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Ein bequemer Sattel: Unterschied zwischen den Versionen

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Es ist Dir aufgefallen, dass Sheldon Brown von einem "Sattel" und nicht von einem "[[Sitz]]" spricht. Der Grund ist, dass ein "Sitz" gebaut wurde um Dein ganzes Gewicht zu tragen. Liegeräder haben Sitze, konventionelle Fahrräder jedoch haben "Sättel". Ein Sattel wurde gebaut, nur einen Teil Deines Gewichts zu tragen. Der Rest des Gewichts wird von Deinen Beinen, Händen und Armen getragen.
Es ist Dir aufgefallen, dass Sheldon Brown von einem "Sattel" und nicht von einem "[[Sitz]]" spricht. Der Grund ist, dass ein "Sitz" gebaut wurde um Dein ganzes Gewicht zu tragen. Liegeräder haben Sitze, konventionelle Fahrräder jedoch haben "Sättel". Ein Sattel wurde gebaut, nur einen Teil Deines Gewichts zu tragen. Der Rest des Gewichts wird von Deinen Beinen, Händen und Armen getragen.


Ein aus der Form geratener Fahrradfahrer, der mehrere Monate nicht auf dem Fahrrad gesessen hat, wird mit viel Kraft wieder neu starten aber die Beine werden schnell müde. Sobald Beine ermüden, wird der Fahrradfahrer mehr Gewicht auf den Sattel geben und dann geht es mit den Schmerzen los. Die meisten Klagen über Sättel lassen sich meist genau darauf zurückführen, dass der Fahrer zu schnell ermüdete bei seiner ersten langen Fahrt in der Saison, ohne darau7f vorbereitet gewesen zu sein.
Ein aus der Form geratener Fahrradfahrer, der mehrere Monate nicht auf dem Fahrrad gesessen hat, wird mit viel Kraft wieder neu starten aber die Beine werden schnell müde. Sobald Beine ermüden, wird der Fahrradfahrer mehr Gewicht auf den Sattel geben und dann geht es mit den Schmerzen los. Die meisten Klagen über Sättel lassen sich meist genau darauf zurückführen, dass der Fahrer zu schnell ermüdete bei seiner ersten langen Fahrt in der Saison, ohne darauf vorbereitet gewesen zu sein.


Falls Du mehrere Monate nicht mehr im Sattel gesessen hast, solltest Du damit rechnen, wund zu werden , sobald Du eine ernsthaft längere Strecke fährst.
Falls Du mehrere Monate nicht mehr im Sattel gesessen hast, solltest Du damit rechnen, wund zu werden , sobald Du eine ernsthaft längere Strecke fährst.
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====Die Polsterung====
====Die Polsterung====
Die Polsterung ist meist aus Zellschaumstoff hergestellt, manmchnal in der "Gel"-Variante. Falls diese Polsterung zu weich oder zu dick ist, kann sie Probleme durch erhöhten Druck auf die Weichteile oder Abschürfungen erzeugen
Die Polsterung ist meist aus Zellschaumstoff hergestellt, manchmal in der "Gel"-Variante. Falls diese Polsterung zu weich oder zu dick ist, kann sie Probleme durch erhöhten Druck auf die Weichteile oder Abschürfungen erzeugen


====Die Satteldecke====
====Die Satteldecke====
Die Satteldecke, die glatt aber nicht rutschig, nachgiebig aber nicht brüchig und zuallerletzt atmungsaktiv sein sollte, kann aus folgenden Stoffen bestehen:
Die Satteldecke, die glatt aber nicht rutschig, nachgiebig aber nicht brüchig und zuallerletzt atmungsaktiv sein sollte, kann aus folgenden Stoffen bestehen:
*Leder, das bei besseren Sätteln zum Einsatz kommt und alle gewünschten Eigenschaften vereint.
*Leder, das bei besseren Sätteln zum Einsatz kommt und alle gewünschten Eigenschaften vereint.
*Lycra®, ist glatt und atmungskativ, aber manchmal etwas rutschig, und leider bruchanfällig. Die besseren Lycra®-Sättel haben deswegen Kunststoffverstärkungen an den am meisten beanspruchten Stellen (die drei Ecken).
*Lycra®, ist glatt und atmungskativ, aber manchmal etwas rutschig, und leider bruchanfällig. Die besseren Lycra®-Sättel haben deswegen Kunststoffverstärkungen an den am meisten beanspruchten Stellen (die drei Ecken).<br>Lycra kann abrasiv wirken und Kleidung schneller verschleißen lassen, ergänzt [[John Allen]] an dieser Stelle.
*Vinyl (bzw. Vinylbezogener Stoff), hat einen ungefähr dem Leder entsprechenden Oberflächentextur und Konsistenz. Vinyl tendiert etwas zu rutschigerer Haptik und ist wenig atmungsaktiv. Es ist haltbarer als Lycra® und günstiger als Leder.
*Vinyl (bzw. Vinylbezogener Stoff), hat einen ungefähr dem Leder entsprechenden Oberflächentextur und Konsistenz. Vinyl tendiert etwas zu rutschigerer Haptik und ist wenig atmungsaktiv. Es ist haltbarer als Lycra® und günstiger als Leder.


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Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein wurden die meisten hochqualitativen Fahrräder mit gespannten Ledersätteln ausgeliefert. Der zugrundeliegende Metallrahmen entspricht in etwa dem oben beschriebenen Rahmen der Kunststoffsättel. Jedoch gibt es eine gebogenen Metallbrücke zwischen den beiden rückwärtigen Enden des Rahmns. Ein dickes Strang Leder ist an diese Brücke genietet und mit einem verstellbaren Montagepunkt an der Sattelspitze verbunden. Das Leder gibt Unterstützung wie eine Art Hängematte.
Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein wurden die meisten hochqualitativen Fahrräder mit gespannten Ledersätteln ausgeliefert. Der zugrundeliegende Metallrahmen entspricht in etwa dem oben beschriebenen Rahmen der Kunststoffsättel. Jedoch gibt es eine gebogenen Metallbrücke zwischen den beiden rückwärtigen Enden des Rahmns. Ein dickes Strang Leder ist an diese Brücke genietet und mit einem verstellbaren Montagepunkt an der Sattelspitze verbunden. Das Leder gibt Unterstützung wie eine Art Hängematte.


Der gut geformte Ledersattel ist eine perfekte Wahl für einen Vielfahrer, dem es nichts ausmacht, dass der Sattel etwas scherer als ein Kunststoffsattel ist.
[[Datei:Brooks b17.jpg|center|Ein Brooks B17 Sattel]]
 
Der gut geformte Ledersattel ist eine perfekte Wahl für einen Vielfahrer, dem es nichts ausmacht, dass der Sattel etwas schwerer als ein Kunststoffsattel ist.


Ledersättel unterstützen die Bewegung, indem sich das Leder mit der Fahrerbewegung flexibel mitbewegt, ohne dass man eine Polsterung benötigt. Das Fehlen dieser Polsterung ist vor allem bei heißem Wetter ununterschätzbar, da die Wärme und der Schweiß durch die Poren des Leder "atmen" können.
Ledersättel unterstützen die Bewegung, indem sich das Leder mit der Fahrerbewegung flexibel mitbewegt, ohne dass man eine Polsterung benötigt. Das Fehlen dieser Polsterung ist vor allem bei heißem Wetter ununterschätzbar, da die Wärme und der Schweiß durch die Poren des Leder "atmen" können.
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==Sattelüberzüge==
==Sattelüberzüge==
Im Handel sind viele verschiedene Sattelüberzüge erhältlich, die man über die Satteldecke spannen kann. Die meisten sind es nicht wert, sich mit ihnen zu beschäftigen. Falls Dein Sattel für Dich unbequem ist, ist es sehr unwahrscheinlich, dass irgendeine Zusatzvorrichtung ihn für Dich komfortabel gestaltet. Wenn der Sattel die falsche Form für Deine Anatomie hat, kann kein Accessoir das Problem beheben. Beiß' in den sauren Apfel und kaufe Dir einen neuen Sattel.
Im Handel sind viele verschiedene Sattelüberzüge erhältlich, die man über die Satteldecke spannen kann. Die meisten sind es nicht wert, sich mit ihnen zu beschäftigen. Falls Dein Sattel für Dich unbequem ist, ist es sehr unwahrscheinlich, dass irgendeine Zusatzvorrichtung ihn für Dich komfortabel gestaltet. Wenn der Sattel die falsche Form für Deine Anatomie hat, kann kein Accessoire das Problem beheben. Beiß' in den sauren Apfel und kaufe Dir einen neuen Sattel.


==Satteljustage==
==Satteljustage==
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Die grundlegendste Justagedimension ist die Sattelhöhe. Die meisten Fahrradfahrer haben ihren Sattel zu niedrig eingestellt, so dass ihr Knie sich über Gebühr beim Pedalieren bewegen müssen. Dadurch wird das Fahrradfahren bei bestimmten Geschwindigkeiten ermüdender und kann zu Knieschäden führen.
Die grundlegendste Justagedimension ist die Sattelhöhe. Die meisten Fahrradfahrer haben ihren Sattel zu niedrig eingestellt, so dass ihr Knie sich über Gebühr beim Pedalieren bewegen müssen. Dadurch wird das Fahrradfahren bei bestimmten Geschwindigkeiten ermüdender und kann zu Knieschäden führen.


Ein Grund für die zu niedrige Justierung ist es, dass die meisten Fahrradfahrer nicht die richtige Technik beim [[Anfahren_und_Anhalten|Anfahren und Anhalten]] des Fahrrad gelernt haben, so dass sie es besser finden, einen Fuß am Boden zu haben während man anhält. Bei älteren Fahrrädern war es möglich, das Rad  - große Füße vorausgesetzt - mit einem Zehen am Boden anzuhalten, wenn der Sattel richtig justiert war. Durch die höher gelegenen Trelager bei modernen Fahrrädern - vor allem Mountainbikes - ist dies nicht länger möglich. Wenn Du ein MTB fährst und es im Sitzen in Balance halten kannst, während das Fahrrad steht, ist das ein sicheres Zeichen, dass der Sattel zu niedrig eingestellt ist. Das trifft auch für die meisten Hybridfahrräder zu.
Ein Grund für die zu niedrige Justierung ist es, dass die meisten Fahrradfahrer nicht die richtige Technik beim [[Anfahren_und_Anhalten|Anfahren und Anhalten]] des Fahrrad gelernt haben, so dass sie es besser finden, einen Fuß am Boden zu haben während man anhält. Bei älteren Fahrrädern war es möglich, das Rad  - große Füße vorausgesetzt - mit einem Zehen am Boden anzuhalten, wenn der Sattel richtig justiert war. Durch die höher gelegenen Tretlager bei modernen Fahrrädern - vor allem Mountainbikes - ist dies nicht länger möglich. Wenn Du ein MTB fährst und es im Sitzen in Balance halten kannst, während das Fahrrad steht, ist das ein sicheres Zeichen, dass der Sattel zu niedrig eingestellt ist. Das trifft auch für die meisten Hybridfahrräder zu.
 
Das folgende verlinkte Video zeigt wie effizient man Ab- und Aufsteigen kann, wenn die Sattelhöhe richtig eingestellt ist:<br>
[https://vimeo.com/112725801 Stopping and Starting a Bicycle bei Vimeo (englisch)]


Wenn der Sattel zu niedrig eingestellt ist, ist es schwieriger für die Beine, das Gewicht des Körpers zu tragen und man sitzt mit mehr Gewicht im Sattel. Dadurch können wiederum Unbehaglichkeiten mit dem Sattel entstehen.
Wenn der Sattel zu niedrig eingestellt ist, ist es schwieriger für die Beine, das Gewicht des Körpers zu tragen und man sitzt mit mehr Gewicht im Sattel. Dadurch können wiederum Unbehaglichkeiten mit dem Sattel entstehen.
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Falls der Sattel vorher zu niedrig war, wird sich das Rad mit der neune  Sattelhöhe leichter und schneller anfühlen. Falls diese Verbesserung eingetreten ist, erhöhe für die nächste Fahrt wiederum des Sattel und fahre das Fahrrad. Das musst Du solange wiederholen, bis der Sattel wirklich zu hoch ist, dann muss man den Sattel wieder ein kleines Stück absenken.
Falls der Sattel vorher zu niedrig war, wird sich das Rad mit der neune  Sattelhöhe leichter und schneller anfühlen. Falls diese Verbesserung eingetreten ist, erhöhe für die nächste Fahrt wiederum des Sattel und fahre das Fahrrad. Das musst Du solange wiederholen, bis der Sattel wirklich zu hoch ist, dann muss man den Sattel wieder ein kleines Stück absenken.


Wenn der sattel zu hoch ist, musst Du Deine Hüften von bewegen, um zu pedalieren und Du hast das Gefühl, deine Beine spürbar strecken zu müssen, um die Pedale an der unteren Position zu erreichen. Ein weiteres Indiz für den zu hohen Sattel ist es, wenn Du auf dem Sattel automatisch nach vorne rutschst und mehr und mehr auf der Sattelnase sitzt. (Dies kann jedoch auch ein Indiz für eine zu weit nach unten gestellte Satelnase oder zu weit entferne Lenkergriffe sein).
Wenn der Sattel zu hoch ist, musst Du Deine Hüften von bewegen, um zu pedalieren und Du hast das Gefühl, deine Beine spürbar strecken zu müssen, um die Pedale an der unteren Position zu erreichen. Ein weiteres Indiz für den zu hohen Sattel ist es, wenn Du auf dem Sattel automatisch nach vorne rutschst und mehr und mehr auf der Sattelnase sitzt. (Dies kann jedoch auch ein Indiz für eine zu weit nach unten gestellte Satelnase oder zu weit entferne Lenkergriffe sein).


Außerdem spielen auch die Schuhe und Pedale eine Rolle. Mit gewöhnlichen Schuhen wird fast die gesamte Pedalkraft durch das Herunterdrücken des Pedals erzeugt. So ist auf jeden Fall die größtmögliche Beinstreckung unabdingbar, um die größtmögliche Kraft auf das Pedal zu bekommen. Bei Schuhen mit Cleats und entsprechenden Pedalen, kann man zusätzlich auch durch Einsatz der hinteren Oberschenkelmuskultaur Effizienz in die Pedalbewegung bekommen, indem man auch am Pedal bei der Aufwärtsbewegung ziehen kann. Wenn man so fährt, ist eine etwas niedrigere Sattelposition wünschenswert als beim  "kolbenartigen" Pedalieren mit Straßenschuhen. Eine etwas niedrigere Sattelposition kann sich auch bei hohen Pedal[[kadenz]]en positiv bemerkbar machen.
Außerdem spielen auch die Schuhe und Pedale eine Rolle. Mit gewöhnlichen Schuhen wird fast die gesamte Pedalkraft durch das Herunterdrücken des Pedals erzeugt. So ist auf jeden Fall die größtmögliche Beinstreckung unabdingbar, um die größtmögliche Kraft auf das Pedal zu bekommen. Bei Schuhen mit Cleats und entsprechenden Pedalen, kann man zusätzlich auch durch Einsatz der hinteren Oberschenkelmuskultaur Effizienz in die Pedalbewegung bekommen, indem man auch am Pedal bei der Aufwärtsbewegung ziehen kann. Wenn man so fährt, ist eine etwas niedrigere Sattelposition wünschenswert als beim  "kolbenartigen" Pedalieren mit Straßenschuhen. Eine etwas niedrigere Sattelposition kann sich auch bei hohen Pedal[[kadenz]]en positiv bemerkbar machen.


===Muttern und Bolzen===
===Muttern und Bolzen===
 
[[Datei:Binder.png|right|Klemmschraube für die Sattelstütze]]
Der Sattel wird eine Sattelstütze montiert, welche teleskopartig im Sitzrohr des Rahmens befestigt wird. Das Sitzrohr des Fahrradrahmens hat meistens einen Schlitz, der mittels einer [[Sattelklemme]] zusammengehalten wird. Diese Sattelklemme kann entweder mittels eines Werkzeugs oder mittels eines Schnellspannmechanismus festgezogen oder gelöst werden.
Der Sattel wird eine Sattelstütze montiert, welche teleskopartig im Sitzrohr des Rahmens befestigt wird. Das Sitzrohr des Fahrradrahmens hat meistens einen Schlitz, der mittels einer [[Sattelklemme]] zusammengehalten wird. Diese Sattelklemme kann entweder mittels eines Werkzeugs oder mittels eines Schnellspannmechanismus festgezogen oder gelöst werden.


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Sättel können auch nach vorne und hinten verschoben werden. Dies wird gemacht, um den Sattel auf die richtige Position hinter das Tretlager zu verschieben, so dass man einen effizienten Trittwinkel hat. Konventionellerweise stellt man die Pedale horizontal und dann sollte sich die Kniescheibe direkt über oder knapp hinter dem Pedallager befinden. Hierzu gibt es einen Artikel von Keith Bontrager [[Mythos KÜPA]].
Sättel können auch nach vorne und hinten verschoben werden. Dies wird gemacht, um den Sattel auf die richtige Position hinter das Tretlager zu verschieben, so dass man einen effizienten Trittwinkel hat. Konventionellerweise stellt man die Pedale horizontal und dann sollte sich die Kniescheibe direkt über oder knapp hinter dem Pedallager befinden. Hierzu gibt es einen Artikel von Keith Bontrager [[Mythos KÜPA]].


Es ist grundsätzlich keine gute Idee, mittels des Sattels die Entfernung zu den Lenkergriffen einstellen zu wollen. Besser man tauscht den Vorbau gegen einen längern oder kürzeren aus oder nimmt einen Fahrradrahmen mit anderer Oberrohrlänge.
Es ist grundsätzlich keine gute Idee, mittels des Sattels die Entfernung zu den Lenkergriffen einstellen zu wollen. Besser man tauscht den Vorbau gegen einen längeren oder kürzeren aus oder nimmt einen Fahrradrahmen mit anderer Oberrohrlänge.


Der Winkel und die Vor-Zurück-Position werden beide an der Sattelklemme eingestellt.
Der Winkel und die Vor-Zurück-Position werden beide an der Sattelklemme eingestellt.
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=== Sattelkerze und Sattelkloben ===
=== Sattelkerze und Sattelkloben ===
 
[[Datei:Unicatopsmaller.jpg|left|Sattelkerze und -kloben]]
Ältere (und billige neue) Fahrräder haben Sattelstützen aus einem länglichen Rohr Aluminium oder Stahls, das sich am oberen Ende verjüngt. Ein separater Sattelkloben passt auf die verjüngte (normalerweise 22,2 mm oder 7/8 Zoll) Sattelkerzenspitze. Ein Bolzen geht quer durch diesen Sattelkloben und befestigt zwei spezielle Unterlegscheiben mit den Sattelstreben auf der Sattelunterseite. Wenn die Mutter dieses Bolzens gelöst wird, kann man leicht die Neigung des Sattels verstellen und den Sattel nach vorne und hinten verschieben.
Ältere (und billige neue) Fahrräder haben Sattelstützen aus einem länglichen Rohr Aluminium oder Stahls, das sich am oberen Ende verjüngt. Ein separater Sattelkloben passt auf die verjüngte (normalerweise 22,2 mm oder 7/8 Zoll) Sattelkerzenspitze. Ein Bolzen geht quer durch diesen Sattelkloben und befestigt zwei spezielle Unterlegscheiben mit den Sattelstreben auf der Sattelunterseite. Wenn die Mutter dieses Bolzens gelöst wird, kann man leicht die Neigung des Sattels verstellen und den Sattel nach vorne und hinten verschieben.


Die meisten dieser Unterlegscheiben haben Kerbverzahnungen, die dabei helfen, den Sattel in Position zu halten. Dabei ist es extrem wichtig, die Muttern dieses Mechanismus wirklich fest zu ziehen, damit der Sattel sich nicht wie ein Schaukelstuhl verhält. Wenn das passiert, können die Kerbverzahungen schnell verschleißen und es ist unmöglich, den Sattel zu sichern, ohne einen neuen Sattelkloben zu kaufen.
Die meisten dieser Unterlegscheiben haben Kerbverzahnungen, die dabei helfen, den Sattel in Position zu halten. Dabei ist es extrem wichtig, die Muttern dieses Mechanismus wirklich fest zu ziehen, damit der Sattel sich nicht wie ein Schaukelstuhl verhält. Wenn das passiert, können die Kerbverzahungen schnell verschleißen und es ist unmöglich, den Sattel zu sichern, ohne einen neuen Sattelkloben zu kaufen.


=== Patentsattelstütze ===
=== Sattelstützen mit integrierter Klemmung===
 
[[Datei:Laprade smaller.jpg|right|Eine Patentsattelstütze]]
Die meisten modernen Fahrräder werden mit sogenannten [[Patentsattelstütze]]n ausgeliefert, bei denen die Sattelbefestigung direkt mit der Sattelstütze verbunden ist. Der Sattel wird mit einer oder zwei Schrauben gesichert.
Die meisten modernen Fahrräder werden mit sogenannten [[Patentsattelstütze]]n ausgeliefert, bei denen die Sattelbefestigung direkt mit der Sattelstütze verbunden ist. Der Sattel wird mit einer oder zwei Schrauben gesichert.


* Sattelstützen mit einer Klemmschraube haben eine  vertikal angeordnete Schraube, welche dazu dient den Sattel zwischen zwei geschwungene Blöcke zu klemmen. Der untere Block ist direkt mit der Sattelstütze verbunden und hat eine gebogene eingekerbte Oberfläche, in die die Sattelstreben passen. Wenn die Klemmschraube gelöst wird, kann man die beiden Blöcke so verschieben, dass der Winkel des Sattels verändert und der Sattel vor und zurück geschoben werden kann.  
* [[Sattelstütze]]n mit einer Klemmschraube haben eine  vertikal angeordnete Schraube, welche dazu dient den Sattel zwischen zwei geschwungene Blöcke zu klemmen. Der untere Block ist direkt mit der Sattelstütze verbunden und hat eine gebogene eingekerbte Oberfläche, in die die Sattelstreben passen. Wenn die Klemmschraube gelöst wird, kann man die beiden Blöcke so verschieben, dass der Winkel des Sattels verändert und der Sattel vor und zurück geschoben werden kann.  
* Sattelstützen mit zwei Klemmschrauben benutzen beide Schrauben zur Sicherung der Klemmblöcke. Durch lösen einer der beiden Schrauben lässt sich der Sattel vor- und zurückschieben. Durch lösen der einen und festziehen der anderen Schraube lässt sich der Winkel einstellen. (Bei unterschiedlich langen Schrauben sollte immer erst die längere Schraube gelöst werden, bevor man sich mit der kürzeren befasst.) Dieser Mechanismus erlaubt eine feinfühligere Verstellmöglichkeit des Sattelwinkels, der aus diesem Grund auch ''[[Microjustierung]]'' genannt wird. Mechanismen mit einer Klemmschraube werden auch gelegentlich als "Microjustierung" bezeichnet - trotz fraglicher Genauigkeit.
* Sattelstützen mit zwei Klemmschrauben benutzen beide Schrauben zur Sicherung der Klemmblöcke. Durch lösen einer der beiden Schrauben lässt sich der Sattel vor- und zurückschieben. Durch lösen der einen und festziehen der anderen Schraube lässt sich der Winkel einstellen. (Bei unterschiedlich langen Schrauben sollte immer erst die längere Schraube gelöst werden, bevor man sich mit der kürzeren befasst.) Dieser Mechanismus erlaubt eine feinfühligere Verstellmöglichkeit des Sattelwinkels, der aus diesem Grund auch ''[[Microjustierung]]'' genannt wird. Mechanismen mit einer Klemmschraube werden auch gelegentlich als "Microjustierung" bezeichnet - trotz fraglicher Genauigkeit.
<center>
''Brooks Swallow Sattel auf einer Sattelstütze mit zwei Klemmschrauben<br>Das schmale Sattelprofil erleichtert erheblich das Einstellen der Sattelposition''
[[Datei:Swallow-2-boltsm.jpg|center|Ein Brooks Swallow auf einer Sattelstütze mit zwei Klemmschrauben]]
</center>
* Ein paar wenige Sattelstützen haben ein Gelenk, zum Einstellen der Neigung, wobei einer [[Klemmschraube]] in einem Schlitz, die die Einstellung hält.
[[Datei:Vettasm.jpg|center|Gelenkmechanismus zur Einstellung der Sattelneigung]]


== Federung ==
== Federung ==
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Gegen die Modemeinung glaubt [[Sheldon Brown]], dass Sättel mit eingebauter Federung den Bedürfnissen der meisten Fahrradfahrer entspricht, die eine mehr aufrechte Position bevorzugen und daher mehr Gewicht auf den Sattel verlagern.
Gegen die Modemeinung glaubt [[Sheldon Brown]], dass Sättel mit eingebauter Federung den Bedürfnissen der meisten Fahrradfahrer entspricht, die eine mehr aufrechte Position bevorzugen und daher mehr Gewicht auf den Sattel verlagern.
<center>''Gefederter Brooks Flyer Sattel''
[[Datei:Brooks b66.jpg|center|Brooks B66 Sattel]]
</center>
{{Ergänzung|Ergänzung durch [[John Allen]]|Inzwischen (2015) sind Federgabeln und gefederte Rahmen (bei höherwertigen) [[Mountainbikes]] Standardausrüstung, so dass Einschläge durch harte Landungen und Unebenheiten abgefedert werden. Jedoch werden Stöße durch normales Fahren nicht abgemildert. Moderat breite Reifen, die leicht rollen, weiche Schaumstoffgriffe und gefederte Sättel können erfolgreich gegen Ermüdungen der betroffenen Regionen wirken. Das gilt noch viel mehr für Fahrräder mit sehr kleinen Laufrädern. John Allen ist ein passionierter Fahrradfahrer aber auch er hat einen gefederten Brooks Flyer Sattel an seinen Bike Friday und Raleigh Twenty Fahrrädern, die beide mit 20 Zoll Laufrädern ausgestattet sind.}}


===Gefederte Sattelstützen===
===Gefederte Sattelstützen===
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====Teleskopprinzip====
====Teleskopprinzip====
[[Datei:Suspension telescoping.jpg|right|Teleskopsattelstütze mit Federung]]
Sattelstützen mit dem Telskopprinzip haben ein inneres und ein äußeres Rohr, welche sich ineinander Bewegen können. Sie benutzen entweder eine Stahlfeder oder ein [[Elastomer]]element als aktive Federung.
Sattelstützen mit dem Telskopprinzip haben ein inneres und ein äußeres Rohr, welche sich ineinander Bewegen können. Sie benutzen entweder eine Stahlfeder oder ein [[Elastomer]]element als aktive Federung.


Für diese Federung wird wenig Platz benötigt. Unglücklicherweise kann der schleifende Kontakt der Rohre zu Reibung kommen. Zusätzlich wird durch Verschleiß die Spiel im Mechanimus erzeugt.
Für diese Federung wird wenig Platz benötigt. Unglücklicherweise kann der schleifende Kontakt der Rohre zu Reibung kommen. Zusätzlich wird durch Verschleiß die Spiel im Mechanismus erzeugt.


Die Art der Federung funktioniert am Besten, wenn das Gewicht genau oberhalb der Sattelstütze sitzt. Daher haben die meisten Sattelstützen Klemmmechansimen mit keinem oder nur minimalem [[Setback]]. Dieser wiederum kann zu biomechanischen Problemen beim Fahrer führen, da die meisten Fahrradrahmen für Sattelstützen mit Setback ausgelegt sind.
Die Art der Federung funktioniert am Besten, wenn das Gewicht genau oberhalb der Sattelstütze sitzt. Daher haben die meisten Sattelstützen Klemmmechansimen mit keinem oder nur minimalem [[Setback]]. Dieser wiederum kann zu biomechanischen Problemen beim Fahrer führen, da die meisten Fahrradrahmen für Sattelstützen mit Setback ausgelegt sind.


====Parallelogrammprinzip====
====Parallelogrammprinzip====
[[Datei:Suspension seatpost cropped.jpg|left|Parallelogrammsattelstütze]]
Sattelstützen nach dem Parallelogrammprinzip haben eine Elastomerelement im Inneren. Dabei kann konstruktionsbedingt keine Reibung entstehen und in Folge dessen ist das Entwickeln von Spiel im Mechanismus fast ausgeschlossen. Der Setback dieser Sattelstützen ist ausreichen, verändert durch das Federn jedoch sein Maß.
Sattelstützen nach dem Parallelogrammprinzip haben eine Elastomerelement im Inneren. Dabei kann konstruktionsbedingt keine Reibung entstehen und in Folge dessen ist das Entwickeln von Spiel im Mechanismus fast ausgeschlossen. Der Setback dieser Sattelstützen ist ausreichen, verändert durch das Federn jedoch sein Maß.


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Gefederte Sattelstützen haben meist eine Justiermöglichkeit, um sie auf das Fahrergewicht einzustellen. Dadurch bewegt sich die Stütze nicht durch das Fahrergewicht, sondern ausschließlich durch Unebenheiten des Untergrunds.
Gefederte Sattelstützen haben meist eine Justiermöglichkeit, um sie auf das Fahrergewicht einzustellen. Dadurch bewegt sich die Stütze nicht durch das Fahrergewicht, sondern ausschließlich durch Unebenheiten des Untergrunds.
{{Ergänzung|Ergänzung durch [[John Allen]]|Die Vorspannmöglichkeit verhindert das Aufschwingen der Sattelstütze auf eine Höhe, die Auf- und Absitzen vom Fahrrad erschweren würde. Gefederte Sattelstützen haben anders als starre Sattelstützen einen Schwachpunkt gegen Drehen; daher löse und bewege solche Sattelstützen mindestens einmal im Jahr, weil das Verdrehen einer festgebackenen Sattelstütze sie sehr wahrscheinlich irreparable beschädigen wird.}}
====Schwingen====
====Schwingen====
Manche Fahrräder haben gar kein Sitzrohr und der Sattel ist an einer Schwinge befestigt, die direkt hinter dem Steuerrohr angebracht ist. Sie ist meist flexibel gestaltet, so dass sie guten Federungskomfort ohne bewegliche Teile liefert. Obwohl diese System bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts zurückzuverfolgen ist, in denen sich ein italienisches Fahrrad mit einer Stahlfederschwinge finden lässt, setzte sich das System nicht wirklich durch bis in den 90er Jahren das [[Softride]] (ursprünglich ''Alsop'') eingeführt wurde. Diese [[Verbundstoff]]schwinge ist wie ein kleines Sprungbrett und gibt exzellenten Federungskomfort.
Manche Fahrräder haben gar kein Sitzrohr und der Sattel ist an einer Schwinge befestigt, die direkt hinter dem Steuerrohr angebracht ist. Sie ist meist flexibel gestaltet, so dass sie guten Federungskomfort ohne bewegliche Teile liefert. Obwohl diese System bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts zurückzuverfolgen ist, in denen sich ein italienisches Fahrrad mit einer Stahlfederschwinge finden lässt, setzte sich das System nicht wirklich durch bis in den 90er Jahren das [[Softride]] (ursprünglich ''Alsop'') eingeführt wurde. Diese [[Verbundstoff]]schwinge ist wie ein kleines Sprungbrett und gibt exzellenten Federungskomfort.
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Bild:Aiir-friday.jpg|Air Friday Fahrrad mit Schwinge
Bild:Softride Schwinge.jpg|Softride Schwinge (photo by [http://flickr.com/photos/singlespeedmaniac/ David Guillot])
Bild:Softride Schwinge.jpg|Softride Schwinge (photo by [http://flickr.com/photos/singlespeedmaniac/ David Guillot])
Bild:Softride_Otis_Guy.jpg|Softride [[Otis Guy]] (photo by [http://flickr.com/photos/singlespeedmaniac/ David Guillot] )
Bild:Softride_Otis_Guy.jpg|Softride [[Otis Guy]] (photo by [http://flickr.com/photos/singlespeedmaniac/ David Guillot] )
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==Impotenz und Prostata==
{{Ergänzung|Ergänzungen durch [John Allen]]|Eine Schwinge übt Kräfte auf ungewöhnliche Stellen am Rahmen aus. Daher sollte  man Schwingen nur auf dafür vorgesehenen Fahrrädern zum Einsatz bringen. Manche Hersteller 8wie zum Beispiel [[Cannondale]] warnen sogar explizit vor dem Einsatz von Schwingen. Bike Friday "Air Friday" und "Air Glide" Modelle haben Schwingen aus [[Titan]]. Eine Schwinge erfordert eine gewisse Gewöhnung voraus, weil sie seitlich und nicht nur auf- und abschwingen können}}
 
==Aussparungen für die Weichteile==
 
Manche neuere Sättel haben einen Ausschnitt in der Mitte des Sattels, um den Druck auf die Weichteile zu verringern. Viele Frauen finden das ausgezeichnet, manche finden die kantigen Ecken irritierend.
 
Die meisten Fahrräder werden mit Sätteln für die männliche und nicht für die weibliche Anatomie ausgeliefert. Wegen des breiteren Beckens benötigen Frauen einen breiteren Sattel, damit die Sitzhöcker nicht am zu schmalen Sattel vorbeiragen und schmerzhaften Druck auf die Weichteile ausübt.
 


<center>''Rivet Pearl Chestnut Chromoly Sattel''
[[Datei:Rivet360.png|center|Rivet Pearl Chestnut Chromoly Sattel]]
</center>
Immer wieder kommt eine Hysteriewelle angeschwappt, in der von fahrradbedingter Impotenz gewarnt wird. Das gewichtigste Argument hierbei ist, dass die Arterien des männlichen Penis gegen den Sattel gedrückt würden und somit der Blutfluss in den Schwellkörpern unterbrochen würde.
Immer wieder kommt eine Hysteriewelle angeschwappt, in der von fahrradbedingter Impotenz gewarnt wird. Das gewichtigste Argument hierbei ist, dass die Arterien des männlichen Penis gegen den Sattel gedrückt würden und somit der Blutfluss in den Schwellkörpern unterbrochen würde.
Im allgemeinen sind Sättel für Frauen breiter und etwas kürzer als die für Männer. Die meisten Frauen verspüren ein gewisses deplatziertes Unbehagen auf ungeeigneten Sätteln. In den meisten Fällen hilft es nur, den Sattel vorne herunterzulassen um den Schmerzen Einhalt zu gebieten. Das kann den akuten Schmerz verringern führt aber zur Tendenz nach Vorne zu rutschen. Dieses verursacht wiederum, dass man sich an den Lenkergriffen abstützen muss, um ein vollständiges Abrutschen zu vermeiden. Als Ergebnis sind Schmerzen in  den [[Fahrradfahren und Schmerzen#Hände|Händen]], [[Fahrradfahren und Schmerzen#Handgelenke|Handgelenken]], [[Fahrradfahren und Schmerzen#Schultern|Schultern]] oder [[Fahrradfahren und Schmerzen#Nacken|Nacken]] möglich.
<center>''Ein Brooks B17s Imperial Damensattel''
[[Datei:B17 s imperial-honey.jpg|center|Ein Brooks B17S Imperial Damensattel]]
</center>


Sheldon Brown ist kein Medizinexperte, aber seiner Meinung nach sind dies eher Probleme, die auf falsche Satteljustage und Auswahl eines falschen Sattels zurückzuführen sind und das Fahrergewicht nicht korrekt durch die Sitzhöcker getragen wird. Wenn der Sattel zu hoch oder zu niedrig eingestellt wird, kann es sein, dass der Fahrer zu viel Zeit auf der Sattelspitze sitzt und dadurch Arterien blockiert werden und evtl. auch Nervenschäden verursacht werden. Zudem kann so auch Druck auf die Prostata ausgeübt werden.
Sheldon Brown ist kein Medizinexperte, aber seiner Meinung nach sind dies eher Probleme, die auf falsche Satteljustage und Auswahl eines falschen Sattels zurückzuführen sind und das Fahrergewicht nicht korrekt durch die Sitzhöcker getragen wird. Wenn der Sattel zu hoch oder zu niedrig eingestellt wird, kann es sein, dass der Fahrer zu viel Zeit auf der Sattelspitze sitzt und dadurch Arterien blockiert werden und evtl. auch Nervenschäden verursacht werden. Zudem kann so auch Druck auf die Prostata ausgeübt werden.


Fahrradfahrer, die hiermit Probleme haben oder regelmäßig Taubheitsgefühle verspüren, sollten mit der Sattelposition experimentieren, so dass die Sitzhöcker den Großteil des Körpregewichts tragen. Bei chronischen Beschwerden sollte man über den Umstieg auf ein [[Liegerad]] nachdenken, da die Sitze des Liegerads diese Probleme auf einen Schlag eliminieren.
Fahrradfahrer, die hiermit Probleme haben oder regelmäßig Taubheitsgefühle verspüren, sollten mit der Sattelposition experimentieren, so dass die Sitzhöcker den Großteil des Körpregewichts tragen. Bei chronischen Beschwerden sollte man über den Umstieg auf ein [[Liegerad]] nachdenken, da die Sitze des Liegerads diese Probleme auf einen Schlag eliminieren.
{{Ergänzung|Ergänzung von [[John Allen]]|Diese und viele andere Probleme könne durch exzessives langes Fahren weit über die Schmerzgrenze hinaus erzeugt oder verschlimmert werden. Höre auf Deinen Körper!}}




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Das Design sieht auf dem Papier gut aus, funktioniert in der Praxis eher schlecht.
Das Design sieht auf dem Papier gut aus, funktioniert in der Praxis eher schlecht.
<center>
''Hobson Easy-Seat, ein Sitz mit zwei Polstern''
[[Datei:Dual-pad-seat.jpg|center|Geteilter Sattel mit zwei Polstern]]
</center>


==Speziell weibliche Probleme==
Die meisten Fahrräder werden mit Sätteln für die männliche und nicht für die weibliche Anatomie ausgeliefert. Wegen des breiteren Beckens benötigen Frauen einen breiteren Sattel, damit die Sitzhöcker nicht am zu schmalen Sattel vorbeiragen und schmerzhaften Druck auf die Weichteile ausübt.
Im allgemeinen sind Sättel für Frauen breiter und etwas kürzer als die für Männer. Die meisten Frauen verspüren ein gewisses deplatziertes Unbehagen auf ungeeigneten Sätteln. In den meisten Fällen hilft es nur, den Sattel vorne herunterzulassen um den Schmerzen Einhalt zu gebieten. Das kann den akuten Schmerz verringern führt aber zur Tendenz nach Vorne zu rutschen. Dieses verursacht wiederum, dass man sich an den Lenkergriffen abstützen muss, um ein vollständiges Abrutschen zu verneiden. Als Ergebnis sind Schmerzen in  den [[Fahrradfahren und Schmerzen#Hände|Händen]], [[Fahrradfahren und Schmerzen#Handgelenke|Handgelenken]], [[Fahrradfahren und Schmerzen#Schultern|Schultern]] oder [[Fahrradfahren und Schmerzen#Nacken|Nacken] möglich.
Manche neuere Sättel haben einen Ausschnitt in der Mitte des Sattels, um den Druck auf die Weichteile zu verringern. Viele Frauen finden das ausgezeichnet, manche finden die kantigen Ecken irritierend.




==Liegeräder==
==Liegeräder==
 
[[Datei:Linear.jpg|center|Ein Liegerad von Linear]]
<center>''Ein Liegerad von [https://www.kevinatkins.org/linear/ Linear]''</center>
Für viele Radfahrer mit Sattelproblemen ist ein Fahrrad mit völlig anderem Konzept die beste Lösung - das [[Liegerad]]. Auf dem Liegerad nimmt man grundsätzlich die Position wie in einem gemütlichen Sessel ein, und die Pedale sind mehr oder weniger vor dem Sitz (nicht Sattel!) angebracht. Der Sitz hat eine Lehne wie ein Stuhl. Das ist wichtig, da das gesamte Fahrergewicht sich dort befindet und nicht von den Pedalen getragen werden kann. Die Lehne bietet Rückhalt, so dass der Fahrer nicht nach hinten rutschen kann, wenn er hart in die Pedale tritt.
Für viele Radfahrer mit Sattelproblemen ist ein Fahrrad mit völlig anderem Konzept die beste Lösung - das [[Liegerad]]. Auf dem Liegerad nimmt man grundsätzlich die Position wie in einem gemütlichen Sessel ein, und die Pedale sind mehr oder weniger vor dem Sitz (nicht Sattel!) angebracht. Der Sitz hat eine Lehne wie ein Stuhl. Das ist wichtig, da das gesamte Fahrergewicht sich dort befindet und nicht von den Pedalen getragen werden kann. Die Lehne bietet Rückhalt, so dass der Fahrer nicht nach hinten rutschen kann, wenn er hart in die Pedale tritt.


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Die Liegeradposition verkompliziert den Antriebsstrang und die mechanische Effizienz ist meist geringer als bei "Aufrechtfahrern". Sie sind meist aerodynamischer als konventionelle Fahrräder und das reduziert die vorgenannten Nachteile wieder etwas. Im Gegensatz zu den Diamantrahmen, die über die Jahrzehnte immer weiter entwickelt wurden, sind Liegeräder immer noch in einem frühen unreiferen Entwicklungsstadium. Die besseren Eigenschaften werden bleiben, während dieser Typ Fahrräder weiter entwickelt werden wird.
Die Liegeradposition verkompliziert den Antriebsstrang und die mechanische Effizienz ist meist geringer als bei "Aufrechtfahrern". Sie sind meist aerodynamischer als konventionelle Fahrräder und das reduziert die vorgenannten Nachteile wieder etwas. Im Gegensatz zu den Diamantrahmen, die über die Jahrzehnte immer weiter entwickelt wurden, sind Liegeräder immer noch in einem frühen unreiferen Entwicklungsstadium. Die besseren Eigenschaften werden bleiben, während dieser Typ Fahrräder weiter entwickelt werden wird.


== Quellen ==
==Siehe auch==
* Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://sheldonbrown.com/saddles.html A Comfortable Saddle] von der Website [http://sheldonbrown.com/ Sheldon Browns]. Der Originalautor des Artikels ist [[Sheldon Brown]].
* [https://vimeo.com/112725801 Stopping and Starting a Bicycle bei Vimeo (englisch)]
* [https://www.kevinatkins.org/linear/ Artikel zu Liegerädern von Linear (englisch)]


[[Kategorie:Federung|Sattel, ein bequemer]]
== Quelle ==
[[Kategorie:Sitzzone|Sattel, ein bequemer]]
* Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://sheldonbrown.com/saddles.html A Comfortable Saddle] von der Website [http://sheldonbrown.com/ Sheldon Browns]. Der Originalautor des Artikels ist [[Sheldon Brown]] mit Ergänzungen und Überarbeitungen durch [[John Allen]].
[[Kategorie:Sheldon Brown|Sattel, ein bequemer]]


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{{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=Federung|Sattel, ein bequemer}}
{{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=Sattel|Sattel, ein bequemer}}
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[[Kategorie:2015]]
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