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Das Problem bei dieser Messart natürlich, dass ein Fahrer, der einen sehr großen Rahmen kauft, sich evtl. wegen eines kurzen Oberrohrs eingeengt fühlen kann. Für einen sehr kleinen Fahrer kann genau diese Oberrohrlänge wiederum so lang sein, dass er kaum an den Lenker kommt. Das einzige Zugeständnis der besseren Hersteller war, dass ein kleiner Rahmen mit einem kurzen und ein großer Rahmen mit einem langen [[Vorbaulänge|Vorbau]] ausgeliefert wurde. | Das Problem bei dieser Messart natürlich, dass ein Fahrer, der einen sehr großen Rahmen kauft, sich evtl. wegen eines kurzen Oberrohrs eingeengt fühlen kann. Für einen sehr kleinen Fahrer kann genau diese Oberrohrlänge wiederum so lang sein, dass er kaum an den Lenker kommt. Das einzige Zugeständnis der besseren Hersteller war, dass ein kleiner Rahmen mit einem kurzen und ein großer Rahmen mit einem langen [[Vorbaulänge|Vorbau]] ausgeliefert wurde. | ||
==Proportionale Rahmen== | ==Proportionale Rahmen== | ||
Dies alles änderte sich mit dem Markteintritt der Japaner auf dem Fahrradmarkt. Moderne Fahrrad[[rahmen]] sind proportional gebaut. Das heißt, dass kleinere Rahmen kürzere Oberrohre und größere Rahmen längere Oberrohre haben. Generell ist das eine Verbesserung - vor allem für Fahrer mit durchschnittlichen Proportionen. | Dies alles änderte sich mit dem Markteintritt der Japaner auf dem Fahrradmarkt. Moderne Fahrrad[[rahmen]] sind proportional gebaut. Das heißt, dass kleinere Rahmen kürzere Oberrohre und größere Rahmen längere Oberrohre haben. Generell ist das eine Verbesserung - vor allem für Fahrer mit durchschnittlichen Proportionen. | ||
Ein paar andere Faktoren machen es jetzt aber schwieriger, die Rahmengrößen richtig zu bestimmen: Zum einen werden Rahmen jetzt in wesentlich mehr Größen gebaut. Statt der früher üblichen, | Ein paar andere Faktoren machen es jetzt aber schwieriger, die Rahmengrößen richtig zu bestimmen: Zum einen werden Rahmen jetzt in wesentlich mehr Größen gebaut. Statt der früher üblichen, zweizölligen Abstufung beträgt sie heute meist nur noch ein Zoll. | ||
==Die Rahmengröße bestimmen== | ==Die Rahmengröße bestimmen== | ||
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Eine zusätzliche Schwierigkeit ist, dass heutzutage offensichtlich niemand mehr weiß, wie man die Sitzrohrlänge richtig misst. Sogar wenn man die Zentimeter/Zoll-Frage außer Acht lässt, bleibt die Frage, wo das Sitzrohr endet: | Eine zusätzliche Schwierigkeit ist, dass heutzutage offensichtlich niemand mehr weiß, wie man die Sitzrohrlänge richtig misst. Sogar wenn man die Zentimeter/Zoll-Frage außer Acht lässt, bleibt die Frage, wo das Sitzrohr endet: | ||
* Der alte Standard maß von der Mitte des [[Tretlagergehäuse]]s zu Oberkante des Sitzrohrs. | * Der alte Standard maß von der Mitte des [[Tretlagergehäuse]]s zu Oberkante des Sitzrohrs. | ||
* Manche Hersteller fanden das zu einfach. Daher wurde nach deren Standard von der Mitte des Tretlagergehäuses zum gedachten Kreuzungspunkt von der | * Manche Hersteller fanden das zu einfach. Daher wurde nach deren Standard von der Mitte des Tretlagergehäuses zum gedachten Kreuzungspunkt von der Mittellinie des [[Oberrohr]]s und Sitzrohr gemessen. | ||
* Bei manchen Fahrrädern ragt das Sitzrohr weit über das Oberrohr hinaus. Bei diesen Rädern wird so gemessen, als ob das Oberrohr weiter oben liegt. (Man spricht hier von "Sloping".) | * Bei manchen Fahrrädern ragt das Sitzrohr weit über das Oberrohr hinaus. Bei diesen Rädern wird so gemessen, als ob das Oberrohr weiter oben liegt. (Man spricht hier von "Sloping".) | ||
* Bei manchen Fahrrädern wird bis zur Oberkante des Oberrohrs gemessen. | * Bei manchen Fahrrädern wird bis zur Oberkante des Oberrohrs gemessen. | ||
* Bei manchen Fahrrädern mit gebogenen Oberrohren wird gemessen, als ob das Oberrohr gerade wäre. | * Bei manchen Fahrrädern mit gebogenen Oberrohren wird gemessen, als ob das Oberrohr gerade wäre. | ||
Hier regiert Anarchie. Es gibt sogar Hersteller, die ihr Maßsystem mitten in der Produktion umstellten. Man kann nun von diesen Herstellern zwei Rahmen desselben Modells, Jahrgangs und in derselben nominellen Größe kaufen. | Hier regiert Anarchie. Es gibt sogar Hersteller, die ihr Maßsystem mitten in der Produktion umstellten. Man kann nun von diesen Herstellern zwei Rahmen desselben Modells, Jahrgangs und in derselben nominellen Größe kaufen. Tatsächlich unterschieden sich die Rahmen aber in der Größe um 2 cm. Egal also, was Kataloge sagen: Der Vermesser weiß es besser. | ||
Eine weitere Verkomplizierung wird durch unterschiedliche [[Bodenfreiheit]]en der [[Tretlagergehäuse]] erreicht. Sie schwanken typischerweise zwischen 25 und 33 cm! Daher können sogar Rahmen, die das gleiche Maßsystem einsetzen, stark verschiedene [[Überstandshöhe]]n haben. | Eine weitere Verkomplizierung wird durch unterschiedliche [[Bodenfreiheit]]en der [[Tretlagergehäuse]] erreicht. Sie schwanken typischerweise zwischen 25 und 33 cm! Daher können sogar Rahmen, die das gleiche Maßsystem einsetzen, stark verschiedene [[Überstandshöhe]]n haben. | ||
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Wenn man von Fahrradrahmengrößen spricht, unterhält man sich zumeist über Sitzrohrlängen. Wie oben bereits erwähnt, ist dies aber schon lange nicht mehr die einzige Variable. Die Einführung proportionaler Rahmen hat das verändert. Daher empfiehlt [[Sheldon Brown]], die Sitzrohrlänge nicht mehr als wichtigstes Maß für die Rahmengröße heranzuziehen. Viel wichtiger für die Sitzposition des Fahrers auf dem Rahmen ist die Oberrohrlänge. | Wenn man von Fahrradrahmengrößen spricht, unterhält man sich zumeist über Sitzrohrlängen. Wie oben bereits erwähnt, ist dies aber schon lange nicht mehr die einzige Variable. Die Einführung proportionaler Rahmen hat das verändert. Daher empfiehlt [[Sheldon Brown]], die Sitzrohrlänge nicht mehr als wichtigstes Maß für die Rahmengröße heranzuziehen. Viel wichtiger für die Sitzposition des Fahrers auf dem Rahmen ist die Oberrohrlänge. | ||
Es ist natürlich offensichtlich, dass man kein Fahrrad fahren sollte, über dem man nicht mit genügen Sicherheitsabstand stehen kann. Dies war in den | Es ist natürlich offensichtlich, dass man kein Fahrrad fahren sollte, über dem man nicht mit genügen Sicherheitsabstand stehen kann. Dies war in den ersten 30 bis 40 Jahren des [[Diamantrahmen]]s anders, spielt aber jetzt eine wichtige Rolle. | ||
Warum aber sollte man kein zu kleines Fahrrad fahren? Vor mehreren Jahrzehnten hätte man | Warum aber sollte man kein zu kleines Fahrrad fahren? Vor mehreren Jahrzehnten hätte man geantwortet, dass [[Sattel]] und [[Lenker]] zu niedrig wären. Das war zu einer Zeit, als lange [[Sattelstütze]]n rar waren und es zwar viele [[Vorbaulänge]]n gab, aber nur wenige Auswahl bei der [[Vorbauhöhe]]. Inzwischen ist das [Mountainbike]] ein Massenprodukt und Sattelstützen mit Längen über 300 mm sind völlig normal. Die Auswahl an Vorbauten in vielen Höhen und Längen ist ebenfalls unproblematisch. | ||
Heutzutage gibt es viele Systeme, die | Heutzutage gibt es viele Systeme, die korrekte Rahmengröße zu bestimmen, die von vielen Messdaten am Körper des Fahrers abhängen. Das vielleicht Bekannteste ist das ''New England Cycling Academy [[FitKit]]''. Als Ergebnis spuckt dieses System Empfehlungen für passende Sitzrohrlängen und eine Reihe passender Oberrohrlängen in Kombination mit Vorbaulängen aus. So würde das System zum Beispiel bei einer Sitzrohrlänge von 58cm eine Oberrohr-/Vorbaukombination von insgesamt 66cm vorschlagen. Damit könnten dann z.B. eine Oberrohrlänge von 61cm mit einem Vorbau der Länge 5cm oder ein Oberrohr von 54cm und einem Vorbau von 12cm kombiniert werden. Beide Kombinationen ergeben die gleiche Sitzposition für den Fahrer, jedoch kann eine extreme Vorbaulänge die Fahreigenschaften negativ beeinflussen. | ||
Bei dieser Anpassungsmethode "nach Vorschrift" würde man einen Rahmen mit Sitzrohrlänge 58cm nehmen und je nach Oberrohrlänge einen entsprechenden Vorbau. [[Sheldon Brown]] empfiehlt jedoch, einen Rahmen mit passender Oberrohrlänge herauszusuchen, einen dazu passenden Vorbau zu verwenden und die Sitzrohrlänge in sinnvollen Grenzen außer Acht zu lassen. | Bei dieser Anpassungsmethode "nach Vorschrift" würde man einen Rahmen mit Sitzrohrlänge 58cm nehmen und je nach Oberrohrlänge einen entsprechenden Vorbau. [[Sheldon Brown]] empfiehlt jedoch, einen Rahmen mit passender Oberrohrlänge herauszusuchen, einen dazu passenden Vorbau zu verwenden und die Sitzrohrlänge in sinnvollen Grenzen außer Acht zu lassen. | ||
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Das Vor- und Zurückschieben des Sattels erlaubt eine Feineinstellung der Sattelposition, falls der Winkel nicht passend ist. Es gibt sogar noch bestimmte Sattelstützen, die einen noch größeren Einstellbereich erlauben. | Das Vor- und Zurückschieben des Sattels erlaubt eine Feineinstellung der Sattelposition, falls der Winkel nicht passend ist. Es gibt sogar noch bestimmte Sattelstützen, die einen noch größeren Einstellbereich erlauben. | ||
==Vor- | ==Vor- und Zurückpositionieren des Sattels== | ||
Die Position des [[Sattel]]s in Bezug zum [[Innenlager]] ist eine wichtige bestimmende Größe für das Wohlbefinden auf dem Fahrrad. | Die Position des [[Sattel]]s in Bezug zum [[Innenlager]] ist eine wichtige bestimmende Größe für das Wohlbefinden auf dem Fahrrad. | ||
Auf dem | Auf dem Fahrrad wird Dein Gewicht an drei Punkte getragen: | ||
* Der Sattel trägt Dein Hinterteil | * Der Sattel trägt Dein Hinterteil | ||
* Die Pedale tragen Deine Beine | * Die Pedale tragen Deine Beine | ||
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Machen wir ein Experiment: | Machen wir ein Experiment: | ||
# Stelle Dich mitten in den Raum und beuge Deinen Oberkörper nach vorne in die typische | # Stelle Dich mitten in den Raum und beuge Deinen Oberkörper nach vorne in die typische Fahrradfahrerhaltung | ||
# Nun stelle Dich mit dem Rücken an die Wand und versuche wiederum diese Position einzunehmen. Du wirst sehen, dass das unmöglich ist, ohne sich festzuhalten oder nach vorne umzufallen.<br />Das kommt daher, dass man sich, ohne die Balance zu verlieren, nicht nach vorne lehnen kann, ohne das Hinterteil nach hinten zu schieben und so eine Gegengewicht zur gebeugten Oberkörperhaltung zu erreichen. | # Nun stelle Dich mit dem Rücken an die Wand und versuche wiederum diese Position einzunehmen. Du wirst sehen, dass das unmöglich ist, ohne sich festzuhalten oder nach vorne umzufallen.<br />Das kommt daher, dass man sich, ohne die Balance zu verlieren, nicht nach vorne lehnen kann, ohne das Hinterteil nach hinten zu schieben und so eine Gegengewicht zur gebeugten Oberkörperhaltung zu erreichen. | ||
Auf dem Fahrrad sollte der Großteil des Fahrergewichts von den Pedalen getragen werden. Wenn nun der Sattel zu weit vorne ist, können die Beine nicht den Oberkörper tragen und man verlagert | Auf dem Fahrrad sollte der Großteil des Fahrergewichts von den Pedalen getragen werden. Wenn nun der Sattel zu weit vorne ist, können die Beine nicht den Oberkörper tragen und man verlagert zu viel Gewicht auf den Lenker. | ||
Unterschiedliche Fahrstile erzeugen unterschiedliche Pedalkräfte. Rennfahrer übertragen offensichtlich mehr und häufiger Kraft auf die Pedale. Daher empfiehlt sich zumeist die ''[[KÜPA]]''- ('''K'''nie '''ü'''ber '''P'''edal'''a'''chse) Position. Diese passt meist sehr gut bei Sitzrohrwinkeln zwischen 73° und 75°. Fahrer mit langen Oberschenkeln nehmen flachere und Fahrer mit kurzen Oberschenkeln nehmen steilere Winkel. | Unterschiedliche Fahrstile erzeugen unterschiedliche Pedalkräfte. Rennfahrer übertragen offensichtlich mehr und häufiger Kraft auf die Pedale. Daher empfiehlt sich zumeist die ''[[KÜPA]]''- ('''K'''nie '''ü'''ber '''P'''edal'''a'''chse) Position. Diese passt meist sehr gut bei Sitzrohrwinkeln zwischen 73° und 75°. Fahrer mit langen Oberschenkeln nehmen flachere und Fahrer mit kurzen Oberschenkeln nehmen steilere Winkel. | ||
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Tiefe Lenkerstellung sorgt für ein weit nach vorne gebeugte Fahrposition. Aber was trägt das Oberkörpergewicht in dieser Stellung? | Tiefe Lenkerstellung sorgt für ein weit nach vorne gebeugte Fahrposition. Aber was trägt das Oberkörpergewicht in dieser Stellung? | ||
Nehmen wir als Beispiel zwei extreme von Fahrradaktivitäten. Zum einen nehmen wir einen alten Knacker, der vielleicht 30 km im Jahr mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8 km/h fährt. Zum anderen nehmen wir einen Vollblutracer, der sich in einem verzweifelt ausgetragenen | Nehmen wir als Beispiel zwei extreme von Fahrradaktivitäten. Zum einen nehmen wir einen alten Knacker, der vielleicht 30 km im Jahr mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8 km/h fährt. Zum anderen nehmen wir einen Vollblutracer, der sich in einem verzweifelt ausgetragenen Zielsprint befindet. | ||
Der alte Knacker tritt nicht mehr in die Pedale als | Der alte Knacker tritt nicht mehr in die Pedale als unbedingt notwendig, lässt so oft wie möglich rollen und verbraucht weniger Energie als ein Fußgänger. Wenn man einen solchen Fahrer auf ein Fahrrad mit tiefem Lenker setzt, lastet das Gewicht seines Oberkörpers schmerzhaft auf seinen Handgelenken und Händen. Dadurch wird er auch Schmerzen in Armen und Schultern bekommen. Das dürfte dazu führen, dass er das Fahrradfahren komplett an den Nagel hängt. | ||
Das Gewicht des Sprinter jedoch wird von den Pedalierkräften seiner Beine getragen. Er hat kein Gewicht auf dem Lenker, sondern wird eher am Lenker nach oben ziehen, um mehr Kraft auf die Pedale ausüben zu können. Für den Sprinter ist die niedrige Lenkerstellung perfekt. | Das Gewicht des Sprinter jedoch wird von den Pedalierkräften seiner Beine getragen. Er hat kein Gewicht auf dem Lenker, sondern wird eher am Lenker nach oben ziehen, um mehr Kraft auf die Pedale ausüben zu können. Für den Sprinter ist die niedrige Lenkerstellung perfekt. | ||
Wir können daraus folgern, dass die Lenkerhöhe in Relation zur Sattelhöhe von der Fahrintensität des Fahrers abhängt. Unter bestimmmten | Wir können daraus folgern, dass die Lenkerhöhe in Relation zur Sattelhöhe von der Fahrintensität des Fahrers abhängt. Unter bestimmmten Bedingungen variiert die beste Position für den Fahrer über das Jahr hinweg. Im Frühjahr, wenn man mehrere Monate nicht auf dem Rad gesessen hat kann es sinnvoll sein, den Lenker etwas nach oben zu stellen und im Laufe des Jahres, wenn die Fahraktivität intensiver werden wieder nach unten. Der Rennfahrer bevorzugt eine niedrigere Lenkerstellung als der Freizeitfahrer. Der Fahrradfahrer, der die ganze Zeit pedaliert bevorzugt ebenso eine tiefere Lenkerstellung im Vergleich zum Fahrer, der lieber die ganze Zeit bergab rollen lässt. | ||
==Warum die Sieben?== | ==Warum die Sieben?== | ||
Der nach der ''7'' geformte [[Vorbau]] hat seine Form durch einen historischen "Unfall". Früher fuhr man für unserer Verhältnisse sehr große Rahmen und die Lenker hatten deutliche weniger [[Drop]] als heutige Modelle. Die Idee, dass man über dem Rahmen stehen konnte, kam erst sehr spät. Nach der Entwicklung des Sicherheitsfahrrads war man es noch von den Hochrädern gewohnt, während der Fahrt abzuspringen. Der Vorbau wurde so weit in den Lenkerschaft eingeführt, dass noch höchstens 2 cm aus dem Steuersatz herausschaute. Der nach der ''7'' geformte Vorbau erlaubte so die tiefstmögliche Lenkerstellung in Kombination mit der gewünschten [[Vorbaulänge]]. | Der nach der ''7'' geformte [[Vorbau]] hat seine Form durch einen historischen "Unfall". Früher fuhr man für unserer Verhältnisse sehr große Rahmen und die Lenker hatten deutliche weniger [[Drop]] als heutige Modelle. Die Idee, dass man über dem Rahmen stehen konnte, kam erst sehr spät. Nach der Entwicklung des Sicherheitsfahrrads war man es noch von den Hochrädern gewohnt, während der Fahrt abzuspringen. Der Vorbau wurde so weit in den Lenkerschaft eingeführt, dass noch höchstens 2 cm aus dem Steuersatz herausschaute. Der nach der ''7'' geformte Vorbau erlaubte so die tiefstmögliche Lenkerstellung in Kombination mit der gewünschten [[Vorbaulänge]]. | ||
Heutzutage wird der Lenker meist bis zur ''minimum insertion'' (minimale Einstecktiefe) Markierung herausgezogen. Bei kleineren Rahmen ist diese Vorbauform daher überholt. Es ist ein stilistisches Überbleibsel einer veralteten Technik. Ein Vorbau, der direkt diagonal vom Steuersatz zur [[Lenkerklemmung]] verläuft, ist geometrisch | Heutzutage wird der Lenker meist bis zur ''minimum insertion'' (minimale Einstecktiefe) Markierung herausgezogen. Bei kleineren Rahmen ist diese Vorbauform daher überholt. Es ist ein stilistisches Überbleibsel einer veralteten Technik. Ein Vorbau, der direkt diagonal vom Steuersatz zur [[Lenkerklemmung]] verläuft, ist geometrisch sinnvoller. Bei weniger Gewicht kann so die gleiche Stabilität erreicht werden wie beim ''7''-Form-Vorbau. Zudem ist er bei Unfällen widerstandsfähiger. Moderne Systeme mit [[Inbusschraube]]n sind zudem sicherer als die alten Vorbauten, mit einer herausschauenden Sechskantschraube und einer kantigen Hinterseite. Die Form ist jedoch weiterhin ein Risiko für die Leistengegend des Fahrers im Falle einer Kollision. | ||
Der Trend ist es, Vorbauten vom Mountainbike am Rennrad zu benutzen - das ist sehr sinnvoll. Der nach der ''7'' geformte Vorbau ist nur noch für die Tradition gut. | Der Trend ist es, Vorbauten vom Mountainbike am Rennrad zu benutzen - das ist sehr sinnvoll. Der nach der ''7'' geformte Vorbau ist nur noch für die Tradition gut. | ||
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Zum Glück kann man das Problem mit stark abfallendem Oberrohr aus der Welt schaffen und die Schwindelei wird überflüssig. Aber kleine Fahrer sollten bei älteren Rahmen mit geradem Oberrohr auf dieses Problem acht geben. | Zum Glück kann man das Problem mit stark abfallendem Oberrohr aus der Welt schaffen und die Schwindelei wird überflüssig. Aber kleine Fahrer sollten bei älteren Rahmen mit geradem Oberrohr auf dieses Problem acht geben. | ||
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==Siehe auch== | ==Siehe auch== |