Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator

Anonym

Singlespeed Mountainbikes: Unterschied zwischen den Versionen

Aus WikiPedalia
→‎Quelle: Wissensstand 2010 ergänzt
(→‎Quelle: Wissensstand 2010 ergänzt)
 
(27 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 7: Zeile 7:




Wenn Sie für das pure Vergnügen radfahren - oder einfach um in  Bewegung zu bleiben, legen Sie sicher nicht so viel Wert auf möglichst hohe messbare Werte, wie z.B. Geschwindigkeiten, Entfernungen oder Höhenmeter. Stattdessen geht es Ihnen vielleicht um die Freude am Fahren an sich. In diesem Falle kommt Singlespeed vielleicht für Sie infrage.
Wenn Sie für das pure Vergnügen radfahren oder einfach um in  Bewegung zu bleiben, legen Sie sicher nicht so viel Wert auf möglichst hohe messbare Werte, wie z.B. Geschwindigkeiten, Entfernungen oder Höhenmeter. Stattdessen geht es Ihnen vielleicht um die Freude am Fahren an sich. In diesem Falle kommt Singlespeed vielleicht für Sie infrage.


Ein Eingangrad zu fahren kann die unbeschwerte Freude zurückbringen, die sie erfahren haben mögen, als Sie als Kind Rad gefahren sind. Sie nehmen gar nicht wahr, wie viel Gedankenkraft Sie auf das Schalten verwenden – bis Sie sich der Schalter entledigt und erkannt haben, dass zuvor eine ganze Hirnsphäre damit zugebracht hat, den richtigen Moment fürs Schalten abzupassen und dass diese Sphäre nun dafür verwendet werden kann, sich der Umgebung und kleiner Wunder bewusst zu werden.
Ein Eingangrad zu fahren kann die unbeschwerte Freude zurückbringen, die sie erfahren haben mögen, als Sie als Kind Rad gefahren sind. Sie nehmen gar nicht wahr, wie viel Gedankenkraft Sie auf das Schalten verwenden – bis Sie sich der Schalter entledigt und erkannt haben, dass zuvor eine ganze Hirnsphäre damit zugebracht hat, den richtigen Moment fürs Schalten abzupassen und dass diese Sphäre nun dafür verwendet werden kann, sich der Umgebung und kleiner Wunder bewusst zu werden.
Zeile 24: Zeile 24:


Die Eingang-Revolution zweigt im Grunde in zwei verschiedene Arten von Rädern: Singlespeeder und Fixies. Sie sind voneinander abzugrenzen, obwohl sie Einiges gemein haben.
Die Eingang-Revolution zweigt im Grunde in zwei verschiedene Arten von Rädern: Singlespeeder und Fixies. Sie sind voneinander abzugrenzen, obwohl sie Einiges gemein haben.
Ein Fixie weist sich im Wesentlichen dadurch aus, dass man mit ihm nicht Rollen kann. Sobald sich das Fahrrad bewegt, bewegen sich auch die [[Kurbel]]n und [[Pedal]]e – wie bei einem Kinder-Dreirad. Um in den vollen Genuss des Eingang-Fahrens zu gelangen, ist das Fixie sicher das beste Mittel – zumindest auf asphaltierten Strecken. Das Ausmaß der Kontrolle über das Rad und des Eins-Seins mit dem Rad ist mit dem eines Freilaufrades nicht zu vergleichen.
Ein Fixie weist sich im Wesentlichen dadurch aus, dass man mit ihm nicht "coasten", also Rollen mit Freilauf haben kann. Sobald sich das Fahrrad bewegt, bewegen sich zwangsläufig auch die [[Kurbel]]n und [[Pedal]]e – wie bei einem Kinder-Dreirad. Um in den vollen Genuss des Eingang-Fahrens zu gelangen, ist das Fixie sicher das beste Mittel – zumindest auf asphaltierten Strecken. Das Ausmaß der Kontrolle über das Rad und des Eins-Seins mit dem Rad ist mit dem eines Freilaufrades nicht zu vergleichen.




Zeile 32: Zeile 32:




Jedoch muss man sich nicht zwischen Fixie und Freilauf entscheiden, es besteht die Möglichkeit, ein Fahrrad für beides zu benutzen – mithilfe einer Flip-Flop-Nabe, die das Montieren eines starren Ritzels auf der einen Seite und eines Freilaufritzels auf der anderen Seite erlaubt und durch bloßes Umdrehen des Hinterrades gewechselt werden kann.
Jedoch muss man sich nicht zwischen Fixie und Freilauf entscheiden, es besteht die Möglichkeit, ein Fahrrad für beides zu benutzen – mithilfe einer [[Flip-Flop-Nabe]], die das Montieren eines starren Ritzels auf der einen Seite und eines Freilaufritzels auf der anderen Seite erlaubt und durch bloßes Umdrehen des Hinterrades gewechselt werden kann.
Nicht wenige Radler, die an der Vereinfachung interessiert sind, probieren erstmal ein einzelnes Freilaufritzel aus. Wenn sie das dann mögen, wechseln sie auch mal zu einer starren Übersetzung. Sheldon Brown hält dies für die falsche Herangehensweise. Er empfiehlt mit Nachdruck, den Einstieg in das Singlespeeden mit einem Fixie. Wenn sich das problematisch herausstellen sollte, könne man jederzeit zum Freilauf wechseln, er wettet aber, dass dies nicht der Fall sein würde, sobald man dem Starren Ritzel einmal eine echte Chance gegeben hat. Es dauere üblicherweise mehrere Wochen, bis sich eine Gewöhnung an die anfängliche Seltsamkeit eingestellt habe, danach könne es allerdings ziemlich süchtig machen.
Nicht wenige Radler, die an der Vereinfachung interessiert sind, probieren erstmal ein einzelnes Freilaufritzel aus. Wenn sie das dann mögen, wechseln sie auch mal zu einer starren Übersetzung. Sheldon Brown hält dies für die falsche Herangehensweise. Er empfiehlt mit Nachdruck, den Einstieg in das Singlespeeden mit einem Fixie. Wenn sich das problematisch herausstellen sollte, könne man jederzeit zum Freilauf wechseln, er wettet aber, dass dies nicht der Fall sein würde, sobald man dem Starren Ritzel einmal eine echte Chance gegeben hat. Es dauere üblicherweise mehrere Wochen, bis sich eine Gewöhnung an die anfängliche Seltsamkeit eingestellt habe, danach könne es allerdings ziemlich süchtig machen.


Viele Fahrer bestücken ihre Flip-Flop-Nabe mit einem Freilauf- und einem starren Ritzel, nutzen aber hauptsächlich die starre Seite. Der Freilauf wird dann sehr nützlich, wenn eine Tour mal länger dauert und man auch im völlig ausgebrannten Zustand noch zuhause ankommen will.
Viele Fahrer bestücken ihre Flip-Flop-Nabe mit einem Freilauf- und einem starren Ritzel, nutzen aber hauptsächlich die starre Seite. Der Freilauf wird dann sehr nützlich, wenn eine Tour mal länger dauert und man auch im völlig ausgebrannten Zustand noch zuhause ankommen will. Nur ist es dann natürlich völlig vorbei mit dem ganzen "Eins-Sein".


===Freilauf vs. Rücktrittbremse===
===Freilaufnabe vs. Rücktrittbremse===
 
Während auch Fahrräder mit Rücktrittbremse oftmals Eingangräder sind, bieten sie sich nicht für den Geländeeinsatz an. Rücktrittnaben haben eine hohe innere Reibung und nebenher eine Reihe an Nachteilen:


Während auch Fahrräder mit Rücktrittbremse oftmals Eingangräder sind, bieten sie sich nicht für den Geländeeinsatz an. Rücktrittnaben '''ohne''' Freilauf haben eine höhere innere Reibung und nebenher eine Reihe an Nachteilen:


*Die optimale Bremskraft ist nur in zwei Kurbelpositionen anzuwenden.
*Die optimale Bremskraft ist nur in zwei Kurbelpositionen anzuwenden.
*Rutscht ein Fuß vom Pedal, kann man überhaupt nicht bremsen.
*Rutscht ein Fuß vom Pedal, kann man überhaupt nicht bremsen.
*Reißt die Kette, ist auch die Bremse außer Gefecht gesetzt.
*Reißt die Kette, ist auch die Bremse außer Gefecht gesetzt.
*Ohne Vorderradbremse am Lenker ist schnelles Anhalten schwieriger als mit.
*Ohne Vorderradbremse am Lenker ist schnelles Anhalten schwieriger als mit (hat wenig mit der Nabe zu tun).
*Das Anfahren ist relativ schwierig, da man nicht einfach die Kurbel in eine angenehme Position bringen kann.
*Das Anfahren ist relativ schwierig, da man nicht einfach die Kurbel in eine angenehme Position bringen kann.
*Das Herausnehmen des Hinterrades ist komplizierter, da Rücktrittbremsen mittels eines Hebels am Rahmen abgestützt werden müssen. Außerdem gibt es keine Rücktrittnabe mit Schnellspannverschluss.
*Das Herausnehmen des Hinterrades ist komplizierter, da Rücktrittbremsen mittels einer verschraubten Drehmomentstütze am Rahmen abgestützt werden müssen. Außerdem gibt es keine Rücktrittnabe mit Schnellspannverschluss.


 
Rücktrittbremsen sind in Ordnung für den Stadtgebrauch und flaches Gebiet, aber eignen sich nicht für sportiven Einsatz oder sehr bergiges Gelände. Unter anderem auch, weil langes Benutzen der Rücktrittbremse die Nabe in hohe Temperaturen versetzt, die zum „Auskochen“ des funktionswichtigen Fettes im Nabeninneren führt. Daher verfügen Mountainbikes über Schenkelbremsen ([[Cantilever-Bremse|Cantilever]]), ältere mit Zentralzug, neuere mit Direktzug ([[ V-Brake]]); sie ermöglichen sowohl eine effektive Bremsung als auch eine sehr feine Dosierung der Bremskraft in beiden Rädern.
Rücktrittnaben sind in Ordnung für den Stadtgebrauch und flaches Gebiet, aber eignen sich nicht für sportiven Einsatz oder sehr bergiges Gelände. [Unter anderem auch, weil langes Benutzen der Rücktrittbremse die Nabe in hohe Temperaturen versetzt, die zum „Auskochen“ des funktionswichtigen Fettes im Nabeninneren führt.] Daher verfügen Mountainbikes über Schenkelbremsen (Cantilever), ältere mit Zentralzug, neuere mit Direktzug (V-Bremsen); sie ermöglichen sowohl eine effektive Bremsung als auch eine sehr feine Dosierung der Bremskraft in beiden Rädern.


==Naben für Eingangräder==
==Naben für Eingangräder==
Zeile 71: Zeile 69:


Der billigste Weg, ein altes Schaltungsrad in einen Singlespeeder zu verwandeln, ist das Verwenden der vorhandenen Schaltungsnabe. Eine Nabe für aufgeschraubte Freilaufkassetten eignet sich hier am Besten, das einzelne BMX-Freilaufritzel kann direkt auf das vorhandene Gewinde geschraubt werden. Allerdings erhält man so oft Probleme mit der [[Kettenlinie]] und muss daher meist die Nabenachse „umgespacert“ (d.h. mittels Unterlegscheiben außermittig eingebaut) – oder aber anders eingespeicht werden.
Der billigste Weg, ein altes Schaltungsrad in einen Singlespeeder zu verwandeln, ist das Verwenden der vorhandenen Schaltungsnabe. Eine Nabe für aufgeschraubte Freilaufkassetten eignet sich hier am Besten, das einzelne BMX-Freilaufritzel kann direkt auf das vorhandene Gewinde geschraubt werden. Allerdings erhält man so oft Probleme mit der [[Kettenlinie]] und muss daher meist die Nabenachse „umgespacert“ (d.h. mittels Unterlegscheiben außermittig eingebaut) – oder aber anders eingespeicht werden.
<gallery>
Bild:Nabevormumspacern.JPG|Schraubkranznabe
Bild:NabemitFreilaufritzel.JPG|Schraubkranznabe mit BMX-Freilaufritzel
</gallery>


===Kassettennaben===
===Kassettennaben===
Zeile 84: Zeile 87:
===Scheibenbremsen===
===Scheibenbremsen===


An den meisten fertig erhältlichen Singlespeed-Mountainbikes sind am Vorder- und Hinterrad Scheibenbremsen verbaut. Sheldon Brown hielt dies für eine schlechte Wahl. Speziell am Hinterrad verhindere eine Scheibenbremse die Verwendung von Flip-Flop-Naben. Weiterhin ergeben sich Probleme bei fortschreitendem Kettenverschleiß, der eine Längung der Kette mit sich bringt. Man muss hierfür also (wenn man keinen [[Kettenspanner]] wie ein Schaltwerk benutzt) die Achse nach hinten verschieben, um die Kettenspannung aufrecht zu erhalten. Hierbei verändert sich die Position der Bremsscheibe zum Bremssattel – und erfordert größeren Aufwand der Justage. Brown gibt außerdem an, dass Eingang-Geländeräder in den meisten Fällen sowie für Gelände ungeeignet seien, die Scheibenbremsen erforderten. Gegen Vordere Scheibenbremsen spricht nichts, von der Hinterradverwendung rate er ab.
An den meisten fertig erhältlichen Singlespeed-Mountainbikes sind am Vorder- und Hinterrad Scheibenbremsen verbaut. Sheldon Brown hielt dies für eine schlechte Wahl. Speziell am Hinterrad verhindere eine Scheibenbremse die Verwendung von Flip-Flop-Naben. Weiterhin ergeben sich Probleme bei fortschreitendem Kettenverschleiß, der eine Längung der Kette mit sich bringt. Man muss hierfür also (wenn man keinen [[Kettenspanner]] wie ein Schaltwerk benutzt) die Achse nach hinten verschieben, um die Kettenspannung aufrecht zu erhalten. Hierbei verändert sich die Position der Bremsscheibe zum Bremssattel – und erfordert größeren Aufwand der Justage. Brown gibt außerdem an, dass Eingang-Geländeräder in den meisten Fällen sowieso für Gelände ungeeignet seien, die Scheibenbremsen erforderten. Gegen vordere Scheibenbremsen spricht nichts, von der Hinterradverwendung rate er ab.


===Schraubachsen vs. Schnellspanner===
===Schraubachsen vs. Schnellspanner===


Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass man zum Fahren mit starrem Gang eine Schraubachse braucht, d.h. die Nabe mit Muttern oder „Bolt-on“-Schrauben im Rahmen fixiert – eine Schnellspannachse könne den auftretenden Kräften des Starrbetriebs nicht standhalten. Das ist falsch.
Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass man zum Fahren mit starrem Gang eine [[Schraubachse]] braucht, d.h. die Nabe mit Muttern oder „Bolt-on“-Schrauben im Rahmen fixiert – eine Schnellspannachse könne den auftretenden Kräften des Starrbetriebs nicht standhalten. Das ist falsch.
Seit die meisten Fahrradrahmen mit vertikalen Ausfallenden gebaut werden, werden meist schwache  Aluschnellspanner benutzt und man spannt die Achsen auch nicht mehr so fest, wie man könnte. Mit einem guten Spanner (Shimano baut die besten) hält die Nabe auch in einem Gabelende.
Seit die meisten Fahrradrahmen mit vertikalen [[Ausfallende]]n gebaut werden, werden meist schwache  Aluschnellspanner benutzt und man spannt die Achsen auch nicht mehr so fest, wie man könnte. Mit einem guten Spanner (Shimano baut die besten) hält die Nabe auch in einem [[Gabelende]].
Ein Schnellspanner bietet einen nicht zu vernachlässigenden Zeitvorteil beim Umdrehen eines Flip-Flop-Rades. Auch spart man sich, den 15er Maulschlüssel mitzunehmen, nur um den Schlauch zu ersetzen.
Ein [[Schnellspanner]] bietet einen nicht zu vernachlässigenden Zeitvorteil beim Umdrehen eines [[Flip-Flop-Nabe|Flip-Flop-Rades]]. Auch spart man sich, den 15er Maulschlüssel mitzunehmen, nur um den Schlauch zu ersetzen.
 


==Rahmen und Singlespeed-Umbau==
==Rahmen und Singlespeed-Umbau==
Zeile 98: Zeile 100:
===Mountainbikes===
===Mountainbikes===


Ein starr betriebenes Mountainbike kann das Ultimum für härtere Transporteinsätze in der Stadt sein. Wenn man waghalsig genug ist, kann man damit natürlich auch ins Gelände fahren. Der Vorteil nahezu aller Mountainbikes ist die für den Starrbetrieb dienliche [[Bodenfreiheit]]. Leider haben die meisten aber vertikale Ausfallenden.
Ein starr betriebenes Mountainbike kann das Optimum für härtere Transporteinsätze in der Stadt sein. Wenn man waghalsig genug ist, kann man damit natürlich auch ins Gelände fahren. Der Vorteil nahezu aller Mountainbikes ist die für den Starrbetrieb dienliche [[Bodenfreiheit]]. Leider haben die meisten aber vertikale Ausfallenden.
Sheldon Brown benutzte ein altes [[Bridgestone]] CB-3 als Winterrad, ausgestattet mit einer 28/15-Übersetzung. Das ergab eine sehr leichte effektive Übersetzung von 3.63 (entspricht 49“/3,88m) – die perfekte Maschine für schneebedeckte Straßen. Eine so leichte Übersetzung macht eine Bremse fast unnötig; das Rad wird schon durch nicht Weitertreten genügend entschleunigt. Man kann ohnehin nicht sehr schnell damit fahren.
Sheldon Brown benutzte ein altes [[Bridgestone]] CB-3 als Winterrad, ausgestattet mit einer 28/15-Übersetzung. Das ergab eine sehr leichte effektive Übersetzung von 3.63 (entspricht 49“/3,88m) – die perfekte Maschine für schneebedeckte Straßen. Eine so leichte Übersetzung macht eine Bremse fast unnötig; das Rad wird schon durch nicht Weitertreten genügend entschleunigt. Man kann ohnehin nicht sehr schnell damit fahren.
Weiterhin nutzte Sheldon eine Reihe von Mountainbikes mit Flip-Flop-Naben, um auf der einen Seite einen Starr-Antrieb zu fahren und zwei verschiedene Freilauf-Übersetzungen auf der anderen Seite (ohne Kettenspanner?). (Das doppelte Freilaufritzel war mal eine 5er- oder 6er Schraub-Kassette, bei der drei oder vier Ritzel durch Spacer ersetzt wurden.)
Weiterhin nutzte Sheldon eine Reihe von Mountainbikes mit Flip-Flop-Naben, um auf der einen Seite einen Starr-Antrieb zu fahren und zwei verschiedene Freilauf-Übersetzungen auf der anderen Seite (ohne Kettenspanner, weil vorne -10T hinten +10T). (Das doppelte Freilaufritzel war mal eine 5er- oder 6er Schraub-Kassette, bei der drei oder vier Ritzel durch Spacer ersetzt wurden.)




Zeile 118: Zeile 120:




Bruce Ingle, ein Freund Browns und Mitglied der Charles River Wheelmen, hat da noch einen nachgelegt und ein dreifach fixes Mountainbike gebaut. Hierfür verwendete er eine Shimano Kassettennabe, deren Freilauf er kurzerhand starr lötete. Sheldon war etwas skeptisch, was die Langzeitprognose für diesen Aufbau betraf. Doch kopierte er den Antrieb. Ingle fuhr wie folgt:
Bruce Ingle, ein Freund Browns und Mitglied der "Charles River Wheelmen", hat da noch einen nachgelegt und ein dreifach fixes Mountainbike gebaut. Hierfür verwendete er eine Shimano Kassettennabe, deren Freilauf er kurzerhand starr lötete. Sheldon war etwas skeptisch, was die Langzeitprognose für diesen Aufbau betraf. Doch kopierte er den Antrieb. Ingle fuhr wie folgt:




Zeile 133: Zeile 135:




Die meisten neueren Räder (Baujahr seit den späten 1980ern) haben „vertikale“ Ausfallenden, in die man das Rad aufwärts einführt, um es in den Rahmen zu bringen. Sie werden zum Problem, wenn man das Schaltwerk weglassen will – denn dann fehlt eine Möglichkeit, die Kette zu spannen.
Die meisten neueren Räder (Baujahre seit den späten 1980ern) haben „vertikale“ Ausfallenden, in die man das Rad aufwärts einführt, um es in den Rahmen zu bringen. Sie werden zum Problem, wenn man das Schaltwerk weglassen will – denn dann fehlt eine Möglichkeit, die Kette zu spannen.


:'''Übersicht der gängigen Ausfallenden'''
<gallery caption="Übersicht der gängigen Ausfallenden">
<gallery caption="Übersicht der gängigen Ausfallenden">
Bild:Ausfaller_vertikal.JPG|Vertikal mit Schaltauge
Bild:Ausfaller_vertikal.JPG|Vertikal mit Schaltauge
Zeile 147: Zeile 148:




Die meisten neueren Schalterrahmen haben vertikale Ausfallenden. Das ist zweckdienlich, wenn man wirklich ein Schaltwerk benutzt. Wenn man aber den Antrieb vereinfachen (zu Singlespeed, starrem Antrieb oder Nabenschaltung) will, wird es kompliziert. Um das hinzukriegen, muss man lange mit verschiedenen Kettenblättern und Ritzeln herumexperimentieren. Eines von Sheldons Fixies basiert auf einem Cannondale-Tourer. Nur der Zufall wollte es, dass er seine bevorzugte Übersetzung 42/15 verbauen konnte. Wären die [[Kettenstrebe]]n auch nur etwas länger oder kürzer gewesen, hätte er ein  43er oder 41er Blatt verbauen müssen. Man nennt dies ''[[Magic Gear]]''.
Die meisten neueren Schaltrahmen haben vertikale Ausfallenden. Das ist zweckdienlich, wenn man wirklich ein Schaltwerk benutzt. Wenn man aber den Antrieb vereinfachen (zu Singlespeed, starrem Antrieb oder Nabenschaltung) will, wird es kompliziert. Um das hinzukriegen, muss man lange mit verschiedenen Kettenblättern und Ritzeln herumexperimentieren. Eines von Sheldons Fixies basiert auf einem Cannondale-Tourer. Nur der Zufall wollte es, dass er seine bevorzugte Übersetzung 42/15 verbauen konnte. Wären die [[Kettenstrebe]]n auch nur etwas länger oder kürzer gewesen, hätte er ein  43er oder 41er Blatt verbauen müssen. Man nennt dies ''[[Magic Gear]]''.




Das Einfügen oder Herausnehmen eines Kettengliedes verschiebt die Hinterradachse um einen halben Zoll (1,27 cm). Die Veränderung der Anzahl der Zähne der Zahnräder um eins entspricht einer Verschiebung von einem Achtelzoll (4mm). Wenn man z.B. eine effektive Übersetzung von 5,75 haben will (75“/6 Meter Entfaltung), nimmt man erstmal eine 42/15er Übersetzung. Das ergibt eine effektive Übersetzung von 5,77 (75.6"/6,05 Meter Entfaltung). Wenn die Kette so zu lose ist, kann man ein um einen Zahn größeres Kettenblatt verwenden, also ein 43er und so die Kette um 4mm straffen. Die so erzielte Übersetzung von 43/15 ergibt ein effektives Verhältnis von 5,91 (77,4“/6,19 Meter). Alternativ erlangt man dieselbe Kettenspannung mit der Übersetzung 42/16, das ergibt 5,41 (70,9“/5,67 m). Wenn man mit dieser Übersetzung nicht zufrieden ist, kann man ein Kettenglied hinzufügen und die Übersetzung 45/17 ketten. Damit erhält man eine effektive Entfaltung von 5,45 (71,5“/5,72m). Bei einer Verlängerung der Kette um zwei Glieder kettet man adäquat 48/18 (entspricht 5,49/72“/5,76m).
Das Einfügen oder Herausnehmen eines Kettengliedes verschiebt die Hinterradachse um einen halben Zoll (1,27 cm). Die Veränderung der Anzahl der Zähne der Zahnräder um eins entspricht einer Verschiebung von einem Achtelzoll (4mm). Wenn man z.B. eine effektive Übersetzung von 5,75 haben will (75“/6 Meter Entfaltung), nimmt man erstmal eine 42/15er Übersetzung. Das ergibt eine effektive Übersetzung von 5,77 (75.6 Zoll/6,05 Meter Entfaltung). Wenn die Kette so zu lose ist, kann man ein um einen Zahn größeres Kettenblatt verwenden, also ein 43er und so die Kette um 4mm straffen. Die so erzielte Übersetzung von 43/15 ergibt ein effektives Verhältnis von 5,91 (77,4 Zoll/6,19 Meter). Alternativ erlangt man dieselbe Kettenspannung mit der Übersetzung 42/16, das ergibt 5,41 (70,9“/5,67 m). Wenn man mit dieser Übersetzung nicht zufrieden ist, kann man ein Kettenglied hinzufügen und die Übersetzung 45/17 ketten. Damit erhält man eine effektive Entfaltung von 5,45 (71,5“/5,72m). Bei einer Verlängerung der Kette um zwei Glieder kettet man adäquat 48/18 (entspricht 5,49/72 Zoll/5,76m).
Weiterhin kann man auch etwas am hinteren Ende des Ausfallendes feilen, um der Achse etwas Spielraum zu geben.
Weiterhin kann man auch etwas am hinteren Ende des Ausfallendes feilen, um der Achse etwas Spielraum zu geben.
Man kann außerdem auch die Achse selber befeilen, um etwas mehr Verstellmöglichkeit zu erhalten.
Man kann außerdem auch die Achse selber befeilen, um etwas mehr Verstellmöglichkeit zu erhalten.
Zeile 169: Zeile 170:
===Die ENO Eccentric – die saubere Lösung für senkrechte Ausfallenden===
===Die ENO Eccentric – die saubere Lösung für senkrechte Ausfallenden===


Dem Problem der Kettenspannung in Rahmen mit senkrechten Dropouts kann von zwei Seiten her Rechnung getragen werden: durch horizontale Verschiebung entweder der Hinterradnabe oder der Tretlagerwelle. Oben erwähnt wurde ja bereits das Nachbearbeiten der Ausfallenden mit der Feile oder gar das Absägen der Hohlachsenden, um somit die Möglichkeit zum Nachspannen der Kette zu gewährleisten. Doch der hieraus entstehende Einstellbereich liegt bei maximal 7mm (10mm Durchmesser der Achsaufnahme minus 3mm Dicke des Schnellspanners). Ausserdem berücksichtigt selbst ein sogenannter magic gear nicht die fortschreitende Längung der Kette durch Verschleiß.
Dem Problem der Kettenspannung in Rahmen mit senkrechten Ausfallenden kann von zwei Seiten her Rechnung getragen werden: durch horizontale Verschiebung entweder der Hinterradnabe oder der Tretlagerwelle. Oben erwähnt wurde ja bereits das Nachbearbeiten der Ausfallenden mit der Feile oder gar das Absägen der Hohlachsenden, um somit die Möglichkeit zum Nachspannen der Kette zu gewährleisten. Doch der hieraus entstehende Einstellbereich liegt bei maximal 7mm (10mm Durchmesser der Achsaufnahme minus 3mm Dicke des Schnellspanners). Außerdem berücksichtigt selbst ein sogenannter magic gear nicht die fortschreitende Längung der Kette durch Verschleiß.


Eine technisch interessante und praktikable lösung bietet die Firma White Industries mit ihrer „ENO Eccentric Hub“. Diese Hinterradnabe verfügt über eine überdimensionierte Achse mit außermittig platzierten Achsenden. Der hieraus resultierende exzentrische Versatz der Nabenmitte zur Achsaufnahme in den Ausfallenden ermöglicht es, durch Verdrehen der Achsenden im Rahmen den Abstand vom Nabenmitte zur Tretlagerwelle im Rahmen zu variieren. Dies geschieht durch die exzentrische Rotation der Nabenmitte um die Achsaufnahme. Damit wird die Notwendigkeit einer externen Vorrichtung zur Kettenspannung überflüssig. So kann so die puristische Optik des klassischen Antriebsstrangs Kette – Ritzel – Kettenblatt in einem Rahmen mit senkrechten Dropouts realisiert werden.
Eine technisch interessante und praktikable lösung bietet die Firma White Industries mit ihrer „ENO Eccentric Hub“. Diese Hinterradnabe verfügt über eine überdimensionierte Achse mit außermittig platzierten Achsenden. Der hieraus resultierende exzentrische Versatz der Nabenmitte zur Achsaufnahme in den Ausfallenden ermöglicht es, durch Verdrehen der Achsenden im Rahmen den Abstand vom Nabenmitte zur Tretlagerwelle im Rahmen zu variieren. Dies geschieht durch die exzentrische Rotation der Nabenmitte um die Achsaufnahme. Damit wird die Notwendigkeit einer externen Vorrichtung zur Kettenspannung überflüssig. So kann so die puristische Optik des klassischen Antriebsstrangs Kette – Ritzel – Kettenblatt in einem Rahmen mit senkrechten Dropouts realisiert werden.
Zeile 175: Zeile 176:
[[Bild:Enoexcentric.jpg|Die White ENO]]
[[Bild:Enoexcentric.jpg|Die White ENO]]


Die Achsenden sind um 7,5mm aus der Nabenmitte versetzt. Damit kann bei einer Verdrehung der Nabe um 180 Grad eine maximale Verlängerung des Abstandes Tretlagermitte – Achsmitte von 15mm erreicht werden. Die Normale Kettenteilung, also der Abstand von einer Bolzenmitte zur nächsten, liegt bei einem halben Zoll, das macht 12,7mm. Selbst bei einer normalen Kette ohne [http://sheldonbrown.com/harris/chains.html half-link] kann also ein volles Gliederpaar (zwei Glieder, eins mit Aussenlaschen, eins mit Innenlaschen) ausgeglichen werden, da sich die Gesamtlänge des Gliederpaars von 25,4mm auf die beiden Antriebstrumme oben und unten zu gleichen Teilen verteilt.  
Die Achsenden sind um 7,5mm aus der Nabenmitte versetzt. Damit kann bei einer Verdrehung der Nabe um 180 Grad eine maximale Verlängerung des Abstandes Tretlagermitte – Achsmitte von 15mm erreicht werden. Die normale Kettenteilung, also der Abstand von einer Bolzenmitte zur nächsten, liegt bei einem halben Zoll, das macht 12,7mm. Selbst bei einer normalen Kette ohne [http://sheldonbrown.com/harris/chains.html half-link] kann also ein volles Gliederpaar (zwei Glieder, eins mit Außenlaschen, eins mit Innenlaschen) ausgeglichen werden, da sich die Gesamtlänge des Gliederpaars von 25,4mm auf die beiden Antriebstrumme oben und unten zu gleichen Teilen verteilt.  


Ein kleiner Nachteil dieser Konstruktion ist folgender: durch die exzentrische Rotation der Nabenmitte wird auch die horizontale Position des Laufrades im Rahmen verändert. Dies hat zwei spürbare Konsequenzen:
Ein kleiner Nachteil dieser Konstruktion ist folgender: durch die exzentrische Rotation der Nabenmitte wird auch die horizontale Position des Laufrades im Rahmen verändert. Dies hat zwei spürbare Konsequenzen:


1. es entsteht eine leichte Geometrieveränderung; die Höhe des Tretlagers und das Gefälle zwischen Sattelhöhe und Lenkerposition, die sogenannte Überhöhung, werden verändert.
1. Es entsteht eine leichte Geometrieveränderung; die Höhe des Tretlagers und das Gefälle zwischen Sattelhöhe und Lenkerposition, die sogenannte Überhöhung, werden verändert.


2. die Position der Felge im Rahmen wird verändert; damit entsteht auch ein Versatz der Felge zum Angriffspunkt der Felgenbremse. Beim Nachspannen der Kette kann es also notwendig werden, die Bremsbeläge neu zu justieren.
2. Die Position der Felge im Rahmen wird verändert; damit entsteht auch ein Versatz der Felge zum Angriffspunkt der Felgenbremse. Beim Nachspannen der Kette kann es also notwendig werden, die Bremsbeläge neu zu justieren.


Da aber der exzentrische Versatz der Achsenden zur Nabenmitte nur 7,5mm ausmacht, fallen diese Veränderungen kaum ins Gewicht.
Da aber der exzentrische Versatz der Achsenden zur Nabenmitte nur 7,5mm ausmacht, fallen diese Veränderungen kaum ins Gewicht.


Die ENO Eccentric gibt es in den meisten gängigen Rahmen- bzw Laufradvarianten: 28-Loch, 32-Loch und 36-Loch; 126mm, 130mm und 135mm Einbaubreite. Sie wird Als Flipflop-Nabe mit fixed/free Aufnahme ausgeliefert. Darüber hinaus ist sie auch in einer Scheibenbrems-Version erhältlich (nur free), für die man allerdings noch einen separat erhältlichen Disc-Adapter braucht, um die exzentrische Verdrehung an der Bremszange auszugleichen.
Die ENO Eccentric gibt es in den meisten gängigen Rahmen- bzw Laufradvarianten: 28-Loch, 32-Loch und 36-Loch; 126mm, 130mm und 135mm [[Einbaubreite]]. Sie wird als Flipflop-Nabe mit fixed/free Aufnahme ausgeliefert. Darüber hinaus ist sie auch in einer Scheibenbrems-Version erhältlich (nur free), für die man allerdings noch einen separat erhältlichen Disc-Adapter braucht, um die exzentrische Verdrehung an der Bremszange auszugleichen.


[[Bild:eno.jpg|Die ENO in fixed/free]]
[[Bild:eno.jpg|Die ENO in fixed/free]]


Die zweite hier angesprochene Lösung, nämlich die einer exzentrischen Tretlagerwelle für Standard-BSA Tretlagergehäuse, wird von der Firma Trickstuff angeboten unter dem Namen [http://www.trickstuff.de/index.php?p=d110de1 Exzentriker]. Vielleicht schreibt jemand anderes etwas zu diesem Produkt.
Die zweite hier angesprochene Lösung, nämlich die einer exzentrischen Tretlagerwelle für Standard-[[B.S.C.]] Tretlagergehäuse, wird von der Firma Trickstuff angeboten unter dem Namen [http://www.trickstuff.de/index.php?p=d110de1 Exzentriker]. Vielleicht schreibt jemand anderes etwas zu diesem Produkt.
</div>
</div>


Zeile 202: Zeile 203:
Die meisten älteren Eingang-Naben (BMX, starr oder Rücktritt) erfordern eine Kettenlinie von 40-42 mm (gemessen von der Mitte des Rahmens zur Mitte des Ritzels).
Die meisten älteren Eingang-Naben (BMX, starr oder Rücktritt) erfordern eine Kettenlinie von 40-42 mm (gemessen von der Mitte des Rahmens zur Mitte des Ritzels).
Mountainbikes haben oft etwas dickere Kettenstreben, sodass es sehr schwierig wird, ein mittelgroßes Kettenblatt innen an der Kurbel zu montieren, um jene Kettenlinie zu erhalten. Daher gibt es eine zweite Norm-Kettenlinie von 52 mm für Singlespeed-Mountainbikes. Die üblichen MTB-dreifach-Kurbeln haben eine Kettenlinie von 52-57mm am äußeren Kettenblatt und 47,5-50 mm am mittleren.
Mountainbikes haben oft etwas dickere Kettenstreben, sodass es sehr schwierig wird, ein mittelgroßes Kettenblatt innen an der Kurbel zu montieren, um jene Kettenlinie zu erhalten. Daher gibt es eine zweite Norm-Kettenlinie von 52 mm für Singlespeed-Mountainbikes. Die üblichen MTB-dreifach-Kurbeln haben eine Kettenlinie von 52-57mm am äußeren Kettenblatt und 47,5-50 mm am mittleren.
Der Vorteil an einer für Singlespeed umgebauten Shimano Freilaufnabe ist der, dass man mittels der Spacer das Ritzel an jede gewünschte (oder vom Kettenblatt geforderte) Position schieben kann.
Der Vorteil an einer für Singlespeed umgebauten Shimano Freilaufnabe ist der, dass man mittels der [[Spacer]] das Ritzel an jede gewünschte (oder vom Kettenblatt geforderte) Position schieben kann.
Detaillierte Informationen zu diesem Thema finden sich im Eintrag Kettenlinie.
Detaillierte Informationen zu diesem Thema finden sich im Eintrag Kettenlinie.


Zeile 213: Zeile 214:


Es braucht ein bisschen Erfahrung, um die richtige Härte der Schläge auf die Kette und den passenden Lockerungsgrad der Schrauben herauszufinden, es lernt sich aber recht leicht. Nach dem ersten Durchgang zieht man die Kettenblatt-Schrauben etwas fester an und überprüft wieder. Hierbei geht man immer nach demselben Muster vor – wie man das auch bei den Radmuttern eines Autos tun sollte. Sheldons Methode war die folgende: Zuerst die Schraube gegenüber der Kurbel, dann im Uhrzeigersinn die übernächste (144°), dann wieder die übernächste, usw. - bis zur fünften. Niemals darf man zwei direkt angrenzende Schrauben nacheinander anziehen. Man kann selbstverständlich auch gegen den Uhrzeigersinn vorgehen. Aber man sollte sich angewöhnen, immer nach dem gleichen Muster vorzugehen. Dies verringert die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes von Kettenblattschrauben immens.  
Es braucht ein bisschen Erfahrung, um die richtige Härte der Schläge auf die Kette und den passenden Lockerungsgrad der Schrauben herauszufinden, es lernt sich aber recht leicht. Nach dem ersten Durchgang zieht man die Kettenblatt-Schrauben etwas fester an und überprüft wieder. Hierbei geht man immer nach demselben Muster vor – wie man das auch bei den Radmuttern eines Autos tun sollte. Sheldons Methode war die folgende: Zuerst die Schraube gegenüber der Kurbel, dann im Uhrzeigersinn die übernächste (144°), dann wieder die übernächste, usw. - bis zur fünften. Niemals darf man zwei direkt angrenzende Schrauben nacheinander anziehen. Man kann selbstverständlich auch gegen den Uhrzeigersinn vorgehen. Aber man sollte sich angewöhnen, immer nach dem gleichen Muster vorzugehen. Dies verringert die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes von Kettenblattschrauben immens.  
Hat man so das Kettenblatt möglichst mittig montiert, überprüft man wieder die Kettenspannung an der Hinterradnabe und stellt sie wieder etwas stärker – bis kurz vor das Verklemmen. So leicht, wie sich der Antrieb bei geringster Kettenspannung dreht, sollte es nun rundherum gehen – bei sowenig Durchhängen der Kette wie möglich.
Hat man so das Kettenblatt möglichst mittig montiert, überprüft man wieder die Kettenspannung an der Hinterradnabe und stellt sie wieder etwas stärker – bis kurz vor das Verklemmen. So leicht, wie sich der Antrieb bei geringster Kettenspannung dreht, sollte es nun rundherum gehen – bei so wenig Durchhängen der Kette wie möglich.


===Lebensverlängernde Maßnahmen für Kette und Ritzel===
===Lebensverlängernde Maßnahmen für Kette und Ritzel===


Will man das Maximum an Lebenszeit aus Kette und Zahnrädern herausholen, sollte man Ritzel und Kettenblätter mit gerader Zähneanzahl verwenden. Mehr dazu im Beitrag Ketten-Lebensdauer.
Will man das Maximum an Lebenszeit aus Kette und Zahnrädern herausholen, sollte man Ritzel und Kettenblätter mit gerader Zähneanzahl verwenden. Mehr dazu im Beitrag [[Verlängern der Lebensdauer von Kette und Ritzel]].
 


===Kettenspanner für vertikale Ausfallenden===
===Kettenspanner für vertikale Ausfallenden===
Zeile 301: Zeile 301:
== Quellen ==
== Quellen ==
* Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://sheldonbrown.com/singlespeed.html Singlespeed Conversions] von der Website [http://sheldonbrown.com/ Sheldon Browns]. Der Originalautor des Artikels ist [[Sheldon Brown]].
* Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://sheldonbrown.com/singlespeed.html Singlespeed Conversions] von der Website [http://sheldonbrown.com/ Sheldon Browns]. Der Originalautor des Artikels ist [[Sheldon Brown]].
[[Kategorie:Singlespeed]]
{{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=Singlespeed}}
[[Kategorie:Antriebstechnik]]
{{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=Ohne Schaltung}}
[[Kategorie:Mountainbike]]
{{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=Mountainbike}}
[[Kategorie:Sheldon Brown]]
{{Weitere Artikel Kategorie|categoryname=Sheldon Brown}}
[[Kategorie:Artikel des Monats]]
[[Kategorie:Artikel des Monats]]
[[Kategorie:2010]]
{{#widget:VGWort|publiccounter=dd4c93787b6d41eeb23e7064c4bf1749}}
15.322

Bearbeitungen