ENO Eccentric: Unterschied zwischen den Versionen
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(kein Unterschied)
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Version vom 17. November 2008, 15:42 Uhr
Dem Problem der Kettenspannung in Rahmen mit vertikalen Ausfallenden kann von zwei Seiten her Rechnung getragen werden: durch horizontale Verschiebung entweder der Hinterradnabe oder der Tretlagerwelle. Im Artikel Singlespeed Mountainbikes wird das Nachbearbeiten der Ausfallenden mit der Feile oder gar das Absägen der Hohlachsenden erwähnt, um somit die Möglichkeit zum Nachspannen der Kette zu gewährleisten. Doch der hieraus entstehende Einstellbereich liegt bei maximal 7mm (10mm Durchmesser der Achsaufnahme minus 3mm Dicke des Schnellspanners). Ausserdem berücksichtigt selbst der Magic Gear nicht die fortschreitende Längung der Kette durch Verschleiß.
Eine technisch interessante und praktikable lösung bietet die Firma White Industries mit ihrer ENO Eccentric Hub. Diese Hinterradnabe verfügt über eine überdimensionierte Achse mit außermittig platzierten Achsenden. Der hieraus resultierende exzentrische Versatz der Nabenmitte zur Achsaufnahme in den Ausfallenden ermöglicht es, durch Verdrehen der Achsenden im Rahmen den Abstand vom Nabenmitte zur Tretlagerwelle im Rahmen zu variieren. Dies geschieht durch die exzentrische Rotation der Nabenmitte um die Achsaufnahme. Damit wird die Notwendigkeit einer externen Vorrichtung zur Kettenspannung überflüssig. So kann so die puristische Optik des klassischen Antriebsstrangs Kette – Ritzel – Kettenblatt in einem Rahmen mit vertikalen Ausfallenden realisiert werden.
Die Achsenden sind um 7,5mm aus der Nabenmitte versetzt. Damit kann bei einer Verdrehung der Nabe um 180 Grad eine maximale Verlängerung des Abstandes Tretlagermitte – Achsmitte von 15mm erreicht werden. Die normale Kettenteilung, also der Abstand von einer Bolzenmitte zur nächsten, liegt bei einem halben Zoll, das macht 12,7 mm. Selbst bei einer normalen Kette ohne halbes Kettenglied kann also ein volles Gliederpaar (zwei Glieder, eins mit Aussenlaschen, eins mit Innenlaschen) ausgeglichen werden, da sich die Gesamtlänge des Gliederpaars von 25,4mm auf die beiden Antriebstrumme oben und unten zu gleichen Teilen verteilt.
Ein kleiner Nachteil dieser Konstruktion ist, dass durch die exzentrische Rotation der Nabenmitte auch die horizontale Position des Laufrades im Rahmen verändert wird. Dies hat zwei spürbare Konsequenzen:
- es entsteht eine leichte Geometrieveränderung; die Höhe des Tretlagers und das Gefälle zwischen Sattelhöhe und Lenkerposition, die sogenannte Überhöhung, werden verändert.
- die Position der Felge im Rahmen wird verändert; damit entsteht auch ein Versatz der Felge zum Angriffspunkt der Felgenbremse. Beim Nachspannen der Kette kann es also notwendig werden, die Bremsbeläge neu zu justieren.
Da aber der exzentrische Versatz der Achsenden zur Nabenmitte nur 7,5 mm ausmacht, fallen diese Veränderungen kaum ins Gewicht.
Die ENO Eccentric gibt es in den meisten gängigen Rahmen- bzw Laufradvarianten: 28-Loch, 32-Loch und 36-Loch; 126mm, 130mm und 135mm Einbaubreite. Sie wird als Flip-Flop-Nabe mit fixed/free Aufnahme ausgeliefert. Darüber hinaus ist sie auch in einer Scheibenbrems-Version erhältlich (nur free), für die man allerdings noch einen separat erhältlichen Disc-Adapter braucht, um die exzentrische Verdrehung an der Bremszange auszugleichen.