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Kurbeln: Unterschied zwischen den Versionen

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4.154 Bytes hinzugefügt ,  28. Juli 2020
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==Pedalabstand ("Q-Faktor")==
==Pedalabstand ("Q-Faktor")==
Der [[Pedalabstand]] (oder auch Q-Faktor) einer Kurbel ist der horizontale Abstand von Kurbelarmen zwischen den Pedalgewinden. Je größer der Pedalabstand ist, desto weiter sind die Füße auseinander. Es ist generell eine gute Idee, den Pedalabstand so schmal wie möglich zu halten. Dafür gibt es drei hauptsächliche Gründe:
Der [[Pedalabstand]] (oder auch Q-Faktor) einer Kurbel ist der horizontale Abstand von Kurbelarmen zwischen den Pedalgewinden. Je größer der Pedalabstand ist, desto weiter sind die Füße auseinander. Es ist generell eine gute Idee, den Pedalabstand so schmal wie möglich zu halten.  
[[Datei:Stronglight-q-diagram.jpg|center|Pedalabstand bei einer Stronglight Kurbel]]
Dafür gibt es drei hauptsächliche Gründe:
* Das Hüftgelenk ist auf das Gehen optimiert. Da beim normalen Gehen die Füße immer sehr nah entlang einer Linie sind, hat man hier einen geringen "Abstand".
* Das Hüftgelenk ist auf das Gehen optimiert. Da beim normalen Gehen die Füße immer sehr nah entlang einer Linie sind, hat man hier einen geringen "Abstand".
* Wenn man im Stehen pedaliert, muss man mit zunehmendem Abstand der Pedale von der [[Mitte]] des Fahrrads mehr Kraft am Lenker ziehen, um ein Gegengewicht zur seitlichen Kipptendenz des Fahrrads durch die Pedalkräfte aufzubauen.
* Wenn man im Stehen pedaliert, muss man mit zunehmendem Abstand der Pedale von der [[Mitte]] des Fahrrads mehr Kraft am Lenker ziehen, um ein Gegengewicht zur seitlichen Kipptendenz des Fahrrads durch die Pedalkräfte aufzubauen.
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Theoretisch resultieren die Knieschmerzen davon, dass man stärker in die Pedale tritt und zu lange in einem hohen Gang verweilt. Auf einem aufrechten Fahrrad wird man beim sehr harten pedalieren aus dem Sattel gehoben und so merkt man, dass man das macht. Beim Liegerad wird der Rücken in den Sitz gedrückt und man hat keine direkte Rückmeldung wie stark man wirklich in die Pedale tritt. Daher überanstrengt man seine Knie, weil man zu lange in einem zu großen Gang fährt, ohne es zu merken.
Theoretisch resultieren die Knieschmerzen davon, dass man stärker in die Pedale tritt und zu lange in einem hohen Gang verweilt. Auf einem aufrechten Fahrrad wird man beim sehr harten pedalieren aus dem Sattel gehoben und so merkt man, dass man das macht. Beim Liegerad wird der Rücken in den Sitz gedrückt und man hat keine direkte Rückmeldung wie stark man wirklich in die Pedale tritt. Daher überanstrengt man seine Knie, weil man zu lange in einem zu großen Gang fährt, ohne es zu merken.
==Suche nach Beschädigungen==
Kurbeln können auf verschiedene Weisen beschädigt sein:
* Eine '''Kurbel ohne Splintbefestigung''' (klassische Vierkantbefestigung zum Beispiel) kann sich '''lösen'''. Das manifestiert sich zuerst durch ein lautes klackendes Geräusch bevor sich die Kurbel wirklich löst. Mehr dazu findet man im Artikel [[Knarzen, Knacken und Quietschen]]. Man bemerkt eine gelockerte Kurbel immer auf der linken Seite - auch wenn die rechte Kurbel locker ist - , weil die rechte Seite mit der Kette in Verbindung steht.
* Die '''Pedalgewinde''' können '''bschädigt''' sein. In diesem Fall kann es schwierig sein, das Pedal auf- oder abzuschrauben. Man sollte jedoch immer sicherstellen, dass das Gewinde in der Kurbel die richtige Größe für das Pedal hat.  Siehe dazu auch mehr im Artikel [[Fahrradpedale#Gewindegr.C3.B6.C3.9Fen|Fahrradpedale]]. Dieses Problem kann man oft durch den Einsatz eines [[Helicoil]]einsatzes reparieren.
* Die '''Gewinde''' für das Kurbelabzieherwerkzeug können '''beschädigt''' sein. Dazu gibt es auch einen Lösungsvorschlag im Artikel [[Kurbeln ohne Splintbefestigung]].
* Eine Kurbel kann '''Risse''' entwickeln und brechen. Das mündet allzuoft in einem Unfall. Daher sollte man Kurbeln regelmäßig auf beginnende Risse überprüfen. Sie können sowohl am Loch für die Innenlagerewelle entstehen als auch am Pedalloch oder in der Mitte. Sie sind anfangs sehr klein und wachsen solange, bis die Struktur der Kurbel zu schwach wird und bricht.
<center>
''Ein Kurbelbruch. Man beachte die "Buchten", entlang derer der Riss Stück für Stück gewachsen ist, und die rauen Flächen, an denen die Kurbel letztendlich gebrochen ist. Der Aufbau der Kurbel ist nicht ideal, um Torsions- und Biegekräften zu wiederstehen. Außerdem ist sie anodisiert, was die Rissbildung gefördert hat. Siehe auch [https://www.sheldonbrown.com/brandt/anodized-rims.html Jobst Barndts Kommentare zu anodisierten Felgen auf der Website von Sheldon Brown (englisch)]''
[[Datei:Broken-crankcr.jpg|center|Bruchfläche einer Kurbel]]
</center>
* Die Kurbel kann '''verbogen''' sein. Die meisten Kurbelverbiegungen sind offensichtlich und eine Kurbel wiest Kratzer an der Stelle auf, an der sie den Boden getroffen hat. Falls es nicht offensichtlich ist, gibt es eine Testmöglichkeit ohne aufwändige und präzise Aufbauten und Messungen.<br><br>Die Biegung befindet sich zwischen dem Loch für die Achse und dem Loch für das Pedal. Hier kann die Beschädigung nur bei montierter Kurbel und einer garantiert geraden Pedalachse gemessen werden. Es kann sinnvoll sein, diese Überprüfung durch eine Fachwerkstatt durchführen zu lassen, die viele Reparaturen durchführt.<br><br>Man muss sich ein Werkzeug bauen. Bohre ein Loch in ein Ende einer Aluminiumstange, die als Verlängerung der Pedalachse dient und die Präzision der Messung erhöht. Das Loch sollte saugend in die Pedalchase passen. Die Herstellung dieses Werkzeugs benötigt eine Drehbank. Da es sich aber um einen einmaligen Vorgang handelt, kann man das auch einen Metallverarbeiter machen lassen. Diese Verlängerung muss exakt geradeaus zeigen. (Überprüfe, ob die Pedalachse nicht wackelt, wenn das Pedal aufgeschraubt ist.)<br><br>Platzier nun das Fahrrad in einem [[Montageständer]] und rotioere die Kurbel. Ändert sich der Winkel der Verlängerung (Abweichung von der Senkrechten) relativ zum [[Sattelrohr]] während sich die Kurbel bewegt? Das kann man zumeist mit den Augen wahrnehmen. Falls nicht, sollte man eine Referenzebene (zum Beispiel eine Stück Pappe, die man an den Rahmen klebt) so aufspannen, dass sie vom Fahrrad wegweist. Nun misst man den Abstand jeweils am inneren und äußeren Ende der Verlängerung zur Ebene jeweils an vier verschiedenen Kurbelpositionen. Die Ebene muss nicht exaktz senkrecht zum Rahmen stehen. Man muss nur bei den Messungen die jeweiligen Abweichungen berechnen.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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* [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10828327?dopt=Abstract A governing relationship for repetitive muscular contraction Martin JC, Brown NA, Anderson FC, Spirduso WW, Journal of Biomechanics, August 2000]
* [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10828327?dopt=Abstract A governing relationship for repetitive muscular contraction Martin JC, Brown NA, Anderson FC, Spirduso WW, Journal of Biomechanics, August 2000]
* [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11417428?dopt=Abstract Determinants of maximal cycling power: crank length, pedaling rate and pedal speed, Martin JC, Spirduso WW, European Journal of Applied Physiology, May 2001]
* [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11417428?dopt=Abstract Determinants of maximal cycling power: crank length, pedaling rate and pedal speed, Martin JC, Spirduso WW, European Journal of Applied Physiology, May 2001]
* [https://www.sheldonbrown.com/brandt/anodized-rims.html Jobst Barndts Kommentare zu anodisierten Felgen auf der Website von Sheldon Brown (englisch)]


==Quelle==
==Quelle==
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[[Kategorie:2008]]
[[Kategorie:2019]]
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