Grunderneuerung von Schraubkranzfreiläufen: Unterschied zwischen den Versionen
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Der äußere Lagerring wird gegen den Uhrzeigersinn festgeschraubt. Während des Festschraubens kann sich also der Freilauf vom Laufrad lösen. Schraube den Lagerring so weit auf, ohne dass er fest wird. Schraube den Freilauf mit Hilfe eins Ritzels und einer Kettenpeitsche (oder einem Freilaufabzieher) so fest, dass er genügend Halt hat, wenn die äußere Lagerringplatte festgezogen wird. Der Lagerring kann mit einem Zapfenschlüssel oder Hammer plus Körner (abwechselnd an beiden Löchern ansetzen) festgeschraubt werden. | |||
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Version vom 20. September 2019, 08:43 Uhr
Ältere Mehrgangfahrräder haben einfache Hinterradnaben mit einem Gewinde auf der rechten Seite des Nabenkörpers. Ein Schraubkranz hat ein passendes Gewinde, das auf dieses Nabengewinde passt.
Das Laufrad unterscheidet sich massiv von der moderneren Kassette (bzw. Freilaufnabe oder Freehub ®), bei der sich der Freilaufmechanismus in der Nabe selbst befindet. Darüber findet man mehr im Artikel Shimano Kassetten und Freilaufnaben
Ein Standard-Schraubkranzfreilauf wird auf das Außengewinde einer Nabe geschraubt. Pedalieren zieht den Schraubkranz fest auf das Gewinde, so dass man kein Werkzeugt für die Montage eines Schraubkranzes benötigt
Sheldon sagte nein ... aber
Sheldon Brown wendet sich gegen den Neuaufbau eines Freilaufs oder eines Freilaufkörpers. Sein Rat lautet:
Außer in dringenden Fällen
- Wiederherstellen eines geliebten antiken Freilaufs;
- um wieder auf die Straße zu kommen, nachdem sich ein Freilauf zerlegt hat;
- wenn ein Frailaufabzieher nicht funktioniert oder man keinen hat --
ist die Arbeit an einem Freilauf im Allgemeinen die Mühe nicht wert. Die Kugellager eine Freilaufs haben den geringsten Verschleiß aller Lager an einem Fahrrad, weil er sich eigentlich immer nur dann bewegt, wenn er keine Last hat. Mancha Leute ignorieren diesen Rat und versuchen, Freiläufe zu warten. (vielleicht haben sie auch keine Wahl!)
Sheldons Ratschlag ergibt für Shimanos Freehub-Nabenkörper Sinn, weil sie verbreitet sind und leicht ersetzt werden können. Heutzutage sind viele überlebende Freiläufe allerdings geliebte Antiquitäten. Sie Wiederherzustellen sollte kein verlorenes Handwerk sein. Daher folgt nun eine Anleitung wie man das durchführt. John Allen mag die alten SunTour Freiläufe besonders. Daher tauchen Sie in diesem Artikel auch als Beispiele auf. Freiläufe anderer Marken sind grundsätzlich ähnlich aufgebaut, können aber im Detail abweichen.
- Benötigte Werkzeuge
Man benötigt eine Kettenpeitsche (besser zwei, falls man Ritzel demontieren möchte), einen Hammer und einen Körner (oder einen großen 8cm Nagel) und ungefähr 100 Stück 1/8 Zoll Lagerkugeln passend für die meisten Freiläufe. Alte Lagerkugeln wiederzuverwenden ist Sparsamkeit an der falschen Stelle. Ein Freilaufabzieher ist auch hilfreich - ersatzweise geht auch ein Schraubstock. Um alte Lagerkugeln zu entfernen ist ein starker Magnet hilfreich und um Neue Lagerkugeln einzusetzen, nimmt man eine Pinzette zur Hand. Fettlöser und eine alte Zahnbürste, um alte Schmiermittel und Dreck zu entfernen, sind ebenfalls nötig.
Auseinanderbauen
Belasse den Schraubkranz am Laufrad oder schraube ihn auf ein Laufrad, so dass Du etwas hast, an dem er befestigt ist. Das Lösen des Schraubkranzes mit einem Freilaufabzieher ist eine gute Idee, weil es die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass man das innenleben beschädigt, wenn man den Schraubkranz für den Zusammenbau vom Laufrad abnehmen muss. Wenn man nicht den richtigen Freilaufabzieher zur Hand hat oder die Abzieherkeile des Schraubkranzes vermatscht sind, kann man das Innenleben in einen Schraubstock klemmen, um ihn abzuziehen - nachdem man den Schraubkranz auseinandergebaut hat.
Gibt es Spiel in den Lagern? Das kann man testen, indem man versucht, das größte Ritzel zu den Speichen hin und weg von ihnen hin und her zu wackeln. Es sollte wenig bis kein Spiel spürbar sein, wenn man die Lager bis kurz vor dem steckenbleiben eingestellt hat.
Überlege gut, ob es notwendig ist, die Ritzel und Unterlegscheiben zu entfernen. Um den internen Mechanismus eines Freilaufs wiederaufzubauen, müssen sie nicht entfernt werden. Aber das Reinigen der Ritzel und das Nachschleifen ist einfacher, wenn man die Ritzel einzeln inder hand hält. Das Reinigen der Ritzel während diese noch auf dem Freilauf setzen, kann auch Lösungsmittel und Dreck in den Mechanismus spülen.
Um Ritzel zu entfernen, benutzt man eine Kettenpeitsche, um das kleinste Ritzel gegen den Uhrzeigersinn abzuschrauben, und eine weitere Kettenpeitsche hält den Freilauf fest, damit dieser nicht rückwärts drehen kann, während das Ritzel abgeschraubt wird. Bei den meisten Schraubkränzen sind die äußeren zwei oder drei Ritzel geschraubt und lassen sich abschrauben. Die inneren Ritzel sind auf eine Keilverzahnung gesteckt und lassen sich herausnehmen, sobald man die äußeren Ritzel entfernt hat. Man sollte sich die Reihenfolge der Ritzel und Unterlegscheiben zwischen den Ritzeln merken, während man sie herausnimmt. Die innersten Ritzel bei Schraubkränzen europäischer Herkunft haben ein Linksgewinde und werden nach hinten vom Freilauf abgenommen!
- Siehe auch
Entfernen von Ritzel mit zwei Kettenpeitschen
Teilweise auseinandergebautes Ritzelpaket
Geschraubte Ritzel sind entfernt, keilverzahnte Ritzelsind verblieben
Das Entfernen von Ritzeln ist optional.
Am äußersten Ende des Schraubkranzes sollte man einen Ring mit zwei Löchern zur Aufnahme eines Zapfenschlüssels sehen. Auf diesem Ring ist normalerweise der Markenname des Scharubkranzes aufgedruckt und manchmal findet man einen Pfeil, der gegen den Uhrzeigersinn weist und evtl. das Wort "Remove" in der einen oder anderen Sprache aufweist. Wenn man diesen Ring nicht sieht, kann es notwendig sein, zuerst das kleinste Ritzel mit oben beschriebener Methode zu entfernen, damit an diesen Ring herankommt. Das ist allerdings eher üblich bei Schraubkränzen, deren kleinstes Ritzel 13 oder weniger Zähne hat. Wenn man keinen Zapfenschlüssel zur Hand hat, der in die kleinen Löcher der äußern Schraubkranzplatte passt, kann man einen Hammer und einen Körner (oder einen großen 8 cm Nagel oder einen alten flachen Schraubedreher) hernehmen und abwechselnd beide Löcher bearbeiten, um den Ring gegen den Uhrzeigersinn zu lösen.
Herausdrehen des äußern lagerrings mittels Hammer und 8 cm Nagel
Dieser Ring ist tatsächlich ein Lagerkonus mit einem Linksgewinde und nachdem man ihn entfernt hat, kann man einen Ring mit 1/8 Zoll Lagerkugeln und einen Stapel Shims (sehr dünne Unterlegscheiben) sehen, die um das Gweinder herum liegen, aus dem man soeben den Lagerkonus entfernt hat. Man kann einen oder mehrere Shims entfernen, um das Lager straffer zu spannen, falls es zu viel Spiel hat.
SunTour Pro-Compe Schraubkranznabe mit gelöstem äußerem Lagerring. Lagerkugeln und Shims werden sichtbar.
Sind die Shims unter den Lagerkugeln gefangen? Wenn das so ist, muss man die Lagerkugeln zuerst herausnehmen, bevor man einen Shim herausnehmen kann. Dann ersetzt man den Shim wieder bevor man die Lagerkugeln einsetzt. Die Lagerkugeln lassen sich am einfachsten mit einem Magnet einsammeln. Alternativ dreht man den Freilauf so weit um, dass sie herauspurzeln. Dabei sollte man den äußeren Körper festhalten, damit er nicht abfällt.
Normalerweise wird das Lager durch Entfernen eines Shims in einen besseren Einstellungszustand gebracht. das heißt, kurz vor dem Festlaufen. Man kann die Einstellung testen, indem man den Lagerkonus ersetzt und falls vorher entfernt, die Lagerkugeln tauscht. dann dreht man den Freilauf rückwärts und schaut, ob das Lager festläuft und wackelt an diesem. Wenn man nur den Shim entfernt und nicht den ganzen Freilauf grunderneuert, kann man den Rest dieses Abschnitts überspringen und direkt zum Zusammenbau an die Stelle springem, in der man ölt und den Lagerring wieder aufschraubt, springen.
Zum weiteren Auseinanderbau nimmt man nun das restliche Ritzelpaket herunter und das Innenleben wird sichtbar. Dabei wird auch ein weiterer Ring 1/8 Zoll Lagerkugeln an der Basis des Freilaufs sichtbar, die nun herunterfallen werden. Weiterhin werden nun zwei oder drei federvorgespannte Sperrklinken sichtbar, die den Sperrklinkemechanismus bedienen. Unten im Bild zeigt der rote Pfeil auf eine dieser Sperrklinken und der blaue Pfeil deutet auf die Lagerfläche auf der Rückseite des inneren Freilaufkörpers.
Das nächste Bild zeigt das Innenleben des Freilaufs mit entfernten Sperrklinken. Eine der Sperrklinkenfedern ist sichtbar.
Hier sind die Kleinteile: Die äußere Lagerschale (den Ring, den man zu Anfang demontiert hat) von hinten gesehen, Shims und die Sperrklinken. Die Sperrklinken haben Rillen auf der Unterseite, in die Federn eingreifen. Die Sperrklinkenfedern bei dieser SunTour Freilaufnabe sitzen mit ihrer Basis auf kleinen Anschlüssen und bleiben an ihrem Platz. Die Sperrklinkenfedern bei manchen Freiläufen lassen sich auch herausnehmen, während bei anderen Naben, weder Federn noch Sperrklinken herausnehmbar sind.
Jetzt könnte man den inneren Körper an den Sperrklinkeneinkerbungen in einen Schraubstock spannen und vom Laufrad abschrauben. das kann man machen, wenn man keinen Freilaufabzieher hat oder ihn nicht benutzen kann. Den Freilauf abzuschrauben macht den Zusammenbau mancher Freiläufe einfacher. Jedoch kann man vielleicht den Freilauf mit dem Schraubstock beschädigen.
Nun putzt man sehr gründlich alle Einzelteile des Freilaufmechanismus. John Allen benutzt dazu gerne Lösungsmittel gefolgt von einer Spülmaschinenmittellösung und gründlichem Nachspülen mit Wasser. Anschließend werden die Bauteile gründlich mit Papiertüchern getrocknet, um Rost zu vermeiden.
Zusammenbau
Die rechte Seite des äußeren Freilaufkörpers sieht so aus, wenn sie gereinigt wurde. Man erkennt den Lagerring.
Die linke Seite des äußeren Freilaufkörpers sieht so aus. Man sieht die einzelnen Stufen des Sperrklinkenmechanimsus und ein Lagerring ist sichtbar.
Für den Zusammenbau kann man dickes fett nehmen, damit die Lagerkugeln am Platz bleiben, während man die Einheit zusammensteckt. Man legt den äußeren Teil des Freilaufs mit der großen Seite nach oben hin und legt die Lagerkugeln auf den Lagerring. Den Lagerring sollte man nicht komplett auffüllen und Platz für zwei bis drei Kugeln lassen. Auch hier der Hinweis, dass man immer neue Lagerkugeln benutzen sollte.
Der knifflige Teil der Aufgabe sind die Sperrklinken. Manchmal ist es möglich die Sperrklinken durch vorsichtiges Drehen des inneren gegen den äußeren Körper in Freilaufrichtung richtig zu setzen. Das funktioniert bei dem hier als Beispiel genutzten SunTour Freilauf, weil die Sperrklinkenfedern die Sperrklinken am Platz halten. Möglicherweise kann man die Sperrklinken in den richtigen Sitz bringen, in dem man den Freilauf mit der großen Seite nach oben hält und den Kern hin- und herbewegt, während man ihn im Uhrzeigersinn dreht.
Bei anderen Freiläufen kann der Zusammenbau schwieriger sein. Dermaleinst gab es spezielle haarklammerartige Klemmen, die die Sperrklinken gegen ihre Federn drücken konnten, während man den Freilauf wieder zusammensetzte. Diese Werkzeuge sind nicht mehr erhältlich.
Statt der speziellen Klemmen kann man ein Gummiband mit einem Stück Faden verbinden. Man muss den Freilauf vom Laufrad entfernen, damit man an seine Rückseite herankommt, wenn er zusammengebaut wird. Baue die Sperrklinken in de Freilaufkern ein und spanne das Gummiband um die Sperrklinken, damit sie gegen die Federn eingedrückt werden. Falls Du kein passendes Gummiband zur Hand hast, kannst Du auch den Faden in mehrfachen Schlingen herumführen. Sobald der äußere Freilaufkörper mehr oder weniger an seinem Platz ist, kann man am Faden ziehen und das Gummiband durch die linke Seite des Freilaufs herausziehen.
Nachdem die Sperrklinken richtig gesetzt sind, horcht man während man den äußeren Körper langsam rückwärts dreht. Man sollte "klick, klack, klick, klack" hören, wenn der Sperrklinkenmechanismus außen eine ungerade Zahl an Zähnen aber zwei Sperrklinken hat, und immer eine Sperrklinke greift. Wenn mehr als eine Sperrklinke zur gleichen Zeit greift, wie es bei den meisten SunTour Freiläufen der Fall ist, sollte man KlickKlick, KlickKlick, KlickKlick hören.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, Öl in die Lücke zwischen innerem und äußerem Körper zu träufeln. Dünnes Öl ist leichter zu reinigen ohne den Freilauf ohne Auseinanderbauen zu müssen. Phil Wood Öl ist dick genug, den Machanismus leiser zu bekommen, ohne die Sperrklinken zu verkleben. (Manche Freilaufnaben neuerer Produktion klingen wie ein Schwarm wütender Bienen, wenn der Fahrer rollen lässt.) Lasse das Öl entlang des Außenseite in der Nähe des Lagerrings entlanglaufen und vermeide Kontakt zum Gewinde des inneren Körpers.
Öl in einen Freilauf träufelnDripping oil into the freewheel
Falls Du nur Shims entfernt hast oder sich das Öl den falschen Weg gebahnt hat, kannst Du nun das Gewinde des äußeren Lagerrings und das passende Gewinde des inneren Freilaufkörpers reinigen, damit der Gewindekleber wirken kann. Das kann man mit Q-Tips und Lösungsmittel ohne weitere Demontage machen. Danach setzt man die Shims wieder ein. Die SHims verhindern, dass die Lagerkugeln im Mechanismus herunterfallen.
Der Freilauf ist bereit für die Montage des äußeren Lagerrungs
Nach dem Reinigen kann man die Lagerkugeln einfüllen und gleichmäßig verteilen. Dabei kann man eine dünne Fettschicht auftragen, damit die Kugeln am Platz bleiben. Das Fett sollte keinesfalls auf die Gewinde geraten. Träufele nun ein paar Tropfen auf das Gewinde das Lagerrings, bevor Du ihn einsetzt - wirklich nur ein paar Tropfen des blauen Gewindeklebers, so dass die Lager oder Sperrklinken nicht verkleben. Trage nun etwas Fett auf die Lagerfläche des Lagerrings auf.
Gewindekleber auf den äußern Lagerring
Der äußere Lagerring wird gegen den Uhrzeigersinn festgeschraubt. Während des Festschraubens kann sich also der Freilauf vom Laufrad lösen. Schraube den Lagerring so weit auf, ohne dass er fest wird. Schraube den Freilauf mit Hilfe eins Ritzels und einer Kettenpeitsche (oder einem Freilaufabzieher) so fest, dass er genügend Halt hat, wenn die äußere Lagerringplatte festgezogen wird. Der Lagerring kann mit einem Zapfenschlüssel oder Hammer plus Körner (abwechselnd an beiden Löchern ansetzen) festgeschraubt werden.
Der äußere Lagerring wird gegen den Uhrzeigersinn festgeschraubtcounterclockwise
Fertig!
New Winner Körper
SunTour new Winner body
The New Winner body is cleverly designed to take 5 or 6 sprockets in 5.5mm spacing; 6 or 7 sprockets in 5mm spacing. The outer sprocket can be as small as 13 teeth with 6 sprockets, or 12 teeth with 7 sprockets. New Winner bodies have an adjustable lockring rather than shims and generally were supplied in correct adjustment. Two of the special tools shown below, now rare, are needed to disassemble or adjust the New Winner body, but this work is very rarely necessary.
Not easily obtainable but usually unnecessary: SunTour New Winner tool SunTour New Winner tool
Freilauf/Freehub® Körper
Sheldon Brown photo
Freehub disassembly tool Most Shimano Freehub dodies may be serviced in the same way as conventional freewheels, but as already said, it is hardly ever worth the trouble. You'll need a fairly hard-to-find old-style Shimano special tool (TL-FH 40) to unscrew the cup, which is also the cone for the main bearings. Cassette bodies of other brands require different tools or may not be rebuildable.
Siehe auch
Quelle
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rebuilding Freewheels von der Website Sheldon Browns. Originalautor des Artikels ist John Allen.
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