KTL-Beschichtung: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. Dezember 2008, 21:57 Uhr

Bei der Innenbeschichtung, wie sie z.B. bei Germans-Cycles Rahmen angewandt wird, handelt es sich um eine KTL-Beschichtung (Kathodischer TauchLack). Hierbei wird in einem mehrstufigen Verfahren ein sehr harter Lack aufgebracht, der auch die aktuell höchsten Korrosionsschutzanforderungen in der Automobilindustrie erfüllt. Anwendbar ist das Verfahren auf allen metallischen Untergründen. Der Nachteil dieses Verfahrens ist der hohen Anlageninvest, weshalb sich KTL beinahe ausschließlich im Großserien- und Zulieferbereich findet.

Verfahren
  1. Entfettung
    In einer zweistufigen Entfettung werden in alkalischen Entfettungsbädern alle Verunreinigungen vom Substrat entfernt.
  2. Zinkphosphatierung
    In drei Stufen wird eine nur wenige Mikron dicke Zinkphosphatschicht autophoretisch aufgebaut. Diese macht einen großen Anteil des Korrosionsschutzes aus.
  3. KTL-Lackierung
    In einem Tauchbecken wird an das Lackiergut ein Strom angelegt. Dieses fungiert als Kathode, daher der Name des Verfahrens. Es kommt zu einer Anscheidung der Lackpartiken aus der Emulsion am Werkstück.
  4. Einbrennen
    Bei ca. 180 °C wird der Lack für ca. 1 Stunde eingebrannt.

Dieses auf den ersten Blick ideale Verfahren, um Stahlrahmen vor Korrosion zu schützen hat für den Hobbyschrauber zwei wesentliche Nachteile. Aufgrund des hohen Anlageninvests, der im Bereich mehrerer Millionen Euro liegt, finden sich diese Anlagen nur in großen Betrieben, bei denen der Wunsch einen einzelnen Rahmen zu beschichten wahrscheinlich wenig Gehör finden wird. Zum Zweiten ist der Fahrradrahmen konstruktionsbedingt denkbar schlecht für eine elektrische Innenbeschichtung geeignet. Die Rohre verhindern ein Eindringen der Feldlinien in den Innenbereich der Rohre, so dass sich dort kaum Lack abscheiden kann. Vermutlich gilt dies auch so für die erwähnten Germans Rahmen.

Siehe auch