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Französische Fahrräder sind oft von hoher Qualität. Sie haben jedoch ihre Eigenheiten und Probleme mit Austauschbarkeit von | Französische Fahrräder sind oft von hoher Qualität. Sie haben jedoch ihre Eigenheiten und Probleme mit Austauschbarkeit von Komponenten. In diesem Artikel sollen die Fallen aufgezeigt werden, in die man stürzen kann, wenn man französische Fahrräder wartet oder aufrüsten will. Zu den üblichen Problemen werden Lösungsansätze aufgezeigt. | ||
Während des ersten Fahrradbooms in den frühen bis mittleren 1970er Jahren wurden viele französische Fahrräder weltweit verkauft. Die meisten waren einfache [[10 Gang]] Fahhräder mit weichen [[Stahl]]rahmen, Stahlfelgen und [[Kurbeln mit Splintbefestigung]]. Diese einfachen Modelle waren im Allgemeinen kaum | Während des ersten Fahrradbooms in den frühen bis mittleren 1970er Jahren wurden viele französische Fahrräder weltweit verkauft. Die meisten waren einfache [[10 Gang]] Fahhräder mit weichen [[Stahl]]rahmen, Stahlfelgen und [[Kurbeln mit Splintbefestigung]]. Diese einfachen Modelle waren im Allgemeinen kaum wert, weiteres Geld zu investieren, außer man hatte eine starke sentimentale Bindung zu einem solchen Modell aufgebaut. Diese Fahrräder sind gut als Transportmittel für kurze Strecken (z.B. zum Bahnhof und zurück) geeignet und es wäre nicht allzuschade, falls sie gestohlen werden. | ||
{{Ergänzung|Anmerkung von John Allen|Ich glaube, dass Sheldon hier stark generalisiert. Manche der einfachen Modelle fahren sich sehr gut, wenn sie mit besseren Komponenten nachgerüstet werden. Ich (John Allen) bin nicht der einzige Fahrradfahrer, der das exzellente Handling des UO-8, Peugeots Einstiegsmodell der 1970er Jahre mit 10 Gängen, lobt. Es gibt sicherlich auch andere einfache französische Modelle, die genau so gut sind. Der UO-8 Rahmen hat normalerweise lange [[Kettenstrebe]]n, um reichlich Fersenfreiheit zu sorgen, wenn man einen [[Gepäckträger]] am Heck montiert. Die unkonifizierten Rahmenrohre mögen etwas schwerer sein als moderne Rahmenrohre, jedoch kann die zusätzliche Verwindungssteifheit gut unterstützen, wenn man schwerere Lasten auf dem Gepäckträger transportiert. Unkonifizierte | {{Ergänzung|Anmerkung von John Allen|Ich glaube, dass Sheldon hier stark generalisiert. Manche der einfachen Modelle fahren sich sehr gut, wenn sie mit besseren Komponenten nachgerüstet werden. Ich (John Allen) bin nicht der einzige Fahrradfahrer, der das exzellente Handling des UO-8, Peugeots Einstiegsmodell der 1970er Jahre mit 10 Gängen, lobt. Es gibt sicherlich auch andere einfache französische Modelle, die genau so gut sind. Der UO-8 Rahmen hat normalerweise lange [[Kettenstrebe]]n, um reichlich Fersenfreiheit zu sorgen, wenn man einen [[Gepäckträger]] am Heck montiert. Die unkonifizierten Rahmenrohre mögen etwas schwerer sein als moderne Rahmenrohre, jedoch kann die zusätzliche Verwindungssteifheit gut unterstützen, wenn man schwerere Lasten auf dem Gepäckträger transportiert. Unkonifizierte Rohre bekommen auch nicht so schnell Dellen wie deutlich dünnere konfizierten Rehmenrohre. Ein UO-8 ist das bevorzugte Reiserad von mir (John Allen). Da hast Du's!}} | ||
Höherwertige französische Fahrräder mit Kurbeln ohne Splintbefestigung und [[Aluminium]]felgen sind es zumeist | Höherwertige französische Fahrräder mit Kurbeln ohne Splintbefestigung und [[Aluminium]]felgen sind es zumeist wert, Sie zu restaurieren und aufzurüsten. Diese Fahrräder sind oft auch gut geeignet für den Umbau als [[Fixed Gear]]. Unglücklicherweise machen es manche Dimensionen und Gewindestandards älterer französischer Fahrräder schwer, passende Bauteile für die Reparatur oder die Aufrüstung zu finden. | ||
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===Schaltwerke=== | ===Schaltwerke=== | ||
Die meisten französischen Fahräder, die in den 1970ern die Exportmärkte überfluteten, hatten gerade [[Gabelende]]n und hatten [[Schaltwerk]]e mit [[Schaltwerk Adapter]]n, die an der Hinterachse gesichert wurden. | |||
Die besseren Modelle, die aus Reynolds 531 Stahl und ähnlich hochwertigen Rahmenrohren gefertigt waren, hatten geschmiedete Simplex Gabelenden mit eingebauten [[Schaltauge]]. Diese sind aber nicht von der gleichen Machart wie [[Campagnolo]]- oder [[Shimano]]-Schaltaugen, die man von modernen Fahrrädern kennt. Man kann jedoch ein solches Simplex Schaltauge modifizieren. Ihr Loch hat kein Gewinde. Man kann jedoch leiucht ein 10 mm x 1 mm Gewinde hineinschneiden. Standardschaltaugen haben eine Stiufe am unteren Ende, die die Vorwärtsbewegung des Schaltwerk ausbremst. Mit ein wenig Geschick kan man an einem Simplex Schaltauge auch ein solcher Anschlag gefeilt werden. Abhängig vom Schaltwerk kann der Winkel etwas abweichen. Falls ein Schaltauge nicht wie gewünscht funktioniert, kann man es auch entfernen und eines anlösten, das funktioniert oder doch wieder einen Schaltwerk Adpater benutzen. | |||
===Speichen=== | ===Speichen=== | ||
Französisches [[Drahtmaß]]zahlen sind bei dünneren Speichen kleiner und bei dickeren Speichen höher, während britisches/ISO Drahtmaß genau umgekehrt funktioniert. Der Schnittpunkt dieser Zahlen befindet sich genau im Rahmen der beliebtesten Speichenmaße im Fahrradbereich: | |||
* US/britisch 14er Drahtmaß ist das gleiche wie französisches 13er Drahtmaß | |||
* US/britisch 13er Drahtmaß ist das gleiche wie französisches 15er Drahtmaß | |||
Glücklicherweise wird die Dicke der meisten Speichen inzwischen in mm angegeben. Im Zwiefelsfall sollte man messen! Speichengewinde können auch unterschiedlich sein. Daher sollte man bei neuen Speichen auch gleich neue Speichennippel verbauen. | |||
===Reifen und Felgen=== | ===Reifen und Felgen=== | ||
Die meisten Fahräder, die vor der Mitte der 1980er Jahre exportiert wurden hatten [[630]]er (27 Zoll) Laufräder. In Europa war diese Reifengröße eher unüblich, daher findet man sie fast ausschließlich bei Exportfahrrädern. | |||
* | Fahrräder für den französischen/europäischen Markt, die nur informall exportiert wurden, hatten drei typische Laufradgrößen: | ||
* Sporträder hatten entweder [[Schlauchreifen]] oder 622 mm (700C) [[Wulstreifen]]. | |||
* Lastenräder, beladene Reiseräder und Tandems wurden im Allgemeinen mit 584 mm Laufrädern (auch als 650B oder "Demi Ballons" bekannt) ausgeliefert. Diese letzte Größe war auf außereuropäischen Märkten kaum aufzutreiben und war auch in Europa auf der Liste gefährderter Arten. Schwinn-Mountainbikes waren teilweise mit dieser Reifengröße ausgestattet. In der Nomenklatur von Schwinn hießen sie dann "26 x 1 <sup>1</sup>/<sub>2</sub>".<br>Die 584 mm (650 B) Reifengröße mach gerade als [[27 Fünf]] ein Comeback.<br>Es gibt eine französische Organisation, die sich dafür einsetzt, diese Reifengröße zu erhalten: [http://www.cyclos-cyclotes.org/650/index.html La Confrérie des 650B] | |||
* Manche französischen Fahrräder hatten 490 mm (22 x 1 <sup>3</sup>/<sub>8</sub>) Reifen. es gibt noch einige spezifische französische Reifengrößen für Jugendräder. | |||
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* [[Lenkerklemmmaße (Tabelle)]] | * [[Lenkerklemmmaße (Tabelle)]] | ||
* [[Rahmen aufweiten]] | * [[Rahmen aufweiten]] | ||
* [[Reifengrößen]] | |||
* [http://www.cyclos-cyclotes.org/650/index.html La Confrérie des 650B] | |||
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