27-0012-2007-zwei-mobil-u7_web.jpg|left|thumb|100px]]„Wenig cool und noch dazu gefährlich ist es, den Einkauf in mehreren Tüten am Lenker hängen zu haben“, weiß Torsten Mendel von Abus. „Das Gewicht am Lenker beeinflusst das Lenkverhalten und gerät schnell in Schwingung.“ Er empfiehlt eine nützliche Mischung aus Umhänge- und Fahrradtasche: Taschen, die im Alltag dank komfortabler Tragegurte als Umhängetasche verwendet werden können und andererseits eine stabile Halterung zur Befestigung am Fahrrad haben, seien besonders für sensible Fracht wie den Laptop geeignet. „Dieser Doppelnutzen lässt sich an vielen Modellen finden. Im Tragezustand verschwindet die Halterung hinter einer Abdeckung, was zudem Optik und Alltagstauglichkeit noch deutlich erhöht“, erklärt Mendel. [[Abus]] ([http://www.abus.de www.abus.de]) bietet zum Beispiel seine Office Bag Belllamy mit extra gepolstertem Laptopfach, Klickfix-Halterung und Neoprenpolster am Schultergurt an.
Von Fahrradkurieren verbreitet, sind auch Schultertaschen mittlerweile weithin bekannt und beliebt. Um diese Kuriertaschen gegen das lästige Verrutschen auf dem Rücken zu sichern, verfügen sie entweder über ein Drei-Punkt-Gurtsystem oder einen extra Hüftgurt. Es gibt sie in unterschiedlichsten Größen zwischen fünf und 70 Litern. Während der Velobote die extrem robusten (und ebenso schweren) Modelle aus ausrangierter LKW-Plane bevorzugt, sind die etwas zivileren und bürotauglicheren Fabrikate aus leichten Cordura-, Nylon-, Polyester- oder auch Hanfstoffen. Es gibt sie in ganz unterschiedlichen Varianten.
Von Fahrradkurieren verbreitet, sind auch Schultertaschen mittlerweile weithin bekannt und beliebt. Um diese Kuriertaschen gegen das lästige Verrutschen auf dem Rücken zu sichern, verfügen sie entweder über ein Drei-Punkt-Gurtsystem oder einen extra Hüftgurt. Es gibt sie in unterschiedlichsten Größen zwischen fünf und 70 Litern. Während der Velobote die extrem robusten (und ebenso schweren) Modelle aus ausrangierter LKW-Plane bevorzugt, sind die etwas zivileren und bürotauglicheren Fabrikate aus leichten Cordura-, Nylon-, Polyester- oder auch Hanfstoffen. Es gibt sie in ganz unterschiedlichen Varianten.
„Nicht jeder Radler möchte, nachdem er sein Velo geparkt hat, anhand seiner Tasche als Radfahrer erkannt werden“, führt Heiko Müller, Geschäftsführer beim Taschenanbieter [[Zwei]] ([http://www.zwei-bags.com www.zwei-bags.com]), das Leitmotiv seiner Taschenkollektion aus: modische Umhängetaschen in sechs Bauarten (ab 49,90 Euro), die erst auf den zweiten Blick ihre vielfältigen Funktionen für den Fahrradgebrauch enthüllen. Ihr Schultergurt gibt einen Bauchgurt frei, der die Tasche bei sportlichem Gebrauch auf Wunsch gegen Verrutschen sichert. Zwei-Taschen sind optional mit Klickfix-Funktion erhältlich – so kann man sie wahlweise an Lenker oder Gepäckträger befestigen.
„Nicht jeder Radler möchte, nachdem er sein Velo geparkt hat, anhand seiner Tasche als Radfahrer erkannt werden“, führt Heiko Müller, Geschäftsführer beim Taschenanbieter [[Zwei]] ([http://www.zwei-bags.com www.zwei-bags.com]), das Leitmotiv seiner Taschenkollektion aus: modische Umhängetaschen in sechs Bauarten, die erst auf den zweiten Blick ihre vielfältigen Funktionen für den Fahrradgebrauch enthüllen. Ihr Schultergurt gibt einen Bauchgurt frei, der die Tasche bei sportlichem Gebrauch auf Wunsch gegen Verrutschen sichert. Zwei-Taschen sind optional mit Klickfix-Funktion erhältlich – so kann man sie wahlweise an Lenker oder Gepäckträger befestigen.
Doch auch Leder ist bei Radlertaschen immer noch en vogue. Die symbiotische Verbindung von traditionellen Werkstoffen und neuer Technologie verkörpert das englische Traditionsunternehmen Brooks, das weltbekannt ist für seine Kernledersättel. „Die Natur selber ist oft der beste Hightech-Träger – wir übersetzen die seit Ewigkeiten genutzten hervorragenden Eigenschaften von Rindsleder mit bewährten Techniken in die heutige Stilsprache und Nutzungsgewohnheiten“, erklärt Andrea Meneghelli, Marketing Manager bei Brooks. Basierend auf einem Patent aus dem Jahre 1910 für Ranzen und Tornister wurde 2008 die Barbican Messenger Bag (ab 279 Euro) erdacht. Neu an der Tasche ist das Gurtsystem; einmal auf die richtige Länge des Trägers eingestellt, bedarf es nur eines Griffes, um den langen Tragegurt fürs Radeln zu straffen. Clever: Die nun überschüssigen Enden werden zum  Hüftgurt gekoppelt.
Doch auch Leder ist bei Radlertaschen immer noch en vogue. Die symbiotische Verbindung von traditionellen Werkstoffen und neuer Technologie verkörpert das englische Traditionsunternehmen Brooks, das weltbekannt ist für seine Kernledersättel. „Die Natur selber ist oft der beste Hightech-Träger – wir übersetzen die seit Ewigkeiten genutzten hervorragenden Eigenschaften von Rindsleder mit bewährten Techniken in die heutige Stilsprache und Nutzungsgewohnheiten“, erklärt Andrea Meneghelli, Marketing Manager bei Brooks. Basierend auf einem Patent aus dem Jahre 1910 für Ranzen und Tornister wurde 2008 die Barbican Messenger Bag erdacht. Neu an der Tasche ist das Gurtsystem; einmal auf die richtige Länge des Trägers eingestellt, bedarf es nur eines Griffes, um den langen Tragegurt fürs Radeln zu straffen. Clever: Die nun überschüssigen Enden werden zum  Hüftgurt gekoppelt.




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[[Image:13-0006-img0031-_web.jpg|right|thumb|100px]]Bei hohen Lasten auf Gewichtsverteilung beachten
[[Image:13-0006-img0031-_web.jpg|right|thumb|100px]]Bei hohen Lasten auf Gewichtsverteilung beachten
„Wer mehr als 25 Kilogramm mitnimmt, der sollte nicht nur auf einen ausreichend stabilen Gepäckträger achten, sondern auch auf eine optimale Gewichtsverteilung“, rät Ralf Klagges, Geschäftsführer des auf Reise- und Alltagsräder spezialisierten Herstellers utopia-velo. Dafür muss neben dem Heckträger ein sogenannter Lowrider an der Gabel montiert werden, dieser nimmt je rechts und links eine Tasche auf Höhe der Vorderradachse auf. Dadurch bleibt das Lenkverhalten des Rades laut Klagges nahezu neutral. Er empfiehlt, ein Drittel auf den Lowrider zu laden und zwei Drittel aufs Heck.
„Wer mehr als 25 Kilogramm mitnimmt, der sollte nicht nur auf einen ausreichend stabilen Gepäckträger achten, sondern auch auf eine optimale Gewichtsverteilung“, rät Ralf Klagges, Geschäftsführer des auf Reise- und Alltagsräder spezialisierten Herstellers [[utopia-velo]] ([http://www.utopia-velo.de www.utopia-velo.de]). Dafür muss neben dem Heckträger ein sogenannter Lowrider an der Gabel montiert werden, dieser nimmt je rechts und links eine Tasche auf Höhe der Vorderradachse auf. Dadurch bleibt das Lenkverhalten des Rades laut Klagges nahezu neutral. Er empfiehlt, ein Drittel auf den Lowrider zu laden und zwei Drittel aufs Heck.




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- Der Expeditionsradler „lebt“ auf seinem Rad, seine Reise kann mehrere Jahre dauern. Er bevorzugt eher simple Bauarten, nutzt quasi nie Federung und ausschließlich Stahlrahmen, die überall auf der Welt geschweißt werden können. Seine Zuladung kann bis zu 50 kg betragen.
- Der Expeditionsradler „lebt“ auf seinem Rad, seine Reise kann mehrere Jahre dauern. Er bevorzugt eher simple Bauarten, nutzt quasi nie Federung und ausschließlich Stahlrahmen, die überall auf der Welt geschweißt werden können. Seine Zuladung kann bis zu 50 kg betragen.


Beispielhaft für ein ungefedertes Expeditionsrad ist das Papalagi (sprich: „Papalangi“; Rahmen: 649 Euro) von [[MTB Cycletech]] ([http://www.mtbcycletech.com www.mtbcycletech.com]) aus der Schweiz. Sein Stahlrahmen wurde bereits 1984 von Butch Gaudy entworfen und ist mittlerweile eine Legende unter den Expeditionsrädern. Es wurde stetig verbessert und zuletzt für 2009 überarbeitet. Unter anderem wird der Papalagi seit 2005 mit einem exklusiv von MTB Cycletech und dem englischen Rohrhersteller Reynolds Tubing entworfenen „Reynolds 853“-Rohrsatz gefertigt.
Beispielhaft für ein ungefedertes Expeditionsrad ist das Papalagi (sprich: „Papalangi“) von [[MTB Cycletech]] ([http://www.mtbcycletech.com www.mtbcycletech.com]) aus der Schweiz. Sein Stahlrahmen wurde bereits 1984 von Butch Gaudy entworfen und ist mittlerweile eine Legende unter den Expeditionsrädern. Es wurde stetig verbessert und zuletzt für 2009 überarbeitet. Unter anderem wird der Papalagi seit 2005 mit einem exklusiv von MTB Cycletech und dem englischen Rohrhersteller Reynolds Tubing entworfenen „Reynolds 853“-Rohrsatz gefertigt.


=== Besonderheit: Federung und Vollfederung ===
=== Besonderheit: Federung und Vollfederung ===
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Nutzt der Fahrer das auf Gepäck konfigurierte Rad ohne Gepäck, wird die Federung kaum ansprechen, also keinen Komfort bieten. Luftfedergabeln und -elemente eignen sich für die Anpassung am besten – man kann sie mithilfe einer meist mitgelieferten Pumpe recht schnell einstellen.
Nutzt der Fahrer das auf Gepäck konfigurierte Rad ohne Gepäck, wird die Federung kaum ansprechen, also keinen Komfort bieten. Luftfedergabeln und -elemente eignen sich für die Anpassung am besten – man kann sie mithilfe einer meist mitgelieferten Pumpe recht schnell einstellen.
Spezialisiert auf das Gebiet voll gefederter Alltagsräder ist riese und müller. Sein Flaggschiff für Reisen ist das voll gefederte Reiserad „Intercontinental“ (Komplettrad ab 2299 Euro), das bis 41 kg Ausrüstung auf seinen beiden Gepäckträgern sicher (weil mitgefedert) aufnimmt. Dies verlangt einige Konstruktionskniffe, beispielsweise ein Gelenksystem, das den hinteren Gepäckträger mit der Antriebsschwinge verbindet und so die hohe Zuladung erst ermöglicht und für extreme Steifigkeit und solide Fahrdynamik sorgt. Laut eines Tests der Zeitschrift Radtouren (Ausgabe 1/08) ist das Intercontinental das „Optimum in puncto Komfort“. Die Vollfederung des Rades sei „vorbildlich, denn das Gepäck gehört dank des Faiv Hoogar-Lowriders und des rahmenintegrierten Gepäckträgers zur gefederten Masse.“
Spezialisiert auf das Gebiet voll gefederter Alltagsräder ist [[riese und müller]] ([http://www.r-m.de www.r-m.de]). Sein Flaggschiff für Reisen ist das voll gefederte Reiserad „Intercontinental“, das bis 41 kg Ausrüstung auf seinen beiden Gepäckträgern sicher (weil mitgefedert) aufnimmt. Dies verlangt einige Konstruktionskniffe, beispielsweise ein Gelenksystem, das den hinteren Gepäckträger mit der Antriebsschwinge verbindet und so die hohe Zuladung erst ermöglicht und für extreme Steifigkeit und solide Fahrdynamik sorgt. Laut eines Tests der Zeitschrift Radtouren (Ausgabe 1/08) ist das Intercontinental das „Optimum in puncto Komfort“. Die Vollfederung des Rades sei „vorbildlich, denn das Gepäck gehört dank des Faiv Hoogar-Lowriders und des rahmenintegrierten Gepäckträgers zur gefederten Masse.“




=== Ballonreifen ===
=== Ballonreifen ===


[[Image:02-0196-big-apple_profil_2_web.jpg|right|thumb|100px]]Was für die meisten Menschen die Vorteile eines voll gefederten Rahmens subjektiv ausmacht, ist auch mit der Reifenwahl zu lösen. Großvolumige Reifen können mit wenig Druck gefahren werden und vermitteln so hohen Fahrkomfort. Die Sporthochschule Köln fand bereits 2002 heraus: Der von ihr getestete Ballonreifen Big Apple des Herstellers Schwalbe (25,90 Euro) minderte die Stöße auf die Wirbelsäule um 25 Prozent, während eine Federung des Hinterbaus 33 Prozent der Stöße abfing. Ballonreifen ersetzen demnach eine Vollfederung zwar nicht, sind aber aufgrund der Wartungsarmut bei vielen Reiseradlern beliebt.  Nicht nur bei Schwalbe ist seitdem die Produktpalette um großvolumige Reifen für jeden Einsatzbereich erweitert worden. „Seit der Renaissance der Ballonreifen um das Jahr 2003 herum haben wir als Hersteller aufgehört, über Vollfederung nachzudenken“, erklärt Ralf Klagges.
[[Image:02-0196-big-apple_profil_2_web.jpg|right|thumb|100px]]Was für die meisten Menschen die Vorteile eines voll gefederten Rahmens subjektiv ausmacht, ist auch mit der Reifenwahl zu lösen. Großvolumige Reifen können mit wenig Druck gefahren werden und vermitteln so hohen Fahrkomfort. Die Sporthochschule Köln fand bereits 2002 heraus: Der von ihr getestete Ballonreifen Big Apple des Herstellers [[Schwalbe]] ([http://www.schwalbe.com www.schwalbe.com]) minderte die Stöße auf die Wirbelsäule um 25 Prozent, während eine Federung des Hinterbaus 33 Prozent der Stöße abfing. Ballonreifen ersetzen demnach eine Vollfederung zwar nicht, sind aber aufgrund der Wartungsarmut bei vielen Reiseradlern beliebt.  Nicht nur bei Schwalbe ist seitdem die Produktpalette um großvolumige Reifen für jeden Einsatzbereich erweitert worden. „Seit der Renaissance der Ballonreifen um das Jahr 2003 herum haben wir als Hersteller aufgehört, über Vollfederung nachzudenken“, erklärt Ralf Klagges.
 


=== Expeditionsreiseräder ===
=== Expeditionsreiseräder ===


„Die meisten Reiseräder sind für Gesamtlasten bis zu 150 kg ausgelegt. Doch müssen auch schwere Radler und/oder immens viel Gepäck berücksichtigt werden“, erklärt Tandem-Spezialist Wolfgang Haas. „Und hierfür sind besondere Materialien und Fertigungstechniken vonnöten.“ So entwickelte Haas 1989 eine sportliche Variante dieser Klasse: das „Extratour“ (Komplettrad: 2749 Euro). Seinen Wissensvorsprung aus dem Tandembau nutzte Haas für das Konzept eines „Randonneurs“ (frz. für „Wanderer“: sportlich-zügige Reiseräder mit Rennradlenker) – und lässt den Einsitzer bei der amerikanischen Tandemschmiede Santana fertigen. „Die Symbiose von Tandem-Komponenten (z. B. Ein symmetrisch eingespeichtes 160mm-Hinterrad und 1 1/4 Zoll-Carbon-Tandemgabel) und verstärktem Rahmen aus Tandemrohren mit Rennradgeometrie ermöglicht eine Gesamtlast von 200 kg und eine Agilität im Fahrverhalten, auf die sportliche Fahrer bei Reiserädern oft verzichten mussten“, sagt Haas.
„Die meisten Reiseräder sind für Gesamtlasten bis zu 150 kg ausgelegt. Doch müssen auch schwere Radler und/oder immens viel Gepäck berücksichtigt werden“, erklärt Tandem-Spezialist Wolfgang Haas. „Und hierfür sind besondere Materialien und Fertigungstechniken vonnöten.“ So entwickelte Haas 1989 eine sportliche Variante dieser Klasse: das „Extratour“. Seinen Wissensvorsprung aus dem Tandembau nutzte Haas für das Konzept eines „Randonneurs“ (frz. für „Wanderer“: sportlich-zügige Reiseräder mit Rennradlenker) – und lässt den Einsitzer bei der amerikanischen Tandemschmiede [[Santana]] ([http://santana-tandem.com www.santana-tandem.com]) fertigen. „Die Symbiose von Tandem-Komponenten (z. B. Ein symmetrisch eingespeichtes 160mm-Hinterrad und 1 1/4 Zoll-Carbon-Tandemgabel) und verstärktem Rahmen aus Tandemrohren mit Rennradgeometrie ermöglicht eine Gesamtlast von 200 kg und eine Agilität im Fahrverhalten, auf die sportliche Fahrer bei Reiserädern oft verzichten mussten“, sagt Haas.
[[Image:11-0055-extratourf_web.jpg|left|thumb|100px]]Doch nicht alle Reiseräder sind auf Tempo getrimmt; schließlich ist Radreisen für viele Menschen eine bewusste Entschleunigung. Sie flanieren mit Gepäck. Beispielhaft für Räder dieser Art ist das Modell „London“ der Saarbrücker Manufaktur Utopia Velo. Es bietet eine aufrechte Sitzposition und ist für große und schwere Genussradler ausgelegt. Der gemuffte Stahlrahmen des London wird in „englischer Form“ von 1890 gebaut – er gewinnt Steifigkeit durch ein (ein- oder zweifach) gekreuztes Oberrohr. Daher kann das London in Rahmenhöhen bis zu 88 cm gebaut werden und ist für eine Gesamtlast bis zu 180 kg freigegeben. Flache Sitz- und Steuerrohrwinkel und der somit erreichte lange Radstand verleihen dem London „enorme Laufruhe und konkurrenzlose Fahrstabilität“, beschreibt der Hersteller das Rad auf seiner Internetseite.
[[Image:11-0055-extratourf_web.jpg|left|thumb|100px]]Doch nicht alle Reiseräder sind auf Tempo getrimmt; schließlich ist Radreisen für viele Menschen eine bewusste Entschleunigung. Sie flanieren mit Gepäck. Beispielhaft für Räder dieser Art ist das Modell „London“ der Saarbrücker Manufaktur Utopia Velo. Es bietet eine aufrechte Sitzposition und ist für große und schwere Genussradler ausgelegt. Der gemuffte Stahlrahmen des London wird in „englischer Form“ von 1890 gebaut – er gewinnt Steifigkeit durch ein (ein- oder zweifach) gekreuztes Oberrohr. Daher kann das London in Rahmenhöhen bis zu 88 cm gebaut werden und ist für eine Gesamtlast bis zu 180 kg freigegeben. Flache Sitz- und Steuerrohrwinkel und der somit erreichte lange Radstand verleihen dem London „enorme Laufruhe und konkurrenzlose Fahrstabilität“, beschreibt der Hersteller das Rad auf seiner Internetseite.




=== Transportanhänger ===
=== Transportanhänger ===
Ein Transportanhänger ist ein Anhänger zum tranportieren von Gepäck, Personen (bes. Kinder), Tieren oder sonstigen Gütern.


„Irgendwann ist jedes Fahrrad an seinem Limit, selbst wenn das Rad statisch hohe Lasten verträgt, spätestens beim Rangieren wird ein voll bepacktes Reiserad kritisch“, meint Reiner Kolberg vom Transport- und Kinderanhänger-Anbieter Zwei plus zwei. Er empfiehlt deshalb Transportanhänger. „So bleibt das Rad im Handling neutraler und am Ziel angekommen, kann man sich mit einem Handgriff des Gepäcks entledigen“ erklärt Kolberg weiter.
;siehe auch
Der niedrige Schwerpunkt der meisten Anhänger begründet nach Meinung  Kolbergs eine bessere Straßenlage als Räder mit Packtaschen. Man unterscheidet Einspur-Anhänger und Modelle mit zwei Rädern.
* [[Fahrradanhänger]]
[[Image:16-0063-yak_se_web.jpg|right|thumb|100px]]Wegbereiter des einspurigen Lastenanhängers war der Amerikaner Phil Novotny. Sein Yak genannter Anhänger (ab 319 Euro) ist seit den Neunziger Jahren auf dem Markt und nicht nur im Straßenverkehr anzutreffen. „Diese Einspurhänger sind schmal und lang, daher eignen sie sich gut für die Verwendung in unwegsamem Gelände“, erklärt Kolberg. Seit einiger Zeit bietet Novotnys Firma BOB Trailers auch einen gefederten Einspurhänger (Ibex genannt, ab 389 Euro) an. Einspurhänger nehmen bis zu 30 kg Zuladung auf. „Bevor Sie einen solchen Hänger mit Einkäufen oder Picknick-Ausstattung beladen, sollten Sie jedoch in der Bedienungsanleitung der Zugmaschine nachlesen“, rät Ralf Klagges, „nicht jeder Hersteller erlaubt die Montage solcher Anhänger, beziehungsweise haben einige ein Gewichtslimit festgesetzt“.
 
Deutlich häufiger auf deutschen Straßen zu sehen sind die zweirädrigen Anhänger. Meist mit Kindern als Insassen wird oft vergessen, dass sich solche Anhänger auch vorzüglich zum Transport von Einkäufen usw. eignen. Mittlerweile bieten Hersteller spezielle Cargo-Modelle: Statt Kindersitzen bieten diese eine großzügige Ladefläche. Bei Nichtgebrauch lassen sie sich platzsparend zusammenfalten und in jedem Kellergang verstauen „Ein besonders für den Stadtgebrauch geeigneter Vertreter der zweirädrigen Transportanhänger ist der Croozer Cargo“, sagt Kolberg. Der Anhänger  (149 Euro) fasst zwei Getränkekisten bei 30 kg Gewichtslimit; ein Verdeck schützt das Frachtgut in einem bespannten Aluminiumrahmen. Der Schwerpunkt liegt ähnlich tief wie bei den Einspuranhängern.
 


=== Transporträder ===
=== Transporträder ===
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Doch was ist, wenn der Transportbedarf auf dem Fahrrad den Einkauf von Wasser und Saft übersteigt? Wenn man ein weiteres Fahrrad transportieren, zwei Kinder in Kindersitzen und den Einkauf befördern muss oder gar Baumaterialien aus dem Baumarkt holen will? „Spätestens an dem Punkt bescheinigen viele dem Fahrrad Untauglichkeit und halten ihr Auto für unverzichtbar. Doch weit gefehlt,“ meint Klaus Schröder von Yuba. „Denn mit Lasten- oder Transporträdern ist der Zuladung und somit dem Verwendungszweck des Fahrrads kaum noch eine Grenze gesetzt!“ Extrem stabile Rahmen, ausladende Gepäckträger und teils sehr lange Radstände sind den verschiedenen zwei- oder dreirädrigen Umsetzungen des Themas LKW mit Pedalantrieb gemein – sie ermöglichen Zuladung von mehr als 200 kg. „Sie können reichlich Dinge transportieren und müssen sich dennoch keine Sorgen um Parkplätze und Umweltplaketten machen“, meint Schröder mit Blick auf die aktuelle Feinstaubdiskussion.
Doch was ist, wenn der Transportbedarf auf dem Fahrrad den Einkauf von Wasser und Saft übersteigt? Wenn man ein weiteres Fahrrad transportieren, zwei Kinder in Kindersitzen und den Einkauf befördern muss oder gar Baumaterialien aus dem Baumarkt holen will? „Spätestens an dem Punkt bescheinigen viele dem Fahrrad Untauglichkeit und halten ihr Auto für unverzichtbar. Doch weit gefehlt,“ meint Klaus Schröder von Yuba. „Denn mit Lasten- oder Transporträdern ist der Zuladung und somit dem Verwendungszweck des Fahrrads kaum noch eine Grenze gesetzt!“ Extrem stabile Rahmen, ausladende Gepäckträger und teils sehr lange Radstände sind den verschiedenen zwei- oder dreirädrigen Umsetzungen des Themas LKW mit Pedalantrieb gemein – sie ermöglichen Zuladung von mehr als 200 kg. „Sie können reichlich Dinge transportieren und müssen sich dennoch keine Sorgen um Parkplätze und Umweltplaketten machen“, meint Schröder mit Blick auf die aktuelle Feinstaubdiskussion.
Manch einer mag Lastenräder noch aus dem Stadtbild vergangener Tage kennen, als beispielsweise Bäcker oder Schornsteinfeger häufig auf mit Werbeschildern versehenen Firmenrädern ihrem Tagwerk nachgingen.
Manch einer mag Lastenräder noch aus dem Stadtbild vergangener Tage kennen, als beispielsweise Bäcker oder Schornsteinfeger häufig auf mit Werbeschildern versehenen Firmenrädern ihrem Tagwerk nachgingen.
Das Fahrrad als Dienstrad ist jedoch nie aus der Mode gekommen. Man denke nur an die Posträder. Lieferant einer Vielzahl dieser Räder ist Hercules. Sein Modell „Cargo“ (649 Euro) ist auch für private Lastenradler erhältlich. Es hat zwei fest montierte Transportkörbe, der vordere nimmt bis zu 15 und der hintere maximal 30 kg Ladung auf. Besondere Stabilität wird hier durch einen verstärkten Rahmen erreicht – zusätzliche Sicherheit und Komfort im Handling verschafft ein Lenkungsdämpfer, der das Abkippen des Vorderrades im beladenen, geparkten Zustand verhindert.
Das Fahrrad als Dienstrad ist jedoch nie aus der Mode gekommen. Man denke nur an die Posträder. Lieferant einer Vielzahl dieser Räder ist [[Hercules]] ([http://www.hercules-bikes.de www.hercules-bikes.de]). Sein Modell „Cargo“ ist auch für private Lastenradler erhältlich. Es hat zwei fest montierte Transportkörbe, der vordere nimmt bis zu 15 und der hintere maximal 30 kg Ladung auf. Besondere Stabilität wird hier durch einen verstärkten Rahmen erreicht – zusätzliche Sicherheit und Komfort im Handling verschafft ein Lenkungsdämpfer, der das Abkippen des Vorderrades im beladenen, geparkten Zustand verhindert.


[[Image:23-0041-2009-he-cargo-industrie_web.jpg|left|thumb|100px]]„Das Lastenrad ist der Garant für vitale Innenstädte, denn nur mit dem Cargo-Bike können alle Lieferungen leise, umweltfreundlich und ohne Verkehrschaos befördert werden“, glaubt Klaus Schröder. Sein Transportrad Mundo (ab 539 Euro) verbindet laut verschiedenster Tests der Fachpresse hohe Zuladung mit einem ausbalancierten Fahrverhalten. Zwei tiefe Seitenflügel des an sechs Punkten mit dem Rahmen verbundenen Gepäckträgers verhindert das gefürchtete Aufschwingen des Rahmens selbst mit 300kg Gesamtgewicht. Obwohl das Mundo mittlerweile auf den Straßen von New York, London und Berlin unterwegs ist, wurde es für die praktische Entwicklungshilfe in der Dritten Welt konzipiert. Dort rollen bereits einige Hundert Modelle und bringen die lokale Wirtschaft in Fahrt.
[[Image:23-0041-2009-he-cargo-industrie_web.jpg|left|thumb|100px]]„Das Lastenrad ist der Garant für vitale Innenstädte, denn nur mit dem Cargo-Bike können alle Lieferungen leise, umweltfreundlich und ohne Verkehrschaos befördert werden“, glaubt Klaus Schröder. Sein Transportrad Mundo verbindet laut verschiedenster Tests der Fachpresse hohe Zuladung mit einem ausbalancierten Fahrverhalten. Zwei tiefe Seitenflügel des an sechs Punkten mit dem Rahmen verbundenen Gepäckträgers verhindert das gefürchtete Aufschwingen des Rahmens selbst mit 300kg Gesamtgewicht. Obwohl das Mundo mittlerweile auf den Straßen von New York, London und Berlin unterwegs ist, wurde es für die praktische Entwicklungshilfe in der Dritten Welt konzipiert. Dort rollen bereits einige Hundert Modelle und bringen die lokale Wirtschaft in Fahrt.
In Afrika und auf der 5th Avenue hat sich die simple wie solide Ausstattung des Mundo bewährt. „Wir verzichten auf jeden Schnickschnack und verbauen nur Teile, die garantiert halten und dennoch bezahlbar sind“, so Schröder. Und wer glaubt, dass die Mundo-Räder in New York nur beim lokalen Verkehrschaos Abhilfe leisten, der irrt: Zehn Prozent des Verkaufspreises jedes direkt gelieferten Mundos spendet Yuba nach Ostafrika.
In Afrika und auf der 5th Avenue hat sich die simple wie solide Ausstattung des Mundo bewährt. „Wir verzichten auf jeden Schnickschnack und verbauen nur Teile, die garantiert halten und dennoch bezahlbar sind“, so Schröder. Und wer glaubt, dass die Mundo-Räder in New York nur beim lokalen Verkehrschaos Abhilfe leisten, der irrt: Zehn Prozent des Verkaufspreises jedes direkt gelieferten Mundos spendet Yuba nach Ostafrika.


==Quelle==
==Quelle==
* Dieser Eintrag ist die Spiegelung eines Presseartikels des www.pressedienst-fahrrad.de [http://www.pd-f.de/Archiv/Basistexte/Gepacktransport-mit-dem-Fahrrad.html Gepäcktransport]
* Dieser Eintrag ist die Spiegelung eines Presseartikels des www.pressedienst-fahrrad.de [http://www.pd-f.de/Archiv/Basistexte/Gepacktransport-mit-dem-Fahrrad.html Gepäcktransport (leider nicht mehr online abrufbar)]


[[Kategorie:Pressedienst-Fahrrad|Gepaecktransport]]
[[Kategorie:Pressedienst-Fahrrad|Gepaecktransport]]
[[Kategorie:Transport|Gepaecktransport]]
[[Kategorie:Artikel des Monats|Gepaecktransport]]
[[Kategorie:2009]]
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