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[[Image:13-0006-img0031-_web.jpg|right|thumb|100px]]Bei hohen Lasten auf Gewichtsverteilung beachten | [[Image:13-0006-img0031-_web.jpg|right|thumb|100px]]Bei hohen Lasten auf Gewichtsverteilung beachten | ||
„Wer mehr als 25 Kilogramm mitnimmt, der sollte nicht nur auf einen ausreichend stabilen Gepäckträger achten, sondern auch auf eine optimale Gewichtsverteilung“, rät Ralf Klagges, Geschäftsführer des auf Reise- und Alltagsräder spezialisierten Herstellers utopia-velo. Dafür muss neben dem Heckträger ein sogenannter Lowrider an der Gabel montiert werden, dieser nimmt je rechts und links eine Tasche auf Höhe der Vorderradachse auf. Dadurch bleibt das Lenkverhalten des Rades laut Klagges nahezu neutral. Er empfiehlt, ein Drittel auf den Lowrider zu laden und zwei Drittel aufs Heck. | „Wer mehr als 25 Kilogramm mitnimmt, der sollte nicht nur auf einen ausreichend stabilen Gepäckträger achten, sondern auch auf eine optimale Gewichtsverteilung“, rät Ralf Klagges, Geschäftsführer des auf Reise- und Alltagsräder spezialisierten Herstellers [[utopia-velo]] ([http://www.utopia-velo.de www.utopia-velo.de]). Dafür muss neben dem Heckträger ein sogenannter Lowrider an der Gabel montiert werden, dieser nimmt je rechts und links eine Tasche auf Höhe der Vorderradachse auf. Dadurch bleibt das Lenkverhalten des Rades laut Klagges nahezu neutral. Er empfiehlt, ein Drittel auf den Lowrider zu laden und zwei Drittel aufs Heck. | ||
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Nutzt der Fahrer das auf Gepäck konfigurierte Rad ohne Gepäck, wird die Federung kaum ansprechen, also keinen Komfort bieten. Luftfedergabeln und -elemente eignen sich für die Anpassung am besten – man kann sie mithilfe einer meist mitgelieferten Pumpe recht schnell einstellen. | Nutzt der Fahrer das auf Gepäck konfigurierte Rad ohne Gepäck, wird die Federung kaum ansprechen, also keinen Komfort bieten. Luftfedergabeln und -elemente eignen sich für die Anpassung am besten – man kann sie mithilfe einer meist mitgelieferten Pumpe recht schnell einstellen. | ||
Spezialisiert auf das Gebiet voll gefederter Alltagsräder ist riese und müller. Sein Flaggschiff für Reisen ist das voll gefederte Reiserad „Intercontinental“, das bis 41 kg Ausrüstung auf seinen beiden Gepäckträgern sicher (weil mitgefedert) aufnimmt. Dies verlangt einige Konstruktionskniffe, beispielsweise ein Gelenksystem, das den hinteren Gepäckträger mit der Antriebsschwinge verbindet und so die hohe Zuladung erst ermöglicht und für extreme Steifigkeit und solide Fahrdynamik sorgt. Laut eines Tests der Zeitschrift Radtouren (Ausgabe 1/08) ist das Intercontinental das „Optimum in puncto Komfort“. Die Vollfederung des Rades sei „vorbildlich, denn das Gepäck gehört dank des Faiv Hoogar-Lowriders und des rahmenintegrierten Gepäckträgers zur gefederten Masse.“ | Spezialisiert auf das Gebiet voll gefederter Alltagsräder ist [[riese und müller]] ([http://www.r-m.de www.r-m.de]). Sein Flaggschiff für Reisen ist das voll gefederte Reiserad „Intercontinental“, das bis 41 kg Ausrüstung auf seinen beiden Gepäckträgern sicher (weil mitgefedert) aufnimmt. Dies verlangt einige Konstruktionskniffe, beispielsweise ein Gelenksystem, das den hinteren Gepäckträger mit der Antriebsschwinge verbindet und so die hohe Zuladung erst ermöglicht und für extreme Steifigkeit und solide Fahrdynamik sorgt. Laut eines Tests der Zeitschrift Radtouren (Ausgabe 1/08) ist das Intercontinental das „Optimum in puncto Komfort“. Die Vollfederung des Rades sei „vorbildlich, denn das Gepäck gehört dank des Faiv Hoogar-Lowriders und des rahmenintegrierten Gepäckträgers zur gefederten Masse.“ | ||
=== Ballonreifen === | === Ballonreifen === | ||
[[Image:02-0196-big-apple_profil_2_web.jpg|right|thumb|100px]]Was für die meisten Menschen die Vorteile eines voll gefederten Rahmens subjektiv ausmacht, ist auch mit der Reifenwahl zu lösen. Großvolumige Reifen können mit wenig Druck gefahren werden und vermitteln so hohen Fahrkomfort. Die Sporthochschule Köln fand bereits 2002 heraus: Der von ihr getestete Ballonreifen Big Apple des Herstellers Schwalbe minderte die Stöße auf die Wirbelsäule um 25 Prozent, während eine Federung des Hinterbaus 33 Prozent der Stöße abfing. Ballonreifen ersetzen demnach eine Vollfederung zwar nicht, sind aber aufgrund der Wartungsarmut bei vielen Reiseradlern beliebt. Nicht nur bei Schwalbe ist seitdem die Produktpalette um großvolumige Reifen für jeden Einsatzbereich erweitert worden. „Seit der Renaissance der Ballonreifen um das Jahr 2003 herum haben wir als Hersteller aufgehört, über Vollfederung nachzudenken“, erklärt Ralf Klagges. | [[Image:02-0196-big-apple_profil_2_web.jpg|right|thumb|100px]]Was für die meisten Menschen die Vorteile eines voll gefederten Rahmens subjektiv ausmacht, ist auch mit der Reifenwahl zu lösen. Großvolumige Reifen können mit wenig Druck gefahren werden und vermitteln so hohen Fahrkomfort. Die Sporthochschule Köln fand bereits 2002 heraus: Der von ihr getestete Ballonreifen Big Apple des Herstellers [[Schwalbe]] ([http://www.schwalbe.com www.schwalbe.com]) minderte die Stöße auf die Wirbelsäule um 25 Prozent, während eine Federung des Hinterbaus 33 Prozent der Stöße abfing. Ballonreifen ersetzen demnach eine Vollfederung zwar nicht, sind aber aufgrund der Wartungsarmut bei vielen Reiseradlern beliebt. Nicht nur bei Schwalbe ist seitdem die Produktpalette um großvolumige Reifen für jeden Einsatzbereich erweitert worden. „Seit der Renaissance der Ballonreifen um das Jahr 2003 herum haben wir als Hersteller aufgehört, über Vollfederung nachzudenken“, erklärt Ralf Klagges. | ||
=== Expeditionsreiseräder === | === Expeditionsreiseräder === | ||
„Die meisten Reiseräder sind für Gesamtlasten bis zu 150 kg ausgelegt. Doch müssen auch schwere Radler und/oder immens viel Gepäck berücksichtigt werden“, erklärt Tandem-Spezialist Wolfgang Haas. „Und hierfür sind besondere Materialien und Fertigungstechniken vonnöten.“ So entwickelte Haas 1989 eine sportliche Variante dieser Klasse: das „Extratour“. Seinen Wissensvorsprung aus dem Tandembau nutzte Haas für das Konzept eines „Randonneurs“ (frz. für „Wanderer“: sportlich-zügige Reiseräder mit Rennradlenker) – und lässt den Einsitzer bei der amerikanischen Tandemschmiede Santana fertigen. „Die Symbiose von Tandem-Komponenten (z. B. Ein symmetrisch eingespeichtes 160mm-Hinterrad und 1 1/4 Zoll-Carbon-Tandemgabel) und verstärktem Rahmen aus Tandemrohren mit Rennradgeometrie ermöglicht eine Gesamtlast von 200 kg und eine Agilität im Fahrverhalten, auf die sportliche Fahrer bei Reiserädern oft verzichten mussten“, sagt Haas. | „Die meisten Reiseräder sind für Gesamtlasten bis zu 150 kg ausgelegt. Doch müssen auch schwere Radler und/oder immens viel Gepäck berücksichtigt werden“, erklärt Tandem-Spezialist Wolfgang Haas. „Und hierfür sind besondere Materialien und Fertigungstechniken vonnöten.“ So entwickelte Haas 1989 eine sportliche Variante dieser Klasse: das „Extratour“. Seinen Wissensvorsprung aus dem Tandembau nutzte Haas für das Konzept eines „Randonneurs“ (frz. für „Wanderer“: sportlich-zügige Reiseräder mit Rennradlenker) – und lässt den Einsitzer bei der amerikanischen Tandemschmiede [[Santana]] ([http://santana-tandem.com www.santana-tandem.com]) fertigen. „Die Symbiose von Tandem-Komponenten (z. B. Ein symmetrisch eingespeichtes 160mm-Hinterrad und 1 1/4 Zoll-Carbon-Tandemgabel) und verstärktem Rahmen aus Tandemrohren mit Rennradgeometrie ermöglicht eine Gesamtlast von 200 kg und eine Agilität im Fahrverhalten, auf die sportliche Fahrer bei Reiserädern oft verzichten mussten“, sagt Haas. | ||
[[Image:11-0055-extratourf_web.jpg|left|thumb|100px]]Doch nicht alle Reiseräder sind auf Tempo getrimmt; schließlich ist Radreisen für viele Menschen eine bewusste Entschleunigung. Sie flanieren mit Gepäck. Beispielhaft für Räder dieser Art ist das Modell „London“ der Saarbrücker Manufaktur Utopia Velo. Es bietet eine aufrechte Sitzposition und ist für große und schwere Genussradler ausgelegt. Der gemuffte Stahlrahmen des London wird in „englischer Form“ von 1890 gebaut – er gewinnt Steifigkeit durch ein (ein- oder zweifach) gekreuztes Oberrohr. Daher kann das London in Rahmenhöhen bis zu 88 cm gebaut werden und ist für eine Gesamtlast bis zu 180 kg freigegeben. Flache Sitz- und Steuerrohrwinkel und der somit erreichte lange Radstand verleihen dem London „enorme Laufruhe und konkurrenzlose Fahrstabilität“, beschreibt der Hersteller das Rad auf seiner Internetseite. | [[Image:11-0055-extratourf_web.jpg|left|thumb|100px]]Doch nicht alle Reiseräder sind auf Tempo getrimmt; schließlich ist Radreisen für viele Menschen eine bewusste Entschleunigung. Sie flanieren mit Gepäck. Beispielhaft für Räder dieser Art ist das Modell „London“ der Saarbrücker Manufaktur Utopia Velo. Es bietet eine aufrechte Sitzposition und ist für große und schwere Genussradler ausgelegt. Der gemuffte Stahlrahmen des London wird in „englischer Form“ von 1890 gebaut – er gewinnt Steifigkeit durch ein (ein- oder zweifach) gekreuztes Oberrohr. Daher kann das London in Rahmenhöhen bis zu 88 cm gebaut werden und ist für eine Gesamtlast bis zu 180 kg freigegeben. Flache Sitz- und Steuerrohrwinkel und der somit erreichte lange Radstand verleihen dem London „enorme Laufruhe und konkurrenzlose Fahrstabilität“, beschreibt der Hersteller das Rad auf seiner Internetseite. | ||
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=== Transportanhänger === | === Transportanhänger === | ||
„Irgendwann ist jedes Fahrrad an seinem Limit, selbst wenn das Rad statisch hohe Lasten verträgt, spätestens beim Rangieren wird ein voll bepacktes Reiserad kritisch“, meint Reiner Kolberg vom Transport- und Kinderanhänger-Anbieter Zwei plus zwei. Er empfiehlt deshalb Transportanhänger. „So bleibt das Rad im Handling neutraler und am Ziel angekommen, kann man sich mit einem Handgriff des Gepäcks entledigen“ erklärt Kolberg weiter. | „Irgendwann ist jedes Fahrrad an seinem Limit, selbst wenn das Rad statisch hohe Lasten verträgt, spätestens beim Rangieren wird ein voll bepacktes Reiserad kritisch“, meint Reiner Kolberg vom Transport- und Kinderanhänger-Anbieter [[Zwei plus zwei]] ([http://www.zweipluszwei.com www.www.zweipluszwei.com]). Er empfiehlt deshalb Transportanhänger. „So bleibt das Rad im Handling neutraler und am Ziel angekommen, kann man sich mit einem Handgriff des Gepäcks entledigen“ erklärt Kolberg weiter. | ||
Der niedrige Schwerpunkt der meisten Anhänger begründet nach Meinung Kolbergs eine bessere Straßenlage als Räder mit Packtaschen. Man unterscheidet Einspur-Anhänger und Modelle mit zwei Rädern. | Der niedrige Schwerpunkt der meisten Anhänger begründet nach Meinung Kolbergs eine bessere Straßenlage als Räder mit Packtaschen. Man unterscheidet Einspur-Anhänger und Modelle mit zwei Rädern. | ||
[[Image:16-0063-yak_se_web.jpg|right|thumb|100px]]Wegbereiter des einspurigen Lastenanhängers war der Amerikaner Phil Novotny. Sein Yak genannter Anhänger ist seit den Neunziger Jahren auf dem Markt und nicht nur im Straßenverkehr anzutreffen. „Diese Einspurhänger sind schmal und lang, daher eignen sie sich gut für die Verwendung in unwegsamem Gelände“, erklärt Kolberg. Seit einiger Zeit bietet Novotnys Firma BOB Trailers auch einen gefederten Einspurhänger (Ibex genannt) an. Einspurhänger nehmen bis zu 30 kg Zuladung auf. „Bevor Sie einen solchen Hänger mit Einkäufen oder Picknick-Ausstattung beladen, sollten Sie jedoch in der Bedienungsanleitung der Zugmaschine nachlesen“, rät Ralf Klagges, „nicht jeder Hersteller erlaubt die Montage solcher Anhänger, beziehungsweise haben einige ein Gewichtslimit festgesetzt“. | [[Image:16-0063-yak_se_web.jpg|right|thumb|100px]]Wegbereiter des einspurigen Lastenanhängers war der Amerikaner Phil Novotny. Sein Yak genannter Anhänger ist seit den Neunziger Jahren auf dem Markt und nicht nur im Straßenverkehr anzutreffen. „Diese Einspurhänger sind schmal und lang, daher eignen sie sich gut für die Verwendung in unwegsamem Gelände“, erklärt Kolberg. Seit einiger Zeit bietet Novotnys Firma BOB Trailers auch einen gefederten Einspurhänger (Ibex genannt) an. Einspurhänger nehmen bis zu 30 kg Zuladung auf. „Bevor Sie einen solchen Hänger mit Einkäufen oder Picknick-Ausstattung beladen, sollten Sie jedoch in der Bedienungsanleitung der Zugmaschine nachlesen“, rät Ralf Klagges, „nicht jeder Hersteller erlaubt die Montage solcher Anhänger, beziehungsweise haben einige ein Gewichtslimit festgesetzt“. |