Shimano Drei-Gang-Naben

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An dieser Stelle geht es ausschließlich um die Nexus Drei-Gang-Nabenschaltungsmodelle von Shimano. Auf diesen Seiten finden sich weiterführende Artikel zu den Themen:

Man kann die oben genannten Artikel mit diesem hier zusammen lesen. Für weitergehende Informationen zur Montage von Ritzeln und die Gangspreizung kann man im Artikel Alles über Nabenschaltungen nachlesen.

Shimano Nexus Drei-Gang-Naben - aktuelle Produktion ab 2017: Oh - wow!

Shimano SG-3D55 Drei-Gang-Nabe mit Scheibenbremse
Shimano SG-3D55 Nabe

Die aktuelle (2017) Generation von Shimano Drei-Gang-Nabenschaltungen gibt es mit Rücktrittbremsen, mit optionalen Rollerbrakes oder Scheibenbremsen. Die Rücktrittbremse sollte nur eim Flachland eingesetzt wurde, da sie wie auch andere Rücktrittbremsen bei langen Bergabfahrten überhitzt. Die Rollerbrake ist auch für Überhitzung anfällig. Jedoch sind die neueren Hochleistungsmodelle sind dafür weniger anfällig, weil sie einen gerippten Kühlkörper hat. Die Scheiebnbremsen werden sehr heiß, widerstehen der Hitze aber sehr gut. Bei allen diesen Bremsen muss natürlich auch eine Vorderradbremse montiert werden. Lies dazu auch den Artikel Bremsen und Kurvenfahren.

Die Gangspreizung der Shimano Nexus Naben ist etwas breiter als bei anderen Drei-Gang-Naben:

Übersetzung 0,733 1,000 1,364
Abstufung 36,4% 36,4%

Fahrradhersteller nehme oft an, dass der mittlere Gang einer Drei-Gang-Nabe der "normale" Gang ist. Sie schummeln ein wenig und kombinieren eine niederigere Übersetzung, damit der höchste Gang nicht völlig nutzlos wird. dann ist jedoch der mittlere Gang im Flachen nicht wirklich zu gebrauchen. Eine Drei-Gang-Nabe funktioniert besser, wenn man Ritzel oder Kettenblatt tauscht und alle Übersetzungen heruntersetzt. Dann funktioniert der höchste Gang im Flachen hervorragend und man hat den kleinsten und mittleren Gang für Beschleunigung und Bergauffahrten zur Verfügung. Dazu kann man mehr im Artikel Alles über Nabenschaltungen nachlesen.

Verschiedene Nexus Drei-Gang-Nabenmodelle haben einen Mutternabstand zwischen 127 und 135 mm. Diese Abstände sind in einem alten Shimano Dokument zum Mutternabstand (englisch/pdf) aufgelistet. Bei älteren Stahlrahmen kann es notwendig sein, den Rahmen aufzuweiten. Das kann man in einer guten Fahrradwerkstatt erledigen lassen oder selbst durchführen. Die meisten Shimnao Drei-Gang-Naben haben einen Umlenkhebel und eine Stößelstange statt eines zur Achse konzentrischen Antriebsrads. Bei diesen Naben spielt die Orientierung der Achse keine Rolle für den Schaltvorgang keine Rolle. Man kann die Naben ölen, indem man Umlenkrolle und Stößelstange entfernt und das Öl in das hohle Ende der Achse einfüllt.

Der Nexus Drei-Gang Umlenkhebel wird im zweiten Gang eingestellt.
Die gelbe Linie auf dem Ruder sollte zwischen den gelben Pfeilen sein.

Einstellen einer Nabenschaltung

Drehmoment auf die Achse vom Antriebstrumm ist vergleichsweise gering. Daher benötigt man für Naben mit Umlenkhebel nur eine Sicherungsscheibe auf der linken Seite. Montageanleitungen spezifizieren eine gelbe Sicherungsscheibe (Typ 5R) für die Rücktrittbremsenversion, so dass die runde Seite in den Kanten des Ausfallendes. Diese Sicherungsscheibe ist eigentlich für die rechte Seite vorgesehen (daher das "R" in der Bezeichnung), wird aber für die linke Seite in der Dokumentation zu dieser Nabe gezeigt. Eine Braune Sicherungsscheibe (Typ 5L) wird für die Rollerbrake Version spezifiziert und wird auch tatsächlich links montiert. Solange der runde Teil der Achse mit Gewinde die Kontaktflächen des Ausfallendes berührt, sitzt die Achse gerade. In diesem Fall kann eine andere Sicherungsscheibe genommen werden. Die Ausfallenden älterer Drei-Gang-Fahrräder müssen gegebenenfalls geweitet werden, damit diese Naben passen. Dabei sollte man nur das Innere der Schlitze aufgefeilt werden, damit amn sicher sein kann, dass die Achsen gerade sitzen.

Aktuellere Drei-Gang-Naben haben auch Scheibenbremsenaufnahmen oder elektrische Schaltung.

Siehe auch

Ältere Shimano Drei-Gang-Naben - Oh je!

Jene (Amerikaner?) unter uns, die sich seit einiger Zeit mit der Fahrradindustrie befassen, können ein zyklisches Phänomen mit importierten Fahrrädern und Fahrradteilen beobachten. Es trat zuerst in Japan in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg auf:


Stufe 1: Das unterentwickelte Land [hier Namen einfügen] nutzt billige Arbeitskräfte, um billige low-end Produkte herzustellen. Es hat den Ruf, minderwertige Kopien herzustellen.

Stufe 2: Das Entwicklungsland [hier Namen einfügen] entscheidet, qualitativ hochwertiger und wertvoller zu produzieren. Qualität und Ausführung werden verbessert. Oft wird dabei der Rat von Partnern in besser entwickelten Ländern genutzt.

Stufe 3: Die verbesserte Qualität von [hier Namen einfügen] wird registriert - der Ruf bessert sich.

Stufe 4: Gestiegene Löhne und sich ändernde Wechselkurse in [hier Namen einfügen] fangen an, die vormals genossenen Vorzüge durch günstige Produktionskosten aufzuzehren.

Stufe 5: Gestiegene Preise und verbesserte Qualität lassen Produkte aus [hier Namen einfügen] nicht mehr konkurrenzfähig zu Produkten aus [hier anderes Entwicklungsland einfügen] sein, da hier mit niedrigeren Lohnkosten produziert werden kann. [hier Namen einfügen] entwickelt Beziehungen zu [hier anderes Entwicklungsland einfügen], baut dort Fabriken und hilft, die Qualität zu verbessern.

Stufe 6: [hier Namen einfügen] ist nicht mehr in der Lage konkurrenzfähige Produkte in [hier Namen einfügen] zu produzieren, die Produktion für den Export wird immer mehr nach [hier anderes Entwicklungsland einfügen] ausgelagert. Möglicherweise werden einige high-end Produkte für den heimischen Markt weiterproduziert.

Zu diesem Zeitpunkt ist [hier anderes Entwicklungsland einfügen] auf Stufe 2 und wird in einigen Jahren die nächsten Stufen durchlaufen.


Japan war das Vorbild für dieses Phänomen.

  • Stufe 2 hat es in den späten 1970ern ,
  • Stufe 3 in den frühen 1980ern,
  • Stufe 4 Mitte der 1980er,
  • Stufe 5 Ende der 1980er und schließlich
  • Stufe 6 in den frühen 1990er Jahren erreicht.


Seitdem werden keine japanischen Fahrräder mehr in nennenswerter Stückzahl in die USA exportiert, auch wenn hochwertige und hochpreisige japanische Komponenten immer noch erhältlich sind.

Das nächste Land war Taiwan. Es erreichte Stufe 3 Mitte bis Ende der 1990er Jahre und befindet sich aktuell auf Stufe 5.

Nach Taiwan folgt China. Es befand sich 2006 auf Stufe 3, hat aber schlaue Zentralbanker, weswegen China weniger an den o.g. Wechselkursproblemen leidet.

Singapur ist auch im Spiel, jedoch nur für Komponenten, nicht für Kompletträder. Singapur hat keine wichtigen unabhängigen Komponentenhersteller, doch japanische Muttergesellschaften (speziell Shimano) besitzen hier teure Produktionsanlagen.

Länder, die viele Fahrräder herstellen und sich noch auf Stufe 1 befinden, sind Indien und Süd-Korea. Wann immer Indien sich anschickt, die Leiter emporzuklettern, wird angenommen, dass es sich zu einem wichtigen Konkurrenten entwickelt.

Die Fahrradindustrie in Westeuropa hat Stufe 6 in den späten 1970er Jahren erreicht, gerade als Japan die 3. Stufe erreichte.

Der Umstand, dass Deutschland 2017 - nach wie vor - Fahrräder massenproduziert widerlegt die o.g. "Kapitalismus-Theorie" der Amerikaner sehr eindrucksvoll.

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Drei-Gang Getriebenaben

Getriebenaben sind eine englische Erfindung und wurden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt. Die Sturmey-Archer AW Getriebenabe von 1936 war für mindestens 60 Jahre Maßstab der Industrie. In Deutschland übernahm diese Rolle eher die Torpedo von Fichtel & Sachs.

Die Shimano 333 Drei-Gang Getriebenabe

Während sich Japan auf "Stufe 1" befand, entwickelte Shimano die "333" Drei-Gang Nabe. Sie war in vielerlei Art eine innovative Konstruktion und schaffte es, Sturmey-Archers Patente zu umgehen, aber sie hatte Probleme:

Der Aufbau der Shimano 333 Nabe war komplizierter als der der Sturmey-Archer AW. Die Bauteile waren weniger haltbar, da der japanische Stahl jener Zeit nicht die gleiche Qualität hatte wie der britische. Japanische Radfahrer waren (und sind) im Durchschnitt leichter als ihre amerikanischen Pendants. Die Konstruktion und der verwendete Stahl der Nabe waren wohl ausreichend für den japanischen Markt, beim Verkauf in den USA erwarb sie sich jedoch den Ruf, unzuverlässig zu sein.

Auch das Schadensbild unterscheidet sich vom Sturmey-Archer Modell. Wenn eine Sturmey-Archer Nabe Probleme macht (was sie nur selten tut), dann sind diese meist auf mangelnde Schmierung zurückzuführen. Daraus folgt, dass ein oder zwei Gänge nicht mehr zuverlässig funktionieren. Wenn tatsächlich einmal ein mechanischer Schaden in der Nabe auftritt, dann sind in der Regel die Ecken von aneinandergefügten Teilen verschlissen und das Einstellen der Schaltung wird ein bisschen schwieriger. Wenn eine Sturmey-Archer Nabe ausfällt kann sie in der Regel repariert werden, ohne dass Ersatzteile benötigt werden.

Wenn eine Shimano 333 Nabe ausfällt, dann in der Regel, weil eine der unzweckmäßig konstruierten Sperrklinken bricht. Die Nabe funktioniert dann mehr schlecht als recht und der Fahrer wird so lange weiterfahren, bis die Fragmente der Sperrklinke Zahnräder und andere Teile zerstört haben. Dadurch wird die Nabe irreparabel zerstört.

Während der Produktionszeit der Nabe überarbeitete Shimano die Konstruktion der Nabe einige Male, um sie zuverlässiger zu machen. Diese Überarbeitungen sind schlecht dokumentiert und interne Bauteile der Nabe sind nicht erhältlich. Doch auch wenn man eine Quelle für interne Bauteile auftut, wird es schwierig sein, die richtige Generation der Bauteile zu bestimmen.

Sheldon Browns Empfehlung ist, Shimano 333 Naben zu meiden. Sie wurden früher hauptsächlich in low-end Fahrrädern verbaut, die es sowieso nicht wert sind, repariert zu werden. (Im Jahr 2017 sind diese Naben nicht mehr erhältlich und gebrauchte Fahrräder mit funktionierenden Shimano 333 Naben dürften eher Raritäten sein)


Hinweis
Das soll keine generelle Kritik an Shimano Komponenten sein. In den späten 1970er Jahren begann Shimano, sehr gute Komponenten zu fertigen und hat sich seitdem zum Weltmarktführer entwickelt.
Es soll auch keine generelle Anklage an Shimano Getriebenaben sein. Mit Ausnahme der "333" sind Shimano Getriebenaben super und sehr zu empfehlen.


Siehe auch

Quelle

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Older Shimano 333 3-speed Hubs von der Website Sheldon Browns. Originalautor des Artikels ist Sheldon Brown.