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Fahrradhelme: Unterschied zwischen den Versionen

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281 Bytes hinzugefügt ,  19. November 2019
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[[Sheldon Brown]] und sein Umfeld waren [http://de.wikipedia.org/wiki/Early_Adopter Early Adapter] von [[Helm]]en und haben mindestens einen Sturz hinter sich gebracht, bei dem die Landung auf dem Helm schwerwiegende Verletzungen verhindert hat. Gleiches gilt für den wesentlich jüngeren Übersetzer dieses Artikels. Bisher hat mich das Tragen eines Helms beim Fahrradfahren mindestens zweimal vor wahrscheinlich schwereren Kopfverletzungen bewahrt.
[[Sheldon Brown]] und sein Umfeld waren [http://de.wikipedia.org/wiki/Early_Adopter Early Adopter] von [[Helm]]en und haben mindestens einen Sturz hinter sich gebracht, bei dem die Landung auf dem Helm schwerwiegende Verletzungen verhindert hat. Gleiches gilt für den wesentlich jüngeren Übersetzer dieses Artikels. Bisher hat mich das Tragen eines Helms beim Fahrradfahren mindestens zweimal vor wahrscheinlich schwereren Kopfverletzungen bewahrt.


Sheldon Brown riet zum Tragen eines Helms, glaubte aber nicht, dass eine gesetzliche [[Helmpflicht]] ein guter Weg sei, dies zu fördern.
Sheldon Brown riet zum Tragen eines Helms, glaubte aber nicht, dass eine gesetzliche [[Helmpflicht]] ein guter Weg sei, dies zu fördern.
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  Tatsächlich trage ich inzwischen keinen Helm mehr, weil ich nicht mehr in der Lage bin, Fahrrad zu fahren. Heutzutage fahre ich eine Liegedreirad, das so stabil ist und dessen Schwerpunkt so niedrig liegt, dass ich nicht glaube, dass ein Helm notwendig ist.<br> Sollte ich jedoch durch ein Wunder jemals wieder Fahrrad fahren können, trage ich sofort wieder einen Helm.<br>Der Helm schützt den Kopf gegen Einschläge von der Seite, von Hinten und insbesondere von oben. Zugegebenermaßen sind Einschläge von oben sehr selten - jedoch seitliche oder Schläge von Hinten sind bei Stürzen an der Tagesordnung.<br>Ich empfehle allen Fahrradfahrern, einen Helm zu tragen, glaube jedoch nicht, dass das durch eine gesetzliche Helmpflicht durchgesetzt werden muss.<br>Ich weiß nicht wie wahr die folgende Aussage ist, aber ich habe Berichte gesehen, die Nahe legen, dass bei der Helmpflichteinführung in Australien (oder war es nur einer der Staaten dort?), die Nutzung des Fahrrads so stark zurückging, dass der nachfolgende Anstieg an Todesfällen durch Herzkrankheiten höher war als die tödlichen Fahrradunfälle durch Kopfverletzungen.
  Tatsächlich trage ich inzwischen keinen Helm mehr, weil ich nicht mehr in der Lage bin, Fahrrad zu fahren. Heutzutage fahre ich eine Liegedreirad, das so stabil ist und dessen Schwerpunkt so niedrig liegt, dass ich nicht glaube, dass ein Helm notwendig ist.<br> Sollte ich jedoch durch ein Wunder jemals wieder Fahrrad fahren können, trage ich sofort wieder einen Helm.<br>Der Helm schützt den Kopf gegen Einschläge von der Seite, von Hinten und insbesondere von oben. Zugegebenermaßen sind Einschläge von oben sehr selten - jedoch seitliche oder Schläge von Hinten sind bei Stürzen an der Tagesordnung.<br>Ich empfehle allen Fahrradfahrern, einen Helm zu tragen, glaube jedoch nicht, dass das durch eine gesetzliche Helmpflicht durchgesetzt werden muss.<br>Ich weiß nicht wie wahr die folgende Aussage ist, aber ich habe Berichte gesehen, die Nahe legen, dass bei der Helmpflichteinführung in Australien (oder war es nur einer der Staaten dort?), die Nutzung des Fahrrads so stark zurückging, dass der nachfolgende Anstieg an Todesfällen durch Herzkrankheiten höher war als die tödlichen Fahrradunfälle durch Kopfverletzungen.


==Praktische und Rechtliche Aspekte==
==Praktische und rechtliche Aspekte==
Bei den meisten Fahrradunfällen ist kein Motorfahrzeug beteiligt. Die meisten Stürze bei Fahrradunfällen - auch solche bei denen Motorfahrzeuige beteiligt sind - haben als Fallhöhe die Kopfhöhe. Diese Stürze sind in jedem Fall in der Lage permanente Gehirnverletzungen oder -schäden zur Folge zu haben.  Es existieren Studien über Helme und Verletzungswahrscheinichketen die belegen, dass Helme diese Art Verletzungen verhindern oder reduzieren sollten und es auch tatsächlich machen.
Bei den meisten Fahrradunfällen ist kein Motorfahrzeug beteiligt. Die meisten Stürze bei Fahrradunfällen - auch solche bei denen Motorfahrzeuge beteiligt sind - haben als Fallhöhe die Kopfhöhe. Diese Stürze sind in jedem Fall in der Lage permanente Gehirnverletzungen oder -schäden zur Folge zu haben.  Es existieren Studien über Helme und Verletzungswahrscheinichkeiten die belegen, dass Helme diese Art Verletzungen verhindern oder reduzieren sollten und es auch tatsächlich machen.


In Ländern wie den Niederlanden in denen das Terrain flach, typische Fahrradstrecken kurz und langsam sind, motorisierte Verkehrsteilnehmer sehr vorsichtig sind und Fahrräder Prioritäten genießen haben Fahrradfahrer eine sehr geringe Verletzungs- und Sterbequote. Dennoch würde das konsequente Tragen eines Helms bei holländischen Fahrradfahrern deren Sicherheit erhöhen. Fahrradfahrer, die unter schwierigeren Bedingungen unterwegs sind, würden sogar noch mehr davon profitieren. Man kann feststellen, dass die gesundheitliche Vorteile des Fahrradfahrens diejenigen ausstechen, die durch das Nichttragen eines Helms entstehen. Aber warum soll man seine Chancen nicht noch verbessern?
In Ländern wie den Niederlanden in denen das Terrain flach, typische Fahrradstrecken kurz und langsam sind, motorisierte Verkehrsteilnehmer sehr vorsichtig sind und Fahrräder Prioritäten genießen haben Fahrradfahrer eine sehr geringe Verletzungs- und Sterbequote. Dennoch würde das konsequente Tragen eines Helms bei holländischen Fahrradfahrern deren Sicherheit erhöhen. Fahrradfahrer, die unter schwierigeren Bedingungen unterwegs sind, würden sogar noch mehr davon profitieren. Man kann feststellen, dass die gesundheitliche Vorteile des Fahrradfahrens diejenigen ausstechen, die durch das Nichttragen eines Helms entstehen. Aber warum soll man seine Chancen nicht noch verbessern?
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[[Rennen|Renn]]fahrer benutzen die sogenannten [[Sturzkappe]]n bis es bessere Modelle mit optimiertem Aufprallschutz auf dem Markt erhältlich waren. Ein paar wenige Fahrradfahrer (z.B. der Kolumnist Dr. Eugene Gaston vom Bicycle Magazine) trug Hockey- und Bergsporthelme um das Jahr 1970 herum. Club- und Rennfahrer erkannten die Notwendigkeit zum Kopfschutz. Es gab jedoch keine Helme, die auf Schutz und gleichzeitig Leichtgewichtigkeit kombiniert mit uneingeschränktem Gesichtsfeld und Ventilation hin optimiert waren.
[[Rennen|Renn]]fahrer benutzen die sogenannten [[Sturzkappe]]n bis es bessere Modelle mit optimiertem Aufprallschutz auf dem Markt erhältlich waren. Ein paar wenige Fahrradfahrer (z.B. der Kolumnist Dr. Eugene Gaston vom Bicycle Magazine) trug Hockey- und Bergsporthelme um das Jahr 1970 herum. Club- und Rennfahrer erkannten die Notwendigkeit zum Kopfschutz. Es gab jedoch keine Helme, die auf Schutz und gleichzeitig Leichtgewichtigkeit kombiniert mit uneingeschränktem Gesichtsfeld und Ventilation hin optimiert waren.


Um 1973 herum brachte eine Firma aus Seattle (USA) namens [[Mountain Safety Research]] einen modifizierten Bergsporthelm auf den Markt, der ein Stoffnetz an acht verformbaren Klemmen hatte, die Aufpralllschutz versprachen. MSR ergänzte später eine [[EPS]] (Expanded Polystyrene) Schaumhülle, die zwischen den Netzstreifen verlief. Im Jahr darauf brachte [[Bell]] den Bell Biker Helm auf den Markt, der als erster Helm speziell von Grund auf nur für das Fahrradfahren ausgelegt war. Er war aus EPS (als Aufprallschutz) und hatte spitz zulaufende Ventilationsschlitze und sah damit im Wesentlichen schon so aus wie moderne Helme.
Um 1973 herum brachte eine Firma aus Seattle (USA) namens [[Mountain Safety Research]] einen modifizierten Bergsporthelm auf den Markt, der ein Stoffnetz an acht verformbaren Klemmen hatte, die Aufpralllschutz versprachen. MSR ergänzte später eine [[EPS]] (Expandierter PolyStyrol) Schaumhülle, die zwischen den Netzstreifen verlief. Im Jahr darauf brachte [[Bell]] den Bell Biker Helm auf den Markt, der als erster Helm speziell von Grund auf nur für das Fahrradfahren ausgelegt war. Er war aus EPS (als Aufprallschutz) und hatte spitz zulaufende Ventilationsschlitze und sah damit im Wesentlichen schon so aus wie moderne Helme.


Standards und Testmethoden für Fahrradhelme wurden in den USA durch die American National Standards Institute (ANSI), die Snell Memorial Foundation, die American Society for Testing and Materials (ASTM) un aktuell von der United States consumer Product Safety Commission (CPSC) erstellt. In Deutschland werden diese durch TÜV-, GS- oder ein CE-Siegel belegt.
Standards und Testmethoden für Fahrradhelme wurden in den USA durch die American National Standards Institute (ANSI), die Snell Memorial Foundation, die American Society for Testing and Materials (ASTM) un aktuell von der United States consumer Product Safety Commission (CPSC) erstellt. In Deutschland werden diese durch TÜV-, GS- oder ein CE-Siegel belegt.
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Es gibt mehrere Arten von modernen Fahrradhelmen:
Es gibt mehrere Arten von modernen Fahrradhelmen:
* ''Hartschalenhelm'': Die Helme von MSR und Bell waren diesen Typs. Sie hatten eine harte Kunststoffhülle, um gegen das Eindringen von harten Gegenständen wie Steinen, Ästen usw. gewappnet zu sein. Heutzutage sind Hartschalenhelme fast ausschließlich als ''Integralhelme'' im [[Freeride]] und [[Downhill]] Bereich im Einsatz.  
* ''Hartschalenhelm'': Die Helme von MSR und Bell waren diesen Typs. Sie hatten eine harte Kunststoffhülle, um gegen das Eindringen von harten Gegenständen wie Steinen, Ästen usw. gewappnet zu sein. Heutzutage sind Hartschalenhelme fast ausschließlich als ''Integralhelme'' im [[Freeride]] und [[Downhill]] Bereich im Einsatz.  
* ''Weichschalenhelm'': Für eine kurze Zeit in den späten 1980er Jahren wurden Helme mit vergrößerter EPS-Schaumhülle hergestellt, die ausschließlich mit dünnem Gewebe überzogen waren. Der erste dieser Helme wurde von [[Jim Gentes]], dem Gründer von [[Giro]] auf den Markt gebracht. Dieser entsprach den damaligen Sicherheitsstandards. Jedoch wurden schnell Stimmen laut, die diese Helme als gefährlich einstuften.
* ''Weichschalenhelm'': Für eine kurze Zeit in den späten 1980er Jahren wurden Helme mit vergrößerter EPS-Hartschaumhülle hergestellt, die ausschließlich mit dünnem Gewebe überzogen waren. Der erste dieser Helme wurde von [[Jim Gentes]], dem Gründer von [[Giro]] auf den Markt gebracht. Dieser entsprach den damaligen Sicherheitsstandards. Jedoch wurden schnell Stimmen laut, die diese Helme als gefährlich einstuften.
* ''Microschalenhelm'': Über die ESP-Schicht wird ein extrem dünner Kunsttoffüberzug gezogen, der das zerbrechen der Schaumhülle verhindert und eine glatte Oberfläche hat, die auch bei ruppigem Unergrund nicht hängen bleibt und Nackenverletzungen verhindert, da der Kopf bei kleineren Hindernissen nicht ruckartig abgebremst wird. Die meisten Helme am Markt seit den 1990er Jahren sind dieser Art.
* ''Microschalenhelm'': Über die ESP-Schicht wird ein extrem dünner Kunsttoffüberzug gezogen, der das zerbrechen der Schaumhülle verhindert und eine glatte Oberfläche hat, die auch bei ruppigem Unergrund nicht hängen bleibt und Nackenverletzungen verhindert, da der Kopf bei kleineren Hindernissen nicht ruckartig abgebremst wird. Die meisten Helme am Markt seit den 1990er Jahren sind dieser Art.


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Bild:Noshell.jpg|Weichschalenhelm 1990 (John Torosian, damaliger Präsident der League of American Wheelmen)
Bild:Noshell.jpg|Weichschalenhelm 1990 (John Torosian, damaliger Präsident der League of American Wheelmen)
Bild:Microschalenhelm.jpg|Microschalenhelm 2004 (Tom Revay, ein ambitionierter Berufspendler und Freizeitfahrer aus der Gegend von Boston)
Bild:Microschalenhelm.jpg|Microschalenhelm 2004 (Tom Revay, ein ambitionierter Berufspendler und Freizeitfahrer aus der Gegend von Boston)
Bild:Helmbruch.png|Microschalenhelm nach Sturz. Man kann schön erkennen, dass die Aupfprallenergie durch das EPS aufgenommen wurde und zum Bruch führte.
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==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [http://blog.zeit.de/fahrrad/2013/06/20/helm-ja-bitte-aber-nicht-immer/ Helm, ja bitte, aber nicht immer (Velophil Blog bei Zeot Online)]
* [http://blog.zeit.de/fahrrad/2013/06/20/helm-ja-bitte-aber-nicht-immer/ Helm, ja bitte, aber nicht immer (Velophil Blog bei Zeit Online)]
* [http://www.schleswig-holstein.de/OLG/DE/Service/Presse/Pressemeldungen/201309fahrradhelm.html Fahrradunfall ohne Helm – Mitverschulden an der Kopfverletzung?]
* [http://www.schleswig-holstein.de/OLG/DE/Service/Presse/Pressemeldungen/201309fahrradhelm.html Fahrradunfall ohne Helm – Mitverschulden an der Kopfverletzung?]
* [http://www.helmets.org/ Pro Helmutzung: Bicycle Helmet Safety Institute (englisch)]
* [http://www.helmets.org/ Pro Helmutzung: Bicycle Helmet Safety Institute (englisch)]
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://sheldonbrown.com/helmets.html Bicycle Helmets] von der Website [http://sheldonbrown.com Sheldon Browns]. Originalautor des Artikels ist [[Sheldon Brown]].
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://sheldonbrown.com/helmets.html Bicycle Helmets] von der Website [http://sheldonbrown.com Sheldon Browns]. Originalautor des Artikels ist [[Sheldon Brown]].


[[Kategorie:Ausrüstung]]
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[[Kategorie:Sheldon Brown]]
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[[Kategorie:In Arbeit]]
[[Kategorie:2012]]
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