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Moderne Fahrräder benutzen eine Rollenkette, um die Kurbeln mit dem Hinterrad zu verbinden. Kettenantriebe gehören zu den effizientesten Mitteln der Kraftübertragung.

Die Kettenmaße werden nach Abstand und Breite eingeteilt. Die Abstand ist die Entfernung von einer Rolle zur nächsten (1/2 Zoll bei fast allen modernen Fahrradketten). Die Breite ist die innere Weite, durch die die Ritzel-/Kettenblattzähne passen. Es gibt im wesentlichen drei übliche Kettenbreiten:

  • 1/8 Zoll Ketten werden bei den meisten Singlespeed Fahrrädern und solchen mit Getriebenaben eingesetzt.
  • 3/32 Zoll Ketten kommen bei Kettenschaltungen mit mehr als drei Gängen und bei modernen Getriebenaben zum Einsatz.
  • 5/64 Zoll Ketten kommen bei Kettenschaltungen mit acht bis zehn Gängen zum Einsatz.
    • 1/2" x 5/64" für Schaltungen mit 8-9 Kränzen (Außenbreite 6,5 mm)
    • 1/2" x 5/64" für Schaltungen mit 10 Kränzen (Außenbreite 6,2 mm)
  • 11/128 Zoll Ketten kommen bei Kettenschaltungen mit elf Gängen zum Einsatz
    • 1/2" x 11/128" mit einer Außenbreite von 5,5 mm

Sehr alte Fahrräder kennen noch das Maß 5/8" x 5/32" für alte Tourenräder (vor 1945).

Ketten für Kettenschaltungen werden in verschiedenen äußeren Breiten ausgeliefert. Bei neueren Ritzelpaketen mit mehr Ritzeln werden schmalere Seitenbleche und Senkniete verbaut.

Aufbau

Seit Anfang der 1980er Jahre hat es viele kleine Revolutionen im Fahrraddesign gegeben. Einige waren sehr auffällig. So entstanden das Mountainbike, Scheibenräder und neue Lenker. Einige waren weniger auffällig, waren aber nicht weniger wichtig. Es entstanden Klickpedale, Fahrradcomputer und die indizierte Schaltung.

Es hat auch eine fast unsichtbare und kaum beachtete Revolution beim Aufbau von Ketten gegeben. Die meisten Leute geben wenig acht auf Ketten, weil sie sich auf den ersten Blick nicht unterscheiden. Schaltwerke und Umwerfer sind wesentlich interessanter und ein Gespräch wert. Dabei ist es immer noch die Kette, die das Schalten übernimmt.

 
Aufbau einer Rollenkette

Eine Ketten alten Typs hatte zehn Bauteile pro Kettenglied. Eine typische 57-Gliederkette an einem durchschnittlichen Mehrgangfahrrad hatte 570 Einzelteile. Das ist mehr als der gesamte Rest des Fahrrads an Teilen aufbieten kann. Die 570 Teile setzten sich wie folgt zusammen

  • 114 Außenlaschen
  • 114 Innenlaschen
  • 114 Rollen
  • 114 Nieten
  • 114 Buchsen

Die große Revolution im Aufbau von Fahrradketten war die Einführung der buchsenlosen Kette (Lagerkragenkette). Die erste ihrer Art war 1978 die aus dem Hause Sedisport (inzwischen von SRAM übernommen). Diese hatte so einen guten Ruf, dass andere Hersteller den Aufbau kopierten.

Lagerkragenketten haben nur noch acht Teile pro Kettenglied. Auf den ersten Blick kannst Du der Kette nicht ansehen, ob sie mit oder ohne Buchsen aufgebaut ist, weil die Buchsen sich im Inneren der Kette verbergen. Die Buchsen werden erst beim kompletten zerlegen der Kette sichtbar (s. Bild oben Bauteil mit der Nummer 4).

Klassischer Aufbau einer Kette

Bei einer konventionellen Kette werden die beiden inneren Laschen von Buchsen zusammengehalten, die wie hohle Nieten aussehen. Wenn man eine konventionelle Kette öffnet, kann man die Enden dieser Buchsen bündig mit den Außenseiten der Innenlaschen sehen. Wenn die Kette zusammengenietet wird, verbergen die Außenlaschen diese Buchsenenden. Die Buchsen sind zwischen den Innenlaschen nicht sichtbar, weil sie dort von Rollen umgeben sind.

Die Nieten, die die Ketten zusammenhalten, verlaufen durch die Mitte der Buchsen und die Rollen rollen außen um die Buchsen herum. Dadurch sind sowohl Innen- als auch Außenseite der Buchsen Verschleiß unterlegen.

Buchsenlose Ketten

Die Innenlaschen der buchsenlosen Kette sind nicht flach sondern dreidimensional. Statt eines einfachen Lochs an jedem Ende, durch das die Buchse gepresst wurde, hat jedes Innenlaschenloch einen hervorgehobenen Rand, der wie eine halbe Buchse geformt ist. Da durch diesen Rand eine klare Innen- und Außenseite definiert ist, können die Laschen noch Ausfräsungen tragen, ohne den Herstellungsprozess weiter zu verkomplizieren. Diese Ausfräsungen erlauben es der Kette auch dann geschmeidig zu laufen, wenn die Kettenlinie nicht perfekt ist. Das erhöht auch die Schaltperformance. Bei einer konventionellen Kette ist das nicht möglich.

Da die "Halbbuchsen" der buchsenlosen Kette aus zwei Hälften besteht, die nicht direkt miteinander verbunden sind, hat dieser Kettentyp eine größere seitliche Flexibilität als eine konventionelle Kette. Das liegt daran, dass die beiden Halbbuchsen ein wenig Spielraum zueinander haben.

Siehe auch

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Quellen

Dieser Artikel basiert auf dem Glossar von der Website Sheldon Browns. Der Originalautor des Artikels ist Sheldon Brown.