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Züge: Unterschied zwischen den Versionen

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Schalt- und Bremszüge zeigen oft den Unterschied zwischen einem hastig zusammengestellten Fahrrad und einem Fahrrad, das von einem [[Zweiradmechaniker]] aufgebaut wurde, der Sorgfalt bei seiner Tätigkeit walten lässt.
Schalt- und Bremszüge zeigen oft den Unterschied zwischen einem hastig zusammengestellten Fahrrad und einem Fahrrad, das von einem [[Zweiradmechaniker]] aufgebaut wurde, der Sorgfalt bei seiner Tätigkeit walten lässt.


Insbesondere heutzutage, da alle Naselang ein neues [[Lenker]]design auftaucht, muss ein guter Mechaniker die Theorie der Zugverlegung verstehen. Man kann sich nicht mehr auf ein paar routinierte "Über den Daumen gepeilte" Verlegungen verlasssen, um die Züge ordentlich zu verlegen.
Insbesondere heutzutage, da alle Naselang ein neues [[Lenker]]design auftaucht, muss ein guter Mechaniker die Theorie der Zugverlegung verstehen. Man kann sich nicht mehr auf ein paar routinierte "Über den Daumen gepeilte" Verlegungen verlassen, um die Züge ordentlich zu verlegen.


Obwohl die meisten Leute eine Menge Wert auf die Auswahl der richtigen [[Schaltwerk]]e und [[Bremse]]n für ein bestimmtes Fahrrad legen, ist doch eine gute Zugverlegung viel wichtiger als die meisten Unterschiede zwischen Brems- und Schaltsystemen. Die teuersten Bremsen und Schaltwerke/Umwerfer werden schlecht funktionieren, wenn in den Seilzugführungen viel Reibung oder Spiel besteht. Sogar die billigsten Bremsen und Schaltsysteme können noch sehr zufriedenstellend funktionieren, wenn man die Züge sorgfältig verlegt.
Obwohl die meisten Leute eine Menge Wert auf die Auswahl der richtigen [[Schaltwerk]]e und [[Bremse]]n für ein bestimmtes Fahrrad legen, ist doch eine gute Zugverlegung viel wichtiger als die meisten Unterschiede zwischen Brems- und Schaltsystemen. Die teuersten Bremsen und Schaltwerke/Umwerfer werden schlecht funktionieren, wenn in den Seilzugführungen viel Reibung oder Spiel besteht. Sogar die billigsten Bremsen und Schaltsysteme können noch sehr zufriedenstellend funktionieren, wenn man die Züge sorgfältig verlegt.


Die große Mehrheit der Wartungsprobleme bei Bremsen und Schaltungen basieren auf Reibung in den Zügen und nicht auf Defekte der Hebel, Zangen oder Schaltwerke.
Die große Mehrheit der Wartungsprobleme bei Bremsen und Schaltungen basieren auf Reibung in den Zügen und nicht auf Defekte der Hebel, Zangen oder Schaltwerke.
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==Wie Züge funktionieren==
==Wie Züge funktionieren==
Züge, die bei Fahrrädern benutzt werden, sind normalerweise zweiteilig. Der innere Teil ist ein Draht, der aus einem vedrillten Satz dünner [[Stahl]]drähte besteht. Der äußere Teil ist die [[Zughülle]], die ebenfalls aus flexiblem Stahl beshet. Normalerweise ist dieser Draht zu einer Spirale geformt. Der innere Draht verläuft in der Mitte der Zughülle (s. auch [[Bowdenzug]]). Beide Teile sind gleichermaßen wichtig, kein Teil funktioniert für sich alleine.
Züge, die bei Fahrrädern benutzt werden, sind normalerweise zweiteilig. Der innere Teil ist ein Draht, der aus einem vedrillten Satz dünner [[Stahl]]drähte besteht. Der äußere Teil ist die [[Zughülle]], die ebenfalls aus flexiblem Stahl besteht. Normalerweise ist dieser Draht zu einer Spirale geformt. Der innere Draht verläuft in der Mitte der Zughülle (s. auch [[Bowdenzug]]). Beide Teile sind gleichermaßen wichtig, kein Teil funktioniert für sich alleine.


;Issac Newton sagt:
;Issac Newton sagt:
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Im Fall von Fahrradbowdenzügen heißt das, dass es keinen Zugkraft am inneren Draht geben kann, ohne dass die äußere Hülle mit gleicher Kraft in die andere Richtung drückt.
Im Fall von Fahrradbowdenzügen heißt das, dass es keinen Zugkraft am inneren Draht geben kann, ohne dass die äußere Hülle mit gleicher Kraft in die andere Richtung drückt.


Um Gewicht zu sparen ersetzen bei vielen Fahrrädern Teile des Rahmens einzelne Sektionen der Zughülle. Das wird durch [[Zuganschlag|Zuganschläge]] am Rahmen oder der [[Gabel]] erreicht. Ein Zuganschlag hat eine Buchse, die das Ende der Zughülle aufnimmt, und einen schmalen Durchlass, durch den nur der innere Zug gelegt werden kann. Der "Druck" der Zughülle wird so auf den Rahmen umgelenkt. Jetzt kann der innnere Zug frei verlaufen, bis er auf den nächsten entgegengesetzten Zuganschlag trifft, wo der "Druck" des Rahmens auf ein weiteres Stück äußere Zughülle zurück übertragen wird.
Um Gewicht zu sparen ersetzen bei vielen Fahrrädern Teile des Rahmens einzelne Sektionen der Zughülle. Das wird durch [[Zuganschlag|Zuganschläge]] am Rahmen oder der [[Gabel]] erreicht. Ein Zuganschlag hat eine Buchse, die das Ende der Zughülle aufnimmt, und einen schmalen Durchlass, durch den nur der innere Zug gelegt werden kann. Der "Druck" der Zughülle wird so auf den Rahmen umgelenkt. Jetzt kann der innere Zug frei verlaufen, bis er auf den nächsten entgegengesetzten Zuganschlag trifft, wo der "Druck" des Rahmens auf ein weiteres Stück äußere Zughülle zurück übertragen wird.


Diese "freie Zugverlegung" kann überall dort angewendet werden, wo der Zug in einer geraden Linie verläuft und nicht um eine Kurve gelegt werden muss. Zughüllen müssen vom Lenker bis zum Rahmen verlegt werden, um die Lenkbewegungen des Lenkers aufzunehmen. Im allgemeinen werden Zughüllenstücke dort verwendet, wo die Richtung des Zugs verändert werden muss.
Diese "freie Zugverlegung" kann überall dort angewendet werden, wo der Zug in einer geraden Linie verläuft und nicht um eine Kurve gelegt werden muss. Zughüllen müssen vom Lenker bis zum Rahmen verlegt werden, um die Lenkbewegungen des Lenkers aufzunehmen. Im allgemeinen werden Zughüllenstücke dort verwendet, wo die Richtung des Zugs verändert werden muss.
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Auf den ersten Blick glauben viele Leute, dass Zughüllen aus Kunststoff sind. Tatsächlich sind sie aus Stahl und der Kunststoff schützt das Metall vor Feuchtigkeit. Zudem schont der Kunststoff den Lack des Rahmens.
Auf den ersten Blick glauben viele Leute, dass Zughüllen aus Kunststoff sind. Tatsächlich sind sie aus Stahl und der Kunststoff schützt das Metall vor Feuchtigkeit. Zudem schont der Kunststoff den Lack des Rahmens.


Klassische Zughüllen bestehen aus einer eng gewickelten Stahldrahtspirale, die einer Feder mit sehr kleinem Durchmesser ähnelt. Diese Spirale hat keine besondere Stabiltät bezüglich Zugkräften. Sie kann jedoch kaum zusammengedrückt werden, da die einzelnen Windungen dicht an dicht liegen.
Klassische Zughüllen bestehen aus einer eng gewickelten Stahldrahtspirale, die einer Feder mit sehr kleinem Durchmesser ähnelt. Diese Spirale hat keine besondere Stabilität bezüglich Zugkräften. Sie kann jedoch kaum zusammengedrückt werden, da die einzelnen Windungen dicht an dicht liegen.


In der 1970er Jahren verlief der innere Zug mitten durch diese Stahlspirale mit [[Fett]] als Schmierung. Moderen Zughüllen haben einen Kunststoffmantel (den sog. [[Liner]]), der den inneren Zug umgibt. Das reduziert die Reibung deutlich. Manche hochwertigen Zugsysteme, wie zum Beispiel die [[Gore-Tex]] [[Ride-On]] Züge, lassen diesen Liner auch dort verlaufen, wo keine äußere Hülle ist. Bei diesen Systemen ist eine besondere reibungsreduzierende Schicht auf den inneren Zügen aufgebracht.
In der 1970er Jahren verlief der innere Zug mitten durch diese Stahlspirale mit [[Fett]] als Schmierung. Moderne Zughüllen haben einen Kunststoffmantel (den sog. [[Liner]]), der den inneren Zug umgibt. Das reduziert die Reibung deutlich. Manche hochwertigen Zugsysteme, wie zum Beispiel die [[Gore-Tex]] [[Ride-On]] Züge, lassen diesen Liner auch dort verlaufen, wo keine äußere Hülle ist. Bei diesen Systemen ist eine besondere reibungsreduzierende Schicht auf den inneren Zügen aufgebracht.


===Kompressionslose "Index-kompatible" Zughüllen===
===Kompressionslose "Index-kompatible" Zughüllen===
Mit Aufkommen der [[indiziert]]en Schaltung in Kombination mit Schalthebeln, die am Lenker montiert werden, stellte sich heraus, dass klassische Zughüllen eine Quelle für unpräzises Schaltverhalten waren. Das liegt daran, dass sich die effektive Länge der Zughülle verändert, wenn man sie biegt. Bei Bremsen ist das kein Problem. Man kann zwar unter Umständen wahrnehmen, dass die Hinterradbremse sich leicht zuzieht, wenn man den Lenker stark einschlägt, aber in der Praxis macht man das nicht, wenn das Fahrrad in Bewegung ist.
Mit Aufkommen der [[indiziert]]en Schaltung in Kombination mit Schalthebeln, die am Lenker montiert werden, stellte sich heraus, dass klassische Zughüllen eine Quelle für unpräzises Schaltverhalten waren. Das liegt daran, dass sich die effektive Länge der Zughülle verändert, wenn man sie biegt. Bei Bremsen ist das kein Problem. Man kann zwar unter Umständen wahrnehmen, dass die Hinterradbremse sich leicht zuzieht, wenn man den Lenker stark einschlägt, aber in der Praxis macht man das nicht, wenn das Fahrrad in Bewegung ist.


Diese kleine Varianz der Zughüllenlänge ist jedoch zuviel für indiziertes Schalten. Daher hat [[Shimano]] die [[SIS]] Zughüllen eingeführt, die inzwischen weit am Markt verbreitet sind und entsprechend oft kopiert werden. Diese Zughüllen bestehen nicht aus einer Drahtspirale sondern aus einem Bündel von Drähten, die genau parallel zur Zughülle verlaufen. Sie werden durch die innere Ummantelung (dem Liner) und der äußeren Kunststoffschicht in Position gehalten.
Diese kleine Varianz der Zughüllenlänge ist jedoch zu viel für indiziertes Schalten. Daher hat [[Shimano]] die [[SIS]] Zughüllen eingeführt, die inzwischen weit am Markt verbreitet sind und entsprechend oft kopiert werden. Diese Zughüllen bestehen nicht aus einer Drahtspirale sondern aus einem Bündel von Drähten, die leicht spiralförmig aber fast parallel zur Zughülle verlaufen. Sie werden durch die innere Ummantelung (dem Liner) und der äußeren Kunststoffschicht in Position gehalten.


"Kompressionslose Hüllen" verändern ihre Länge nicht signifikant, wenn sie gebogen werden. Dadurch kann der Schalthebel immer die richtige Einstellung an den Umwerfer oder das Schaltwerk weitergeben, sogar wenn der Lenker komplett eingeschlagen ist oder die Züge sich durch Unebenheiten auf- und abbewegen.
"Kompressionslose Hüllen" verändern ihre Länge nicht signifikant, wenn sie gebogen werden. Dadurch kann der Schalthebel immer die richtige Einstellung an den Umwerfer oder das Schaltwerk weitergeben, sogar wenn der Lenker komplett eingeschlagen ist oder die Züge sich durch Unebenheiten auf- und abbewegen.
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===Spiralhüllen===
===Spiralhüllen===
Konventionelle Spiralhüllen können mit einem guten [[Seitenschneider]] oder einem speziellen [[Bowdenzugschneidewerkzeug]] gekürzt werden. Wenn man die Hülle kürzt, wird mancher Schnitt sauber sein und mancher Schnitt wird die letzte Spiralwindung zudrücken, so dass der Durchlass für den Zug zusammengedrückt wird. Für gerwöhnlich kann man mit einem zweiten Schnitt diesen verbogenen halben Bogen begradigen.
Konventionelle Spiralhüllen können mit einem guten [[Seitenschneider]] oder einem speziellen [[Bowdenzugschneidewerkzeug]] gekürzt werden. Wenn man die Hülle kürzt, wird mancher Schnitt sauber sein und mancher Schnitt wird die letzte Spiralwindung zudrücken, so dass der Durchlass für den Zug zusammengedrückt wird. Für gewöhnlich kann man mit einem zweiten Schnitt diesen verbogenen halben Bogen begradigen.


Selbst wenn man absolut sauber schneidet wird das geschnittene Ende wegen der Neigung der Spirale kaum gerade und senkrecht sein. Sorgfältige Mechaniker schleifen oder feilen das Hüllenende, so dass es eben und glatt wird. Das beste Werkzeug hierfür ist ein [[Schleifstein]]. Man kann diese Arbeit aber auch gut mit einer [[Feile]] erledigen, falls man keinen Schleifstein zur Hand hat.
Selbst wenn man absolut sauber schneidet wird das geschnittene Ende wegen der Neigung der Spirale kaum gerade und senkrecht sein. Sorgfältige Mechaniker schleifen oder feilen das Hüllenende, so dass es eben und glatt wird. Das beste Werkzeug hierfür ist ein [[Schleifstein]]. Man kann diese Arbeit aber auch gut mit einer [[Feile]] erledigen, falls man keinen Schleifstein zur Hand hat.


Wenn man die Hüllen kürzt wird auch das Ende der Kunststoffummantelung (Liner) geschnitten und häufig zusammengedrückt. Man ihn mit einem [[Anreißer]] oder einem scharfen Dorn öffnen und wieder rund formen. Wenn man einen Schleifstein benutzt, um das Ende der Hülle zu bearbeiten, sollte man den Anreßer direkt zur Hand haben, sobald man die Hülle geschliffen hat. Die Hitze, die beim Schleifen entsteht, wird den Liner teilweise schmelzen. Wenn man nun den Anreißer hineinsticht, bevor die Hülle abkühlt, kann man nicht nur den Liner rund formen. Die Form des Anreißers wird tatsächlich den Liner etwas aufweiten, so dass der Zug leichter hinein- bzw. hinauslaufen kann.
Wenn man die Hüllen kürzt wird auch das Ende der Kunststoffummantelung (Liner) geschnitten und häufig zusammengedrückt. Man ihn mit einem [[Anreißer]] oder einem scharfen Dorn öffnen und wieder rund formen. Wenn man einen Schleifstein benutzt, um das Ende der Hülle zu bearbeiten, sollte man den Anreißer direkt zur Hand haben, sobald man die Hülle geschliffen hat. Die Hitze, die beim Schleifen entsteht, wird den Liner teilweise schmelzen. Wenn man nun den Anreißer hineinsticht, bevor die Hülle abkühlt, kann man nicht nur den Liner rund formen. Die Form des Anreißers wird tatsächlich den Liner etwas aufweiten, so dass der Zug leichter hinein- bzw. hinauslaufen kann.
 
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{|
|-
|colspan=2|[[Datei:cable-cuts.png|Unbearbeitetes und bearbeitetes Zughüllenende]]
|-
| Unearbeitetes<br>Zughüllenende
|align=right|Bearbeitetes<br>Zughüllenende
|}
</center>


===Kompressionslose Hüllen===
===Kompressionslose Hüllen===
Ohne richtiges Werkzeug ist es sehr schwierig, kompressionslose Hüllen zu schneiden. Es gibt spezielle Zugschneider, die genau für diesen Zweck gebaut werden. Sie haben eingekerbte Klingen, die die Hülle sozusagen umschließen und ein Zusammendrücken so weit wie möglich verhindern, wenn der Schnitt durchgeführt wird.  
Ohne richtiges Werkzeug ist es sehr schwierig, kompressionslose Hüllen zu schneiden. Es gibt spezielle Zugschneider, die genau für diesen Zweck gebaut werden. Sie haben eingekerbte Klingen, die die Hülle sozusagen umschließen und ein Zusammendrücken so weit wie möglich verhindern, wenn der Schnitt durchgeführt wird.  


Manche Leute haben kein solches Werkzeug und benutzen ein Handschleifer (wie zum beispiel einen [[Dremel]]) mit einem Schneideaufsatz.
Manche Leute haben kein solches Werkzeug und benutzen ein Handschleifer (wie zum Beispiel einen [[Dremel]]) mit einem Schneideaufsatz.


Es ist nicht nötig, die Enden von kompressionslosen Hüllen zu schleifen. Wenn man sie mit einem passenden Werkzeug schneidet, werden die Enden flach. Es kann jedoch nichtsdestotrotz notwendig sein, mit einem Anreißer oder einem Dorn den Kunstoffliner zu öffnen.
Es ist nicht nötig, die Enden von kompressionslosen Hüllen zu schleifen. Wenn man sie mit einem passenden Werkzeug schneidet, werden die Enden flach. Es kann jedoch nichtsdestotrotz notwendig sein, mit einem Anreißer oder einem Dorn den Kunstoffliner zu öffnen.
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==Zugverlegung==
==Zugverlegung==
===Die vier Gebote der Zugverlegung===
===Die vier Gebote der Zugverlegung===
#Der [[Lenker]] muss so bewegt werden können, dass in beiden Richtungen die Züge die Bewegung verhindern. Die einzige Grenze für die Lenkerbewegung darf nur sein, dass entweder der Lenker ans [[Oberrohr]] stößt oder die Bremse bzw. die Reflektorenbefestigung ans [[Unterrohr]] stößt.
#Der [[Lenker]] muss in beide Richtungen frei drehbar sein ohne durch einen zu straff gezogenen Zug behindert zu werden. Die einzige Grenze für die Lenkerbewegung darf nur sein, dass entweder der Lenker ans [[Oberrohr]] stößt oder die Bremse bzw. die Reflektorenbefestigung ans [[Unterrohr]] stößt.
#Keine Biegungen in die falsche Richtung. Zum Beispiel verlässt der Zug für die hintere Bremse das Oberrohr und macht einen Bogen nach unten zur [[Bremszange]]. Das sollte in einer fließenden Bewegung von parallel zum Oberrohr bis hin zu parallel zu den [[Sitzstrebe]]n passieren. Wenn sich der Zug zuerst ein wenig nach oben bewegt und dann erst nach unten abbiegt, dürfte die Zughülle an dieser Stelle zu lang sein. Wenn die Zughülle erst an der Bremse vorbei verläuft, um dann einen Bogen zurück in Richtung Bremse zu machen, ist er defintiv zu lang.
#Keine Biegungen in die falsche Richtung. Zum Beispiel verlässt der Zug für die hintere Bremse das Oberrohr und macht einen Bogen nach unten zur [[Bremszange]]. Das sollte in einer fließenden Bewegung von parallel zum Oberrohr bis hin zu parallel zu den [[Sitzstrebe]]n passieren. Wenn sich der Zug zuerst ein wenig nach oben bewegt und dann erst nach unten abbiegt, dürfte die Zughülle an dieser Stelle zu lang sein. Wenn die Zughülle erst an der Bremse vorbei verläuft, um dann einen Bogen zurück in Richtung Bremse zu machen, ist er definitiv zu lang.
#Die Biegungen, die nicht vermieden werden können, sollten so weit (in Grad gemessen) wie möglich sein.
#Die Biegungen, die nicht vermieden werden können, sollten so weit (in Grad gemessen) wie möglich sein.
#Zughüllen sollten immer so kurz wie möglich sein, ohne die obigen Regeln zu verletzen.
#Zughüllen sollten immer so kurz wie möglich sein, ohne die obigen Regeln zu verletzen.
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* Vermische niemals die Systeme: Entweder verlaufen beide Züge über oder beide unter dem Lenker. Das kann allerdings nur mit ästhetischen Gründen und nicht mechanisch begründet werden.
* Vermische niemals die Systeme: Entweder verlaufen beide Züge über oder beide unter dem Lenker. Das kann allerdings nur mit ästhetischen Gründen und nicht mechanisch begründet werden.
;"Æro" Bremshebel mit Zugverlegung unter dem [[Lenkerband]]
;"Æro" Bremshebel mit Zugverlegung unter dem [[Lenkerband]]
* Der übliche Aufbau funktioniert so, dass die Züge an der Innenseite des oberen Teils des Dropbars mit dem Lenkerband fest an den Lenker gesichert verlegt werden. Dabei ist es ehr wichtig, dass die Zughülle fest an den Lenker anliegt, da sonst das Bremsen schwammig wirkt.<br />Um einen sicheren Kontakt der Zughülle mit dem Zuganschlag des Bremshebels herzustellen, sollten die Züge komplett verlegt werden und unter Spannung gesetzt werden, bevor sie an den Lenker geklebt werden. Ein Weg, das zu erreichen, kann sein, den Bremshebel mit einem [[Riemen]] festzuzurren, während man die Zughülle am oberen Teil des Lenkers befestigt. Es hat sich als praktisch bewährt, die Zughülle hier mit einem Klebeband zu befestigen, da es das aufkleben des Lenkerbands erleichtert. Zudem wird auch ein späteres Wechseln des Lenkerbands vereinfacht.
* Der übliche Aufbau funktioniert so, dass die Züge an der Innenseite des oberen Teils des Dropbars mit dem Lenkerband fest an den Lenker gesichert verlegt werden. Dabei ist es ehr wichtig, dass die Zughülle fest an den Lenker anliegt, da sonst das Bremsen schwammig wirkt.<br />Um einen sicheren Kontakt der Zughülle mit dem Zuganschlag des Bremshebels herzustellen, sollten die Züge komplett verlegt werden und unter Spannung gesetzt werden, bevor sie an den Lenker geklebt werden. Ein Weg, das zu erreichen, kann sein, den Bremshebel mit einem [[Riemen]] fest zu zurren, während man die Zughülle am oberen Teil des Lenkers befestigt. Es hat sich als praktisch bewährt, die Zughülle hier mit einem Klebeband zu befestigen, da es das aufkleben des Lenkerbands erleichtert. Zudem wird auch ein späteres Wechseln des Lenkerbands vereinfacht.
* Der Bremszug für die hintere Bremse kann sowohl links als auch rechts am [[Steuerrohr]] vorbeilaufen. Wenn man den Lenker ganz einschlägt, wird der Zug festgezogen. Bei Bewegen in die andere Richtung wird er mehr entspannt. Bei Bremsen mit [[Seitenzugbremse]]n limitiert der obere Arm der Bremse die Bewegungsfreiheit des Lenkers durch Kontakt mit dem [[Unterrohr]].<br />Der hintere Bremszug sollte auf der dem vorderen Bremszug gegenüberliegenden Seite am Vorbau vorbeilaufen. So wird keine zusätzliches Durchhängen im hinteren Zug verursacht, da der Lenker sich nicht so weit bewegen kann, dass der hintere Zug auf Spannung kommt.
* Der Bremszug für die hintere Bremse kann sowohl links als auch rechts am [[Steuerrohr]] vorbeilaufen. Wenn man den Lenker ganz einschlägt, wird der Zug festgezogen. Bei Bewegen in die andere Richtung wird er mehr entspannt. Bei Bremsen mit [[Seitenzugbremse]]n limitiert der obere Arm der Bremse die Bewegungsfreiheit des Lenkers durch Kontakt mit dem [[Unterrohr]].<br />Der hintere Bremszug sollte auf der dem vorderen Bremszug gegenüberliegenden Seite am Vorbau vorbeilaufen. So wird keine zusätzliches Durchhängen im hinteren Zug verursacht, da der Lenker sich nicht so weit bewegen kann, dass der hintere Zug auf Spannung kommt.


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*Falls der [[Vorbau]] ein Loch hat und als Zuganschlag funktioniert, wird der Zug der Vorderradbremse oberhalb des Lenkers geführt.
*Falls der [[Vorbau]] ein Loch hat und als Zuganschlag funktioniert, wird der Zug der Vorderradbremse oberhalb des Lenkers geführt.
*Der Zug der Hinterradbremse sollte um den Vorbau herum verlaufen außer es gibt einen Zuganschlag, der nicht mittig sondern seitlich so am Oberrohr liegt, dass er dem Bremshebel der Hinterradbremse zugewandt ist.
*Der Zug der Hinterradbremse sollte um den Vorbau herum verlaufen außer es gibt einen Zuganschlag, der nicht mittig sondern seitlich so am Oberrohr liegt, dass er dem Bremshebel der Hinterradbremse zugewandt ist.
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;Diese Zughülle ist zu lang - es wird unnötige Reibung und Toleranzen geben:
[[Datei:cable-terry.long.png|Zug und Zughülle zu lang]]
;Diese Zughülle ist korrekt verlegt:
[[Datei:cable-terry.medium.png|Zug und Zughülle zu lang]]
;Diese Zughülle ist zu kurz - wenn man die Bremse betätigt, reicht die Zughüllenlänge nicht aus:
[[Datei:cable-terry.short.png|Zug und Zughülle zu lang]]
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====Vorne Rechts oder Vorne Links?====
====Vorne Rechts oder Vorne Links?====
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====Über oder unter dem Tretlagergehäuse?====
====Über oder unter dem Tretlagergehäuse?====
;Über: Bis in die Mitte der 1980er Jahre war die übliche Schaltzugverlegung oberhalb des [[Tretlagergehäuse]]s. Dabei wurden entweder kurze Zughüllenstücke oder einfache [[Zugführung]]en benutzt. Diese Zugführungen waren entweder [[Anlötteil]]e oder wurden an den Rahmen geklemmt bzw. geschraubt. Von dieser Zugführung aus verlief der Schaltzug oben auf der [[Kettenstrebe]] zu einem Zuganschlag am Ende der Strebe und ging dann in die letzte Biegung in Richtung Schaltwerk über.<br />Das funktionierte ganz gut bis die [[Mountainbike]]s aufkamen und ein drittes (sehr kleines) [[Kettenblatt]] zum Standard wurden. Der erweiterte [[Käfig]] des [[Umwerfer]]s kam so mit der Zugführung in Konflikt.
;Über: Bis in die Mitte der 1980er Jahre war die übliche Schaltzugverlegung oberhalb des [[Tretlagergehäuse]]s. Dabei wurden entweder kurze Zughüllenstücke oder einfache [[Zugführung]]en benutzt. Diese Zugführungen waren entweder [[Anlötteil]]e oder wurden an den Rahmen geklemmt bzw. geschraubt. Von dieser Zugführung aus verlief der Schaltzug oben auf der [[Kettenstrebe]] zu einem Zuganschlag am Ende der Strebe und ging dann in die letzte Biegung in Richtung Schaltwerk über.<br />Das funktionierte ganz gut bis die [[Mountainbike]]s aufkamen und ein drittes (sehr kleines) [[Kettenblatt]] zum Standard wurden. Der erweiterte [[Käfig]] des [[Umwerfer]]s kam so mit der Zugführung in Konflikt.
;Unter: Die populärste Lösung für das Problem war die Zugführung unter dem Tretlagergehäuse. Der Zuganschlag an der Kettenstrebe wandert nach unten. Das ahtte den Vorteil, dass es eine günstige Lösung war. Ein einfacher Kunststoffblock oder Einkerbung unter den Tretlagergehäuse nahm den Platz des bisherigen Anlötteils ein. Die meisten Fahrräder mit [[Kettenschaltung]] werden heutzutage so hergestellt.<br />Unglücklicherweise tendiert diese Zugverlegung zu etwas schlechterem Schaltverhalten. Dadurch, dass der Schaltzug jetzt unterhalb der Kettenstrebe verläuft, wird die letzte Biegung von der Kettenstrebe zum Schaltwerk schärfer. Zudem wird der Schaltzug aufgewirbeltem Dreck des Vorderrads ausgesetzt. Die Zugführung sowohl unter als auch über dem Tretlagergehäuse ist ebenfalls diesem Schmutz ausgesetzt. Das ist ein spezielles Problem für [[Geländefahrrad]]fahrer.
;Unter: Die populärste Lösung für das Problem war die Zugführung unter dem Tretlagergehäuse. Der Zuganschlag an der Kettenstrebe wandert nach unten. Das hatte den Vorteil, dass es eine günstige Lösung war. Ein einfacher Kunststoffblock oder Einkerbung unter den Tretlagergehäuse nahm den Platz des bisherigen Anlötteils ein. Die meisten Fahrräder mit [[Kettenschaltung]] werden heutzutage so hergestellt.<br />Unglücklicherweise tendiert diese Zugverlegung zu etwas schlechterem Schaltverhalten. Dadurch, dass der Schaltzug jetzt unterhalb der Kettenstrebe verläuft, wird die letzte Biegung von der Kettenstrebe zum Schaltwerk schärfer. Zudem wird der Schaltzug aufgewirbeltem Dreck des Vorderrads ausgesetzt. Die Zugführung sowohl unter als auch über dem Tretlagergehäuse ist ebenfalls diesem Schmutz ausgesetzt. Das ist ein spezielles Problem für [[Geländefahrrad]]fahrer.
;Oberrohrverlegung: Die dritte Option für die Zugverlegung besteht aus der kompletten Umgehung des Tretlagergehäuses. Dabei werden beide Schaltzüge am Oberrohr entlang verlegt.<br />Der Schaltzug zum Schaltwerk verläuft an der [[Sitzstrebe]] entlang. Als diese Zugverlegung Mitte der 1990er Jahre aufkam, waren die [[Umwerfer]] das Problem. Sie waren darauf ausgelegt, dass der Schaltzug von unten an der Mechanik zieht. Erste Versionen von [[Top Pull]] Umwerfern waren so aufgebaut, dass sie eine angelötete [[Zugumlenkrolle]] beinhalteten, der den Zug um 180° drehte. Inzwischen sind Top Pull Umwerfer weit verbreitet, so dass nicht mehr auf diese Notlösung zurückgegriffen werden muss.
;Oberrohrverlegung: Die dritte Option für die Zugverlegung besteht aus der kompletten Umgehung des Tretlagergehäuses. Dabei werden beide Schaltzüge am Oberrohr entlang verlegt.<br />Der Schaltzug zum Schaltwerk verläuft an der [[Sitzstrebe]] entlang. Als diese Zugverlegung Mitte der 1990er Jahre aufkam, waren die [[Umwerfer]] das Problem. Sie waren darauf ausgelegt, dass der Schaltzug von unten an der Mechanik zieht. Erste Versionen von [[Top Pull]] Umwerfern waren so aufgebaut, dass sie eine angelötete [[Zugumlenkrolle]] beinhalteten, der den Zug um 180° drehte. Inzwischen sind Top Pull Umwerfer weit verbreitet, so dass nicht mehr auf diese Notlösung zurückgegriffen werden muss.


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Die Züge (ohne Zughüllen) kreuzen sich unter dem Unterrohr und formen dort eine Art "X". Möglicherweise berühren sich die Züge an dieser Stelle leicht. Die minimale zusätzliche Reibung, die dort entsteht, wird völlig aufgefangen, durch den Reibungseinsparung des sehr weichen Zugverlaufs der Zughüllen.
Die Züge (ohne Zughüllen) kreuzen sich unter dem Unterrohr und formen dort eine Art "X". Möglicherweise berühren sich die Züge an dieser Stelle leicht. Die minimale zusätzliche Reibung, die dort entsteht, wird völlig aufgefangen, durch den Reibungseinsparung des sehr weichen Zugverlaufs der Zughüllen.


Das funktioniert allerdings nicht bei Zugführung über dem Tretlagergehäuse. Bei den meisten neueren Fahrrädern mit der Zugführung unter dem Tertlagergehäuse und Zuganschlägen unter dem Unterrohr ist das aber problemlos möglich.
Das funktioniert allerdings nicht bei Zugführung über dem Tretlagergehäuse. Bei den meisten neueren Fahrrädern mit der Zugführung unter dem Tretlagergehäuse und Zuganschlägen unter dem Unterrohr ist das aber problemlos möglich.


====Bassworm und Nightcrawler von SRAM====
====Bassworm und Nightcrawler von SRAM====
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===Schmierung===
===Schmierung===
====Zugschmierung====
====Zugschmierung====
Früher vor der Entwicklung von Zughüllen mit Kunststoffinnenauskleidung war es nötig, Züge mit leichtem [[Fett]] oder schwerem [[Öl]] zu schmieren.
Moderne Zughüllen mit Liner machen diese Schmierung unnötig, da die Viskosität des Fetts, die Zugbewegung schwergängig macht. Das ist besonders problematisch bei modernen Bremsen und Schaltsysteme, die schwächere Rückholfedern benutzen. Im Allgemeinen gilt das auch für indizierte Systeme.
Viele Hersteller sprechen sich grundsätzlich gegen jegliche Schmierung der Züge aus. Bei versiegelten Systemen wie bei denen von Gore-Tex ® ist sicher davon abzuraten. Fahrräder, die oft in nassen und dreckigen Bedingungen genutzt werden, profitieren jedoch von der Zugabe einiger Tropfen Öl. Das Öl wirkt hier allerdings als Rostschutz und weniger als Schmierung. Besondere Beachtung sollte hier die letzte Biegung des hinteren Schaltzugs von der Kettenstrebe zum Schaltwerk finden.
Manche Fahrräder bieten schwierige Bedingungen für die Zugführung, so dass Zughüllen auf Zuganschläge oder [[Zugeinstellschraube]]n in einem scharfen Winkel treffen. Das ist besonders häufig bei den hinteren [[Cantileverbremse]]n zu beobachten. Oft hilft es, ein kleines bisschen Fett auf den Zug zu geben, der durch solche Anschlüsse geführt werde muss.
====Schmierung der Schrauben====
====Schmierung der Schrauben====
Manche der sonstigen Teile, die mit den Zügen in Verbindung stehen, benötigen ebenfalls etwas Schmierung:
* Zugeinstellschrauben benötigen Schmierung auf ihren Gewinden, damit sie nutzbar bleiben.
* Die Gewinde von [[Ankerschraube]]n sollten ebenfalls gefettet werden, damit die Gewinde nicht ausreißen, wenn man sie festzieht.<br />Die Ankerschrauben bei Bremsen sind die wichtigsten Schraubverbindungen, die es am Fahrrad gibt. Sie sind klein und manche haben sogar noch ein Loch mittendurch gebohrt. Daher ist es relativ einfach sie zu zerstören, aber...<br /><br />wenn man Ankerschraube nicht fest genug anzieht, kann es sein, dass die Bremsen zuerst korrekt funktionieren. Wenn man jedoch eines Tages von einem Bus geschnitten wird und man die Bremshebel extra feste zieht, um eine Notbremsung hinzulegen, schlüpfen die Bremszüge plötzlich aus Ihren Verankerungen und ohne Vorwarnung hat man vollständiges Bremsversagen.
==Zugdefekte==
Wie schon erwähnt können Züge durchrutschen, wenn sie nicht richtig gesichert werden. Die Zughülle kann geknickt werden, Züge und Hüllen können rosten und aufquellen. Das sind offensichtliche Probleme, die nach einem Zugtausch verlangen.
Züge verschleißen üblicherweise nicht. Sie können jedoch durch Brechen versagen, wenn sie regelmäßig hin- und hergebogen werden. Das ähnelt dem Biegen einer Büroklammer. Züge brechen üblicherweise an einem Ende oder an der Stelle, wo sie über eine Umlenkrolle geführt werden. Üblicherweise bemerkt man keine Symptome, bis der Zug bricht. Vorbeugend kann man Züge planmäßig tauschen oder sie regelmäßig gründlich prüfen. Man sollte immer Ersatzzüge mitnehmen!
Eine Umlenkrolle, die groß genug wäre, Kabelbruch zu vermeiden, wäre sicher größer als 10 cm. Das scheint unpraktisch  für einen Schalthebel zu sein. Ein Lenkerendschalthabel wie im unteren Bild zu sehen, kann einen vorwarnen. Die ausgefransten Zugstränge können den Fahrradfahrer in den Finger piksen oder das Schalten erschweren, weil sie gegen die Hülle oder den [[Zuganschlag]] drücken.
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''Ein Zug, der durch wiederholtes Biegen beginnt, auszufasern''<br>
[[Datei:Frayed-cable IMG 1506.JPG|Ausfesernder Zug]]
</center>
[[Schaltkette]]n von [[Sturmey-Archer]] Nabenschaltungen hatten dieses Versagensproblem für mehr als ein Jahrhundert gelöst. Daher versagen Sturmey-Archer Züge üblicherweise im Umlenkrollenbereich des Schalthebels.
Eine kompakte, leichtgewichtige Schaltkette ist jedoch nicht stark genug, den Zugkräften einer Bremse zu wiederstehen. Daher wird stattdessen ein Gelenk am Ende eines Zugs benötigt. Die Zugendenbuchse innerhalb eines Drop-Bar Bremshebels kann daher frei rotieren und der Zug kann sich mit der Richtung der Zugkräfte ausrichten. Bremshebel für aufrechte Lenker verlassen sich hier im Allgemeinen auf die zylindrischen Zugaufnahmen, um diese Ausrichtung zu schaffen. Schmierung dieses Gelenks ist daher sehr wichtig.
Bei vielen Bremsen und [[Schaltwerk]]en wird der Zug mit einer [[Zugklemmschraube]] befestigt, die keine Ausrichtung des Zugs erlaubt. Dieses Problem ist am schlimmsten bei [[Umwerfer]]n. Regelmäßig gebogen werden auch die [[Querzug|Querzüge]], die über den [[Querzugträger]] einer [[Cantilever-Bremse]] oder [[Mittelzugbremse]] geführt werden.
Das Versagen eines Schaltzugs führt normalerweise nicht zu einem Unfall. Jedoch kann das Versagen eines Bremszugs sehr wohl gefährlich werden. Daher sollte jedes Fahrrad (außer [[Bahnrad|Bahnrädern]]) '''immer mit zwei unabhängig funktionierenden Bremsen''' ausgestattet sein. Der Antriebsstrang eines [[Fixed Gear]] Fahrrads kann als Bremse funktionieren, falls der Fahrer damit umgehen kann.


==Nimm Dir Zeit, es ordentlich zu machen==
==Nimm Dir Zeit, es ordentlich zu machen==
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* [[Automatisches Hochschalten]]
* [[Automatisches Hochschalten]]
* [[Einstellen der Schaltung]] von Sheldon Brown
* [[Einstellen der Schaltung]] von Sheldon Brown
* [[Kettenschaltung einstellen]] von WikiPedalia-Autoren
* [http://bikexprt.com/witness/wilson.htm David Gordon Wilson zum Thema versagende Züge (englisch)]


==Quelle==
==Quelle==
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://sheldonbrown.com/cables.html Cables] von der Website  [http://sheldonbrown.com Sheldon Browns]. Originalautor des Artikels ist [[Sheldon Brown]].
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