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Klassische Schraubkranzfreiläufe: Unterschied zwischen den Versionen

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==Wie funktioniert ein Freilauf?==
==Wie funktioniert ein Freilauf?==
 
Der äußere Freilaufkörper kann sich frei in eine Richtung relativ zum inneren Körper in eine jedoch nicht in die andere drehen. Die meisten Freiläufe erreichen dies durch [[Sperrklinkenmechanismus|Sperrklinkenmechanismen]]. Das folgende Bild zeigt den inneren Körper (der Teil, der auf die Nabe geschraubt wird) des Freilaufs. Der äußere Körper (der Teil, der die Ritzel trägt) wurde entfernt. Der rote Pfeil deutet auf eine der zwei Sperrklinken des Freilaufs. Kleine Federn aus Draht, die man auf dem Bild erkennt, rotieren die Sperrklinkenenden auswärts.
The outer body of a freewheel can turn freely in one direction relative to the inner body, but not in the other direction. Most freewheels achieve this by means of pawls which engage a ratchet. The photo below shows the inner body (the part that threads onto the hub) of a freewheel. The outer body (the part that holds the sprockets) has been removed. The red arrow points to one of the two pawls of this freewheel. Small wire springs, visible in the photo, rotate the pawls outward.


[[Datei:Pawl-IMG 0081.JPG|center|Der innere Körper eines Freilaufs mit sichtbaren Sperrklinken]]
[[Datei:Pawl-IMG 0081.JPG|center|Der innere Körper eines Freilaufs mit sichtbaren Sperrklinken]]


The photo below shows the outer body from the back (left) side. The ratchet is the circular stepwise arrangement near the center of the photo. When the cyclist coasts, the pawls slip forward (counterclockwise in the photo) over the rachet. The freewheel makes a characteristic tick-tick-tick sound as the pawls spring into place behind ratchet teeth. When the cyclist is pedaling, the outer body also turns (counterclockwise in the photo), the pawls engage the ratchet teeth and the freewheel is silent. This particular freewheel has two pawls directly opposite one another and an odd number of ratchet teeth, 15, so only one pawl engages at a time.
Das nächste Bild zeigt den äußeren Körper von links (Rückseite). Das Klinkenrad ist das kreisrunde stufige Arrangement am außern Rand innen. Wenn der Fahrer freilaufen lässt, rutschen die Sperrklinken vorwärts (gegen den Uhrzeigersinn auf dem Bild) über das Klinkenrad. Der Freilauf macht das charakteristische Klikc-klick-klick Geräusch, wenn die Sperrklinken nach außen hinter den Zahn springen Wenn der Fahrer pedaliert, wird der äußere Körper ebenfalls bewegt (gegen den Uhrzeigersinn im Bild). Die Sperrklinken greifen in die Zähne und der Freilauf bleibt still. Dieser spezielle Freilauf hier hat zwei Sperrklinken, die sich direkt gegenüberstehen, und eine ungerade Zahl an Zähnen im Klinkenrad (hier: 15). Es greift also immer nur eine Sperrklinke zur Zeit.


[[Datei:Free-wheel-inner-race-IMG 0084.JPG|center|Rückseite eines Freilaufs mit sichtbaren Klinken]]
[[Datei:Free-wheel-inner-race-IMG 0084.JPG|center|Rückseite eines Freilaufs mit sichtbaren Klinken]]


The photo also shows bearing balls in a bearing race, embedded in grease to hold them in place during assembly (also a few bearing balls that got away). The bearing balls roll between this bearing race and one on the inner body. In the previous photo, part of the inner body's bearing race is visible as a polished arc (blue arrow). The front (right) side of the freewheel has another bearing assembly, not shown in these photos. The bearings center the outer body on the inner body, and allow the inner and outer body to turn freely relative to each other when the cyclist is coasting.
Das Bild zeigt auch die Lagerkugeln auf dem Lagerring, die mit Fett an Ort und Stelle gehalten werden, damit sie beim Zusammenbau nicht verloren gehen. Die Lagerkugeln laufen auf diesem Lagerring und einem Gegenstück des inneren Körpers. Auf dem vorherigen Bild ist der Lagerring des inneren Körpers als polierter Ring sichtbar (blauer Pfeil). Die Vorderseite des Freilaufs (rechte Seite) hat einen weiteren Lageraufbau, den man auf den Bildern nicht sieht. Die Lager zentrieren den äußeren auf dem inneren Körper und erlauben es dem äußeren Körper frei auf dem inneren zu rotieren, wenn der Fahrer freilaufen lässt.


==Freilaufgewinde==
==Freilaufgewinde==


The standard ISO threading for freewheels is 1.375 x 24 TPI, the same as for standard ISO bottom brackets.
Das standard ISO Gewinde für Freiläufe ist 1,375 x 24 TPI. Das entspricht exakt dem eines standard ISO [[Tretlager]]gewinde.
 
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{|{{Prettytable|width=50%}}
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!Typ
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|[[Italienisch]]
|[[Italienisch]]
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|[[Französisch]]
|[[Französisch]]
|1,366" x 25,4 tpi
|1,366" x <span style="color:red;">25,4</span> TPI
|34,7 x 1 mm
|34,7 x 1 mm
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|Metrisch [[BMX]]
|Metrisch [[BMX]]
|1,181" x 25,4 tpi
|1,181" x <span style="color:red;">25,4</span> TPI
|30 x 1 mm
|30 x 1 mm
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All recent freewheels and threaded hubs, regardless of where made, use ISO threading. The older British and Italian standards use the same thread pitch but a very slightly different thread diameter, and are generally interchangeable. However, for strong riders and on tandems, it is best not to mix and match -- freewheels sometimes do strip the threads of aluminium hubs. A French freewheel may start to thread onto an ISO/British/Italian hub but will soon bind. An ISO/British/Italian freewheel will skim the top of the threads of a French hub and will slip forward if an attempt is made to use it. Do not force a freewheel -- you will ruin the hub.


A bottom-bracket cup can serve as a thread gauge for a freewheel: Dimensions are usually marked on cups. Hold the threads of the bottom-bracket cup against those of the hub, and look in between, against the light. If the threads engage tightly all the way across, the thread pitch is the same. If they rock across each other, it is different. You may check the thread pitch of a freewheel by threading an ISO left bottom-bracket cup into it (not a right cup, which is left-threaded). The cup will go in easily if the thread pitch is the same -- but do have a freewheel extractor tool handy so you can unscrew the cup.
Alle zuletzt hergestellten Freiläufe und Schraubkranznaben - unabhängig von ihrer Herkunft - haben ISO Gewinde. Ältere britische und italienische Standards haben die gleiche [[Gewindesteigung]] jedoch leicht abweichende Gewindedurchmesser. Sie sind im Allgemeinen miteinander austauschbar. Jedoch ist es für sehr starke Fahrer und bei Tandems ratsam, nicht zu mischen. Freiläufe zerreissen manchmal die Gewinde von [[Aluminium]]naben. Ein französischer Freilauf lässt sich anfangs auf ein ISO/britisches/italienisches Gewinde aufschrauben, wird aber durchrutschen, sobald man diese Kombination einsetzt. Zwinge einen Freilauf nicht auf da Gewinde, Du wirst die Nabe unweigerlich zerstören.
 
Eine Innenlagerschale kann als [[Gewindelehre]] für einen Freilauf herhalten: Die Dimensionen sind üblicherweise an der Schale aufgedruckt. Halte das Gewinde der Innenlagerschale gegen die der Nabe und schaue gegen das Licht durch den Spalt. Falls das Gewinde auf dem gesamten Weg eng anliegt, ist die Gewindesteigung die gleiche. Falls sie sich gegeneinander wackeln lassen, sind sie verschieden. Man kann die Gewindesteigung feststellen, indem man die linke Lagerschale eines ISO Innenlagers aufschraubt (die rechte Lagerschale hat ein Linksgewinde!). Die Lagerschale lässt sich leicht einschrauben, wenn die Gewindesteigung gleich ist. Man sollte jedoch einen Freilaufabzieher zur Hand haben, um die Lagerschale wieder zu lösen.


== Demontage des Schraubkranzfeilaufs ==
== Demontage des Schraubkranzfeilaufs ==
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Neuere Schraubkränze haben Abzieher mit Keilverzahnungen. Diese haben einen besseren Formschluss als die alten Zwei-Zinken-Werkzeuge. Die neuen Werkzeuge müssen nicht mehr gesichert werden.
Neuere Schraubkränze haben Abzieher mit Keilverzahnungen. Diese haben einen besseren Formschluss als die alten Zwei-Zinken-Werkzeuge. Die neuen Werkzeuge müssen nicht mehr gesichert werden.
<gallery mode="packed" caption="Einige bekannte [[Freilaufabzieher]]modelle">
Datei:Tl7203.jpg|Park Tools FR-1<br>Große Keilverzahnung aktuelles Modell mit zwölf Rippen für [[Shimano]]. Das Werkzeug funktioniert auch für SRAM/Sachs und die meisten [[HG]] Kassettenkonterringe.
Datei:Tl7204.jpg|Park Tools FR-2<br>Für SunTour Schraubkrenznaben mit zwei Nasen.
Datei:Tl7205.jpg|Park Tools FR-3<br>Für SunTour Schraubkrenznaben mit vier Nasen.
Datei:Tl7206.jpg|Park Tools FR-4<br>Für Atom/Regina Schraubkranznaben mit 20 Rippen.
</gallery>
Der übliche Weg, einen Freilaufabzieher zu benutzen, ist es, diesen in einen Schraubstock zu klemmen und das gesamte Laufrad zu drehen. Wenn Du eine entsprechend montierten oder verstellbaren Schraubstock besitzt, ist es sinnvoll das Laufrad vertikal auszurichten (Achse horizontal). So hast Du bessere Hebelkräfte, um das Laufrad zu drehen. [[Sheldon Brown]] hatte extra zu diesem Zweck an seinem Arbeitsplatz einen Schraubstock an einem Türrahmen angebracht. Zuhause hatte er einen Schraubstock, bei der sich der Klemmbackenmechanismus um 360° drehen ließ. Unglücklicherweise haben die meisten Schraubstöcke keine solchen Möglichkeiten, so dass Du sehr wahrscheinlich mit einem horizontal liegenden Laufrad arbeiten musst.


Der übliche Weg, einen Freilaufabzieher zu benutzen, ist es, diesen in einen Schraubstock zu klemmen und das gesamte Laufrad zu drehen. Wenn Du eine entsprechend montierten oder verstellbaren Schraubstock besitzt, ist es sinnvoll das Laufrad vertikal auszurichten (Achse horizontal). So hast Du bessere Hebelkräfte, um das Laufrad zu drehen. [[Sheldon Brown]] hatte extra zu diesem Zweck an seinem Arbeitsplatz einne Schraubstock an einem Türrahmen angebracht. Zuhause hatte er einen Schraubstock, bei der sich der Klemmbackenmechanismus um 360° drehen ließ. Unglücklicherweise haben die meisten Schraubstöcke keine solchen Möglichkeiten, so dass Du sehr wahrscheinlich mit einem horizontal liegenden Laufrad arbeiten musst.
Einen alternativen Ansatz hatte [[Sheldon Brown]] darin gefunden, dass er bei sehr widerspenstigen Freiläufen einen passenden Ringschlüssel auf das Werkzeug aufsetzte und diesen mit einem [[Werkstatthammer]] am langen Hebelende bearbeitete. Als passendes Werkzeug stellte sich hierbei die [[Kettenpeitsche]] von [[Park Tool]] heraus. Diese hat ein sechseckiges Loch, das perfekt auf den sechseckigen Kopf des Park Tools Freilaufabziehers passt.


Bei wirklich fest sitzenden Schraubkränzen hilft oftmals die Methode "Hammer", wenn die Methode mit dem Schraubstock fehlschlägt. Dazu musst Du einen ordentlich langen Hebel an den Freilaufabzieher anbringen und diesen mit einem Werkstatthammer kräftig schlagen. [[Park Tool]] stellt einige sehr gut passende Hebel zu diesem Zweck her.
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''Park Tools FRW-1 und Kettenpeitsche SR-1''
[[Datei:TL7335-7.JPG|center|Park Tools FRW-1 und Kettenpeitsche SR-1]]
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Bei jeder dieser Methoden lohnt es sich, dass auf dem Laufrad ein aufgepumpter [[Reifen]] montiert ist, denn so hast Du besseren Grip mit den Händen und Du schützt die [[Felge]] vor Beschädigung.
Bei jeder dieser Methoden lohnt es sich, dass auf dem Laufrad ein aufgepumpter [[Reifen]] montiert ist, denn so hast Du besseren Grip mit den Händen und Du schützt die [[Felge]] vor Beschädigung.


=== Zerstörende Demontage ===
=== Zerstörende Demontage ===
Wen Du einen alten Schraubkranz demontieren willst, den Du nie mehr benutzt, kannst Du ihn auch zerstörerisch demontieren. Das ist oft eine sinnvolle Alternative, falls Du keinen passenden Abzieher der richtigen Marke oder des richtigen Modells zur Hand hast oder die Vertiefungen des Schraubkranzkerns beschädigt sind.
Wenn Du einen alten Schraubkranz demontieren willst, den Du nie mehr benutzt, kannst Du ihn auch zerstörerisch demontieren. Das ist oft eine sinnvolle Alternative, falls Du keinen passenden Abzieher der richtigen Marke oder des richtigen Modells zur Hand hast oder die Vertiefungen des Schraubkranzkerns beschädigt sind.


Baue den Schraubkranz wie weiter unten beschrieben ([[#Wartung_eines_Schraubkranzfreilaufs|Wartung eines Schraubkranzfreilaufs]]) auseinander, um die Sperrklinken zu entfernen. Nun spanne den Kern in einen Schraubstock und drehe das Laufrad in gewohnter Weise gegen den Uhrzeigersinn.
Baue den Schraubkranz, wie im Artikel [[Grunderneuerung von Schraubkranzfreiläufen]] beschrieben, auseinander, um die Sperrklinken zu entfernen. Nun spanne den Kern in einen Schraubstock und drehe das Laufrad in gewohnter Weise gegen den Uhrzeigersinn.


== Montage eines Schraubkranzfreilaufs ==
== Montage eines Schraubkranzfreilaufs ==
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Dies sollte man ungefähr mindestens einmal im Jahr oder  sobald sich das Geräusch der Sperrklinken laut und knirschend anhört wiederholen.
Dies sollte man ungefähr mindestens einmal im Jahr oder  sobald sich das Geräusch der Sperrklinken laut und knirschend anhört wiederholen.
Falls die rechte Seite des Freilaufkörpers verschmutzt ist, nimm das Laufrad aus dem Fahrrad und demontiere den Schraubkranz. Die Rückseite des Schraubkranzes könnte sauber sein. Wenn das der Fall ist, kannst Du Öl in den Spalt auf der Rückseite träufeln und dabei den inneren Körper drehen.
Falls keine der beiden Seiten sauber ist, hat man drei Möglichkeiten:
* Den Schraubkranz ersetzen.
* Den Schraubkranzfreilauf vollständig auseinanderbauen, damit man alle innenliegenden Teile gründlich reinigen kann.
** Siehe auch: [[Grunderneuerung von Schraubkranzfreiläufen]]
* Entferne zuerst so viel Abrieb und Schmutz wie möglich, dann spüle die alte Schmierung aus dem Freilauf bevor Du neue Schmierung einbringst. Um das zu ermöglichen, benötigt man ein Reinigungsbad für Einzelteile vorzugsweise mit einem Sprühgerät. Wenn man den äußeren Ring ein paar Umdrehungen löst, wird der Spalt größer, durch den man die Reinigungslösung sprühen kann.
Phil Wood & Co. stellten früher einen Fettdüse für Schraubkranzfreiläufe her. Der Schraubkranzfreilauf wurde auf diese so aufgeschraubt wie auf die Nabe eines Laufrads. Nun konnte man genug Fett in den Schraubkranzfreilauf pumpen, dass der ganze Dreck herausgedrückt wurde. Hier durfte man allerdings nur sehr leichtes Fett oder Öl benutzen, weil dickes Fett die Funktion der Sperrklinken beeinträchtigt.


== Ersetzen von Ritzeln und Restaurieren==
== Ersetzen von Ritzeln und Restaurieren==
Die meisten Mehrgangschraubkränze haben austauschbare und untereinander wechselbare [[Ritzel]]. Früher war es bei Fahrradläden üblich, den Kunden Ihre Schraubkränze in Wunschkombination zusammenzustellen. Unglücklicherweise gibt es durch den Rückgang an verbauten Schraubkränzen kaum noch Ersatzritzel.
Die meisten Mehrgangschraubkränze haben austauschbare und untereinander wechselbare [[Ritzel]]. Früher war es bei Fahrradläden üblich, den Kunden Ihre Schraubkränze in Wunschkombination zusammenzustellen. Unglücklicherweise gibt es durch den Rückgang an verbauten Schraubkränzen kaum noch Ersatzritzel. Manchmal tauchen welche bei eBay auf und es ist möglich ältere und verschlissene Ritzel mit wohlüberlegtem Feilen zu restaurieren.
 
Ritzel älterer Schraubkranzfreiläufe hatten längere Zähne als es heutzutage üblich ist. Während Ritzel und Kette zusammen verschleißen, formten die Zähne eine Hakenform auf der Rückseite jedes Ritzelzahns heraus. Eine neue Ketee mit kürzeren Gliedern fällt in diesen Hohlraum hinter den Haken eines Zahns, läuft am nächsten Zahn aufwärts und springt dann vorwärts, sobald der Zahn sich aus der vertikalen Position nach vorne bewegt.


Um ein Ritzel vom Schraubkranz zu demontieren benötigte man normalerweise zwei [[Kettenpeitsche]]n. Eine hielt den Schraubkranz in Position und die andere benötigte man, um das Ritzel vom Freilauf herunterzuschrauben. Wenn Du nur eine Kettenpeitsche hast, benötigst Du eine spezielle Schraubkranzschraubzwinge.
Man kann die Lebensdauer eines Ritzels mit hakenförmigen Zähnen verlängern, indem man mit einem Dremel oder Tellerschleifer die Haken wegschleift. Die gehärtete Metalloberfläche ist bereits verschlissen, so dass das wiederbelebte Ritzel deutlich schneller verschleißt als ein Neues. Ritzel neuerer Produktion müssen einfach getauscht werden, weil ihre Zähne nicht lang genug sind, um eine solche Aktion zu ermöglichen.


Bei den älteren europäischen Schraubkränzen waren alle Ritzel aufgeschraubt. Die beiden größten Ritzel hatten zumeist ein Linksgewinde und wurden von hinten auf den Freilaufkörper geschraubt. Da diese beiden Ritzel für die kleinen Gänge am Fahrrad zuständig sind, sind sie zumeist mit sehr hoher Kraft aufgeschraubt und benötigen erhebliche Anstrengungen, um sie herunterzuschrauben. Die kleineren Ritzel werden von vorne mit einem Rechtsgewinde aufgeschraubt. Bei dieser Version des Schraubkranzes ist es fast unmöglich alle Ritzel gleichzeitig zu demontieren, was zum Glück aber so gut wie nie nötig ist.
;Siehe auch
* [[Kettenpflege]]


Als die Japaner den Schraubkranznabenmarkt in den 1970er Jahren eroberten, hatten ihre Schraubkränze den Vorteil, dass nur das kleinst oder die beiden kleinsten Ritzel aufgeschraubt waren. Die restlichen größeren Ritzel wurden schlicht aufgesteckt. Die Ritzel hatten Keile, die in Rillen auf dem Freilaufkröper passten. Da nur die beiden kleinsten Ritzel verschraubt waren, waren diese Schraubkränze sehr leicht zu warten.
Um ein Ritzel vom Schraubkranz zu demontieren benötigte man normalerweise zwei [[Kettenpeitsche]]n. Eine hielt den Schraubkranz in Position und die andere benötigte man, um das Ritzel vom Freilauf herunterzuschrauben. Das funktioniert am Besten, wenn der Schraubkranzfreilauf auf dem Laufrad montiert bleibt. Wenn Du nur eine Kettenpeitsche hast, benötigst Du eine spezielle Schraubkranzschraubzwinge. Natürlich muss man den Schraubkranzfreilauf vom Laufrad demontieren, damit man diese Schraubkranzschraubzwinge benutzen kann.


[[Shimano]] [[Hyperglide]] Schraubkränze hatten nur Ritzel mit Keilzähnen. Die Ritzel wurden von einem [[Konterring]] gehalten. Dies ist das gleiche System, wie es später bei den modernen Hyperglide [[Kassette]]n zum Einsatz kam.
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[[Datei:Freewheel visesm IMG 7659.JPG|center|Schraubkranzschraubzwinge]]
''Schraubkranzschraubzwinge<br>Ds Bild dient nur zur Illustration. Die Schraubkranzschraubzwinge muss noch in einen Schraubstock eingespannt werden. Wenn man Ritzel von nahezu gleicher Größe trennen will, sollte das kleinere Ritzel nach unten zeigen, damit es weniger Störungen zwischen Ritzel und Kettenpeitsche gibt.''
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Bei den älteren europäischen Schraubkränzen waren alle Ritzel aufgeschraubt. Die beiden größten Ritzel hatten zumeist ein Linksgewinde und wurden von hinten auf den Freilaufkörper geschraubt. Da diese beiden Ritzel für die kleinen Gänge am Fahrrad zuständig sind, sind sie zumeist mit sehr hoher Kraft aufgeschraubt und benötigen erhebliche Anstrengungen, um sie herunterzuschrauben. Die kleineren Ritzel werden von vorne mit einem Rechtsgewinde aufgeschraubt. Falls man keine Kettenpeitsche hat oder ein sehr widerspenstiges geschraubtes Ritzel entfernen will, kann man die Kettenpeitsche durch ein Stücke Kette ersetzen, das man in einen Schraubstock klemmt.


=== Individuelle Zusammenstellung ===
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Früher bei den 4-, 5- oder gar 6-Gang Schraubkränzen war es gängige Praxis, sich die Übersetzungen selbst zusammenzustellen. Bei so wenigen Möglichkeiten war es notwendig, dass man sich die speziellen Größen für seinen Fahrstil und die zu fahrende Strecke richtig zusammenstellte.
''Ein Stück Kette in einem Schraubstock kann auch ein Ritzel halten''
[[Datei:Chain-vise.jpg|center|Ein Stück Kette in einem Schraubstock kann auch ein Ritzel halten]]
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Das war nach Einführung von 7-, 8-, 9- und später 10- und 11-Gang Kassetten kein Thema mehr. Daraus resultiert, dass man sich heutzutage keinen Gedanken mehr über eigene Gangzusammenstellungen machen muss.
In der Praxis war es normalerweise nicht nötig, alle Ritzel zur gleichen Zeit zu entfernen, weil man ein Ritzel benötigt, um den Freilauf in Position zu halten, während man das eine abschraubte, das man entfernen wollte. Es gab spezielle Schraubzwingen, die das Gewinde greifen konnten, damit man das letzte Ritzel entfernen konnte. Es gibt allerdings kaum jemals echte Verwendung für dieses Werkzeug. Ein weiterer Weg, alle Ritzel zu entfernen, ist es, die beiden größten Ritzel gegeneinander zu befestigen, die kleineren Ritzel zu lösen und dann die größten Ritzel gegeneinander abzuschrauben. British Cyclo Schraubkranzfreiläufe waren anders aufgebaut. Alle Ritzel waren von links aufgeschraubt mit Ausnahme des kleinsten und m schnellsten verschleißenden Ritzels. Dieses Ritzel war integraler Bestandteil des Freilaufkörpers und konnte nicht entfernt werden. Mancher unwissender Mechaniker hat schon Zähne abgerissen, beim Versuch, es abzuschrauben. Das ist jedoch antike Fahrradgeschichte und es dürfte extrem unwahrscheinlich sein, jemals einen British Cycleo Schraubkranz in freier Wildbahn zu finden!


Viele ältere Fahrradfahrer schließen daraus, dass es heutzutage wesentlich schwieriger sein muss, sich seine Gangübersetzungen zusammenzustellen. Das Gegenteil ist der Fall. Bei den modernen [[Kassette]]n ist es wesentlich einfacher, weil alle Ritzel das gleiche Keilzahnmuster benutzen, so dass alle Ritzel (bis auf das Kleinste) an jeder Position auf dem Nabenkörper angebracht werden kann. Bei den alten Systemen waren die Gewinde abgestuft, so dass nur spezielle Ritzel an spezielle Positionen passten. Bessere Fahrradläden hatten früher eine riesige Menge an Ritzeln für jede dieser Positionen vorrätig, um jeden Wunsch eines Kunden bedienen zu können. Jedoch bedurfte es für jeden Hersteller einer solchen Sammlung an Ritzeln, da jeder Hersteller sein eigenes proprietäres System hatte.
Neuere Schraubkranzfreiläufe haben keilverzahnte Ritzel. Man muss nur das erste oder die beiden ersten Ritzel abschrauben, dann lassen sich die weiteren Ritzel einfach abnehmen. Shimano [[Hyperglide]] Schraubkranzfreiläufe haben alle Ritzel keilverzahnt und ein [[Lockring]] hält das Ritzelpaket zusammen. Das ist ähnlich wie bei den aktuell modernen [[Freilauf_oder_Kassette%3F#Kassetten_Freilaufnaben|Freilaufnaben]] mit Kassetten.


Man sollte sich gut die Reihenfolge der [[Spacer]] zwischen den Ritzeln mekren, damit man beim Zusammenbau wieder die korrekten Ritzelabstände erhält. Beim wieder Anbauen der Ritzel auf dem Freilauf sollte man die Gewinde gut fetten, um [[Korrosion]] zu vermeiden und späteres Auseinanderbauen zu erleichtern.


Viele Ritzel sind asymmetrisch. Die hohe Seite der Zähne bei SunTour Ritzeln zeigt nach rechts. Die Rampen, die die Kette beim Schalten mitnehmen sollen, zeigen auch alle nach rechts. Wenn man die Ritzel verkehrt herum montiert, schalten diese sehr schlecht. Einige alte Ritzel waren symmetrisch, so dass man ihre Lebensdauer durch einfaches Wenden verlängern konnte.


== Die Geschichte des Freilaufs ==
== Die Geschichte des Freilaufs ==
Ältere europäische Freiläufe hatten alle [[Ritzel]] aufgeschraubt. Dabei waren die großen Ritzel besonders fest verschraubt. Die beiden großen Ritzel hatten [[Linksgewinde]] und wurden von der Hinterseite auf den Freilauf geschraubt. Dadurch war es unmöglich, sie ohne Demontage des Freilaufs von der Nabe diese zu entfernen.


In der Praxis entfernte man eigentlich nie alle Ritzel auf einmal. Man benötigte zumindest ein Ritzel, um den Freilauf festzuhalten, wenn man ein anderes Ritzel abschraubte. Es gab spezielle Schraubzwingen, die dazu gebaut waren, das letzte Ritzel abschrauben zu können. [[Sheldon Brown]] hatte jedoch nie ein solches Werkzeug für notwendig befunden. Auf einem Freilauf gab es meist zwei bis drei verschiedenen Gewindegrößen. Daher konnten Ritzel, die auf eine bestimmte Position passten, nicht einfach an einer anderen Stelle platziert werden. Zumeist hatten die Ritzel auch eingebaute [[Spacer]], so dass die Ritzel auch nur ein einer bestimmten Richtung montierbar waren.
Bei älteren Freiläufen gab es üblicherweise zwei oder drei Gewindegrößen auf dem gleichen Schraubkranzfreilauf, so dass Ritzel aus einer bestimmten Position nicht unbedingt an einer anderen Position eingebaut werden konnten. Geschraubte Ritzel hatten Spacer integriert, so dass man sie auch nur in eine Richtung einbauen konnte.


In den 1970er Jahren jagten zuerst [[Sun Tour]] und danach [[Shimano] den etablierten europäischen Herstellern (z.B. [[Atom]], [[Campagnolo]], [[Cyclo]], [[Everest]], [[Maillard]], [[Regina]] oder [[TDC]]) das Geschäft mit den Freiläufen ab. Das schafften sie durch überlegenes Design und handwerkliches Geschick obwohl die Metallverarbeitung der Japaner zu dieser Zeit der europäischen deutlich unterlegen war. Die Maillard Naben waren z.B. zu aufwendig in der Produktion, sahen aber hübsch aus.
In den 1970er Jahren jagten zuerst [[Sun Tour]] und danach [[Shimano]] den etablierten europäischen Herstellern (z.B. [[Atom]], [[Campagnolo]], [[Cyclo]], [[Everest]], [[Maillard]], [[Regina]] oder [[TDC]]) das Geschäft mit den Freiläufen ab. Das schafften sie durch überlegenes Design und handwerkliches Geschick obwohl die Metallverarbeitung der Japaner zu dieser Zeit der europäischen deutlich unterlegen war. Die Maillard Naben waren z.B. zu aufwendig in der Produktion, sahen aber hübsch aus.


* Einer dieser Gründe, warum die Japaner den Europäern das Geschäft abluchsen konnten, war, dass die größeren Ritzel mit dem Freilauf mittels Rippen statt Gewinden verbunden waren. Diese Ritzel wurden von den kleineren wie von einem [[Konterring]] an Ort und Stelle gehalten. Die Ritzel konnte dadurch wesentlich einfacher ausgetauscht werden.
* Einer der Gründe, warum die Japaner den Europäern das Geschäft abluchsen konnten, war, dass die größeren Ritzel mit dem Freilauf mittels Rippen statt Gewinden verbunden waren. Diese Ritzel wurden von den kleineren wie von einem [[Konterring]] an Ort und Stelle gehalten. Die Ritzel konnte dadurch wesentlich einfacher ausgetauscht werden. Manche europäische Hersteller setzten auch auf Keilverzahnungen, die jedoch andere Probleme hatten...
*Die Zähne der japanischen Ritzel waren auch besser geformt, so dass die Schaltvorgänge auf diesen Ritzel wesentlich besser abliefen. Die Sun Tour Ritzel liefen zur Spitze in schräg zusammen, so dass die Kette viel leichter auf die Zähne aufrutschen konnte. Shimano stellte die Zähne leicht schräg an, so dass die vorbeilaufende Kette beim Schaltvorgang leichter vom Ritzel mitgenommen werden konnte.
* Es gab nur zwei wichtige Marken japanischer Schraubkranzfreiläufe - [[SunTour]] und [[Shimano]] - was den Teilebestellvorgang für Fahrradläden deutlich vereinfachte. Es gab zehn oder mehr europäische Produktlinien, bei den die meisten Ritzel nicht untereinander austauschbar waren.
* Die Japaner unterboten die europäischen Preise.
* Die Japaner boten [[Schaltwerk]]e mit besserem Schaltverhalten sowie geringerem Ritzelabstand an. So konnte man eine Sechs-Ritzel-Schraubkranzfreilaufnabe an Stelle eines europäischen Fünf-Gang Modells verbauen.
* Die Zähne der japanischen Ritzel waren auch besser geformt, so dass die Schaltvorgänge auf diesen Ritzel wesentlich besser abliefen. Die Sun Tour Ritzel liefen zur Spitze in schräg zusammen, so dass die Kette viel leichter auf die Zähne aufrutschen konnte. Shimano stellte die Zähne leicht schräg an, so dass die vorbeilaufende Kette beim Schaltvorgang leichter vom Ritzel mitgenommen werden konnte.
* Japanische Freiläufe hatten zudem ein besseres System zur Demontage des Freilaufs. Sun Tour benutze zwar ein konventionelles zwei Zinken Muster. Diese Zinken waren aber wesentlich tiefer und stärker gebaut als die von europäischen  Herstellern. Shimano war Pionier bei Abziehern mit einem Keilverzahnungsprofil. Dieses Profil war immun gegen das alte Problem, dass die beiden Kanten der Zinken langsam abgeschliffen wurden und das Werkzeug mit der Zeit unbrauchbar wurde.
* Japanische Freiläufe hatten zudem ein besseres System zur Demontage des Freilaufs. Sun Tour benutze zwar ein konventionelles zwei Zinken Muster. Diese Zinken waren aber wesentlich tiefer und stärker gebaut als die von europäischen  Herstellern. Shimano war Pionier bei Abziehern mit einem Keilverzahnungsprofil. Dieses Profil war immun gegen das alte Problem, dass die beiden Kanten der Zinken langsam abgeschliffen wurden und das Werkzeug mit der Zeit unbrauchbar wurde.
<gallery mode="packed">
Datei:Fr-freewheelcrop.jpeg|Französischer Schraubkranzfreilauf mit zu schwachen Freilaufabzieherkerben.
Datei:Freewheel-suntour.jpg|SunTour Schraubkranzfreilauf mit stärkeren Freilaufabzieherkerben.
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== Wie viele Gänge? ==
== Wie viele Gänge? ==
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In den 1970er Jahren wurden Sechs-Gang-Freiläufe eingeführt. Hier gab es zwei Varianten:
In den 1970er Jahren wurden Sechs-Gang-Freiläufe eingeführt. Hier gab es zwei Varianten:
* "Standard" Sechs-Gänger hatten den gleichen Ritzelabstand wie die konventionellen Fünf-Gänger - ungefähr 5,3 mm.<br />Daher war es nötig, dass die Einbauweite bei Rahmen auf 126 mm erhöht wurde. Dadurch wurde das Problem, das mit den Fünf-Gängern aufkam noch verschärft.
* "Standard" Sechs-Gänger hatten den gleichen Ritzelabstand wie die konventionellen Fünf-Gänger - ungefähr 5,3 mm.<br />Daher war es nötig, dass die Einbauweite bei Rahmen auf 126 mm erhöht wurde. Dadurch wurde das Problem, das mit den Fünf-Gängern aufkam noch verschärft.
* Sechs-Gänger mit [[Ultra Six ®]] hatten einen schmaleren Ritzelabstand (ungefähr 5 mm). Diese Ultra Six ® Laufräder konnten so direkt in alte Rahmen mit 120 mm Einbaubreite eingesetzt werden.<br />Der Trick bestand in einer schmaleren Kette. Die Innenweite der Kette war genau gleich wie vorher. Jedoch hatten diese Ketten kürzere [[Niet]]en, so dass sie nicht über die [[Außenlasche]]n hinausragten, wie es bei klassischen Ketten üblich war.
* Sechs-Gänger mit [[Ultra Spacing|Ultra Six ®]] hatten einen schmaleren Ritzelabstand (ungefähr 5 mm). Diese Ultra Six ® Laufräder konnten so direkt in alte Rahmen mit 120 mm Einbaubreite eingesetzt werden.<br />Der Trick bestand in einer schmaleren Kette. Die Innenweite der Kette war genau gleich wie vorher. Jedoch hatten diese Ketten kürzere [[Niet]]en, so dass sie nicht über die [[Außenlasche]]n hinausragten, wie es bei klassischen Ketten üblich war.
 
=== 7-Gänge ===
=== 7-Gänge ===
In den 1980er Jahren wurden beide Ansätze vereint, um Sieben-Gänge zu ermöglichen. Diese hatten 5 mm ("Ultra") Ritzelabstand, die in einen 126 mm Rahmen passten wie auch die Standard-6-Gang-Naben.
In den 1980er Jahren wurden beide Ansätze vereint, um Sieben-Gänge zu ermöglichen. Diese hatten 5 mm ("Ultra") Ritzelabstand, die in einen 126 mm Rahmen passten wie auch die Standard-6-Gang-Naben.
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==Individualisierung und Aufwertung==
==Individualisierung und Aufwertung==
<small>Der Großteil dieses Abschnitts ist eine Ergänzung von [[John Allen]] :-)</small>


[ Most of this section can be blamed on John Allen :-) ]
Möchtest Du einen älteren Schraubkranzfreilauf durch eine moderne Kettenschaltung mit [[Indizierte Schaltung|indizierter Schaltung]] ersetzen?


Do you need to replace an older, threaded rear hub to update to a modern, index-shifting drivetrain?
Außer Du bestehst darauf, hinten mehr Ritzel am Hinterrad zu haben, als Du vermutlich benötigst, ist es eine nette Spezifikation, mit neun, zehn, elf oder mehr Gängen zu werben. Man kann jedoch eine große Bandbreite und kleine Abstufungen mit sechs oder sieben Ritzeln und einer [[Zweifachkurbel]] oder [[Dreifachkurbel]] abdecken.


Not unless you insist on having more rear sprockets than you probably need. It's nice spec hype to advertise 9, 10, 11 speeds at the rear, but you can get a wide range and narrow steps with 6 or 7 sprockets and compact double (see example) or triple chainwheels.
Modernere Fünf- und Sechs-Gang-Schraubkranzfreiläufe haben [[Ritzelabstand|Ritzelabstände]] von 5,5 mm und funktionieren mit Shimanos indexierten Schalthebeln. Sieben-Gang Schraubkranzfreiläufe und ältere SunTour [[Ultra Spacing|Ultra]] Schraubkranzfreiläufe haben 5 mm Ritzelabstände, die mit Shimanos Sieben- und Acht-Gang-Schalthebel und Schaltwerken funktionieren. Siehe dazu auch [[Ritzelabstände (Tabelle)]]. Unter Umständen muss man die [[Einstellen_der_Schaltung#Alternative_Zugf.C3.BChrung|Zugführung für einen Achtfach-Schalthebel etwas modifizieren]]. Der zusätzliche Klick eines indexierten Schalthebels wird durch die [[Begrenzungsschraube]] des Schaltwerks blockiert. Achtfach-Ketten arbeiten mit allen diesen Schraubkranzfreiläufen zusammen und halten auch länger als die schmaleren Ketten für neun oder mehr Gänge.


Modern 5-and 6-speed freewheels have a 5.5 mm sprocket spacing and work with Shimano 5-and 6-speed indexed shifters. 7-speed freewheels -- and old SunTour Ultra freewheels -- have a 5 mm sprocket-to-sprocket spacing that works with Shimano 7- or 8-speed click shifters and rear derailers -- see table of sprocket spacings. (You may need to adjust the cable routing slightly with an 8-speed shifter). An index shifter's extra clicks will be blocked by the limit stop on the derailer. 8-speed chain works with all of these freewheels, and it is more durable than the narrower chains used for 9 or more speeds.
Siebenfach Schraubkranzfreiläufe mit 13-15-17-19-21-24-28 Zähnen gibt es von Shimano, [[SunRace]] und [[IRD]]. Das ist eine schöne gleichmäßige Progression. Man kann natürlich auch eine andere Abstufung wählen, wenn der Fahrradladen diese anbietet. Moderne Schraubkranzfreiläufe haben die gleichen [[Schalthilfe]]n wie [[Kassette]]n.


7-speed freewheels with 13-15-17-19-21-24-28 teeth are available from Shimano, SunRace and IRD. This is a nice, even progression, or you may choose another -- see list of available freewheels from Harris Cyclery. Modern freewheels have the same easy-shifting features as cassettes.
Außer man möchte sich mit [[Reibungsschaltung]] befassen, muss man nue Schalthebel montieren. Indexierende [[Lenkerendschalthebel]], [[Daumenschalter]] oder Unterrohr-Schalthebel können das Schalten nach Gefühl erleichtern. Brems-Schalthebel springen nach dem Schaltvorgnag wieder in die ursprüngliche Position zurück, so dass man nicht genau weiß, in welchem Gang man sich gerade befindet. Zudem tendieren sie dazu, recht teuer zu sein. Anlötsockel für Unterrohr-Schalthebel bei älteren Rahmen passen nicht unbedingt zu den heutzutage üblichen indexierten Schalthebeln oder [[Zuganschlag|Zuganschlägen]]. Daher benötigt man dort Klemmadapter.


Unless you are willing to put up with friction shifting, you need to install new shifters. Indexing handlebar-end shifters, top-mount shifters or downtube shift levers let you know how to shift by feel. Brake-lever shifters return to the same position after every shift, so you don't know what gear you are using. They also tend to be expensive. Brazed-on bosses for downtube shifters on some older frames will not fit today's index shift levers or cable stops, so you will need to use a clamp-on adapter.
Ein Fünf-Gang-Schraubkranzfreilauf ode ein SunTour Ultra-6 passt in eine 120 mm Einbauweite eines rahmens der 1970er Jahre- Ein Sieben-Gang-Schraubkranzfreilauf benötigt mindestens 126 mm [[Einbauweite]]. Jedoch haben höchstens Stahlramen so geringe Einbauweiten. Man kann sie üblicherweise [[Kaltumformung|kaltumformen]] um den Rahmen zu weiten. Unter Umständen muss man das Laufrad neu zentrieren. Finde dazu auch mehr im Artikel [[Rahmen aufweiten]]. Um auf eine Freilaufnabe mit Kassette umzurüsten, muss man das Laufrad tauschen.


A 5-speed freewheel or Suntour Ultra-6 will work with the 120 mm rear dropout spacing that was usual in the 1970s. A 7-speed freewheel needs at least 126 mm spacing, but only steel frames are likely to have narrower spacing, and they can usually be cold set to spread the dropouts. You also may need to redish the rear wheel-- see article on frame spacing. To convert to a cassette, you would have to replace the rear wheel.
Um das klar zu machen: Die Auswahl an Schraubkranzfreiläufen sind recht eingeschränkt, außer man hortet in großen Mengen alte Ritzel. Früher bei den 4-, 5- oder gar 6-Gang Schraubkränzen war es gängige Praxis, sich die Übersetzungen selbst zusammenzustellen. Bei so wenigen Möglichkeiten war es notwendig, dass man sich die speziellen Größen für seinen Fahrstil und die zu fahrende Strecke richtig zusammenstellte.


To be sure, freewheel choices are somewhat limited, unless you have been hoarding old sprockets. Back in the days of 4-, 5-, even 6-speed freewheels, it used to be common to customize the ratios. When there were so few sprocket positions available, it was more important to provide the specific sizes desired to match a given rider's style and riding conditions.
Das war nach Einführung von 7-, 8-, 9- und später 10- und 11-Gang Kassetten kein Thema mehr. Daraus resultiert, dass man sich heutzutage keinen Gedanken mehr über eigene Gangzusammenstellungen machen muss. Man kann dennoch mit einer [[Dreifachkurbel]] enge Übersetzungsschritte und gleichzeitig eine große Bandbreite auch mit sechs oder sieben Ritzeln hinten gleichzeitig haben.
 
As gears proliferated through 7-, 8-, 9- and now 10, 11, 12-speed cassettes, this became less of an issue. As a result, custom gearing is now much less common than formerly. Still, with a ttriple crankset, you can have narrow steps and a wide range with 6 or 7 sprockets at the rear.
 
On the other hand -- many older cyclists assume that it is harder to customize cassette-type clusters than it was with the old thread-on freewheels. In fact, the opposite is the case! Cassettes are much easier to customize, because all of the sprockets use the same spline pattern, so any of the sprockets (except the smallest one) can be used at any position on the Freehub body. With thread-on freewheels, the body is "stepped" and sprockets for different positions attach with different spline or thread patterns. Back in the day, better bike shops would have a big "sprocket board" with dozens of hooks to stock all of the various permutations of tooth count and attachment size needed to create custom freewheels. Generally each different manufacturer would require a different sprocket board, because each manufacturer would have its own proprietary design.


Viele ältere Fahrradfahrer schließen daraus, dass es heutzutage wesentlich schwieriger sein muss, sich seine Gangübersetzungen zusammenzustellen. Das Gegenteil ist der Fall. Bei den modernen [[Kassette]]n ist es wesentlich einfacher, weil alle Ritzel das gleiche Keilzahnmuster benutzen, so dass alle Ritzel (bis auf das Kleinste) an jeder Position auf dem Nabenkörper angebracht werden kann. Bei den alten Systemen waren die Gewinde abgestuft, so dass nur spezielle Ritzel an spezielle Positionen passten. Bessere Fahrradläden hatten früher eine riesige Menge an Ritzeln für jede dieser Positionen vorrätig, um jeden Wunsch eines Kunden bedienen zu können. Jedoch bedurfte es für jeden Hersteller einer solchen Sammlung an Ritzeln, da jeder Hersteller sein eigenes proprietäres System hatte.


== Wartung eines Schraubkranzfreilaufs ==
== Wartung eines Schraubkranzfreilaufs ==
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[[Datei:Freehubtool.png|right|TL-FH 40 Freilaufnabenwerkzeug]]Die meisten [[Shimano]] Freehub-Körper können auf die gleiche Weise gewartet werden. Wie weiter oben erwähnt, lohnt sich zumeist der Aufwand nicht. Man benötigt das recht schwer aufzutreibende Shimano Spezialwerkzeug [http://www.euroasiaimports.com/productcart/pc/viewPrd.asp?idcategory=1747&idproduct=11481 TL FH 40], um die Lagerschale abzuschrauben, die gleichzeitig der Konus für das Hauptlager ist. Kassettenkörper anderer Hersteller benötigen andere Spezialwerkzeuge oder sind nicht für eine Grunderneuerung vorgesehen.
[[Datei:Freehubtool.png|right|TL-FH 40 Freilaufnabenwerkzeug]]Die meisten [[Shimano]] Freehub-Körper können auf die gleiche Weise gewartet werden. Wie weiter oben erwähnt, lohnt sich zumeist der Aufwand nicht. Man benötigt das recht schwer aufzutreibende Shimano Spezialwerkzeug [http://www.euroasiaimports.com/productcart/pc/viewPrd.asp?idcategory=1747&idproduct=11481 TL FH 40], um die Lagerschale abzuschrauben, die gleichzeitig der Konus für das Hauptlager ist. Kassettenkörper anderer Hersteller benötigen andere Spezialwerkzeuge oder sind nicht für eine Grunderneuerung vorgesehen.
==Wohin mit diesem Abschnitt?==
Die Demontage eines Schraubkranzes benötigt dann aber ein spezielles Werkzeug, das als [[Freilaufabzieher]] bezeichnet wird. Dieses Werkzeug hat einen Kopf mit Keilverzahnungen oder Vielzahn, der in einen [[Schraubstock]] geklemmt oder auf einen [[Schlüssel]] aufgesteckt werden kann. Diese Keilverzahnungen passen auf den inneren (nicht rotierenden) Teil des Freilaufs. Verschiedene Marken von Freiläufen haben verschiedene Keilverzahnungsmuster. Es gibt zum Glück die Tendenz dahin, diese Muster einheitlich nach dem [[Shimano]] Standard zu gestalten.
Ältere Freiläufe hatten einfache Löcher mit passenden Werkzeugen mit zwei oder vier Zinken. Dieses veraltete System tendierte dazu, zu versagen. Es war sehr leicht entweder das Werkzeug oder den Freilauf zu beschädigen, wenn man versuchte, den Freilauf zu demontieren. Das Werkzeug sollte möglichst mit dem [[Schnellspanner]] der Nabe gegen den Freilauf gesichert werden.
Da beim Radeln der Freilauf auf das Nabengewinde in Einschraubrichtung gedrückt wird (der Kranz zieht sich fester an), war die Kraft, mit der pedaliert wurde ausschlaggebend dafür, wie fest der Schraubkranz auf die Nabe geschraubt war. Das kann natürlich zu erheblichen Problemen beim Losschrauben führen, wenn der Schraubkranz bei sehr niedrigen Gängen oder auf einem [[Tandem]] benutzt wurde. Die übliche Technik für die Demontage besteht darin, den Freilaufabzieher in einen Schraubstock zu klemmen, das [[Laufrad]] oben aufzusetzen und das ganze Laufrad zu drehen. Wenn möglich sollte das Laufrad dabei vertikal stehen. Dadurch kannst Du mehr Kraft aufbringen, ohne das Deine Füße ins Rutschen geraten.
Einen alternativen Ansatz hatte [[Sheldon Brown]] darin gefunden, dass er bei sehr widerspenstigen Freiläufen einen passenden Ringschlüssel auf das Werkzeug aufsetzte und diesen mit einem [[Werkstatthammer]] am langen Hebelende bearbeitete. Als passendes Werkzeug stellte sich hierbei die [[Kettenpeitsche]] von [[Park Tool]] heraus. Diese hat ein sechseckiges Loch, das perfekt auf den sechseckigen Kopf des Park Tools Freilaufabziehers passt.
Das standardisierte [[ISO]] Maß des Schraubkranznaben-Gewindes beträgt 1,375 Zoll x 24 [[TPI]]. Das ist das gleiche Maß wie beim ISO-[[Innenlager]]gewinde.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Grunderneuerung von Schraubkranzfreiläufen]]
* [[Grunderneuerung von Schraubkranzfreiläufen]]
* [[Shimano Kassetten und Freilaufnaben]]
* [[Shimano Kassetten und Freilaufnaben]]
* [[Über den Einsatz von SunTour Perfect, Pro Compe und New Winner Schraubkranzfreiläufen]]
* [[Kettenpflege]]
* [[Ritzelabstände (Tabelle)]]
* [[Einstellen der Schaltung]]
* [[Rahmen aufweiten]]


==Quelle==
==Quelle==
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[[Kategorie:2019]]
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[[Kategorie:In Arbeit]]
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